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1925 - Torfkähne auf den Gewässern

1925 Torfkähne auf den Gewässern
Die uns heute so schmal und unscheinbar erscheinenden Flüsse Wilsterau, Burger Au und Holstenau sowie die kleinen künstlich gegrabenen Kanäle wie der Burg-Kudenseer-Kanal erfüllten früher nicht nur Funktionen für die Entwässerung, sondern waren auch Lebensadern für Handel und Verkehr. So beherbergte früher nicht nur die Stadt Wilster eine große Anzahl an Schiffern und Kahnfahrern mit jeweils eigenen Schiffen, sondern auch das am Rande der Wilstermarsch am Hang des Dithmarscher Kleve liegende Burg war bereits in den ersten Jahrzehnten nach 1800 wohl Heimat von bis zu 40 dort ansässigen Schiffern und Kahnfahrern. So nimmt es kein Wunder, daß die aus der Wilstermarsch in den Ort Burg führende Straße noch heute Hafenstraße heißt, eine weitere Straße "Am Hafen".
Wie die Wilsteraner Schiffer transportierten seinerzeit die Burger Schiffer und Kahnfahrer neben allen möglichen Produkten des Bedarfs und der damaligen im Land erzeugten Waren in ganz erheblichem Umfang auch Torf als Brennmaterial nach Wilster, Glückstadt, Altona und Hamburg. Bereits um 1760 gab es Torf-Stapelplätze an Wilsterau, Holstenau und Burger Au.
Der Burg-Kudenseer-Kanal wurde um 1765 gegraben, um den Kudensee mit der Elbe zu verbinden und so das Wasser des Sees und des angrenzenden Niederungsgebietes besser abführen zu können, da die rückwärtige Abführung über Burger Au und Wilsterau mit erheblichen Problemen verbunden war.
Der Burg-Kudenseer Kanal führte nach Büttel und entwässerte über die dortige Deichschleuse. Er machte auch die sich rasch vollziehende Abtorfung des die Landschaften Dithmarschen und Wilstermarsch trennenden Grenzmoores möglich. Das Grenzmoor (die vom Kudensee ausgehende sogenannte "Seebank" reichte ursprünglich bis zur Elbe) galt zuvor aus Verteidigungsgründen als auch aus Gründen des Sturmflutschutzes lange Zeit als unantastbar.
Über den Burg-Kudensee-Kanal fuhren bis in die 1930er Jahre sehr viele mit Torf für Hamburg beladene Lastkähne; in Hochzeiten wurden jährlich bis zu 2.000 Kahnladungen Torf aus der am Hochmoor vorgenommenen Abtorfung über den Kanal abtransportiert.

Bildrechte: Graph. Kunstverlag H. Lukow, Hannover

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1933 - Kudensee und Kudenseer Kanal

1933 Kudensee und Kudenseer Kanal
Der an der alten Grenze zwischen den Landschaften Dithmarschen und Wilstermarsch gelegene Ort Kudensee trägt seinen Namen nach dem benachbarten Kuden See, von welchem der Kudenseer Kanal (Lütte Kanal oder Bütteler Kanal) nach Büttel an der Elbe führt.
Heute trennt der 1895 in Betrieb genommene Nord-Ostsee Kanal die Ortschaft Kudensee und das Gewässer Kudensee.
Der um 1765 gegrabene Kudenseer Kanal bildete eine Verbindung von der Elbe zur Burger Au (Wallburgs-Au), welche vor dem Bau des NOK in die Wilsterau mündete. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden alljährlich 1500 bis 2000 Ladungen aus dem damaligen Hochmoor am Kudensee über den Kudenseer Kanal zur Elbe verfrachtet. Die flachen Kudenseer Torfkähne fassten jeweils etwa 20.000 Soden Torf.
Bis in die 1930er Jahre verkehrten auf ihm zumeist mit Torf für Hamburg beladene Lastkähne. Der Nord- Ostsee-Kanal konnte mittels einer Schleuse erreicht werden, deren Relikte erst im Rahmen der in den vergangenen Jahren vorgenommenen Kanalverbreiterungen beseitigt wurden.
Der Kudenseer Kanal ist heute nur noch eine der Entwässerung dienende Idylle.

Bildrechte: Heinrich Ballerstädt, Wilster
Anmerkung: Die alte Aufnahme stammt aus einem vom damaligen Gemeindeverein St. Margarethen dem scheidenden langjährigen Hauptpastor D. Dr. Wilhelm Jensen (von 1910 bist 1933) anläßlich einer Abschiedsfeier am 24. September 1933 als Ehrengabe überreichten Album, welches Fotografien aus dem Kirchspiel St. Margarethen enthält.
Das Album wurde großzügigerweise von Frau Sigrid Malz, Karlruhe, mit Zustimmung der Nachkommen des D.Dr. Wilhelm Jensen für die Heimat-Seite mein-wilster zur Verfügung gestellt.

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1902 - Bau der Chaussee Brücke über den Bütteler Kanal

1902 Bau der Chaussee Brücke über den Bütteler Kanal
Im Jahre 1902 wurde im Zuge der von Wilster nach Brunsbüttelkoog führenden Chaussee eine neue und in Stahlfachwerk ausgeführte Straßenbrücke über den Bütteler Kanal.
Der Bütteler Kanal - auch als Burg- Kudenseer Kanal bezeichnet wurde 1765 gebaut. Er diente der Entwässerung des Kudensees und der sehr tief gelegenen Niederungsflächen vor der Geest. In Zusammenhang mit der Abtorfung des Hochmoores wurde er auch als Transportweg für die Torfkähne genutzt, welche ihre Fracht am Bütteler Hafen umschlugen, von wo aus sie zumeist weiter nach Hamburg transportiert wurde. Der Umschlagsplatz in Büttel lag nahe dem Gasthof Rusch in unmittelbarer Nähe der Brücke.

