1980 Tracht der Wilstermarsch - Vorführung auf einem Bauernhof in Beidenfleth
Eine Gruppe der Landfrauen zeigen mit einem Tanz die alte Tracht der Wilstermarsch, die in aufwendiger Arbeit nach alten Vorlagen gefertigt wurde.
Auf dem Kopf die Schrippe aus mit Brabanter Spitze verziertem feinen Leinen und darüber eine Haube aus Brokat mit langen Befestigungsbändern, dazu ein Schultertuch aus Seide mit einer silbernen Filigran-Brosche gehalten, das Mieder aus Seidenbrokat gearbeitet und vorne mit Schnüren geschlossen, weißes kragenloses Hemd mit weiten Ärmeln, der Rock handgewebt mit buntem Streifen, dazu die Schürze.
Dahinter der wundervoll und vorbildlich in seiner ursprünglichen Gestalt erhaltene Bauernhof Egge in Beidenfleth (Hof 126 gem. "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild")
Zu der Trachtengruppe der Landfrauen siehe Trachtengruppe
Bildrechte: Verlag E. Paske, Heide
1902 Tracht der Wilstermarsch
Eine typische Jugendstil-Postkarte.
Wie in allen deutschen Gebieten herrschte auch bei den Menschen in der Stadt Wilster und der Wilstermarsch hinsichtlich der Bekleidung eine bestimmte Form – die Tracht – vor, die an Sonntagen, bei geselligen Veranstaltungen und auch bei besonderen Anlässen im Jahresverlauf getragen wurde;
sie hielt sich auf dem Lande länger als in der Stadt, wurde aber nach Beginn des 19ten Jahrhunderts nur noch selten getragen.
Bildrechte: Verlag von Carl Kuskop, Photograph, Wilster
1919 Eine Gruppe des Heimatverein der Wilstermarsch stellt alte Trachten und Tänze aus der Marsch vor;
der Verein war in den 1920er und 1930er Jahren sehr rührig.
Wie in allen deutschen Gebieten herrschte in früheren Zeiten auch bei den Menschen in der Stadt Wilster und der Wilstermarsch hinsichtlich der Bekleidung eine bestimmte Form – die Tracht – vor, die an Sonntagen, bei geselligen Veranstaltungen und auch bei besonderen Anlässen im Jahresverlauf getragen wurde; sie hielt sich auf dem Lande länger als in der Stadt, wurde aber nach Beginn des 19ten Jahrhunderts nur noch selten getragen.
Bildrechte Bild 1: Carl Kuskop, Wilster
Reg. mein-wilster: 0439a AK
Bildrechte Bild 2: nicht benannt, offenbar Carl Kuskop, Wilster
Reg. mein-wilster: 0439b AK
1919 Trachten aus der Wilstermarsch
Wie in allen deutschen Gebieten herrschte in früheren Zeiten auch bei den Menschen in der Stadt Wilster und der Wilstermarsch hinsichtlich der Bekleidung eine bestimmte Form – die Tracht – vor, die an Sonntagen, bei geselligen Veranstaltungen und auch bei besonderen Anlässen im Jahresverlauf getragen wurde; sie hielt sich auf dem Lande länger als in der Stadt, wurde aber nach Beginn des 19ten Jahrhunderts nur noch selten getragen.
In den 1920er Jahren erlebten die Trachten durch das Wirken des Heimatvereins der Wilstermarsch eine folkloristische Renaissance. Hier posiert eine Gruppe in St. Margarethen am Elbdeich, auf dem seinerzeit Häuser standen.
Wohnhäuser auf den vorderen Landesschutzdeichen gab es bis in die 1970er Jahre sowohl in St. Margarethen, als auch in Beidenfleth und Wewelsfleth - eine heute völlig undenkbare Situation!
Bildrechte: Amandus Dohrn, Büttel – St. Margarethen
1866 Zollstation an der Wende der Deichstraße.
Die private Ansichtskarte zeigt ein um 1870 aufgenommenes Foto.
Die schmalen Straßen der Stadt sind seinerzeit, so wie die abgebildete Deichstraße, noch mit Granitpflaster befestigt. Die Bürgersteige sind gleichfalls mit sogenannten "Katzenköpfen" gepflastert, sie sind sehr schmal und in einigen Bereichen kaum begehbar.
