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Wilster - Alltagskultur

1927 - Rats-Glocke oder Kökschen Klock am Alten Rathaus, Einläuten des Jahrmarktes

1927 Rats-Glocke oder Kökschen Klock am Alten Rathaus - sie erklang zum Einläuten des Jahrmarktes.
Viele ältere Wilsteraner werden sich noch daran erinnern, dass in früheren Jahren zur Zeremonie des Einläutens des Wilster Jahrmarktes am Alten Rathaus die an dessen Giebelspitze hängende und zumeist "Kökschen Klock" genannte Glocke geläutet wurde.
Diese auf dem Dachreiter des Südgiebels befindliche kleine historische Glocke war dort seit alters her vorhanden gewesen, bis sie im I. Weltkrieg abgenommen und zur Verwendung in der Waffenproduktion eingeschmolzen wurde.
Dieser bedauerliche Umstand veranlaßte im Jahr 1927 sechs Wilsteraner dazu, ihrer Heimatstadt eine neue Glocke zu stiften.
Die sich bereits 1921 zu einem Club "Jahrmarktsglocke" zusammen gefunden habenden Stifter, nämlich
Heinrich Auhage
Christian Dethlefsen
Rudolf Dolling
Dr. Johannes Eggers
Heinrich Pruter
Peter Springer
hatten sich seither regelmäßig zum Zeitpunkt des Einläutens des Wilster Jahrmarkt in der Veranda des dem Alten Rathaus gegenüber gelegenen Gasthaus "Holsteinisches Haus" getroffen, um der Zeremonie beizuwohnen. Dort war auch die Idee zur Stiftung der neuen Glocke geboren worden, welche in einem feierlichen Akt 1927 der Stadt Wilster übergeben wurde.
Die Inschrift der Glocke lautet:
"Für meine Schwester, die im Kriege geopfert wurde, stifteten mich im Jahre 1927 sechs Bürger der Stadt Wilster.
H. u. D. Ohlsen in Lübeck gossen mich"
Noch zu Beginn der 1950er Jahre trafen sich Mitglieder der sogenannten Glockenrunde zum Einläuten des Jahrmarktes.
Weitere Informationen sowie ein Artikel der Wilsterschen Zeitung können in der nachstehend aufrufbaren Datei nachgelesen werden.
Es ist sehr zu wünschen, dass die Glocke noch sehr lange verwendet werden kann, um den Wilster Jahrmarkt einzuläuten und dessen Bestand gesichert wird!

Bildrechte: Club "Jahrmarktsglocke" Wilster
Anmerkung: Die Informationen wurden für diese Heimat-Seite und für den Rathausverein freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Dr. Boie Eggers, Wilster

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1928 - Kate am Audeich - Familie Bielenberg - Opfer des Nationalsozialismus

1928 Kate am Audeich - Familie Bielenberg - Opfer des Nationalsozialismus
Die zum Hof Ruge in Poßfeld zugehörige und noch heute erhaltene Kate ist uralt;
das Haus wurde bereits im Jahre 1765 erbaut (vgl. Bild 2, Hof 209 a in dem Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild").
Mieter des Gebäudes war seinerzeit Heinrich Bielenberg, der dort mit seiner Frau Tine und den 5 gemeinsamen Kindern lebte. Das Bild zeigt das Ehepaar mit den drei ältesten Kindern.
Das Ehepaar bekannte sich religiös zu den "Jehovas Zeugen", die seinerzeit auch als "Ernste Bibelforscher" bekannt waren. Das Bekenntnis des Ehepaares führte zu seiner Drangsalierung durch die Nazis. Mehrfach wurden die Familienmitglieder allein aufgrund ihres Glaubens verhaftet, verhört und bestraft.
Das Amtsgericht Wilster entzog den Eheleuten Heinrich (* 1891) und Tine Bielenberg (* 1897) Anfang 1938 sogar das Sorgerecht für ihre fünf Kinder.
Im Februar 1939 lieferte die Gestapo Heinrich Bielenberg nach Abbüßung einer 12-monatigen Haftstrafe ohne Gerichtsbeschluß in das Konzentrationslager Sachsenhausen ein, wo er am 24. Februar 1940 an den ihm zugefügten Entbehrungen und Drangsalierungen starb.
Das Schicksal dieser Wilsteraner Familie ist beständige Mahnung, immer und überall für Toleranz einzutreten! Gegenüber anderen Menschen und deren Herkommen, Rasse, Religion, sexueller Ausrichtung, politischer Einstellung, anderer Meinung und was sie sonst noch von uns oder der Mehrheitsmeinung unterscheidet!
Seit 2020 erinnern zwei von den vier im Bürgersteig vor dem Alten Rathaus eingebauten "Stolpersteine" an das Schicksal der Familie Bielenberg.