Bildrechte: nicht bekannt

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2017 - - 2019 Sanierung der Schleuse Kasenort a

2017 - 2019 Sanierung der Schleuse Kasenort an der Mündung der Wilsterau in die Stör
Die Wilsterau ist ein schiffbares Gewässer I. Ordnung und steht in der Unterhaltungspflicht des Landes Schleswig-Holstein. Die Unterhaltungspflicht für das Gewässer erstreckt sich somit jedoch nur auf einen ordnungsgemäßen Zustand für den Wasserabfluss; eine Erhaltung der Schiffbarkeit ist damit nicht verbunden, denn diese ist nur insoweit zugelassen, wie die Wasserstände dieses ermöglichen. Gleichwohl war über lange Zeiträume die Wilsterau ein wichtiger Verkehrsweg für die auf dem Wasserweg per Frachtewern und -kähnen von und nach Wilster beförderten Güter. Das ist seit einigen Jahrzehnten jedoch schon Geschichte.

Wie immer wieder vielfach so kolportiert, ist die Wilsterau eine Wasserstraße I. Ordnung nie gewesen!
Es bestehen gravierende rechtliche Unterschiede
- zwischen den nach Wasserstraßengesetz zu Wasserstraßen gewidmeten Gewässern einerseits
- und den nach Wassergesetz bestimmten schiffbaren Gewässern andererseits.
Hinweis: Die Wilsterau war bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts ein schiffbares Gewässer I. Ordnung (Preußisches Wassergesetz vom 07.04.1913); auch gegenwärtig hat sie gem. Anlage 2 zum Wassergesetz des Landes-Schleswig-Holstein diesen Status. Sie ist dort unter Ziffer 4 aufgeführt: "Wilsterau (Sielwettern) mit Stadtarm von der Schweinsbrücke bis zur Einmündung in die Wilsterau" mit den Endpunkten Schöpfwerk Vaalermoor und Stör.
Die amtlich bekundete Schiffbarkeit beinhaltet, dass die Schifffahrt auf diesem Gewässer zugelassen ist (soweit der Zustand des Gewässers dieses erlaubt), es jedoch nicht für diesen Zweck zu unterhalten ist, sondern nur zur Gewährleistung der erforderlichen hydraulischen Leistungsfähigkeit. Bei einer Wasserstraße hingegen ist ein der Schifffahrt dienender definierter Zustande dauerhaft durch entsprechende Unterhaltungsmaßnahmen zu erhalten.


Die in den Jahren 1925/26 von der Stadt Wilster unter Verlegung der Mündung der Wilsterau gebaute und heute als technisches maritimes Baudenkmal geltende Kammerschleuse Kasenort diente insbesondere der Ermöglichung eines weitgehenden ungehinderten Schiffsverkehrs. Aus diesem Grunde ist das in der Deichlinie der Stör gelegene Außen- oder Unterhaupt der Schleuse auch als offenes Siel gebaut worden, während das Vorgängerbauwerk noch ein gedecktes Siel war.
Da bis zum Bau des Störsperrwerks und dessen Inbetriebnahme im Jahr 1975 die Deiche an der Stör zur ersten Deichlinie gehörten, waren die beiden Stemmtorpaare des Bauwerkes so ausgebildet worden, dass sie auch gegen höchste Sturmflutwasserstände kehren konnten.
Die Schleuse Kasenort erforderte insbesondere in den letzten Jahren erhebliche Maßnahmen zu ihrer Sanierung.
Nachdem eine Passage der Schleuse wegen deren defekter Tore an ihrem Oberhaupt bereits in den 1990er Jahren nur noch bei weitgehend ausgespiegelten Wasserständen in Stör und Wilsterau möglich war, wurden die Binnentore in den Jahren 1999 und 2000 erneuert.
Aus der örtlichen Einwohnerschaft war bereits 1995 ein Förderverein Wilster -Au und Schleuse e.V. gegründet worden, welcher sich nachdrücklich für die Erhaltung und Sanierung der im Eigentum der Stadt Wilster stehenden Schleuse einsetzt.
Zur Bewältigung von Hochwasserereignissen in der Wilsterau wurde 2017 ein leistungsfähiges Pumpwerk in das Außenhaupt der Schleuse in einem der bestehenden Umlaufkanäle integriert, um auch bei länger andauernden hohen Wasserständen in der Stör den Wasserspiegel der Wilsterau auch bei starken Niederschlagsereignissen auf einem für die Stadt Wilster und die Wilsterau schadlosen Niveau halten zu können.
Bei auch dem Hochwasser- bzw. dem Sturmflutschutz dienenden Siel- oder Schleusenbauwerken ist es Standard, dass diese eine sogenannte doppelte Sicherheit aufweisen, weshalb an dem Außenhaupt zwei Stemmtorpaare vorhanden sind. Seit 2018 werden die Stemmtorpaare des Bauwerkes saniert; in 2019 soll mit der Sanierung des zweiten Stemmtorpaares die Sanierung abgeschlossen werden.
Bei der zuvor durchgeführten Sanierung galt es, die Funktionsfähigkeit der Tore im Oberhaupt wieder herzustellen. Auch die aus Beton und gemauerten Verblendern bestehende Schwergewichtskonstruktion war zu sanieren; die beidseitige Verwallung des Schleusenbeckens war zu ertüchtigen und zu erhöhen. In der Schleusenkammer wurden neue Anleger eingebracht und das Umfeld der Schleuse miteinem rast- und Parkplatz neu gestaltet.

