Mein-Wilster.de

Ähnliche Objekte finden

Folgende ähnliche Objekte wurden in der Datenbank gefunden

1923 - Wilsteraner Turner des MTV in der Musik Muschel im Trichter Garten am Colosseum Platz

1923 Wilsteraner Turner des MTV in der Musik Muschel im Trichter Garten am Colosseum Platz
In der Musik Muschel im Garten des Trichter am Colosseum Platz haben sich Wilsteraner Turner zum Gruppenbild aufgestellt.
In dem zur Gaststätte im Trichter gehörenden Garten, welcher zwischen diesem und der Zingelstraße gelegen ist, stand bis zu Beginn der 1950er Jahre ein muschelförmiger Musikpavillon, in welchem Konzerte gegeben wurden; der Konzertgarten am Trichter war daher ein beliebtes Ausflugsziel an den Wochenenden und war dann belebt, wie heute nur noch während des Jahrmarktes.

Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

Verein MTV Wilster von 1880

Verein MTV Wilster von 1880
Der ursprünglich als Männer-Turnverein gegründete MTV Wilster besteht seit dem Jahre 1880.
Bereits Ende der 1850er Jahre war es in Wilster zur Gründung eines Turnvereins gekommen, welchem bald (1861) durch eine weitere Gründung ein konkurrierender Wilsteraner Turnverein entgegen stand. Beide Vereine existierten jedoch nur wenige Jahre.
Am 04. Dezember 1868 kam es zu einer Neugründung, welche sich aber mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 wieder auflöste.
Der MTV Wilster wurde am 30. Mai 1880 gegründet; er gehört heute zu den ältesten Sportvereinen im Kreis Steinburg.
Infolge einer Bekanntmachung im Kreisblatt hatten sich bereits zuvor am 22. Mai 1880 im Gasthof von Martin Göttsche junge Leute zwecks Gründung eines Turnvereins versammelt. Nach kurzer Vorbereitung , insbesondere zur Erarbeitung der Statuten, erfolgte der Gründungsakt eine Woche später.
Der erste Übungsabend der Turner wurde am 12. Juni 1880 durchgeführt.
Die ersten Gau-Turnfeste richtete der junge Verein in den Jahren 1882, 1887 und 1895 aus.
Informationen über den heutigen MTV Wilster gibt es hier.

Die Abbildungen zeigen aus der Zeit um 1930 stammende - also zum Zeitpunkt des 50 jährigen Stiftungsfestes des MTV Wilster - handgefertigte Abzeichen
Bild 1 Emblem des MTV Wilster
Das Abzeichen war 1930 von dem Turner W. Schlüter entworfen worden und wurde als Vereinsabzeichen gewählt.
Bild 2 Emblem des Deutschen Turnerbundes
Bild 3 Emblem der Deutschen Turner mit den Buchstaben FFFF - Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei -
diese stehen seit Turnvater Jahn für:
Frisch ans Werk!
Fromm im Glauben an die Gemeinnützigkeit und Wertbeständigkeit des Schaffens
Fröhlich untereinander
Frei und offen in allem Handeln
Die Bewegung der Turner war seit ihren Anfängen durchweg sehr patriotisch und vaterländisch eingestellt.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1923 - Gedenkfeier für die Gefallenen in der Turnhalle des MTV Wilster

1923 Gedenkfeier für die Gefallenen in der am Marktplatz stehenden Turnhalle des MTV Wilster
Die Bewegung der Turner waren von Beginn an patriotisch gesinnt gewesen. So ist es kein Zufall, dass viele Turner sich aktiv 1848 an der Erhebung gegen Dänemark beteiligten, die letztendlich zur Loslösung des Landes Schleswig-Holstein von diesem führte.
1923 ehrten die Turner in der Turnhalle mit einer Feierstunde zur Einweihung einer Gedenktafel die Gefallenen des I. Weltkrieges.
Der ursprünglich als Männer-Turnverein gegründete MTV Wilster besteht seit dem Jahre 1880.
Bereits Ende der 1850er Jahre war es in Wilster zur Gründung eines Turnvereins gekommen, welchem bald (1861) durch eine weitere Gründung ein konkurrierender Wilsteraner Turnverein entgegen stand. Beide Vereine existierten jedoch nur wenige Jahre.
Am 04. Dezember 1868 kam es zu einer Neugründung, welche sich aber mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 wieder auflöste.
Der MTV Wilster wurde am 30. Mai 1880 gegründet; er gehört heute zu den ältesten Sportvereinen im Kreis Steinburg.
Infolge einer Bekanntmachung im Kreisblatt hatten sich bereits zuvor am 22. Mai 1880 im Gasthof von Martin Göttsche junge Leute zwecks Gründung eines Turnvereins versammelt. Nach kurzer Vorbereitung , insbesondere zur Erarbeitung der Statuten, erfolgte der Gründungsakt eine Woche später.
Der erste Übungsabend der Turner wurde am 12. Juni 1880 durchgeführt.
Die ersten Gau-Turnfeste richtete der junge Verein in den Jahren 1882, 1887 und 1895 aus.
Informationen über den heutigen MTV Wilster gibt es hier.
Die vorwiegend dem MTV Wilster dienende Halle war im Jahre 1900 erbaut worden; im Jahre 1963 ist sie wegen Baufälligkeit abgebrochen worden, wonach an ihrem Platz die Sonninstraße und 1975 ein Geschäftshaus entstand.