Bildrechte: Familie Bielenberg, Wilster

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1930 - Abfischen des Karpfen Teichs

ca. 1930 Abfischen des Karpfenteichs
Der Karpfen Teich lag hinter den Gebäuden der vormaligen Brauerei Gebrüder Lübbe in der Neustadt und gegenüber dem Audeich.
Er ist zu Zeiten der Dampf-Brauerei Lübbe zur Gewinnung von Natureis für Kühlzwecke angelegt worden - noch bis in die 1950er Jahre nutzte die in der Deichstraße gelegene damalige Niederlage der Hamburger Bavaria & St. Pauli Brauerei den Teich für entsprechende Zwecke.
Als Sekundärnutzung wurden in dem Teich Karpfen gezogen.
Das spätherbstliche Abfischen des Teiches war offenbar eine sowohl äußerlich als auch innerlich feuchte Angelegenheit. Honorige Männer in dunklen Anzügen und mit Schlips und Kragen, jedoch mit Gummistiefeln bewehrt, machten sich an das Abfischen der glitschigen Beute.
Die Arbeit scheint anstrengend gewesen zu sein, denn man mußte sich dabei mit geistigen Getränken stärken.

Bildrechte: nicht bekannt
Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Heidi und Heinz Steinbrecher, Wilster

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1930 - Badespaß in der Wilsterau

1930 Badespaß in der Wilsterau
Es müssen schon harte und gesunde junge Männer gewesen sein, die sich 1930 in Rumfleth bei der Lederfabrik im Wasser der Wilsterau vergnügten.
Die Wasserqualität der Wilsterau ließ seinerzeit - nicht zuletzt bedingt durch ungeklärte Einleitungen aus der Lederfabrik, den zahlreichen Schlachtereien und anderer Gewerbebetriebe sehr zu wünschen übrig. Aus heutiger Sicht war die Wasserqualität absolut ungenügend.

Bildrechte: nicht bekannt

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1930 - Konfirmandinnen vor der St. Bartholomäus Kirche

ca. 1930 Konfirmandinnen vor der St. Bartholomäus Kirche
Bild 1 - Recht damenhaft gekleidet hat sich eine große Gruppe Konfirmandinnen - vermutlich nach der Konfirmanden Prüfung - vor dem Portal der St. Bartholomäus Kirche in Wilster zum Gruppenbild aufgestellt.
Besonders auffällig ist, dass fast alle jungen Damen lange Zöpfe tragen! Eine Haartracht, die seit Jahrzehnten aus der Mode gekommen ist.
Leider konnte - bisher - keine der abgebildeten Personen namentlich benannt werden. Um Mithilfe wird daher gebeten!
Bild 2 - Nach der kirchlichen Zeremonie erfolgte im privaten Kreis eine Feier, bei der zumeist Mitglieder der Familie der jeweiligen Konfirmandin zusammen kamen, so wie hier bei "Olli´s Konfirmation" am 30. März 1930 in Wilster. (gem. Notiz auf der Rückseite des Fotos).
Auffällig ist, dass sowohl Männer als auch Frauen einschließlich der Konfirmandin jeweils einen Hut nach der damaligen Mode trugen.