Bildrechte:
Bild 1: nicht bekannt
Bilder 2 - 4: Hans-Hermann Lindemann, Wilster

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1932 Alter Schiffer auf dem Unterhaupt der Schleuse Kasenort

1932 Alter Schiffer auf dem Unterhaupt der Schleuse Kasenort
Das Unterhaupt der Schleuse am Kasenort * sh. Anmerkung ist so konzipiert, dass es von seiner Bauhöhe her die seinerzeit noch in voller Höhe in die Stör einlaufenden Sturmfluten kehren konnte. Von der sich in Kronenhöhe der anschließenden Flußdeiche befindlichen Bedienungsebene des Unterhauptes hat man eine wunderbare Aussicht sowohl über die Stör als auch über die fast 130m lange Schleusenkammer und die Marsch beiderseits der Wilsterau.
Die Schleuse am Kasenort wurde in den Jahre 1925 / 26 erbaut. Die maximale Durchfahrtsbreite beträgt 7,00 m. Die vorherige Schleuse hatte keine Kammer, weshalb nur bei annähernd buten und binnen gleichem Wasserstand Schleusungen durchgeführt werden konnten. Überdies war die nur 4,60m breite gedeckte Deichschleuse ein für die damaligen Schiffsgrößen zu sehr limitierender Engpass.
Das neue Bauwerk wurde seinerzeit im Trockenen (also nicht innerhalb eines zu der Zeit bestehenden Gewässerabschnitts) errichtet; nach Fertigstellung der Schleuse wurde die Ausmündung der Wilsterau entsprechend Stör-aufwärts verlegt.
Heute steht das sich im Eigentum der Stadt Wilster befindliche Schleusenbauwerk unter Denkmalschutz und befindet sich nach einer umfassenden und aufwendigen Sanierung in einem hervorragenden und auch optisch sehr ansprechenden Unterhaltungszustand.

Anmerkung: Im Gegensatz zu der im angeführten Link getroffenen Aussage,
wonach "die Wilsterau 1913 zur Wasserstraße erster Ordnung erklärt wurde," hat sie diese Einstufung nie gehabt!
Die Wilsterau ist ein "schiffbares Gewässer I. Ordnung"!
Es bestehen gravierende rechtliche Unterschiede
- zwischen den nach Wasserstraßengesetz zu Wasserstraßen gewidmeten Gewässern einerseits
- und den nach Wassergesetz bestimmten schiffbaren Gewässern andererseits.
Hinweis:
Die Einstufung der wasserrechtlichen Ordnung eines Gewässers orientiert sich allein an seiner wasserwirtschaftlichen Bedeutung!
Die Wilsterau war bereits seinerzeit (1932) ein schiffbares Gewässer I. Ordnung (Preußisches Wassergesetz vom 07.04.1913); auch gegenwärtig hat sie gem. Anlage 2 zum Wassergesetz des Landes-Schleswig-Holstein diesen Status. Sie ist dort unter Ziffer 4 aufgeführt: "Wilsterau (Sielwettern) mit Stadtarm von der Schweinsbrücke bis zur Einmündung in die Wilsterau" mit den Endpunkten Schöpfwerk Vaalermoor und Stör.
Die amtlich bekundete Schiffbarkeit eines Gewässers beinhaltet, dass über den Gemeingebrauch hinausgehend, die Schifffahrt auf diesem Gewässer zugelassen ist (soweit der Zustand des Gewässers dieses erlaubt), es jedoch nicht für diesen Zweck zu unterhalten ist, sondern nur zur Gewährleistung der erforderlichen hydraulischen Leistungsfähigkeit. Bei einer Wasserstraße hingegen ist ein der Schifffahrt dienender definierter Zustande dauerhaft durch entsprechende Unterhaltungsmaßnahmen zu erhalten.

Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster  
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06 - Bauwerke für die Schifffahrt an Burger Au und Wilsterau/Holstenau

Bauwerke für die Schifffahrt an Burger Au und Wilsterau/Holstenau
Hinweis: Die Wilsterau war bereits vor einhundert Jahren ein schiffbares Gewässer I. Ordnung (Preußisches Wassergesetz vom 07.04.1913); auch gegenwärtig hat sie gem. Anlage 2 zum Wassergesetz des Landes-Schleswig-Holstein diesen Status. Sie ist dort unter Ziffer 4 aufgeführt: "Wilsterau (Sielwettern) mit Stadtarm von der Schweinsbrücke bis zur Einmündung in die Wilsterau" mit den Endpunkten Schöpfwerk Vaalermoor und Stör. Die amtlich bekundete Schiffbarkeit beinhaltet, dass die Schifffahrt auf diesem Gewässer zugelassen ist (soweit der Zustand des Gewässers dieses erlaubt), es jedoch nicht für diesen Zweck zu unterhalten ist, sondern nur zur Gewährleistung der erforderlichen hydraulischen Leistungsfähigkeit. Bei einer Wasserstraße hingegen wäre ein der Schifffahrt dienender Zustande dauerhaft durch entsprechende Unterhaltungsmaßnahmen zu erhalten.
Schleusen für die Schifffahrt ermöglichten in der Vergangenheit die Passage kleiner Frachtschiffe zwischen den Gewässern Wilsterau/Holstenau und Burger Au.
Im Zeitraum weniger Jahrzehnte sind für diesen Zweck insgesamt vier (!) kleine Schifffahrtsschleusen erbaut worden (sh. Abbildung 3), welche jedoch seit langem nicht mehr bestehen .
- Die erste Schleuse zwischen Wilsterau/Holstenau und Burger Au wurde 1868 im Zusammenhang mit der Begradigung der Burger Au erbaut. Dabei wurde die nur wenige hundert Meter nördlich der heutigen Fährstelle Burg über den NOK gelegene ursprüngliche Einmündung der Burger Au in die Wilsterau/Holstenau zum Bebek verlegt, wo am neuen Standort die Schifffahrtsschleuse entstand (vgl. Zeichnung Bild 3).
- Der in den Jahren 1887 bis 1895 vorgenommene Bau des Kaiser Wilhelm Kanals (Nord- Ostsee Kanal bzw. NOK) trennte die Gewässer Wilsterau/Holstenau und Burger Au voneinander. Die bestehende Schleuse verlor ihre Funktion und wurde beseitigt, der Bau von zwei neuen Schleusen erforderlich.
Zum einen wurde an dem der Burger Au zugewandten Ende der mit dem NOK verbundenen Gewässeraufweitung Kattenstieg eine Schleuse errichtet, welche kleinen Frachtschiffen den Auf- und Abstieg zwischen Kanal und Burger Au ermöglichte.
Auf der dem Kattenstieg gegenüber gelegenen Seite des NOK wurde eine weitere Schleuse zwischen dem Kanal und der Wilsterau erbaut.
Der Bau des Kanals hatte überdies zur Folge gehabt, dass die Holstenau von ihrem Oberlauf abgetrennt wurde.
- Die schon in den Jahren 1907 bis 1914 notwendig gewordene Verbreiterung und Vertiefung des NOK machte die Beseitigung der Schleuse zwischen dem Kanal und der Wilsterau erforderlich, weshalb an einem etwas weiter nördlich gelegenen Standort eine neue Schleuse errichtet wurde (beide Standorte sind auf dem Luftbild gut erkennbar).