Bildrechte: Ludwig Behning, Wilster
Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1925 - Gauturnfest des MTV Wilster auf dem Colosseum-Platz

1925 Gauturnfest des MTV Wilster auf dem Platz am Colosseum
Der ursprünglich als rener Männer-Turnverein gegründete MTV Wilster besteht seit dem Jahre 1880.
Bereits Ende der 1850er Jahre war es in Wilster zur Gründung eines Turnvereins gekommen, welchem bald (1861) durch eine weitere Gründung ein konkurrierender Wilsteraner Turnverein entgegen stand. Beide Vereine existierten jedoch nur wenige Jahre.
Am 04. Dezember 1868 kam es zu einer Neugründung, welche sich aber mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 wieder auflöste.
Der MTV Wilster wurde am 30. Mai 1880 gegründet; er gehört heute zu den ältesten Sportvereinen im Kreis Steinburg.
Der erste Übungsabend der Turner wurde am 12. Juni 1880 durchgeführt.
Informationen über den heutigen MTV Wilster gibt es hier.
Nachdem der junge Verein bereits in den Jahren 1882, 1887 und 1895 Gau-Turnfeste ausgerichtet hatte, lud er in der Folge zu weiteren derartigen Großveranstaltungen ein.
Das Foto zeigt Darbietungen der Turner auf dem Platz beim Colosseum. Hinter den Baumreihen im Hintergrund sind die Rückseiten der Häuser an der Burgerstraße erkennbar.
Sowohl unter der Baumreihe als auch im Vordergrund beobachten viele Zuschauer das Geschehen, bei dem neben in der Mehrzahl männlichen Aktiven auch viele Frauen teilnehmen.
Im Vordergrund ist eine Musikkapelle angetreten, unter deren Führung die Turner offenbar zuvor zum Sportplatz marschiert waren.

Bildrechte: Ludwig Behning, Wilster
Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

Kommentieren Ähnliche Objekte

1930 - Männer-Turnverein Wilster 1880 - 1930

1930 Stiftungsfest MTV Wilster
Dder Verein gab aus Anlaß seines 50jährigen Stiftungsfest eine bei Johann Schwark Söhne, Wilster, gedruckte und 48 Seiten umfassende Chronik heraus.
Der ursprünglich als Männer-Turnverein gegründete MTV Wilster besteht seit dem Jahre 1880.
Bereits Ende der 1850er Jahre war es in Wilster zur Gründung eines Turnvereins gekommen, welchem bald (1861) durch eine weitere Gründung ein konkurrierender Wilsteraner Turnverein entgegen stand. Beide Vereine existierten jedoch nur wenige Jahre.
Bei einem der ersten Übungsabende der Turner war es zu einem folgenschweren Unglück gekommen. Der Turner Hans Ramm stürzte vom Reck und brach sich das Genick; er war der erste, der auf dem neuen Kirchhof im Bischof begraben wurde.
Am 04. Dezember 1868 kam es zu einer Neugründung, welche sich aber mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges 1870 wieder auflöste.
Der MTV Wilster wurde am 30. Mai 1880 gegründet; er gehört heute zu den ältesten Sportvereinen im Kreis Steinburg.
Infolge einer Bekanntmachung im Kreisblatt hatten sich bereits zuvor am 22. Mai 1880 im Gasthof von Martin Göttsche in der Deichstraße junge Leute zwecks Gründung eines Turnvereins versammelt. Nach kurzer Vorbereitung , insbesondere zur Erarbeitung der Statuten, erfolgte der Gründungsakt eine Woche später.
Der erste Übungsabend der Turner wurde am 12. Juni 1880 durchgeführt.
Die ersten Gau-Turnfeste richtete der junge Verein in den Jahren 1882, 1887 und 1895 aus.
Informationen über den heutigen MTV Wilster gibt es hier.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1911 - Trichter am Colosseum c

1911 Trichter am Colosseum
Das wegen seiner äußeren Form Trichter genannte Gebäude ist das ehemalige Gartenhaus des Etatsrats Michaelsen, dessen Palais am Markt stand (Bereich der späteren Turnhalle) und von welchem nach dessen 1826 vorgenommenen Abbruch die überwiegenden Teile beim Bau des heute noch bestehenden Hauses Reichenstraße 41 in Itzehoe Verwendung fanden.
Zwischen dem Palais und Gartenhaus, dem Trichter, erstreckte sich der Stadtgarten, welcher ebenso wie der Colosseum-Platz zum Michaelsen´schen Besitz gehörte.
Der Trichter ist 1777 im Stil des Rokoko als Gartenhaus erbaut worden innerhalb eines weitläufigen in französischem Stil angelegten Gartens - dieser umfaßte auch weitgehend den Colosseum-Platz.
Im Trichter wird heute eine Gaststätte betrieben (Betreiber waren früher u.a. August Ballerstädt, Max Pruter, Heinrich Helms, Gerd Wolf). Zu der Gaststätte gehörte bis in die erste Nachkriegszeit ein im zugehörigen und bis an die Zingelstraße reichenden Garten ein zu der Zeit jedoch nicht mehr genutzter Musik-Pavillion - auch Musikmuschel genannt. In dem in früheren Zeiten von den Restaurant-Gästen stark frequentierter Garten wurden häufig Konzerte gegeben; die hölzerne Musik Muschel ist Anfang der 1950er Jahre beseitigt worden.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
Anmerkung: Die Ansichtskarte unterscheidet sich bei identischem Foto nur durch die veränderte Aufschrift bzw. Kolorierung von den von Ludwig Behning bzw. vom Verlag Carl Göttsche, Wilster, herausgegebenen und hier gleichfalls vorgestellten Ausgaben.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1922 - Fest der Liedertafel Wilster - Darbietungen bei der Musik-Muschel

1922 Fest der Liedertafel Wilster - Darbietungen bei der Musik-Muschel
Zum achtzigjährlichen Gründungstag der Wilsteraner Liedertafel wurde am 17. und 18. Juni 1922 ein großes Sängerfest in Wilster gefeiert.
In und bei der Musikmuschel im Garten der Trichter Gaststätte wurden vor einem zahlreich erschienenen Publikum ein Chor-Konzert der Sänger veranstaltet.
Freunde des Chorgesangs werden mit etwas nostalgischen Gefühlen sich daran erinnern, welch großen Zuspruch früher die verschiedenen Chöre hatten; die Liedertafel Wilster besteht leider nicht mehr.
Die hölzerne Musik Muschel ist Mitte der 1950er Jahre beseitigt worden.