Bildrechte: nicht bekannt

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1931 - Einweihung des Neubaues der Städtischen Sparkasse

1931 Städtische Sparkasse an der Straße Kohlmarkt
Am 24. Januar 1931 wurde das im Jahr zuvor erbaute Gebäude der Städtischen Sparkasse Wilster in Anwesenheit vieler Gäste, darunter wilsteraner Honoratioren eingeweiht (Bild 1).
Die Fassade des am Kohlmarkt stehenden Gebäudes erinnert sehr gewollt an die Fassade des Neuen Rathaus – sowohl Dachform als auch Anordnung der Fenster und der Tür sowie die Gliederung sind identisch (Bild 2).
Zuvor war die Sparkasse in dem gegenüber auf der anderen Straßenseite liegenden Gebäudes untergebracht gewesen (Bild 3)
1968 fusionierten Städtische Sparkasse und die Wilstermarsch Sparkasse zur Verbandssparkasse Wilstermarsch.

Bildrechte:
Bild 1: nicht bekannt
Bild 2: Heinrich Ballerstädt
Bild 3: Ludwig Behning
Anmerkung: Das Foto Bild 1 wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Manfred Bauch, Wilster

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1931 - Festumzug der Kindergilde zieht über Marktplatz und Op de Göten

1931 Festumzug der Kindergilde zieht über den Marktplatz und die Op de Göten
Bild 1: Von der Straße Kohlmarkt kommend, sowie begleitet und beobachtet von zahlreichen Zuschauern, zieht der Umzug der Schüler über den Marktplatz.
Von links nach rechts sind folgende Gebääude zu erkennen: Marschkrug, Schwan Apotheke, Haus des Organisten Heesch, Wilstermarsch Spar- und Leihkasse (später Volksbank), Café Egge, Bäckerei Starck.
Bild 2: Vom Markt kommend zieht der Umzug der Kindergilde durch die Marktstraße (Op de Göten).
Rechts die Gebäude J.P.T. Andersen und Drogerie Meyer.
An der Spitze des Umzuges ein Knabe mit einer Flagge; er wird von zwei Polizisten flankiert, welche jeweils einen Tschako tragen. Der Polizist (Wachtmeister sagte man damals) links scheint Otto Frischkorn zu sein. Er hatte den Spitznamen „Fiedam“ und wenn sein Tschako irgendwo auftauchte, hieß es „ Fiedam kummt!“ Dabei war er ein sehr respektierter und angenehmer Vertreter seiner Zunft, der auch einmal augenzwinkernd für Ordnung sorgen konnte. Die Wache war seinerzeit im Spritzenhaus am Neumarkt untergebracht.
Das Fest der Kindergilde war für die Schüler der Wilsteraner Schulen ein ganz herausragendes Ereignis eines jeden Schuljahres.
Es wurden Wettspiele veranstaltet, Majestäten gekürt und jedes Kind erhielt einen Gewinn.
Am Nachmittag führte ein festlicher Umzug der Kinder durch die sich im Fahnenschmuck zeigenden Straßen der Stadt; anschließend fanden auf den Sälen der Stadt Tanzvergnügungen statt.
Der Festumzug wurde begleitet von mehreren marschierenden Musikkapellen.
Die Mädchen trugen während des Umzuges einen mit Blumen und Girlanden geschmückten Bogen, die Knaben häufig eine Flagge. Von den Häusern grüßten unzählige Schleswig-Holstein Flaggen und abertausende Blüten waren von der Bevölkerung auf dem Pflaster des Marschweges ausgebreitet worden.
Die Kinder-Gilde war das Fest der Kinder! Und alle Erwachsenen gönnten es ihnen!
Anfang der 1970er Jahre bereitete das fehlende Engagement der damaligen Lehrer Generation dem schönen uralten Brauch ein Ende.

Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Ursula Mäding, Oberhausen

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1932 - Aufmarsch der SA in der Burger Straße

1932 marschierende SA in der Burger Straße
In unglaublich großer Anzahl ziehen Mitglieder der nationalsozialistischen Organisation von der Neue Burger Straße kommend und den Bahnübergang überquerend in die Burger Straße Richtung Marktplatz.
Es handelt sich offenbar um den von der nationalsozialistischen Organisation SA am 13. Juli 1932 in Wilster veranstalteten Propagandamarsch.
Seinerzeit durften die Mitglieder der SA in der Öffentlichkeit nicht in Uniform auftreten, weshalb die marschierenden Personen weiße Hemden tragen. Bereits 1930 war die Nazi Organisation in Wilster öffentlichkeitswirksam aufgetreten, als am 14.12.1930 von den Nationalsozialisten mit 320 Mitgliedern und weiteren 200 Teilnehmern auf dem Platz am Colosseum eine sogenannte Fahnenweihe durchgeführt wurde.
Hinter dem Bahnübergang mündet von rechts kommend die Bahnhofstraße ein. Vor dem Bahnübergang ist die nach rechts führende Zuwegung zum Güterbahnhof Wilster erkennbar - die erst in den 1950er Jahren gebaute spätere "Stichstraße" (heutiger nördlicher Teil der Straße Klosterhof) existierte noch nicht.
Links im Vordergrund ist die sogenannte Durchfahrt des Gasthofes Bahnhofshotel zu erkennen.