Keine der genannten Schleusen besteht heute noch; das Luftbild (Bild 4) zeigt die Standorte der drei zuletzt errichteten Schleusen.
Die Karte (Bild 3) fasst die verschiedenen baulichen Zustände der betroffenen Gewässer zusammen.
Die Fotos (Bilder 1 und 2) bilden zwei der Schleusen ab. Bild 2 wurde offenkundig aufgenommen im Zeitraum der Verbreiterung des NOK, denn im Hintergrund ist ein Eimerkettenbagger zu erkennen.

In der unten aufrufbaren Datei (evtl. etwas längere Ladezeit) können weitere Informationen zu historischen Situationen der genannten Gewässern nachgelesen werden.

Bildrechte:
Bilder 1 und 2: nicht bekannt
Bild 4: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung

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1958 - Segeljacht SIESTA der SVW in dänischen Gewässern

1958 Segeljacht SIESTA unter dem Stander der Segler Vereinigung Wilster in dänischen Gewässern.
Nach Wiederaufnahme des Segelsports nach dem II. Weltkrieg führte schon in den 1950er Jahren manche Urlaubsreise der Wilsteraner Segler auf die Ostsee in dänische Gewässer.
Hier liegt 1958 die SIESTA ex. ANKE II in Korshavn auf der Fünen vorgelagerten kleinen Insel Avernakø. Dieser beschauliche kleine Hafen war für den Eigner Heino Looft und dessen Familie ein bei den Urlaubsreisen gerne aufgesuchte Station.
Die elegante kleine Jacht war 1953/54 im Bootsschuppen auf dem Helgenland von dem Tischlermeister Heinrich von Holdt erbaut worden.
Das schnittige Boot erhielt den Namen ANKE II. Mit seinem hellblau gestrichenen Rumpf hob es sich seinerzeit auffällig von den anderen durchweg weiß gestrichenen Segelbooten im Elberevier ab.
Nachdem Heinrich von Holdt das Segelboot nur vier Jahre selbst genutzt hatte, verkaufte er es an seinen Segelkameraden und früheren Nachbarn, den Textilkaufmann Heino Looft. Dieser segelte das schöne Boot unter dem Namen SIESTA.

Bildrechte: Familie Looft, Wilster
Anmerkung: Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Hauke Looft, Wilster.

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1990 - Binnenschiffe SELENE und ERNA KRUSE bei der Klappbrücke Heiligenstedten

1990 Binnenschiffe SELENE und ERNA KRUSE bei der Klappbrücke Heiligenstedten
Die Aufnahme vom 11. Okt. 1990 zeigt vor der Klappbrücke in Heiligenstedten die beiden den Eignern Wilhelm und Reinhold Kruse aus Heiligenstedten gehörenden Binnenschiffe. Derartige kleine Frachtschiffe waren in den Jahrzehnten zuvor noch in großer Anzahl auf der Niederelbe und den angrenzenden Wasserstraßen und schiffbaren Gewässern unterwegs gewesen. Die ungute Verlagerung des Warentransportes vom Wasserweg auf die Straße bewirkte leider ab Mitte der 1970er Jahre den raschen Niedergang der Binnenschifffahrt auf den kleinen Wasserstraßen und schiffbaren Gewässern wie Wilsterau, Stör, Krückau usw.. Nach und nach wurden nahezu alle kleinen Binnenschiffe abgewrackt, nur wenige entgingen diesem Schicksal und werden heute als Traditionsschiffe liebevoll gepflegt.
Auch die beiden Frachtschiffe SELENE und ERNA KRUSE traten kurz nach der vorgestellten Aufnahme und nach vorheriger zweijähriger Aufliegezeit ihre letzte Reise zur Abwrack-Werft an.

Foto: A. Konietzko, Elmshorn
Anmerkung: André Konietzko macht sich mit der bei facebook betriebenen Seite Deutsche Kleinschifffahrt um die Erhaltung der Erinnerung an diese Epoche verdient.

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03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

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1915 - Torfkahn auf dem Kudensee

1915 Torfkahn auf dem Kudensee
In früheren Zeiten verkehrten im Gebiet der Wilstermarsch auf größeren Gewässern, vornehmlich auf dem Kudensee und dem ab 1765 gegrabenen Burg-Kudenseer Kanal, sowie auf den Gewässern Walburgsau (Burger Au), Wilsterau und Holstenau viele plattbodige Fahrzeuge. Sie wurden als Fracht- und Arbeitsboote eingesetzt. Insbesondere wurden sie bei der Abtorfung der Hoch- und Niedermoore verwendet. Eine frühe Form der Abtorfung war die Gewinnung von Baggertorf aus der Sohle offener Gewässer.

Bildrechte: nicht bekannt; Signatur: BAR 41
Reg. mein-wilster. 1410 AK
Anmerkung: Mehr über die Gewinnung von Baggertorf ist in einer um 1785 verfassten Beschreibung nachzulesen - dazu die Datei unten aufrufen.

