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Chronik Nordsee Sturmfluten

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25. Dezember 1717 - Weihnachtsflut
schwerste bis dahin bekannte Sturmflut
gesamte Nordseeküste von den Niederlanden bis Jütland betroffen


Das Ereignis apokalyptischen Ausmaßes ist von zeitgenössischen Chronisten umfassend dokumentiert
ca. 12.000 Tote, ca. 8.000 Gebäude zerstört
an der gesamten Küste und auf den Inseln zahlreiche Deichbrüche
Elb- und See Marschen sowie Halbinsel Eiderstedt überschwemmt,
bei Brunsbüttel wird nach Bruch der Schleuse das Eddelaker Fleth zur weit in das Land reichenden breiten und tiefen "Große Brake" aufgerissen
Inseldurchbrüche auf Juist, Baltrum, Langeoog und Spiekeoog,
Wasserstände:
Dangast NN + 4,90 m,  Windstau 3,84 m, MThw NN + 1,06 m
Hamburg St. Pauli: NN +5,06 m
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26. Februar 1718 - Eisflut
Niederländische, Deutsche und Dänische Küste und Gebiete an der Elbe betroffen
Flut läuft höher auf als die Weihnachtsflut vier Wochen zuvor


Flut bewirkt an bei der vier Wochen zuvor geschädigten Deichen deren Versagen und in der Folge immense Schäden
Einbruch von Wasser durch die Große Braake bei Brunsbüttel in den Kudensee, von dort in die Wilstermarsch, großflächige Überflutungen in dieser in weiten Bereihen unter dem mittleren Meeresspiegel liegenden Marsch
Im östlich von Hamburg gelegenen Amt Neuhaus werden 50 Häuser zerstört
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31. Dezember 1720 - Neujahrsflut
Neujahrsflut (sh. dazu nächste Zeile)

31. Dezember 1720 / 01. Januar 1721 - Neujahrsflut
Dänische, Deutsche und Niederländische Küste betroffen

Insel Helgoland und die Düne werden auseinandergerissen
am Festland werden viele notdürftig reparierte Deiche schwer beschädigt
Hochmoor zwischen den Landschaften Dithmarschen und Wilstermarsch wird überströmt und die Brake bei Landscheide wird aufgerissen, große Schäden in der Wilstermarsch durch großflächige Überflutungen, hohe Viehverluste, 5 Tote
Itzendorf bei Norden in Ostfriesland wird zerstört und aufgegeben
so wie auch Bettewehr an der Ems (bei Rysum)
15. November 1824 - Orkan mit sehr schwerer Sturmflut
Niederländische und Deutsche Küste betroffen

überwiegend Sachschäden
3. bis 5. Februar 1825 - Halligflut
lunare Springflut
Niederländische und Deutsche Nordseeküste betroffen
Flut fordert insgesamt 800 Menschenleben

Durchbruch zum Limfjord
Untergang mehrerer Halligen in Nordfriesland:
Hooge 28 Opfer, Nordmarsch und Langeneß 30 Opfer, Gröde 10 Opfer, Südfall 12 Opfer (gesamte Bevölkerung)
Landschaft Krummhörn in Ostfriesland infolge von Deichbrüchen bis zum Geestrand überflutet,
Schwere Dünenverluste und Durchbrüche auf den Inseln Baltrum, Langeoog und Spiekeroog
Deichbrüche bei Cuxhaven in Ritzebüttel (dort 16 Tote) und Groden,
Deichbrüche an der Elbe, zahlreiche Kappenstürze,
Überströmung des Deiches an der Elbe, großflächige Überschwemmung der Wilstermarsch
Überschwemmung der Neustadt in Itzehoe
sehr viele Opfer in den Niederlanden (größte Katatrophe des Jahrhunderts), insbesondere in Groningen, Friesland und Overijssel
Scheitelwasserstände:
Husum NN + 5,23 m
Bremerhaven NN + 5,04 m
Wilhelmshaven NN + 5,03 m
Dangast NN + 5,26 m
Emden NN + 4,65 m
Cuxhaven NN + 4,64 m
Stader Sand NN +5,14 m
St. Pauli NN + 5,24 m

Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
27. November 1825 - Novemberflut
vorrangig niederländische Küste betroffen
sehr schwere Sturmflut mit Scheitelwasserständen teils höher als im Februar

Ribe bzw. Ripen NN + 5,33 m
13. März 1906 - Märzflut
Flandrische, Niederländische und Friesische Küste betroffen

Höchste bis dahin aufgelaufene Sturmflut an der friesischen und ostfriesischen Küste sowie dem Jadebusen
Wellenüberlauf an den Deichen im südlichen Jadebusen
Bruch des Kukshörner Deich bei Dangast
Scheitelwasserstände:
Husum NN + 4,27 m
Cuxhaven NN + 4,37 m
Bremerhaven NN + 4,86 m
Wilhelmshaven NN + 5,06 m
Dangast NN + 5,35 m
Varel NN + 5,61 m
Schweiburger Siel NN + 5,75 m
Emden NN + 5,18 m

13. / 14. Januar 1916 - Sturmflut
Niederländische und Deutsche Küste betroffen

Viele Deichbrüche im Gebiet der Zuiderzee -
Anlaß zur Planung der „Zuiderzeewerke“ und zur Schaffung des Binnenmeeres Ijsselmeer
Scheitelwasserstände:
Husum NN + 4,35 m
Cuxhaven NN + 4,29 m
Bremerhaven NN + 4,58 m
Wilhelmshaven NN + 4,82 m
Varel NN + 5,02 m
Emden NN + 4,70 m
23. Februar 1967 - Niedrigwasser Orkanflut - Adolph-Bermpohl Orkan
gesamte Nordsee


Im Bereich der Nordsee höchste bis dahin gemessene Windstärke - bis zu 14 Beaufort (entspricht über 140 km/h) über mehrere Stunden
Spitzenwerte der Orkanboen deutlich über 200 km/h)
Rettungskreuzer ADOLPH BERMPOHL der DGzRS kentert durch, seine 4-köpfige Besatzung sowie die zuvor aufgenommene 3-köpfige Besatzung des niederländischen Fischkutters BURGEMEESTER VAN KAMPEN ertrinkt
der Orkan fordert auf See das Leben von 80 weiteren Seeleuten

Husum NN + 4,34 m
Cuxhaven NN + 3,99 m
am Pegel Cuxhaven Steubenhöft wurde bei Tnw der höchste Windstau 4,44 m gemessen
St. Pauli NN + 5,15 m
Bremerhaven NN + 4,14 m
Bremen NN + 4,22 m
Wilhelmshaven NN + 3,86 m
Varel NN + 3,91 m
Emden NN + 3,81 m

Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
09. November 2007 - sehr schwere Sturmflut - Sturmtief Tilo
Deutsche Bucht, Niederländische Küste

Maeslant Sturmflutwehr am Nieuwe Waterweg bei Rotterdamm erstmals geschlossen (erbaut von 1990 bis 1997)
sehr große Abbrüche auf der Düne Helgoland
schwere Überschwemmungen in Hamburg
Scheitelwasserstände:
Husum NN + 4,12 m
Cuxhaven NN + 4,42 m
St. Pauli NN + 5,65 m
Bremerhaven NN + 4,75 m
Bremen NN + 5,08 m
Wilhelmshaven NN + 4,84 m
Varel NN + 5,09 m
Emden NN + 4,76 m

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