Bildrechte:
Bilder 1 und 2: nicht bekannt; die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Heidi und Heinz Steinbrecher, Wilster
Bild 3: vermutlich Ludwig Behning, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1920 - Bürger-Schützen-Gilde angetreten bei der Musik-Muschel im Trichter Garten

1920 (geschätzt ) Die Mitglieder der Bürger-Schützen-Gilde (Bürgergilde) bei der Musik-Muschel am Trichter
In dem zur Gaststätte im Trichter gehörenden Garten, welcher zwischen dieser und der Zingelstraße gelegen ist, stand bis zu Beginn der 1950er Jahre ein muschelförmiger Musikpavillon, in welchem Konzerte gegeben wurden; der Konzertgarten am Trichter war daher ein beliebtes Ausflugsziel an den Wochenenden und war dann belebt, wie heute nur noch während des Jahrmarktes.
Die Bürger-Schützen-Gilde in Wilster ist eine der ältesten Gilden in Schleswig-Holstein. Sie führt sich zurück auf die "broderscopp des Hilghen Lichnames der schutten", welche bereits im Jahre 1380 genannt wurde. Gilden waren früher in der Art von Versicherungen freiwillige Vereinigungen der Bürger zum gegenseitigen Schutz; sie pflegten auch die Geselligkeit untereinander sowie Belange der Tradition. In letzteren bestehen heute noch Anspruch und Aufgabe der Bürgergilde, wie sie in Wilster abkürzend genannt wird.

Das abgebildete Foto (Bild 2) findet sich auch - allerdings dort spiegelbildlich dargestellt - in dem Buch "700 Jahre Stadt Wilster" von Jutta Kürtz.

Bildrechte: nicht bekannt, vermutlich Ludwig Behning
Anmerkung: Das Foto stammt aus dem Nachlaß des wilsteraner Kaufmannes Theodor Andersen und wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Heinz Steinbrecher, Wilster
Das spiegelbildliche Exemplar des Fotos wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ralf Steffens, Luzern, Schweiz

Kommentieren Ähnliche Objekte

1910 - Gau-Treffen der Turner auf dem Colosseum-Platz

1910 Gau-Treffen der Turner auf dem Colosseum-Platz
Im August 1910 fand auf dem Platz am Colosseum ein großes Gau-Treffen der Turner statt; es waren zwei- bis dreihundert auswärtige Turner nach Wilster gekommen um an der vom MTV Wilster (Männer Turnverein) ausgerichteten Veranstaltung teilzunehmen.
Neben turnerischen Übungen an Bock, Pferd, Seitpferd und Reck fanden auch leichtathletische Wettkämpfe wie Wettlauf Weitsprung und sogar Stabhochsprung statt und außerdem Mannschaftswettkämpfe.
Der Abend wurde beschlossen mit einer Tanzveranstaltung.
Gut erkennbar ist im Hintergrund die Baumallee an dem den Colosseum-Platz begrenzenden Graben.

Bildrechte: Verlag L. Behning, Wilster


Kommentieren Ähnliche Objekte

1914 - Saal im Colosseum

1914 Saal im Colosseum.
Das Saalgebäude des Colosseum war um 1900 erbaut worden in unmittelbarer Nachbarschaft des "Trichter", eines Gartenhauses im Stil des Rokoko. Der „Trichter“ ist das 1777 gebaute ehemalige Gartenhaus des 1797 gestorbenen Etatsrats Michaelsen, dessen Palais am Markt stand (Bereich der späteren Turnhalle); das Palais wurde 1826 abgebrochen, Teile des Gebäudes fanden beim Bau des Hauses Reichenstraße in Itzehoe Verwendung.
Zwischen Palais und Trichter erstreckte sich der zugehörige Stadtgarten, der ebenso wie der heutige Colosseum-Platz zum Michaelsen´schen Besitz gehörte. Am Trichter befand sich außerdem bis vor einigen Jahrzehnten ein ausgedehnter an die Zingelstraße grenzender und von den Restaurant-Gästen stark frequentierter Garten. In diesem befand sich eine sogenannte Musikmuschel, in welcher häufig Konzerte gegeben wurden; die hölzerne Musik Muschel ist Anfang der 1950er Jahre beseitigt worden.
Zu genannter Zeit 1914 wurde die Gaststätte von August und Elisabeth Ballerstädt betrieben; Nachfolger Max Pruter und dessen Sohn Arthur Pruter bis weit in die 1950er Jahre.
Das Colosseum ist heute noch der größte Saalbetrieb im Kreis Steinburg. Im Colosseum wurden nicht nur Theaterstücke und Konzerte aufgeführt, es fanden auch Tanzveranstaltungen, Bälle, Maskeraden und in früherer Zeit auch die beliebten Kaffee-Gesellschaften (ein gemütliches Beisammensein) statt, für letztere sind offenbar die Tische eingedeckt. Daneben wurden hier auch große Versammlungen zu allen möglichen Anlässen durchgeführt. Dann bestand die Möglichkeit, die großen Falttüren zur Veranda zu öffnen und so den Raum erheblich zu vergrößern.
Sehr interessant ist die seinerzeit vorhandene aufwendige Bemalung der mit Stuck verzierten gewölbten Decke des Festsaales sowie das unter der Saaldecke hängende große Wappen der Stadt Wilster.

Bildrechte: Ludwig Behning, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1907 - Konzertgarten, Musik-Muschel und Kegelbahn am Trichter (SF)

1907 Musik-Muschel und Kegelbahn am Konzertgarten des "Trichter"
In dem ehemaligen Michaelsen´schen Gartenhaus, dem historischen und nach seinem äußeren Erscheinungsbild so genannten "Trichter" wird seit langer Zeit eine Gaststätte betrieben.
In dem zur Gaststätte im Trichter gehörenden Garten, welcher zwischen diesem und der Zingelstraße gelegen ist, stand bis zu Beginn der 1950er Jahre ein muschelförmiger Musikpavillon (sh. Bild 3), in welchem Konzerte gegeben wurden; der Konzertgarten am Trichter war daher ein beliebtes Ausflugsziel an den Wochenenden und war dann belebt, wie heute nur noch während des Jahrmarktes.
Am nördlichen Rand des Gartens befand sich eine Kegelbahn (sh. Bild 4). Es ist nicht bekannt, wie lange die Kegelbahn bestand; in der Zeit nach dem II. Weltkrieg war sie nicht mehr vorhanden.