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0 Tierwelt in Marsch und Moor, am Klev, an Gewässern

Fauna in Marsch und Moor, am Klev, an Gewässern.
In dieser Rubrik werden durch Fotografien belegte Beobachtungen der natürlichen Tierwelt des Gebietes vorgestellt.
Auf allgemein bekannte zoologische Beschreibungen der abgebildeten Tiere wird in der Regel verzichtet.
Die von verschiedenen Hobby Fotografen gefertigten Bildbelege erheben keinen Anspruch auf eine vollständige oder gar systmatischen Erfassung der heimischen Tierwelt.
Insbesondere in den Randbereichen der weiten ebenen Wilstermarsch, vornehmlich in den der Geest vorgelagerten Gebieten, lassen sich überraschende Entdeckungen machen.
Gleiches gilt für den Nord-Ostsee-Kanal. Die an diesem künstlichen Bauwerk geschaffenen unterschiedlichen Strukturen mit Steinschüttungen oder Windschutzgehölzen bieten besondere Lebensräume.

Ein herzlicher Dank gilt allen Fotografen, die von ihnen in der Region aufgenommene Fotos zur Verfügung stellten für die Heimatseite mein-wilster

Bildrechte: Andreas Requard, Burg in Dithmarschen

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MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE
Der letzte Fracht-Ewer auf der Wilsterau
Der eiserne Besan-Ewer MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Dieser ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der neue Eigner den Tod, wonach dann die Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb. Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilster Schiffer Emil Hasch, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges. Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden.
Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier und der Begründer (Peter J. von Holdt) dieser Heimat Seite kann sich noch gut an sie erinnern.
Im Jahr 1960 erwarb der Müllermeister Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt. Bild 2 zeigt die CHRISTINA an ihrem Liegeplatz in Sichtweite der Rumflether Mühle.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE von TOLLERORT wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelter Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Gegenwärtig (2013) wird das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe). Siehe dazu mehr zu MELPOMENE
Der wieder verwendete Name MELPOMENE ist absolut passend für das alte Schiff. Melpomene „die Singende“ ist eine der neun Musen aus der griechischen Mythologie. Melpomene hat über lange Zeiträume Unglück und Leid gesehen; durch ihren Gesang transportiert sie neue Kraft in den menschlichen Geist und hilft so, den Stürmen des Lebens zu begegnen. Eine solche Geschichte hat auch der Besan-Ewer MELPOMENE.
Bild 1 Die CHRISTINA ex MELPOMENE in der Schleusenkammer am Kasenort
Bild 2 Die CHRISTINA ex MELPOMENE beim Einlaufen in die Schleuse Kasenort
Bild 3 Die CHRISTINA ex MELPOMENE bei der Rumflether Mühle
Bild 4 die gleichnamige Galeasse Melpomene des Burger Schiffers H.F. Meyburg

Es gab in der Region ein weiteres Frachtschiff mit dem Namen MELPOMENE. Dieses war die in Bild 4 abgebildete geleichnamige Galeasse; sie war 1912 erbaut worden für den Schiffer H.F. Meyburg aus Burg in Dithmarschen. Dieses Schiff war wesentlich größer und hatte auch ein ganz anderes Heck. Meyburg liess sich 1938 in Beidenfleth ein neues Schiff bauen, welches ebenfalls wieder den Namen MELPOMENE bekam. Sein altes Schiff verkaufte er an Kapitän Theodor Behrmann aus Krautsand, der seine Neuerwerbung in TELSE INGE umbenannte.
1964 wurde das Schiff abgewrackt.

Bildrechte:
Bild 1 nicht bekannt
Bild 2 Heino Looft, Wilster
Bild 3 Cramers Kunstanstalt KG., Dortmund
Bild 4 nicht bekannt; es wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Rudolf Böckmann, Burg / Dithmarschen
Die Informationen zur Burger MELPOMENE stammen von Herrn Andre Konietzko, Elmshorn

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1870 - Hafen am Rosengarten

1870 Hafen am Rosengarten
Blick auf den Rosengarten, auf welchem größere Mengen an Holz – wohl Bauholz und Material für die Wilsteraner Werften auf dem Helgenland – gelagert werden.
Vom Rosengarten führt eine schmale Brücke über das Bäckerstraßenfleth zum Neumarkt, während eine breitere Brücke über dieses Gewässer von der Neustadt zum Neumarkt führt.
Auf der Fläche des Hauses in Bildmitte entstand später die Stellmacherei von Karstens, wobei die Einmündung des Fleths überbaut wurde.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme diente das Gebäude der Stellmacherei Sorgenfrey.
Auf einem Haus (offenbar in der Blumenstraße) ist eine kleine fünfflügelige Windmühle zu sehen.
Zwischen den beiden Brücken ist die Einmündung eines an der Rückseite der Häuser der Neustadt verlaufenden Flethes erkennbar.
Der Rosengarten und das Helgenland hatten somit praktisch eine Insellage zwischen den offenen Gewässern

Ein Jahrhundert später veröffentlichte die Wilstersche Zeitung in den 1960/70er Jahren eine Artikel-Reihe "Alt-Wilster", in welcher auch das vormalige Aussehen der Straßen und Plätze in Erinnerung gerufen wurde (Bild 2).

Bildrechte: Hans-Peter Mohr; der Abzug stammt von Werner Behning, Wilster.
Der Zeitungsausschnitt wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Tanja Thode, Beldorf
Anmerkung:
Der Name „Rosengarten“ ist sehr alt: im Mittelalter hatte fast jede Stadt in Norddeutschland mit dem sogenannten Rosengarten ihren Platz, auf dem die Gilden (mittelalterliche Versicherungen auf Gegenseitigkeit) ihre Feste feierten. Mit der Armbrust wurde dabei nach dem Papagoyen geschossen (der Brauch lebt heute als Vogelschießen fort).
Heute findet keine Fracht-Schifffahrt mehr auf der Wilsterau statt, das Gewässer wird nur noch von kleinen Sportbooten und auf einer Teilstrecke von dem Aukieker als touristische Atraktion befahren. Daneben ist die Wilsterau ein gerne von Anglern und Paddlern besuchtes Gewässer.