Anmerkung: Aus heutiger Sicht und mit dem Wissen um das von den Nationalsozialisten verübte Unrecht und der vielen in ihrer Dimension kaum begreifbaren unmenschlichen Verbrechen, ist es schwer nachzuvollziehen, weshalb sich von dieser menschenverachtenden Ideologie so viele Menschen haben vereinnahmen lassen.
In Wilster und der Wilstermarsch haben offenbar die zum Ende der Weimarer Republik in Stadt und Land auch in Folge der Weltwirtschaftskrise ganz besonders schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse - nämlich Verschuldung der Landwirte, enorm hohe Arbeitslosigkeit in der Arbeiterschaft, Verarmung des Bürgertums - es schon recht früh mitbewirkt, den Nationalsozialisten eine breite Anhängerschaft zu bescheren.
Bereits bei der Wahl im Jahre 1930 erreichte in Wilster die NSDAP 27,6 % der gültigen Stimmen. Nach der Machtübernahme Hitlers nach der Reichstagswahl 1933 waren dann - fast - alle Dämme gebrochen. In Wilster hatten die Nazis 53,0 % der abgegebenen Stimmen erhalten! Kaum jemand konnte sich danach dem Sog und wohl häufig genug auch dem Druck der gegenüber Andersdenkenden mit massiver Intoleranz herrschenden Partei und deren Protagonisten entziehen.

Bildrechte: nicht bekannt

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1932 - Kundinnen vor dem Eingang zum Tabakladen Peter Haase an der Wende

1932 Kundinnen vor dem Eingang zum Tabakladen Peter Haase.
Das kleine Wohn- und Geschäftshaus des Zigarrendrehers Peter Haase, welcher mit vielerlei Tabakwaren handelte, stand an der Deichstraße an der Ecke zur Wende (der platzartigen Aufweitung vor dem Zugang zum Stadtpark).
Das Haus wurde zu Beginn der 1950er abgebrochen; zuletzt wohnte in ihm die zu der Zeit allein erziehende Anne Mikolajczyk mit ihren Kindern.
Heute befindet sich auf der Fläche Stellplätze für Kraftfahrzeuge.
Die damalige Situation zeigt das ergänzend vorgestellte und 1926 aufgenommene Foto (Bild 2).

Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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1932 - marschierende SA in der Straße Rumflether Deich

1932 marschierende SA in der Straße Rumflether Deich
Nachdem die nationalsozialistische Organisation SA bereits am 13. Juli 1932 in Wilster mit sehr großer Teilnehmerzahl einen Propagandamarsch durchgeführt hatte, erfolgte offenbar bereits am 20. Oktober desselben Jahres in Wilster ein weiterer Ummarsch der SA durch die Straßen der Stadt. Es entsprach dem seinerzeitig vorherrschenden Zeitgeist und auch dem Kalkül der NSDAP, mit martialischen Aufmärschen die eigene Schlagkraft zu demonstrieren und zugleich Andersdenkende einzuschüchtern.
Seinerzeit jedoch durften die Mitglieder der SA in der Öffentlichkeit nicht in Uniform auftreten, weshalb die marschierenden Personen weiße Hemden tragen. Bereits 1930 war die Nazi Organisation in Wilster öffentlichkeitswirksam aufgetreten, als am 14.12.1930 von den Nationalsozialisten mit 320 Mitgliedern und weiteren 200 Teilnehmern auf dem Platz am Colosseum eine sogenannte Fahnenweihe durchgeführt wurde.
Anmerkung: Aus heutiger Sicht und dem Wissen um das von den Nationalsozialisten verübte Unrecht und ihrer in der Dimension unfaßbaren unmenschlichen Verbrechen ist es schwer nachzuvollziehen, weshalb sich von ihrer Ideologie so viele Menschen haben vereinnahmen lassen.
In Wilster und der Wilstermarsch haben es offenbar die zum Ende der Weimarer Republik in Stadt und Land auch in Folge der Weltwirtschaftskrise ganz besonders schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse - nämlich Verschuldung der Landwirte, enorm hohe Arbeitslosigkeit in der Arbeiterschaft, Verarmung des Bürgertums - mitbewirkt, schon recht früh den Nationalsozialisten eine breite Anhängerschaft zu bescheren.
Bereits bei der Wahl im Jahre 1930 erreichte in Wilster die NSDAP 27,6 % der gültigen Stimmen. Nach der Machtübernahme Hitlers nach der Reichstagswahl 1933 waren dann - fast - alle Dämme gebrochen. In Wilster hatten die Nazis 53,0 % der abgegebenen Stimmen erhalten. Kaum jemand konnte sich danach dem Sog und wohl häufig genug auch dem Druck der gegenüber Andersdenkenden mit massiver Intoleranz herrschenden Partei entziehen.