Bildrechte: Ludwig Behning, Wilster
Anmerkung: Die Ansichtskarte befindet sich in der Sammlung Udo Urban, Wilster.

Kommentieren Ähnliche Objekte

02 - Die Holstenau ist der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau!

Die Holstenau ist der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau!
Die Burger Au ist ein sehr viel später entstandener Quellfluß der Wilsterau - genau genommen nur das größte Nebengewässer der Holstenau/Wilsterau.
Die Bilder zeigen Reststrecken der Ende des vorletzten Jahrhunderts durch den Bau des Nord- Ostsee Kanals mehrmals durchschnittenen Holstenau im Vaalerfeld oberhalb des Entlastungsschöpfwerkes am Kanal. Das ehemalige Fließgewässer hat heute nur noch die Funktion eines breiten Entwässerungsgraben.
Bild 1 Einmündung der Holstenau in den Vaalermoorer Moorkanal.
Bild 2 Holstenau oberhalb der Einmündung in den Vaalermoorer Moorkanal; Blickrichtung Norden
Bild 3 Der Bereich innerhalb des von der Holstenau geformten Mäanders (Bogen) oberhalb der Einmündung gehört politisch zu Burg in Dithmarschen. Der leer stehende und verfallende Vaalermoorhof gehört(e) dem Vorstandsvorsitzenden des Gruner & Jahr Verlages
Bild 4 Abgedämmtes Ende der Holstenau.

Eine alte Beschreibung der Gewässer Holsteins, und damit auch der Wilsterau und der Burger Au, finden wir im 1833 von Leopold v. Zedlitz-Neukirch verfaßten "Neues hydrographisches Lexikon für die deutschen Staaten".
Dort heißt es u.a.:
"Die WILSTER im Herzogtum Holstein. Dieser Fluß entspringt in der Nähe von Hademarsch, und verstärkt durch die Mackenbeck kommt derselbe nach Großbornhövet, Kleinbornhövet, und Hohenhorn; in dieser Gegend wird die WILSTER die Sprant genannt, sie erhält den Namen WILSTER nach der bey Bökelnburg erfolgten Mündung der Wolburgsau, und nun geht sie an Achterhorn, Bordethorn, Averfleth, Goldhagen, Rumfleth, Diksdorf, zur Stadt Wilster, wo sie beim Dörfchen Kasenort in die Stör fällt."
und weiter:
"Die WOLBURGSAU; sie gehört zum Gebiet der WILSTER, der sie bei Bökelnburg ihr Gewässer zuführt."
Wolburgsau = Burger Au
Wilster = Wilsterau
Bökelnburg = Burg in Dithmarschen

Für Flüsse ist es typisch, daß sie jeweils eine Quelle und eine Mündung haben. Bei der Wilsterau ist dieses völlig anders – auch deshalb ist sie ein ganz besonderer Fluß.
Die Wilsterau (jedenfalls der entsprechend genannte Abschnitt des Gewässers) hatte niemals eine eigene Quelle, denn diesen Namen führte der Fluß historisch erst ab seinem Eintritt in die Wilstermarsch (zum Ampte Steinborg gehörig). Der oberhalb gelegene Flußabschnitt bis zum Zusammenfluß von Burger Au (Walburgsau, Wolburgsau) und Holstenau wurde wie die letztere zumeist noch als Holstenau bezeichnet.
Von ihren Zuflüssen Holstenau und Burger Au wurde die Wilsterau in der Folge der Erstellung des Kaiser-Wilhelm–Kanal (Nord-Ostsee Kanal) abgetrennt, wobei bereits durch den 1870 fertiggestellten Bau der Schleuse Bebek der Zufluss von der Burger Au zumeist unterbrochen war. Die Holstenau genannte Strecke wurde sogar mehrfach durchschnitten. Seither hat die Wilsterau an jedem ihrer Endpunkte eine Mündung. Zum einen die durch die Schleuse am Kasenort verlaufende Ausmündung in die Stör, zum anderen die durch das Entlastungsschöpfwerk beim Vaaler Feld gebildete Mündung in den Nord- Ostsee Kanal.
Die ursprüngliche Quelle des Flusses (unserer Wilsterau) ist die nördlich von Aasbüttel entspringende Holstenau (in Bereichen regional auch als Mackenbeck bezeichnet), welche mit vielen anderen Rinnsalen die von den Gletschern der Eiszeit stammenden Sandablagerungen – die Geest – entwässerte. Dieses ist auch heute noch am Geländerelief gut ablesbar. Östlich und nördlich von Hochdonn ist die durch den Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal (Nord- Ostsee Kanal) überformte und in die Geest einschneidende Flußniederung der Holstenau und ihrer Nebengewässer noch gut erkennbar.
Die Burger Au (Walburgsau) ist erst Jahrtausende später entstanden. Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion entstandenen Kliff (dem Klev genannten Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer Strandwälle (Nehrungen) aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn. Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen tiefen Flächen und des dort sich sammelnden Hangdruckwassers von der Geest.
In dem hier betrachteten Bereich grenzt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Der Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev war behindert. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See ausgehend in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau. Diese war über lange Zeiträume der wichtigste Zufluß der Wilsterau und führte ihr mehr Wasser zu als ihr Holstenau genannter eigentliche Oberlauf. Mit dem Bau der Schleuse Bebek in 1869/70 war bereits der gewöhnliche Zufluss von der Burger Au zur Wilsterau unterbrochen worden, wenn auch bei Hochwassersituationen doch wieder durch Öffnung der Schleuse Wasser in die Wilsterau abgeleitet wurde. Mit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals war auch diese Möglichkeit endgültig beseitigt.