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1936 - Aufreinigen von Gräben in der Wilstermarsch

1936 Aufreinigen von Gräben in Landscheide Nordbünge in der Wilstermarsch .
Gegenüber der heutigen Zeit war noch vor einigen Jahrzehnten das Aufreinigen, Schloten und Kleien der Gräben und Grüppen in der Wilstermarsch eine arbeitsintensive und körperlich anstrengende Handarbeit.
Das Foto zeigt Albert Schmidt beim Aufreinigen eines Entwässerungsgrabens auf den Ländereien eines Hofes in Landscheide Nordbünge (Hof Nr. 564 gem. dem Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch").
Als "kleien" oder "schloten" wurde die Arbeit des Aushebens von Erde und schlammigen Sediment aus den Gräben und Grüppen bezeichnet. Dieses geschah mit Spaten und Leit (gebogene bzw. abgewinkelte Grabenschaufel).
Beim Aufreinigen der Gräben wurde der Bewuchs aus den Gewässern entfernt. Der Bewuchs wurde mit der abgewinkelten Grabenforke aus den Gräben befördert. Zuvor wurde häufig der an den Böschungen überwachsende Bewuchs mit dem Grabenmesser (einem schwertähnlichen langen Messer mit langem Griff) abgeschnitten.
Die Abbildung zeigt anschaulich, wie besonders arbeitsaufwendig und mühevoll noch vor wenigen Jahrzehnten die in Handarbeit vorzunehmende Unterhaltung und Aufreinigung der Entwässerungseinrichtungen der Wilstermarsch war.
Die Marsch weist im Gegensatz zu nahezu allen anderen nicht urbanen Landschaften die Besonderheit auf, dass sie praktisch vollkommen vom Menschen gestaltet ist. Die Marschbeetstruktur mit den vielen kleinen die einzelnen Beete voneinander trennenden und sie entwässernden Grüppen (kleine Gräben) entstand zu der Zeit, als die ersten Kolonisten die Marsch urbar machten.
Die Marschbeete sind in der Kleimarsch (mit an Ton reichen Böden, dem Klei) leicht gewölbt und haben zumeist eine Breite von 16 m bis 22 m; die Beete der Moormarsch (z.B. im Bereich Vaalermoor) sind zumeist deutlich schmaler und in aller Regel eben. In den letzten Jahrzehnten wurden im Interesse einer Optimierung der Bewirtschaftung der Flächen viele Grüppen durch gedeckte Drain-Systeme beseitigt.
Anmerkung: Es sollte Auftrag der örtlichen kommunalen Stellen sein, die Erhaltung besonders anschaulicher Beispiele der ursprünglichen Marschbeetstruktur durch geeignete administrative Festlegung zu bewirken!
Dort, wo heute noch Grüppen vorhanden sind, werden diese nahezu ausschließlich durch den Einsatz von Maschinen (Tellerrandfräse, Schneckenfräse) aufgereinigt. Es liegt auf der Hand, dass diese - aus ökonomischen Zwängen notwendige - Art der Gewässerunterhaltung große Nachteile für Flora und Fauna in der Marsch hat. So haben z.B. die dramatischen Rückgänge bei Leitarten wie dem Weißstorch hierin eine ihrer entscheidenden Ursachen.

Bildrechte: nicht bekannt

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1912 - Schloten - Aufreinigen eines Grabens in Tütermoor

1912 Schloten - Aufreinigen eines Grabens in Tütermoor in der Gemeinde Büttel
In früheren Zeiten und vor Einführung des Maschineneinsatzes war das Aufreinigen, Schloten und Kleien der Gräben und Grüppen in der Wilstermarsch eine arbeitsintensive und körperlich anstrengende Handarbeit.
Das Foto zeigt einen Bauern im Tütermoor beim Aufreinigen eines Entwässerungsgrabens.
Das Tütermoor in der Gemeinde Büttel war erst in den Jahren nach der Sturmflut des Jahres 1717 kultiviert worden. Es bildete mit den weiteren Bezirken Altenkoog, Büttel Dorf, Kuhlen und Nordbüttel die Gemeinde Büttel und in ihm bestanden nur eine Handvoll kleiner Landstellen. Heute erinnert in der von der Industrieansiedlung überformten Landschaft kaum noch etwas an die früher vorhanden gewesene Situation. Namen und Örtlichkeit der ehemaligen Gemeindebezirke sind in neuzeitlichen Kartenwerken nicht mehr auffindbar. Es gereicht der Stadt Wilster zur Ehre, dass sie in ihrem Neubaugebiet an der Neuen Burgerstraße mehrere Wohnstraßen nach den ehemaligen Bütteler Gemeindbezirken benannte - so führt eine der Straßen den Namen Tütermoor.
Als "kleien" oder "schloten" wurde die Arbeit des Aushebens von Erde und schlammigen Sediment aus den Gräben und Grüppen bezeichnet. Dieses geschah mit Spaten und Leit (gebogene bzw. abgewinkelte Grabenschaufel).
Beim Aufreinigen der Gräben wurde der Bewuchs aus den Gewässern entfernt. Der Bewuchs wurde mit der abgewinkelten Grabenforke aus den Gräben befördert. Zuvor wurde häufig der an den Böschungen überwachsende Bewuchs mit dem Grabenmesser (einem schwertähnlichen langen Messer mit langem Griff) abgeschnitten.
Die Abbildung zeigt anschaulich, wie besonders arbeitsaufwendig und mühevoll noch vor wenigen Jahrzehnten die in Handarbeit vorzunehmende Unterhaltung und Aufreinigung der Entwässerungseinrichtungen der Wilstermarsch war.
Dort, wo heute noch Grüppen vorhanden sind, werden diese nahezu ausschließlich durch den Einsatz von Maschinen (Tellerrandfräse, Schneckenfräse) aufgereinigt. Es liegt auf der Hand, dass diese - aus ökonomischen Zwängen notwendige - Art der Gewässerunterhaltung große Nachteile für Flora und Fauna in der Marsch hat. So haben z.B. die dramatischen Rückgänge bei Leitarten wie dem Weißstorch hierin eine ihrer entscheidenden Ursachen.