Bildrechte: nicht bekannt

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1932 - Mitglieder des Trommler und Pfeifer Korps in der Rathausstraße

1932 Mitglieder des Trommler und Pfeifer Korps
Offenbar auf dem Weg zu einem Übungstreffen laufen begleitet von Freunden zwei Trommler mit ihren Instrumenten durch die obere Rathausstraße.
Bereits in den 1920er Jahren hatte an der Volksschule Wilster ein Spielmannszug bestanden, der insbesondere auch als Spielmannszug der Kindergilde auftrat. Es spielten ausschließlich Jungen in dieser auch Trommler und Pfeifer Korps genannten Gruppe.
Anfang der 1950er Jahre wurde auf Veranlassung des damaligen Schul-Rektors Adolf Sievers die Tradition einer schulischen Musikgruppe wieder aufgenommen. Während auch dort zunächst nur Jungen musizierten, kamen bald auch Mädchen als Spielleute hinzu.

Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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1932 - Spaziergang über die Marktstraße (heutige Op de Göten)

1932 Spaziergang über die Op de Göten (damalige Marktstraße)
Die beiden Frauen mit dem Kinderwagen laufen über den breiten Bürgersteig, der mit Klinkersteinen im Diagonalverband befestigt ist, wie er damals für die Straßen in Wilster typisch war. Links von den Personen ist im Anschnitt die hölzerne Veranda vor dem Gasthof "Holsteinisches Haus" von "Hanne" Johannes Holm zu erkennen. Mit der Veranda ist die dort zuvor zur Wilsterau herab führende Rampe überbaut worden. Seinerzeit war der durch die Stadt führende ursprüngliche natürliche Verlauf der Wilsterau noch offen. Die Wilsterau unterquerte vor dem rechts stehenden Alten Rathaus die Straße.
Das repräsentative Alte Rathaus war 1585 im Renaissance-Stil auf der sogenannten „Neuen Seite“ der Wilsterau errichtet worden als Ersatz für seinen 1545 auf dem gegenüber liegenden Ufer ("Alte Seite") erbauten und bald baufällig gewordenen Vorgänger.
Das hinter dem Alten Rathaus an der Ecke zur Schmiedestraße stehende Alte Balkenhaus bildete mit dem Alten Rathaus und dem dahinter liegenden „Alten Speicher“ ein harmonisches und das Stadtbild prägendes Ensemble. Sein Fachwerk nahm in gelungener Harmonie Elemente des „Alten Rathauses“ auf. Besonders auffällig war seine im Untergeschoß zurückspringende Ecke.
In dem Gebäude war nach dem II. Weltkrieg und bis zur Errichtung eines Neubaues an der Straße Am Steindamm das Polizei-Revier Wilster untergebracht.
Wilsters Stadtväter versäumten die Erhaltung des Alten Balkenhauses, welches leider 1960 ersatzlos abgebrochen wurde. Eine den Bestand erhaltende Sanierung des baugeschichtlich interessanten und das Stadtbild prägenden Gebäudes wurde nicht verfolgt. Der Begriff Bestandssanierung war weitgehend unbekannt, schon gar nicht wurde er bedacht. Zu Beginn der 1970er Jahre erntete beispielsweise der Begründer der Heimat-Seite mein-wilster weitgehendes Unverständnis, als er in der damaligen Wilsterschen Zeitung mit einem Leserbrief die in Wilster um sich greifende "Klinkerites" beklage, welcher durch Verblendung viele schöne alte ausdrucksvolle Putzfassaden der im Stadtkern stehenden Gebäude zum Opfer fielen. Ein Prozess, der leider in Wilster bis in die Gegenwart zu beklagen ist.
Das zentrale Gebäude ist die in der Schmiedestraße stehende Westholsteinische Bank, spätere „Schleswig-Holsteinische Westbank“;
es wurde auf dem Standort eines abgebrochenen Gebäudes im Jahr 1909 neu errichtet. Seine Fassadengestaltung mit dem schönen Fachwerk orientierte sich an dem historischen Alten Rathaus und dem alten Balkenhaus.
Das links stehende Haus des Juweliers Mohr steht heute ebenfalls nicht mehr, es wurde 1983 im Zuge der Stadtsanierung abgebrochen.