Bildrechte: Rudolf Böckmann, Burg in Dithmarschen
Aufnahmen aus Juli 2010

Kommentieren Ähnliche Objekte

1962 - Sturmflut am 16. und 17. Februar - die Wilstermarsch entgeht einer Katastrophe

1962 Sturmflut am 16. und 17. Februar - die Wilstermarsch entgeht einer Katastrophe
In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 entging die Wilstermarsch nur infolge besonderer Umstände einer Katastrophe. Ein Versagen des Deiches an der Stör bei Groß-Kampen konnte nur mit Glück abgewendet werden.
Was war geschehen?
Eine ausgedehnte Sturmwetterlage über der Nordsee hatte zur Folge gehabt, dass am 16. Februar 1962 an der Unterelbe der Wind gegen den Ebbstrom wirkte und zum Zeitpunkt des Niedrigwassers die Wasserstände hoch und zumeist in Höhe des normalen Tidehochwassers blieben. Das über die Nordsee ziehende Orkantief „Vincinette“ drückte mit seinen ausgedehnten Windfeldern und Windgeschwindigkeiten um 130 km/h das Wasser gegen die Küste und in die Trichtermündung der Elbe. Das DHI (Deutsche Hydrographische Institut) warnte vor einer schweren Sturmflut; das Radio sendete Sturmflutwarnungen. Die zuständigen Stellen und die Bewohner auf den Inseln und an der Nordseeküste bereiteten sich auf die Sturmflut vor. Weiter ab von der Küste war man weniger besorgt, doch es sollte anders kommen. In der Elbe und ihren Nebenflüssen traten in der Nacht auf den 17. Februar zuvor nie beobachtete Wasserstände auf.
In einem Telegramm - es bestanden keine Telefonverbindungen mehr - einer Mitarbeiterin der Zeitung Norddeutsche Rundschau hieß es es Sonnabendvormittag (17. Februar) zur Situation in der Wilstermarsch: "Bericht Polizeiabteilung 7 Uhr - Stördorf drei Stellen Deich innen weggerutscht - Großkampen - Deich über Hälfte von außen weg - Wasser 50 cm unter Deichkrone zwischen Beidenfleth und Großkampen - Drei Stellen von innen weggerutscht - Fährhaus bis oben voll Wasser - Wewelsflether-Uhrendorfer Stöpe gebrochen - Katastrophenweg 15 m weg - Wewelsfleth-Brokdorf-Scheelenkuhlen-St. Margarethen leichtere Beschädigungen am Deich - 4,10m über Normal"
In der Stör wurde am Pegel Kasenort gegen 02:30 ein Wasserstand von NN +5,20 m erreicht;
am Pegel Itzehoe trat etwa eine halbe Stunde später ein Wasserstand von NN + 4,71 m auf.
Die tief gelegene Wilstermarsch war besonders gefährdet. Die größte Gefahr drohte ihr nicht vorrangig von den in der Folge der Hollandflut (1953) in vielen Strecken verstärkten Deichen an der Elbe, sondern von den Flußdeichen an der Stör. Deren Bestick mit den sehr steilen Böschungen und der schmalen Deichkrone, die zudem vielfach auch eine zu geringe Höhe hatte, sollte sich als problematisch erweisen.
Insbesondere bei Groß Kampen, wo im Mäanderbogen der Stör die Außenböschung des Deiches dem aus Nordwest stürmenden Wind und somit dem Wellenschlag ausgesetzt war, ergab sich eine äußerst beängstigende Situation. Es entstanden unterhalb der Deichkrone tiefe Ausschläge in der Deichböschung. Obwohl die Männer der Freiwilligen Feuerwehren mit Pfählen und Sandsäcken die Deichkrone zu sichern versuchten, stand ein Kappenbruch des Deiches mit verheerenden Folgen für große Teile der Wilstermarsch zu befürchten. Der Höhepunkt der Tide war noch nicht erreicht, als die Mehrzahl der Hilfskräfte vom Deich abgezogen werden mußte, zu groß war die Gefahr geworden. Der gemeinsam mit Deichbaumeister Uwe Paulsen die Situation beobachtende Oberdeichgraf Heinrich Schmidt (beide Deich- und Hauptsielverband Wilstermarsch) ging unterhalb der Deichkrone auf der Binnenböschung des Deiches auf die Knie, um laut zu beten. Andere taten es ihm nach, denn es war durch Menschenkraft nichts mehr zu bewerkstelligen. Es war eine ganz besondere Situation, als in diesem Moment ein den Wasserstand beobachtender Feuerwehrmann ein Sinken des Wasserstandes bemerkte. Wie konnte das sein, wo doch der Zeitpunkt des Tidehochwassers noch nicht erreicht war? Bei Itzehoe und linksseitig der Stör bei Heiligenstedten sowie auch bei Münsterdorf war der Deich gebrochen, große Wassermassen ergossen sich dort in die Marsch. Auch das Industriegebiet bei der Alsen Portland Zementfabrik sowie Teile der Stadt Itzehoe wurden überschwemmt. Bedingt durch die dadurch eingetretene Entlastung konnte der Deich bei Groß Kampen gehalten werden. Die Wilstermarsch war einer Katastrophe entgangen, wie sie in derselben Nacht über Hamburg Wilhelmsburg kam, wo 222 Menschen ertranken; insgesamt verloren bei der Sturmflut 315 Menschen ihr Leben.
Bild 1: Sicherung der Deichkrone mit Pfählen und Sandsäcken bei Groß Kampen
Bild 2: Böschungsrutschung mit muschelförmiger Gleitfläche auf der Deichbinnenseite bei Stördorf.
Bild 3: Sicherung der Tore der Fährstöpe Beidenfleth
Bild 4: Hafen St. Margarethen mit abgetriebenem und gestrandeten Binnenschiff nach Rückgang des Wassers.
Sturmfluten haben von jeher die Marschen und Inseln an der Küste von Flandern bis Jütland bedroht, vielfach kam es nach Versagen der Deiche zu verheerenden Überschwemmungen. Die Chronik Nordsee Sturmfluten verdeutlicht die Gefahren für die Küstengebiete.