Bildrechte: Amandus Dohrn, Büttel

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1940 - Wilsterau am Brook - aufliegende Frachtewer ATALANTA und MELPOMENE

1940 Wilsterau am Brook - Aufliegende Frachtschiffe ATALANTA und MELPOMENE.
Links das Ufer der an die Mühlenstraße angrenzenden Grundstücke - das ehemalige Galgenland, auf dem im Mittelalter das Hochgericht stand.
Während des II. Weltkrieges waren einige der in Wilster beheimateten Schiffer zum Militär eingezogen, ihre Schiffe lagen im Brook-Hafen auf. So auch die beiden Frachtewer ATALANTA (links) und MELPOMENE (rechts). Letztere war später das letzte auf der Wilsterau verkehrende Frachtschiff und es liegen zu ihm umfangreiche Informationen vor.
Die MELPOMENE wurde 1895 als eiserner Besan-Ewer auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Er fuhr das Schiff mit seiner Ehefrau Marie geb. Bösch, welcher er 1922 geheiratet hatte und die zu dem Zeitpunkt gerade achtzehn Jahre alt war.
Johannes Wicht ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor in die MELPOMENE einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der Schiffer durch Ertrinken den Tod, wonach dann seine Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb.
Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilsteraner Schiffer Emil Hasch, den sie 1931 geheiratet hatte, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges.
Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden. Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier; sie war die einzige Ewer-Führerin an der Niederelbe. Als solche wurde sie auch Mitglied der wilsteraner Schiffergilde "Die Eintracht", deren einziges weibliches Mitglied sie war. Sie betrieb die Schifffahrt bis 1962 und heiratete danach noch einmal; im Januar 1968 ist sie verstorben.
Im Jahr 1963 erwarb der Müllermeister Detlef Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelten Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Kürzlich wurde das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe), wo sie heute noch zu bewundern ist.

Bildrechte: Hans Andres, Hamburg

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2017 - Flying P-Liner PEKING kehrt heim an die Elbe a

2017 Flying P-Liner PEKING kehrt heim an die Elbe
Es ist ein weit hinausgehend über die Region der Niederelbe als etwas ganz Besonderes wahrgenommenes Ereignis, dass der Windjammer PEKING in die Stör verbracht wurde, um auf der Werft in Wewelsfleth restauriert zu werden.
Die PEKING gehört zu den legendären Windjammern der Hamburger Reederei F. Laeisz. Viele dieser Schiffe führten einen mit P beginnenden Namen, weshalb sie weltweit voller Hochachtung als Flying P Liner bezeichnet wurden.
Neben den Seefahrtbegeisterten sind auch vielen anderen Menschen die Namen der Großsegler PAMIR; PASSAT; PADUA (heutige KRUZENSHTERN), POMMERN oder PREUSSEN ein Begriff.
Die PAMIR ging am 21. September 1957 in einem Hurrican westlich der Azoren verloren, insgesamt 80 von 86 Besatzungmitgliedern fanden dabei den Seemannstod. Der Begründer dieser Heimat Seite erinnert sich heute noch daran, wie er als Schüler stundenlang voller Beklemmung am Radio die Berichte über das tragische Geschehen und die Suche nach den Opfern verfolgte.
Nur vier von den insgesamt 83 für die Reederei F. Laeisz gebauten Flying P-Linern bestehen heute noch.
Die POMMERN liegt als Museumsschiff in Mariehamn auf den finnischen Åland Inseln
Die PASSAT kann heute noch als Museumsschiff an ihrem Dauerliegeplatz in Travemünde bewundert werden. Auf ihr fuhr der von Heinrich von Holdt mit der Freude an der Segelei und der Seefahrt infizierte Wilsteraner Uwe Dietrich als Kadett, als sie nur wenige Wochen nach dem Untergang ihres Schwesterschiffs PAMIR in einen schweren Orkan und in Seenot geriet. Als sie nach ihrer Rückkehr nach Hamburg außer Dienst gestellt wurde, endete damit die Ära der großen Frachtsegler.
Die PADUA ist das heutige Segelschulschiff KRUZENSHTERN bzw. Krusenstern der russischen Marine und heute ein gerne gesehener Gast bei maritimen Veranstaltungen in den Häfen weltweit.
Die am 25.02.1911 bei der Hamburger Werft Blohm & Voss vom Stapel gelaufene Viermastbark PEKING lag nach einer wechselvollen Geschichte seit 1975 in New York am Pier des South Street Seaport des Museumshafen in Manhattan. Leider wurde das schöne Schiff während der langen Liegezeit nicht in der notwendigen Weise gepflegt und unterhalten, so dass es zuletzt einen sehr maroden Zustand aufwies. Es ist als ein Glücksfall anzusehen, dass ein Erwerb der PEKING für das aufzubauende Hafenmuseum Hamburg gelang. Seitens der Bundesrepublik Deutschland wurden Gelder zur Rückholung und zur fachgerechten Restaurierung des Schiffes bereit gestellt, welches ab 2020 seinen Liegeplatz in Hamburg finden wird.
Mittels eines Dockschiffs erfolgte in der Zeit vom19. Bis 30.07.2017 die Überführung der PEKING von New York zum Elbehafen Brunsbüttel. Danach wurde sie am 02.08.2017 nach Wewelsfleth geschleppt, um dort in den nächsten Jahren von der Peters Werft fachgerecht restauriert zu werden.
Zustand und Transport der PEKING sind in einer ganz herausragenden Weise dokumentiert im Bericht Die PEKING kommt nach Hause, welcher durch anklicken hier aufgerufen werden kann.
Bild 1 Dockschiff COMBI DOCK III erreicht am 30.07.2017 mit der PEKING den Elbehafen Brunsbüttel
Bild 2 PEKING auf dem Dockschiff COMBI DOCK III
Bild 3 PEKING schwimmt auf im Dockschiff COMBI DOCK III
Bild 4 PEKING nach dem Verlassen Dockschiff COMBI DOCK III

Bildrechte
Bild 1: Karl Kautz, Brokdorf
Bild 2: Birgit Henning (Quelle Facebook)
Bild 3: Ben Kaeding, Elmshorn (Quelle Facebook)
Bild 4: Jan Sieg, Hamburg (Quelle Facebook)