Bildrechte: Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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1932 - Zwei junge Mädchen überqueren die Op de Göten an der Einmündung in den Markt

1932 Zwei Mädchen queren die Op de Göten an der Einmündung in den Markt
Im Einmündungsbereich der Straße befand sich einige Jahre ein Fahrbahnteiler (sh. auch Bild 2).
Die Fahrbahnen der Op de Göten wie auch die des Marktes waren seinerzeit, wie alle Straßen in der Stadt, mit Großsteinpflaster aus Naturstein befestigt.
Auf der gegenüber liegenden Seite der Straße ist die Ecke des die Südseite des Marktplatzes beherrschenden Geschäftshaus der Firma J.P.T. Andersen Söhne zu erkennen. Das noch heute bestehende imposante Gebäude war in den Jahren 1912/13 erbaut worden. Die Firma Andersen war seinerzeit das bedeutendste Textilwaren Geschäft in Wilster.
Ganz im Hintergrund ist an der Einmündung der Straße Kohlmarkt in den Marktplatz das Eckgebäude mit einem die Fassade krönenden Türmchen zu erkennen; in ihm hatte der Juwelier Otto Voje sein Geschäft.
Die in den Jahren zuvor "Marktstraße" benannte "Op de Göten" war lange als Teil des Marktes angesehen worden. Deshalb hat bei den Gebäuden an Markt und "Marktstraße" eine fortlaufende und durchgehende Durchnummerierung bestanden. Das änderte sich erst mit der heute noch geltenden Umbenennung der Straße.

Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
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1933 - Segler und Schiffer spielen Fußball

1933 Fußballspiel auf dem Platz am Colosseum
Die "harten" Jungs der Segler Vereinigung Wilster betätigten sich auch außerhalb der Segelsaison sportlich.
So maßen sie sich mit ihren Kontrahenten von den Wilsteraner Binnenschiffern bei winterlichem Wetter beim Fußballspiel auf dem Platz am Colosseum vor zahlreichen Zuschauern.
Beide Mannschaften waren zünftig gekleidet - die Schiffer in Arbeitsmontur und Schiffermütze, die Segler mit weißen Rollkragen-Pullovern und Pudelmützen. Wie das Spiel ausging, ist unbekannt und auch absolut unwichtig.
Nach dem Spiel ging es angeführt von einem Vereinsstander-Träger und begleitet von Schifferklavier Spielern im Umzug vom Colosseum Platz über den Markt zum Aufwärmen in eine Gaststätte.
Die Seglervereinigung Wilster war von Heinrich von HoIdt (er war viele Jahre ihr Vorsitzender) mit initiiert und am 16.01. Januar 1932 in der Gaststätte „Goldener Anker“- von Heinrich Krumm - [Bei der Schott-Brücke] gegründet worden.