Vorne rechts springt das heute noch "Waffenhalle" genannte Gebäude mit einer Ecke weit aus der Flucht der übrigen Häuser hervor. In der „Waffenhalle" war zum Zeitpunkt der Aufnahme eine Zollstation mit zugehörigem Speicher untergebracht. Die zollpflichtige Waren auf der Wilsterau antransportierenden Frachtewer machten hinter dem Gebäude fest. Hier befand sich auch ein hölzerner Ladekran.
Vor dem Gebäude haben es sich auf der vor dem Haus stehenden Bank zwei uniformierte Zöllner bequem gemacht.
Später wurde in dem Gebäude die Gaststätte "Waffenhalle" von Andreas Moser betrieben; der Name rührt von einer im Gastraum ausgestellten Waffensammlung des Wirtes her.
Das Gebäude wurde in den 1950er Jahren von dem benachbarten Kaufmann Hermann Kloppenburg bzw. dessen Sohn Hans Kloppenburg als Lager- und Ausstellungsraum genutzt.
Das Haus Deichstraße 18 (in Bildmitte das Gebäude mit dem hölzernen Giebel) wurde 1934 umgebaut zum Geschäftshaus des Tischlermeisters Peter Claus Heinrich von Holdt.
Dahinter das Haus von Maurermeister und Architekt Claus Stockfleth (ein Ururgroßvater des Betreibers von mein-wilster); in dem Moment der Aufnahme betritt gerade dessen Ehefrau Katharina geb. Schütt (* 25.06.1820 in Heiligenstedten) das Gebäude.
Links das Häuschen des Zigarrendrehers Peter Haase;
das große Haus dahinter wurde 1933 durch den Neubau der Gebäude der Niederlage Wilster der Hamburger Bavaria und St. Pauli Brauerei ersetzt.
Bildrechte: Klaus-Peter Mohr
1868 Verarbeitung von Butter aus der Wilstermarsch für den Handel
Im Gebäude Oevelgönne 601 / 602 (heute Kohlmarkt 41) wurde ab 1836 die Butter-Handlung von Friedrich August Heins betrieben. Die Firma lieferte dieses Produkt der Wilstermarsch vorrangig nach Hamburg, aber auch nach England, Spanien und Portugal.
Wie die Abbildung zeigt, wurde in hölzernen Mollen das Wasser aus der Buttermasse geknetet und die fertige Butter dann für den Versand in hölzerne Fässer gefüllt. Die Buttermasse war zuvor im Butterfaß aus dem Rahm der Milch gestampft worden.
Der Molle genannte Trog war nicht aus einzelnen Brettern zusammengefügt, sondern aus einem halben Holzstamm gehauen. Wegen der so entstandenen runden Mule wurde das Gefäß "Molle" genannt.
Die etwa 1,00 m lang und rund 50 cm breiten Mollen wurden auch verwendet, um Brotteig vorzubereiten und zu kneten.
Hölzerne Mollen jeder Größe wurden früher häufig vielfältig gebraucht. Heute erinnert nur noch der Familienname Mollenhauer an das mit der Fertigung der Mollen befaßte alte Handwerk.
Bildrechte: vermutlich Hans-Peter Mohr, Wilster
Anmerkung: Die Ansichtskarte ist auf Fotopapier der Marke Mimosa gezogen (diese Firma war 1904 in Dresden gegründet worden; nach 1945 wurde der Betrieb Mimosa in Kiel wiederbegründet)
Die Ansichtskarte befindet sich in der Sammlung Dieter Voss, Burg in Dithmarschen
1876 Zimmerei Reimer Griese - Materialbestellung
Bestellung von Baumaterialien bei der Holzhandlung Rehder in Lübeck durch den wilsteraner Zimmermeister Reimer Griese, welcher auf dem Helgenland an der Wilsterau in Wilster auch den Bau von hölzernen Fracht-Ewern betrieb.
Reimer Griese ist dort bereits für das Jahr 1861 als Erbauer eines hölzernen Ewers genannt.
Anmerkung: Es handelt sich um eine der ältesten gelaufenen und auf dieser Heimat-Seite vorgestellten Postkarten.
Hinweis: Eine Leseabschrift der mit der Postkarte vorgenommenen Bestellung kann unten aufgerufen werden.
1896 Ladeneinrichtung der Adler Drogerie
an der Marktstraße - der heutigen Op de Göten.
Die aus dem Jahre 1896 stammende Ladeneinrichtung der "Adler Drogerie" Meyer fand nach Aufgabe der Drogerie in den 1970er Jahren Aufnahme in die Volkskundliche Gerätesammlung des Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum im Schloß Gottorf in Schleswig.