Bildrechte: Lothar Karstens, Brokdorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Herrn Karl Kautz, Brokdorf

Kommentieren Ähnliche Objekte

1959 - Turner des MTV Wilster

1959 Turner des MTV Wilster in der damaligen Turnhalle am Markt
Die marode und bald danach einsturzgefährdete Halle wurde 1962 abgebrochen - Wilster erhielt in der Folge eine Großraum-Sporthalle am Schulzentrum.
Seinerzeit waren die Gelegenheiten für den Vereinssport in Wilster sehr bescheiden, denn neben der kleinen Turnhalle gab es nur den Fußballplatz am Brook; daneben natürlich noch den Schlackenplatz am Colosseum, welcher jedoch für den Spielbetrieb völlig ungeeignet war.
In der kleinen Halle am Markt war lediglich Geräteturnen möglich. Die meisten der Turner der abgebildeten Riege konnten namentlich benannt werden:
1 Heinz Struck 2 Jürgen Hintz 3 „Dixie“ Jürgen Breiholz 4 Richard Sühl 5 Siegfried Kraus 6 Erwin Baese 7 Heinrich Behnert
8 Uwe Bolten 9 Heinrich Lohse 10 Volker Lücke 11 NN 12 NN Neumann 13 Dieter Stäcker 14 Jochen Dethlefs

Bildrechte. nicht bekannt
Anmerkung: Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ralf Petersen, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

02 Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 gegen Dänemark

Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung im Jahr 1848 gegen Dänemark.
2008 - Ein Denkmal am Mississippi erinnert an das Geschehen - neu aufgestellter Gedenkstein


Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein gewesen. Am 24. März 1848 erhoben sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark. Entzündet hatte sich die Erhebung an dem Sprachenstreit und der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 „Op ewich ungedeelt“, dem Anspruch einer untrennbaren Zusammengehörigkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Als nach dem Tode des letzten Schauenburgers es zur Wahl König Christians I. von Dänemark zum Landesherrn von Schleswig und Holstein gekommen war, hatte sich dieser in dem Ripener Freiheitsbrief mit den genannte Worten für sich und seine Erben verpflichten müssen, die Unteilbarkeit beider Landesteile anzuerkennen.
Es heißt dort: Wy lawen dat Schleswigk u. Holsten bliewen ewich tosamende ungedelt 1460
(in heutiger Schreibweise: Wir geloben daß Schleswig und Holstein bleiben ewig zusammen ungeteilt.)
Als dieses von Dänemark in Frage gestellt wurde, bewirkte das im Jahr 1848 die Erhebung der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner. Die sogenanten Eiderdänen hatten am 11. März 1848 in Kopenhagen die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat verlangt, wodurch sich der Gegensatz der deutschsprachigen Schleswig-Holsteiner zu Dänemark verschärfte. Es kam zur Erhebung!
Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Den bald von Truppen des Deutschen Bundes unterstützen Schleswig-Holsteinern waren zunächst erhebliche militärische Erfolge gelungen. Doch auf Druck der damaligen europäischen Großmächte zogen Preußen und der Deutsche Bund ihre Truppen wieder ab und veranlaßten sogar in der Schleswig-Holsteinischen Armee dienende Offiziere, ihren Dienst zu quittieren. Ein schändliches Geschehen! Preußen hatte am 10. Juli 1849 einen Waffenstillstand und im Namen des Deutschen Bundes am 2. Juli 1850 einen Sonderfrieden mit Dänemark geschlossen - die Truppen rückten wieder ab. In der Folge konnten die im Stich gelassenen und auf sich selbst gestellten Schleswig-Holsteiner den militärisch überlegenen Dänen nicht stand halten. Die Herzogtümer gelangten wieder unter dänische Kontrolle.
Die gescheiterte Erhebung hatte zur Folge, dass an der Erhebung beteiligte Personen als Rebellen und Aufrührer verfolgt wurden und viele daher ihre Heimat verlassen mußten. Viele Veteranen wanderten in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus. Bei ihnen blieb die Erinnerung an das tragische Geschehen und an die verlassene Heimat unvergessen.
Die Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages der Erhebung konnte 1898 auch in Schleswig-Holstein begangen werden; dieses war möglich geworden, nachdem in der Folge des Krieges von 1865 zwischen Dänemark, Preußen und Österreich die preußische Provinz Schleswig-Holstein entstanden war, welche danach Teil des Deutschen Reiches wurde.
An sehr vielen Orten Schleswig-Holsteins wurden in einer Welle vaterländischer Gefühle Denkmale zur Erinnerung an die Erhebung errichtet und Doppeleichen als Symbol für die Zusammengehörigkeit der Landesteile gepflanzt.
Die Mehrzahl der alten Denkmale wurden in dem Jahrzehnt nach dem II. Weltkrieg dem herrschenden Zeitgeist entsprechend wieder beseitigt. Patriotismus war vielen Menschen obsolet. Auch in Wilster wurde das in der Mitte des Friedhofs in Bischof stehende Denkmal in den 1950er Jahren beseitigt. Dieser Schritt missachtete die Geschichte des eigenen Bundeslandes und verleugnete ein herausragendes Ereignis seiner Historie.