Bildrechte: nicht bekannt

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1933 - Stiftungsfest des Militär Vereins; Umzug in der Rathausstraße

1933 Fest-Umzug vor dem Neuen Rathaus
Zum 50-jährlichen Stiftungsfest des 1883 gegründeten Militärvereins Wilster zieht der Festumzug am neuen Rathaus vorbei.
Mit in dem Umzug ein Marschblock der SA (Sturm-Abteilung), einer Massenorganisation der nationalsozialistischen Partei.
Die angrenzenden Häusern im Schmuck der Schleswig-Holstein Flagge sowie der Stadt-Flagge und nicht mit dem Nazi-Symbol.
Vor dem Rathaus bestand seinerzeit noch keine platzartige Erweiterung der Straße.
Die hier noch zu sehende mit neugotischen Stilelementen völlig verschandelte Front des Rathauses wurde 1938 in vorbildlicher Weise entsprechend dem klassischen Zustand restauriert.

Bildrechte: Werner Behning, Wilster, aus dessen Sammlung die Aufnahme stammt

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1933 - Stiftungsfest des Militärvereins - Gedenkfeier am Ehrenmal

1933 Stiftungsfest des Militärvereins - Gedenkfeier am 11. Juni 1933 am Ehrenmal im Stadtpark.
Das am 15.09.1929 eingeweihte Ehrenmal für die im I. Weltkrieg Gefallenen der Kirchengemeinde Wilster war in der Mitte des Ende des 19. Jahrhunderts zum Stadtpark umgestalteten zweiten Friedhofs der Stadt Wilster errichtet worden.
Militär- oder Kriegervereine entstanden in der Zeit nach der Gründung des Deutschen Reiches in der Folge des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 an vielen Orten in Deutschland.
Sie waren patriotische Vereinigungen, in denen vaterländische Gedanken gepflegt wurden.
Ihre Mitglieder waren zumeist Veteranen, die an den Kriegen teilgenommen hatten, beispielsweise an der Schleswig-Holsteinischen Erhebung von 1848 gegen Dänemark, am Österreichisch und Preußischen Krieg 1964 gegen Dänemark oder den bereits genannten Krieg 1870/71 sowie am I. Weltkrieg. Ihre Tradition beruht somit nicht auf der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland.
Wie lange der Wilsteraner Verein Bestand hatte, wurde von mir noch nicht ermittelt.

Bildrechte: Werner Behning, Wilster
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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1934 - Aufmärsche und Veranstaltungen nationalsozialistischer Organisationen

1934 Aufmärsche und Veranstaltungen nationalsozialistischer Organisationen
Das zuvor schon intensive Auftreten der Nazis in der Öffentlichkeit erfuhr im Jahr 1933 nach der sogenannten Machtergreifung auch in Wilster eine weitere Steigerung. Innerhalb kürzester Zeit wurden durch Terror und Drangsalierung andere politische Gruppierungen ausgeschaltet.
Auf vielfältige Weise versuchten die Nationalsozialisten, die Menschen dazu zu bewegen, ihren Organisationen beizutreten. Eine besondere Methode war dabei auch, den der sogenannten "Bewegung" skeptisch gegenüber stehenden Personen zu vermitteln, dass sie in der Minderheit seien und gesellschaftlich nicht mehr dazu gehörten. Dieses wurde durch viele Veranstaltungen, Versammlungen, Aufmärsche und Feste verdeutlicht, wobei zugleich das Dazugehörigkeitsgefühl der Mitglieder der nationalsozialistischen Organisationen gefördert wurde.
Bild 1: Aufmarsch der HJ (Hitler-Jugend) auf dem Marktplatz
Bild 2: 1934 Veranstaltung der NSDAP auf dem Platz am Colosseum in Wilster
Bild 3: 1934 Versammlung der NSDAP im Colosseum in Wilster
Bild 4: 1934 Mitglieder von HJ (Hitler Jugend) und BDM (Bund deutscher Mädchen) vor der Kirche in Wilster und einem Modell eines KdF (Kraft durch Freude) Schiffes.

