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Chronik Nordsee Sturmfluten

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19./20. November 1404 - Erste St. Elisabeth Flut
Flandrische und niederländische Küste betroffen

Ort Hugevlier in Flandern versunken,
gleichfalls Ijzendijke in der Provinz Zeeland (Ort wurde später an anderem Standort neu aufgebaut)
18. November 1421- Zweite St. Elisabeth Flut
Flandrische und Holländische Küste betroffen,
Überflutung des Rhein-Maas-Mündungsgebietes

Gebiet Groote Waard an der Mündung der Waal katastrophal betroffen,
dort 28 Dörfer aufgegeben,
insgesamt fallen 70 Dörfer und 10.000 Menschen den Fluten zum Opfer,
Dortrecht in Südholland wird vom Festland abgetrennt
18./19. November 1424 - Dritte St. Elisabeth Flut
Vornehmlich niederländische Küste betroffen

27. September 1477 - Erste Cosmas und Damianflut
gesamte deutsche, niederländische und flandrische Küste betroffen

mehrere Ortschaften im Rheiderland aufgegeben
Dollart erweitert sich weiter
Schloß Baarland im niederländischen Seeland und Ortschaft Arnemuiden auf der Halbinsel Walcheren werden zerstört
09. September 1510 - St. Magnus Flut
01. November 1510 - Allerheiligenflut

Küste von Eiderstedt bis Flandern betroffen

nach der Sturmflut des Vorjahres nur unzureichend wiederhergestellte Deiche brechen infolge der kurz aufeinander folgenden Sturmfluten, es kommt zu umfangreichen und große Verwüstungen bewirkenden Überflutungen
29./30. September 1514 - Michaelis - oder Hieronymusflut
niederländische Küste betroffen

05. November 1530 - Felixflut
flandrische und niederländische Küste betroffen

Stromgebiet der Westerschelde insbesondere betroffen
viele Dörfer in Zeeland und auf der Insel Zuid-Beveland überschwemmt
Inseln Nord-Beveland und St. Philipsland versinken
31. Oktober bis 2. November 1532 -Allerheiligenflut auch Große Flut
Küstenregionen von Flandern bis Nordfriesland bis weit ins Binnenland betroffen,
Städte und Dörfer überschwemmt, viele tausend Opfer
Ereignis bewirkt in der Folge vielerorts den Beginn massiven Deichbaus

in Nordfriesland und insbesondere auf Nordstrand und der Halbinsel Eiderstedt weit über tausend Opfer
Flutmarke in der Kirche von Klixbüll (östl. von Niebüll) überliefert
in Ostfriesland Untergang und Aufgabe der Dörfer Osterbur und Ostbense
verheerende Situation in der niederländischen Provinz Zeeland mit zehntausenden Opfern, viele Orte untergegangen oder aufgegeben, Teile der Insel Zuid-Beveland versinken
13. Januar   1552 - Pontiansflut
14. Februar 1552 - Valentinsflut
jeweils niederländische Küste betroffen

01. November 1570 - Allerheiligenflut
Gebiete von Flandern bis Jütland betroffen

viele Deiche zerstört, vielerorts großflächige Überflutungen
große Schäden auf den Inseln der niederländischen Provinz Zeeland
Opferzahl geschätzt zwischen 15.000 und 25.000 Toten
allein für das Gebiet zwischen Ems und Weser wird die Opferzahl beziffert mit 10.000
Untergang der Dörfer Oldendorf und Westbense bei Esens in Ostfriesland
große Landverluste in Ostfriesland
Deichbrüche an der Elbe im Alten Land und den Vier- und Marschlanden
Flutmarke an der nördlich von Emden gelegenen Kirche zu Suurhusen: + 4,40 m NN
Dangast: Fluthöhe + 4,41 m NN, MThw NN +0,61m, Windstau 3,80 m
Karwoche März 1578 - Mariä Verkündigungs Flut oder Karfreitagsflut
deutsche und niederländische Küste betroffen

die Flut verursacht überwiegend hohe Sachschäden
23. Januar 1643 - Kalte Paulsflut
dänische, deutsche und niederländische Küste betroffen

Auswirkungen überwiegend auf Sachschäden beschränkt
04./05. März 1651 - Petriflut
niederländische Küste betroffen

viele Deichbrüche in den niederländischen Provinzen Holland und Friesland
große Teile der Stadt Amsterdam werden überflutet
der Deich zwischen Amsterdam und Haarlem brach und die Gegend wurde überflutet
Gleichfalls zu Deichbrüchen kam es bei Edam und in Friesland bei Dokkum
gleichfalls Schäden traten am Dollart auf
04./05. November 1675 - Allerheiligenflut
niederländische Küste betroffen

nur erhebliche Sachschäden
26. Januar 1682 - Springflut
flandrische und niederländische Küste betroffen

in Zeeland 161 Polder überschwemmt
erste Sturmflut, über welche zahlreiche Angaben zu Entstehen und Verlauf bekannt sind
07. bis 09. Dezember - Great Storm of 1703
Küste der gesamten Nordsee betroffen, insbesondere Großbritannien

Royal Navy hat den Verlust von ca. 1.500 Seeleuten zu beklagen;
sie verliert 13 Schiffe
25. Dezember 1717 - Weihnachtsflut
schwerste bis dahin bekannte Sturmflut
gesamte Nordseeküste von den Niederlanden bis Jütland betroffen


Das Ereignis apokalyptischen Ausmaßes ist von zeitgenössischen Chronisten umfassend dokumentiert
ca. 12.000 Tote, ca. 8.000 Gebäude zerstört
an der gesamten Küste und auf den Inseln zahlreiche Deichbrüche
Elb- und See Marschen sowie Halbinsel Eiderstedt überschwemmt,
bei Brunsbüttel wird nach Bruch der Schleuse das Eddelaker Fleth zur weit in das Land reichenden breiten und tiefen "Große Brake" aufgerissen
Inseldurchbrüche auf Juist, Baltrum, Langeoog und Spiekeoog,
Wasserstände:
Dangast NN + 4,90 m,  Windstau 3,84 m, MThw NN + 1,06 m
Hamburg St. Pauli: NN +5,06 m
Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
26. Februar 1718 - Eisflut
Niederländische, Deutsche und Dänische Küste und Gebiete an der Elbe betroffen
Flut läuft höher auf als die Weihnachtsflut vier Wochen zuvor


Flut bewirkt an bei der vier Wochen zuvor geschädigten Deichen deren Versagen und in der Folge immense Schäden
Einbruch von Wasser durch die Große Braake bei Brunsbüttel in den Kudensee, von dort in die Wilstermarsch, großflächige Überflutungen in dieser in weiten Bereihen unter dem mittleren Meeresspiegel liegenden Marsch
Im östlich von Hamburg gelegenen Amt Neuhaus werden 50 Häuser zerstört
Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
31. Dezember 1720 - Neujahrsflut
Neujahrsflut (sh. dazu nächste Zeile)

31. Dezember 1720 / 01. Januar 1721 - Neujahrsflut
Dänische, Deutsche und Niederländische Küste betroffen

Insel Helgoland und die Düne werden auseinandergerissen
am Festland werden viele notdürftig reparierte Deiche schwer beschädigt
Hochmoor zwischen den Landschaften Dithmarschen und Wilstermarsch wird überströmt und die Brake bei Landscheide wird aufgerissen, große Schäden in der Wilstermarsch durch großflächige Überflutungen, hohe Viehverluste, 5 Tote
Itzendorf bei Norden in Ostfriesland wird zerstört und aufgegeben
so wie auch Bettewehr an der Ems (bei Rysum)

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