Das in 1896 errichtete Gebäude der "Adler Drogerie" mit seiner aufwendigen Klinker-Fassade steht heute noch an der Straße Op de Göten (sh. Bild 3); die Firmeninhaberin Louise Meyer war eine geborene Andersen; ihre Brüder errichteten auf dem angrenzenden Eckgrundstück zum Markt das 1912/13 erbaute Geschäftshaus von J.P.T.Andersen Söhne.
Der Ehemann von Louise Meyer geb. Andersen, der Drogist Heinrich Meyer ist zu Beginn des I. Weltkrieg am 16.09.1914 gefallen, kurz nach Eintritt Deutschlands in den militärischen Konflikt.
Bildrechte: Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum
1898 Militair-Verein Wilster; Denkmale 1848 und 1870/71
Vaterlandsliebe und Patriotismus waren noch nicht negativ belegt.
Diese Karte war anläßlich des „ Kränzchens“ (Kostümfest?) des Militair-Vereins Wilster am 30.11.1898 gerichtet:
"an die beiden Obstfrauen von der hinteren Reihe beim Ofen im Colosseum"
mit dem sinnigen Spruch: "Guter Mond du gehst so stille durch die Buden-Reihe hin, oh so stehe auch dann stille, wenn du bei der Obstfrau bist".
Bildrechte: Verlag v. Fr. Schlüter, Wilster
1898 Basar des Militair-Vereins Wilster, Denkmale
Das Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Krieges um die – zunächst erfolglose - Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848-1851 (gegen Dänemark, zu dem damals neben Schleswig auch große Teile Holsteins gehörten) stand auf dem Friedhof in Bischof.
Eine Zeitliste zu den wichtigsten Ereignissen der Schleswig-Holsteinischen Erhebung finden Sie hier.
Das Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Deutsch - Französischen Krieges von 1870 / 1871 stand vor dem Friedhof in Bischof. Es war 1873 auf dem Rondeel vor der - zwischenzeitlich abgebrochenen - Kapelle errichtet worden.
Beide Denkmale wurden in den 1950er Jahren beseitigt.
Militair-Vereine bestanden vor hundert Jahren in vielen Dörfern und Städten.
Bildrechte: Verlag v. Fr. Schlüter, Wilster
1898 Hölzerne Brücke über die Wilsterau in Rumfleth. Die alte Holzbrücke führte seinerzeit in Rumfleth (kurz vor der damaligen Ziegelei) über den Fluß.
Das Bauwerk wurde im Jahre 1949 durch eine Stahlbeton-Brücke ersetzt.
Hinter der Brücke verläuft die Wilsterau in ihrem im Mittelalter künstlich gegrabenen schnurgeraden Verlauf in Richtung Goldbogen.
Links der Brücke führt die Straße nach Diekdorf und weiter nach Schotten, rechts Richtung Goldbogen.
Eine der Personen auf der Brücke versucht, mit einem Senknetz Fische aus der Wilsterau zu fischen, eine früher an dem Gewässer häufig zu beobachtende Methode.
Bildrechte: Friedrich Schlüter
1898 Stör am Kasenort, Mündung der Wilsterau
Eine Karte der „Schiffergilde Eintracht“ – eine Versicherung auf Gegenseitigkeit der Wilsteraner Schiffer.
Als Miniatur im Rettungsring ist ein klassischer Gaffel getakelter Störewer abgebildet; diese befuhren seinerzeit in großer Zahl Elbe, Stör und Wilsterau, denn die Wasserstraßen waren bevorzugte Verkehrswege.
Rechts eine der Schiffer-Katen am Kasenort.
Unten die große Hodorfer Mäanderschleife der Stör, aufgenommen vom Stördeich am Siel der Kampritter Wettern.
An dem Anleger vor der Wilsterau hat ein Dampfschiff fest gemacht.
Bildrechte: Friedrich Schlüter, Photograph, Wilster
1898 Wilster Jahrmarkt auf dem Marktplatz
Ein Karussel, zahlreiche Verkaufsbuden und viele flanierende Besucher auf der Südseite des Marktplatzes.
Der Jahrmarkt fand damals noch nicht am ersten Wochenende im August statt, sonder erst in der zweiten Monatshälfte. Ab 1901 begann der Jahrmarkt am ersten Wochenende im August.