Bildrechte: nicht bekannt

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1935 - Herrentour am Himmelfahrtstag

1935 Herrentour am Himmelfahrtstag.
Auf dem LKW der Niederlassung Wilster der Bavaria & St. Pauli Brauerei Hamburg haben sich einige schon gut gelaunte Männer zur "Vatertagstour" eingefunden.
Der LKW steht auf der Deichstraße vor dem Betriebsgelände der Brauerei-Niederlassung.
Vorne das zugehörige und heute noch bestehende Wohnhaus Deichstraße 72; die Betriebsgebäude sind beseitigt.
Im Hintergrund ist der Elevator Turm erkennbar. Mit dem darin installierten Elevator und dessen Eimerwerk wurde im Winter das Natureis zum Abwurfschacht für die Eiskeller befördert. Seinerzeit wurde das Eis zum Kühlen der Getränke noch von den im Winter zugefrorenen Eisflächen des Karpfenteichs in der Neustadt und einigen breiten Hofgräben gewonnen.
Wenn das Eis mindestens 8 cm dick war, wurde mit der Eisbergung begonnen. Die Schollen wurden grob zerkleinert und mit dem Pferde-Fuhrwerk zur Brauerei gebracht. Hier wurde das Eis weiter zerkleinert und dann in das Eimerwerk geschaufelt.
Der Elevator förderte das Eis im Turm in die Höhe, von wo es dann mittels einer Rutsche in den jeweiligen Eiskeller abgeworfen wurde.
Es war immer soviel Eis vorhanden, um über einen Zeitraum von zwei Jahren die Wilsteraner Wirte damit versorgen zu können. Erst mit dem Aufkommen elektrischer Kühlaggregate wurde Mitte der 1950er Jahre die Gewinnung von Natureis eingestellt.

Bildrechte: Familie von Holdt, Wilster

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1937 - Weinfest in Wilster

1937 Weinfest in Wilster
In der Stadt Wilster wurde im Jahre 1937 ein Weinfest durchgeführt, über dessen nähere Ausgestaltung bisher leider keine Informationen vorliegen.
Bild 1 zeigt die per Pferde-Fuhrwerk erfolgte Anlieferung von Weinfässern - vermutlich in der Straße Klosterhof. Ganz rechts steht Walter Bauch, der langjährige Leiter des Hauptamtes der Stadtverwaltung Wilster. Vermutlich war er bezüglich des Weinfestes mit organisatorischen Fragen betraut.
Bild 2 zeigt Teilnehmer an einer der Veranstaltungen im Rahmen des Weinfestes. Die Lokalität konnte nicht bestimmt werden. Neben einem durch die Armbinde mit dem Hakenkreuz ausgewiesenen Vertreter der damals herrschenden Nazi-Partei NSDAP (ganz oben links) sind auch drei Angehörige der Schutzpolizei zugegen (zweite Reihe von oben); der rechts sitzende ist der Polizist Otto Frischkorn.
Unten in der Mitte auf dem Boden sitzend und einen Taktstock schwingend Walter Bauch.
Das Festlokal ist mit Papiergirlanden sowie Reklamefähnchen der seinerzeit weit verbreiteten Zigarettenmarke JUNO geschmückt.

Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Manfred Bauch, Wilster

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1938 - Karussell auf dem Schützenfest in Wilster

1938 Prunk Karussell auf dem Schützenfest in Wilster
In früheren Zeiten war es in Wilster bei Festen wie dem der Bürger-Gilde oder dem der Schützen obligatorisch, daß neben den verschiedensten Buden auch ein Karussell auf dem Festplatz den Besuchern Kurzweil bot.
Sehr häufig war in Wilster das Prunk-Karussell von Vespermann zu Gast. Die Fahrt genossen nicht nur Jugendliche und junge Leute, sondern auch sich honorig gebende Erwachsene - es war ein Spaß für Jung und Alt.
Hier steht der Wilsteraner Tischlermeister Heinrich von Holdt neben dem Karussellpferd, auf welchem sein Schwager Hugo Hauberg seine "Reitkünste" zeigt.
Die sich an den Pfosten festhaltenden Jugendlichen versuchten, während der Vorbeifahrt einen Ring aus einem hölzernen Kolben zu ziehen, welcher an einer speziellen Vorrichtung von einer Person geschwenkt wurde. Wer den Ring ergatterte, durfte diesen an der Kasse gegen ein Billet für ein Freifahrt eintauschen. Das geschah dann unter den neidvollen Blicken der Konkurrenz.

Bildrechte: Annemarie Hauberg, Kiel

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