Insbesondere bei den Nachkommen der aus ihrer Heimat vertriebenen Veteranen der Erhebung – der 48er - blieb dieses Ereignis jedoch im Gedächtnis.
Am 30. März 2008 wurde in der im US amerikanischen Staat Iowa am Mississippi gelegenen Stadt Davenport
ein Denkmal an die unvergessenen „48er – Freiheitskämpfer“ gesetzt.
Quelle: HIER Onlinemagazin für Lübeck und Umgebung am 24. März 2008
Dort wird zitiert aus dem Holsteinbuch (USA) Dr. Reppmann:
„Das Ziel war damals: Dem dänischen Despotismus in Bezug auf den jahrelangen Konflikt um die staatliche Zugehörigkeit der damaligen Elbherzogtümer Schleswig und Holstein zu entkommen. Wie festgestellt – ohne Erfolg. Viele dieser „48er“ von Schleswig-Holstein wanderten ins Exil und machten die Mississippistadt Davenport (Iowa, USA) – westlich von Chicago – zu ihrer neuen Wahlheimat. Zum 160. Jahrestag der demokratischen Revolution von 1848 wird dort am 30. März 2008 nun ein großes Denkmal eingeweiht.
Bereits am 24. März 1898 wurde der 50. Jahrestag der Eroberung der dänischen Festungsanlagen im schleswig-holsteinischen Rendsburg gefeiert. Auch im nordamerikanischen Davenport zogen damals rund 1200 Menschen durch die Straßen, um anschließend an der Einweihung eines Gedenksteins teilzunehmen.
Zwei sich kreuzende Eichenzweige umrahmten die in Stein gemeißelte Inschrift:
„Schleswig-Holstein Kampfgenossen 1848 – 49 – 50.
This stone was erected march 24.1898"
(Dieser Stein wurde am 24. März 1898 aufgestellt).
Dieses Denkmal sollte einst die ewige Verbindung zwischen Schleswig und Holstein symbolisieren.
Anfang des 20. Jahrhunderts galt Davenport als „deutscheste Stadt“ im gesamten Mittleren Westen. Nur knapp 20 Jahre später, mit Amerikas Beteiligung am Ersten Weltkrieg, wendete sich das Blatt. In der anti-deutschen Hysterie des Krieges wurde der Stein gelb angemalt, umgestoßen und verschwand eines Tages spurlos auf Nimmerwiedersehen, – wahrscheinlich im Mississippi.
Am Sonntag, 30. März 2008, wird zu Ehren der nie vergessenen „48er - Freiheitskämpfer“ in Davenport ein neues Denkmal gesetzt. Den Festvortrag der feierlichen Zeremonie hält der 1848er-Forscher Dr. Joachim Reppmann.
„Mit der Denkmalseinweihung geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt der Historiker, der in Flensburg und Northfield, Minnesota (USA) lebt.
Initiatoren der Denkmalssetzung sind die „American/Schleswig-Holstein Heritage Society“ und die „Davenport Schützenpark Gilde“

Ein im Jahr 1898 in einem zeitgenössischen Journal erschienener Artikel (sh. Bild 3) über die Aufstellung des 1898 aufgestellten Denkstein in Davenport kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Bildrechte Bild 4: Dr. Reppmann, Flensburg

Kommentieren Ähnliche Objekte

1925 - "Trichter" - ein ehemaliges Gartenhaus des Etatsrats Michaelsen

1925 "Trichter" - ein ehemaliges Gartenhaus des Etatsrats Michaelsen
Der "Trichter" ist das ehemalige Gartenhaus des Etatsrats Michaelsen, dessen Palais am Markt stand (Bereich der späteren Turnhalle) und von welchem nach dessen Abbruch überwiegende Teile beim Bau des Hauses Reichenstraße 41 in Itzehoe Verwendung fanden.
Das Gebäude wird seit langer Zeit als Gaststätte genutzt.
Zwischen Palais und Trichter erstreckte sich der zugehörige Stadtgarten, der ebenso wie der Colosseum-Platz zum Michaelsen´ schen Besitz gehörte.
Am Trichter befand sich bis vor einigen Jahrzehnten ein ausgedehnter an die Zingelstraße grenzender und von den Restaurant-Gästen stark frequentierter Garten. In diesem befand sich eine sogenannte Musikmuschel, in welcher häufig Konzerte gegeben wurden; die hölzerne Musik Muschel ist Anfang der 1950er Jahre beseitigt worden.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
Anmerkung: Die gegenüber der bereits vorgestellten Ansichtskarte mit identischem Foto leicht veränderte Version befindet sich in der Sammlung Udo Urban, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1780 - Gemälde: Garten am Palais Michaelsen

1780 Garten des Palais Michaelsen
Das Gemälde zeigt einen Blick von dem damaligen am Markt stehenden Palais Michaelsen aus in den nach französischem Vorbild angelegten zugehörigen Garten, in welchem hinten das heute noch vorhandene und "Trichter" genannte Gartenhaus steht.
Vor dem Trichter quert der seinerzeit noch offene Burggraben den Garten; er wurde im Zuge des vom Palais zum Gartenhaus führenden Weges von der rechts erkennbaren Brücke überspannt.
Links hinter dem Trichter steht das Wohnhaus Görris, an dessen Standort sich im Jahre 1897 der Wilsteraner Fabrikant Marcus Schütt, Mitinhaber der in Rumfleth gelegenen Lederwerke „Falk & Schütt“ die noch heute vorhandene repräsentative Jugendstil-Villa errichten ließ.
Links am Bildrand sind an der Zingelstraße stehende Häuser zu erkennen, darunter das Gebäude der damaligen Großen Stadtschule.
Der Trichter ist 1777 im Stil des Rokoko als Gartenhaus errichtet worden innerhalb eines weitläufigen Gartens, welcher auch weitgehend den heutigen Colosseum-Platz umfasste.
Das am Markt im Bereich der Einmündung der heutigen Sonnin Straße gelegene Palais des Etatsrates Michaelsen ist vermutlich gleichfalls 1777 errichtet worden (es wurde bereits 1826 wieder abgebrochen und stand im Bereich der später dort errichteten und heute gleichfalls nicht mehr vorhandenen Turnhalle).
Das Palais ist jedoch heute noch erhalten, nur steht es (im Gegensatz zu dem ehemals dem gesamten Anwesen zugehörigen Gartenhaus, dem Trichter) nicht mehr in Wilster!
Das ist eine seltsame Geschichte, und die kam so:
Der Kanzleirat Michaelsen war ein Schwager des Kanzleirates Doos, dessen Witwe später der Stadt Wilster unter anderem des Neue Rathaus vermachte.
Michaelsen war ebenfalls ein Freund prächtiger Bauten. Es ist zwar ungesichert - gilt aber als möglich - dass Michaelsen bei Planung und Bau seines Palais den bekannten Baumeister Ernst Georg Sonnin (den Erbauer der Hamburger St. Michaelis Kirche und der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche) herangezogen hat.
Als der Etatsrat Michaelsen 1797 starb, gelangte sein Palais im Erbgang an die Familie Doos, die es 1814 an die Stadt Wilster verschenkte. Da die Stadt keine geeignete Verwendung für das prächtige, jedoch aufwendig zu erhaltende Bauwerk fand, versteigerte sie es. Der begüterte Kaufmann C.H. Meyer erhielt den Zuschlag; er ließ das Gebäude abbrechen und in Itzehoe in der Reichenstraße (Haus Nr. 41) wieder aufbauen, wo das unter Denkmalschutz stehende Gebäude heute noch steht.