Rechts von dem Karussell steht eine Person auf einer Trittleiter und bewegt an einem Mast eine hölzerne Glocke mit einem daran angebrachten herausziehbaren Ring (sh. Detail Bild 2). Den sich an den Pfosten des Karussells festhaltenden jungen Herren war es ein besonderer Ergeiz, während der Fahrt den Ring zu ergattern und so als strahlender Held für ihre Dame eine Freikarte zu gewinnen.
Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
1899 Wilster Jahrmarkt
So wie damals vor weit über einhundert Jahren, lädt auch heute noch die Stadt Wilster mit ihren Bürgern, Kaufleuten und Gastwirten alljährlich ein zum Wilster Jahrmarkt.
In den Jahren um 1900 wurden auf den Jahrmärkten sehr viele der damals typischen Ansichtskarten mit zumeist humorigen kolorierten Zeichnungen zum Marktgeschehen herausgegeben. Die alten Karten wurden nicht für einen ganz speziellen Jahrmarkt in einer bestimmten Stadt oder bestimmten Dorf gefertigt, sondern im Jahresverlauf an vielen verschiedenen Orten verkauft. Manchmal wurde mit einem Handstempel eine jeweils zutreffende Ortsbezeichnung aufgebracht oder sie erfolgte handschriftlich durch den Verwender.
Bei dem vorgestellten Exemplar lautet der mit Handstempel aufgebrachte Text nach dem obligatorischen Gruß: vom Wilster Jahrmarkt.
Der über den Zeitraum mehrerer Jahrzehnte traditionell am ersten Wochenende im August gefeierte Wilster Jahrmarkt – von den Wilsteranern stolz lange Zeit zu Recht als „Der größte der Westküste“ postuliert - erfreute sich seit Alters her eines großen Zuspruchs und stellte im Jahresablauf der Stadt einen ganz besonderen Höhepunkt dar.
Die ergänzend vorgestellte Karte wurde 1908 auf dem Itzehoer Volksfest verkauft.
Leider ist der sehr verblasste hellblaue Stempelaufdruck Itzehoer Volksfest mit dem Scan nicht darstellbar; er ist nur bei bestimmtem schrägen Lichteinfall noch lesbar.
Zusammen mit dem Druck, dem Stempel und der handschriftlichen Botschaft lautet diese:
"Gruss vom Itzehoer Volksfest mit Gewitter und Regen. Sonst allns wohl oppn Damper."
Karte 1: Bildrechte bzw. Herausgeber nicht bekannt
Signatur: 9 K.St.K.M.
Karte 2: Verlag L. Donnay, Frankfurt a.M.
Reg. mein-wilster: 1842
1899 Wilster Jahrmarkt
So wie damals vor weit über einhundert Jahren, lädt auch heute noch alljährlich die Stadt Wilster mit ihren Bürgern, Kaufleuten und Gastwirten ein zum Wilster Jahrmarkt.
Der über den Zeitraum mehrerer Jahrzehnte traditionell am ersten Wochenende im August gefeierte Wilster Jahrmarkt – von den Wilsteranern stolz als „Der größte der Westküste“ postuliert - erfreute sich seit Alters her eines großen Zuspruchs und stellte im Jahresablauf der Stadt einen ganz besonderen Höhepunkt dar.
Nachdem in den letzten Jahren auch in Wilster ein Rückgang der Attraktivität eines derartigen Volksfestes nicht zu übersehen war, findet seit 2015 der Jahrmarkt in der Zeit Mitte Juli statt, um Überschneidungen mit anderen überörtlichen Festivitäten zu vermeiden.
Das Abweichen von der bisherigen Terminierung der Eröffnung - dem festlichen Einläuten - des Jahrmarktes ist kein Bruch mit Traditionen, denn schon in der Zeit vor einhundert Jahren erfolgte die Terminierung zu unterschiedlichen Zeiten.
Die vorgestellten alten Ansichtskarten wurden - wie auch der dem abgebildeten Paar (Bild 1) in den Mund gelegte Ausspruch in bayerischer Mundart belegt - aus Anlaß verschiedener Volksfeste mit jeweils lediglich zutreffender und mit Handstempel aufgebrachter Ortsbezeichnung verwendet.
Bildrechte bzw. Herausgeber. nicht bekannt
Anmerkung: Die Ansichtskarten befinden sich in externen Sammlungen
1899 Wilster Jahrmarkt
So wie damals vor weit über einhundert Jahren, lädt auch heute noch die Stadt Wilster mit ihren Bürgern, Kaufleuten und Gastwirten alljährlich ein zum Wilster Jahrmarkt.
In den Jahren um 1900 wurden auf den Jahrmärkten sehr viele der damals typischen Ansichtskarten mit zumeist humorigen kolorierten Zeichnungen zum Marktgeschehen herausgegeben. Die alten Karten wurden nicht für einen ganz speziellen Jahrmarkt in einer bestimmten Stadt oder bestimmten Dorf gefertigt, sondern im Jahresverlauf an vielen verschiedenen Orten verkauft. Manchmal wurde mit einem Handstempel eine jeweils zutreffende Ortsbezeichnung aufgebracht oder sie erfolgte Handschriftlich durch den Verwender.
Der über den Zeitraum mehrerer Jahrzehnte traditionell am ersten Wochenende im August gefeierte Wilster Jahrmarkt – von den Wilsteranern stolz als „Der größte der Westküste“ postuliert - erfreute sich seit Alters her eines großen Zuspruchs und stellte im Jahresablauf der Stadt einen ganz besonderen Höhepunkt dar.
Bildrechte bzw. Herausgeber nicht bekannt
Anmerkung: Die Ansichtskarten befinden sich in externen Sammlungen
1899 Einläuten des Jahrmarkts
Blick vom Kirchturm in die Marktstraße (spätere Op de Göten), auf welcher hier am 23.August 1899 (AK ist am 20.08.1900 gelaufen) um 18:00 Uhr der Jahrmarkt eingeläutet wird (Der Jahrmarkt fand damals noch nicht am ersten Wochenende im August statt, dieses erfolgte erst ab 1901).
Sehr schön zu sehen ist die Göten (Rampe und Treppe, über welche das Niederschlagswasser vom höher gelegenen Kirchplatz sich in die Wilsterau ergoß); die Brücke war Op de Göten (Über der Gosse).
In der Wilsterau liegen Ruderboote.
Bildrechte: Photograph Kuskop, Wilster
1899 Wochenmarkt auf dem Marktplatz.
Außerhalb des Schattens der die Bartholomäus-Kirche umsäumenden Kastanienbäume haben die Bauern ihre Ackerwagen aufgestellt, auf welchen sie die angebotenen Waren ausstellen; daneben weitere Verkaufsstände. Ganz rechts eine Pferdekutsche.
Die Herren alle mit Hut oder Mütze, mit weißem Hemd und wohl auch mit Binder; die kleinen Mädchen tragen Kittelschürzen, ganz apart die Dame im weißen Kostüm vor dem Hotel \"Wilstermarsch-Haus\".
Der Vorgängerbau von J.P.T. Andersen steht noch an der Ecke Markt / Op de Göten (damalige Marktstraße)
Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
Anmerkung: Die ergänzend vorgestellte Variante der Karte mit veränderten Aufdruck befindet sich in einer externen Sammlung
1900 Fest der Kinder-Gilde in Wilster - Trommler und Pfeifer Corps
Angeführt von seinem Trommler und Pfeifer Corps zieht aus der Deichstraße kommend der Umzug der Kinder-Gilde über den Marktplatz.
Der Tag der Kinder-Gilde war der herausragende von einer engagierten Lehrerschaft organisierte und vorbereitete jährliche Festtag für die Schulkinder. Am Vormittag wurden getrennt für Jungen und Mädchen in jeweiligen Altersklassen Wettspiele veranstaltet, Majestäten wurden proklamiert und jeder Teilnehmer erhielt einen Preis. Nahezu die gesamte Bürgerschaft hatte durch kleine Sach- und Geldspenden zum Gelingen des Festes beigetragen.
Am Nachmittag bewegte sich der Umzug der Kinder durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt. Die Kinder trugen ihre beste Kleidung, denn auf den Sälen der Stadt fanden für sie anschließend Tanzveranstaltungen statt.
Die Mädchen trugen während des Umzuges einen mit Blumen und Girlanden geschmückten Bogen, die Knaben häufig eine Flagge. Von den Häusern grüßten unzählige Schleswig-Holstein Flaggen und abertausende Blüten waren von der Bevölkerung auf dem Pflaster des Marschweges ausgebreitet worden.
Die Kinder-Gilde war das Fest der Kinder! Und alle Erwachsenen gönnten es ihnen!
Anfang der 1970er Jahre bereitete das fehlende Engagement der damaligen Lehrer Generation dem schönen uralten Brauch ein Ende.
Bildrechte: Verlag v. Carl Kuskop, Wilster
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