Anmerkung: Das Gemälde befindet sich in der Sammlung Altonaer Museum in Hamburg

Kommentieren Ähnliche Objekte

1900 - Wilsterau am Rosengarten - Hafen der Stadt Wilster

1900 Wilsterau am Rosengarten - Hafen der Stadt Wilster
Mindestens drei Frachtschiffe liegen im Wilsteraner Hafen am Quai. Auf der Freifläche des Hafens warten mehrere Fuhrwerke und Gespanne auf den Güterumschlag.
Der Umschlag der Güter zu den Schiffen erfolgte auch über einen fest am Quai installierten Kran, der Mitte der 1950er Jahre "entsorgt" wurde. Eine Bewahrung dieses Reliktes wurde leider versäumt!
Vielfach wurde der Umschlag mit dem eigenen Ladegeschirr der kleinen Frachtschiffe vorgenommen. Die zwecks Passage der niedrigen festen Brücken gelegten Masten der Schiffe wurden für diesen Zweck im Hafen wieder aufgerichtet.
Der Name „Rosengarten“ ist sehr alt; im Mittelalter hatte fast jede Stadt in Norddeutschland mit dem sogenannten Rosengarten ihren Platz, auf dem die Gilden (mittelalterliche Versicherungen auf Gegenseitigkeit) ihre Feste feierten. Mit der Armbrust wurde dabei nach dem Papagoyen geschossen (der Brauch lebt heute als Vogelschießen der Bürger-Schützen Gilde fort).
Der Hafen am Rosengarten war der Platz, von dem die Produkte der Wilstermarsch und der in Wilster hergestellten Waren verschifft wurden. Bis in die Zeit des vorletzten Jahrhunderts waren die Wasserwege die bevorzugten Handelswege. Der Hafen am Rosengarten war somit die Keimzelle für den zeitweiligen Wohlstand der Stadt Wilster, welcher heute noch von einigen prächtigen Bauwerken in der Stadt wiedergespiegelt wird.

Der Begründer von mein-wilster rechnet es sich als Verdienst an, ganz entscheidend und gegen viele Anfeindungen den Erhalt des offenen Gewässers Wilsterau am Rosengarten bewirkt zu haben. So ist es heute - mit einiger Phantasie - noch möglich, vor Ort den Begründungszusammenhang für das Entstehen der Siedlung Wilster an dieser Stelle noch zu erleben.

Auf dem Grundstück links hinter dem Steg entstand 1932 die heute auch schon nicht mehr vorhandene Werkstatt der Tischlerei Heinrich von Holdt. Auch alle anderen auf dem Bild erkennbaren Häuser (sie standen mit ihren Vorderfronten zur Neustadt) sind Ende der 1960er Jahre im Rahmen der Stadtsanierung ohne nachvollziehbare Begründung ersatzlos abgebrochen worden. In dem großen Gebäude befand sich die Schmiede von Georg Stelzer (zuvor: Perner).
Der Steg über die Wilsterau wurde 1987 durch eine hölzerne und deutlich weniger elegante Konstruktion ersetzt.
Geradezu frustierend jedoch ist der im Rahmen der durchaus ansprechenden Bebauung des Rosengartens erfolgte unsensible Umgang mit der alten Quaimauer des Hafens. Die heute noch bestehenden Reste der alten Ufermauer, welche aus zwischen eingerammten Doppel-T-Trägern mit Ziegeln gemauerten senkrechten Preußischen Kappen besteht, erhielten eine Abdeckung aus Beton. Die Chance, den alten Hafen durch eine fachmänische Restaurierung der alten Quaimauer mit ihren heute noch vorhandenen schmiedeeisernen Festmacherringen wieder visuell erlebbar zu machen, wurde geradezu sträflich versäumt. Das Einbringen von hölzernen Dalben als Ersatz für die abgängigen Dalben hätte die Wirkung des historischen Ensembles noch steigern können. Es ist sehr zu bedauern, dass bei der im Rahmen der Bebauung des Rosengarten erfolgten Anlegung des Fußweges entlang der alten Quaimauer denkmalpflegerische Aspekte völlig unbeachtet blieben!

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1925 - Trichter - ein ehemaliges Gartenhaus des Etatsrats Michaelsen

1925 "Trichter" - ein ehemaliges Gartenhaus des Etatsrats Michaelsen.
Der "Trichter" ist das ehemalige Gartenhaus des Etatsrats Michaelsen, dessen Palais am Markt stand (Bereich der späteren Turnhalle) und von welchem nach dessen Abbruch überwiegende Teile beim Bau des Hauses Reichenstraße in Itzehoe Verwendung fanden.
Zwischen Palais und Trichter erstreckte sich der zugehörige Stadtgarten, der ebenso wie der Colosseum-Platz zum Michaelsen´ schen Besitz gehörte.
Am Trichter befand sich bis vor einigen Jahrzehnten ein ausgedehnter an die Zingelstraße grenzender und von den Restaurant-Gästen stark frequentierter Garten. In diesem befand sich eine sogenannte Musikmuschel, in welcher häufig Konzerte gegeben wurden; die hölzerne Musik Muschel ist Anfang der 1950er Jahre beseitigt worden.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

© 2008 - 2024 Peter von Holdt · Technische Realisation: Michael Reinke · Impressum ·