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1935 - Schleuse der Wilsterau/Holstenau am Kaiser-Wilhelm-Kanal

ca. 1935 Schleuse der Wilsterau/Holstenau am Kaiser-Wilhelm-Kanal
Bis in die 1930er Jahre bestand für die auf der Wilsterau verkehrenden Schiffer die Möglichkeit, von der Wilsterau direkt in den Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute: Nord-Ostsee Kanal bzw. Kiel Kanal) und weiter auch in die Burger Au zu gelangen.
Das alte Luftbild zeigt sowohl – östlich des Kanals - die Schleuse zur Holstenau, als auch – westlich des Kanals - an der Ausbuchtung des Kattenstiegs die Schleuse zur Burger Au.
Die Holstenau-Schleuse wurde von dem an der Kattenstieg - Schleuse wohnenden Schleusenwärter mit bedient. Wenn die Schiffe Signal gaben, ruderte er zwecks Verrichtung seiner Arbeit über den Kanal; zuletzt wurde die Aufgabe mit Miele Rehder von einer Frau ausgeführt.
Über sehr lange Zeiträume war ein ganz wesentlicher Teil des Handels für Süderdithmarschen über die Wilsterau und Burger Au erfolgt, woran Schiffer aus Wilster und Burg großen Anteil hatten. Eine weitere Verbindung von Burg zur Elbe war früher mit der Passage von der Burger Au über den Kudensee und den um 1765 gegrabenen Burg-Kudenseer Kanal nach Büttel und die dortige Deichschleuse gegeben.
Die Schleuse zur Wilsterau/Holstenau ist einer Kanalverbreiterung zum Opfer gefallen; die Schleuse zur Burger Au wurde verfüllt. Die Schifffahrt auf den Gewässern war allerdings bereits zuvor zum Erliegen gekommen. Die den Kanal und die Burgerau verbindende Schleuse am Kattenstieg Au wurde 1937 geschlossen, 1940 wurde sie zugeschüttet. Der Kattenstieg, der alte Burger Liege- und Werftplatz, wurde 1971 vom Kanal abgeschnitten.
Die Wilsterau führt von alters her ihren Namen erst ab dem Zusammenfluß ihres Quellgewässers Holstenau mit der Burger Au. Der Lauf der Holstenau bildete über Jahrhunderte die Grenze zwischen dem Land der Holsten und dem der Dithmarscher.

Zur besseren Orientierung hinsichtlich der auf dem Luftbild erkennbaren Örtlichkeiten sind noch beigefügt:
Bild 2: Kartenausschnitt aus Google Maps
Bild 3: Kartenausschnitt aus der Kreiskarte Süderdithmarschen (in Topographischer Atlas 1966)
Bild 4: Kartenausschnitt aus der „Newe Landkarte von dem Ampte Steinborg“ 1651

Bildrechte am Luftbild: Wasser- und Schifffahrts Verwaltung.

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1909 - Fähre Burg über den Kaiser-Wilhelm-Kanal (Ex)

1909 Fähre Burg über den Kaiser-Wilhelm-Kanal (heutiger Nord- Ostsee Kanal)
Blick vom südlichen Kanalufer bei Äbtissinwisch auf den Fähranleger und die Fähre, auf welcher zwei Pferde-Fuhrwerke auf das Übersetzen warten.
Auf dem jenseitigen Ufer ist das Burger Fährhaus zu erkennen; ganz im Hintergrund die Höhen des Klev bei Burg mit der Windmühle auf dem Mühlenberg, ganz rechts der bewaldete Wall der ringförmigen Bökelnburg.
Im Vordergrund links eine Seilwinde / Winsch, mit welcher die Fährprahme verholt werden konnten.
Der am 21.06.1895 nach achtjähriger Bauzeit eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Kanal, nach 1948 Nord-Ostsee-Kanal (NOK) oder Kiel-Canal genannt, bildet seither für den Bereich der Wilstermarsch eine optisch wahrnehmbare Grenze zu Dithmarschen, wenn auch der Landschaftsraum Wilstermarsch bis an den Klev bei Burg reicht und die politische Grenze von ihm abweicht und teilweise sogar über den Kanal hinweg pendelt.
Die durch den Bau des Kanals durchschnittenen Verbindungen der Verkehrswege werden seither durch Brücken und Fähren aufrecht erhalten. Weil bestehende Verbindungen zerschnitten wurden, wird von den Nutzern der Kanal-Fähren kein Fährgeld erhoben; bei der Nutzung von Fluß-Fähren ist das bekanntlich anders.
Die Burger Fähre über den Nord- Ostsee Kanal ermöglicht dessen Überquerung im Zuge der Landstraße L 135 zwischen Wilster und Burg in Dithmarschen.
Die bei Kanal-km 14,847 verkehrende Fähre Burg ist heute eine freifahrende Fähre. Noch bis weit in die 1950er Jahre verkehrten hier – so wie auf der Abbildung - Kettenfähren, welche auf Grund ihrer Betriebsart nicht frei manövrieren konnten und insofern erhebliche Rücksichten auf die vorfahrtberechtigte Schifffahrt nehmen mußten.

Bildrechte: Glückstadt & Münden, Hamburg
Aufgelegt wurde die Karte von Schütt´s Gasthof (Carl Rose) in Burg. Der Versender der Karte hat hier offenbar den Martinstag (11. November 1909) verbracht; er beklagt in seiner Botschaft zwar das Wetter, lobt aber - verziert mit einer Zeichnung - den Braten als herr-r-r-r-rlich!
Anmerkung: Die Karte befindet sich in einer externen Sammlung

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1930 - Dreimast-Schoner AMALIE in der Schleuse am Kasenort

1930 Schoner AMALIE in der Schleuse am Kasenort
Ein auch in früheren Zeiten eher ungewöhnlicher Anblick bot sich, als in der Schleuse am Kasenort ein Dreimastschoner fest machte.
Bei dem Schiff handelt es sich um die AMALIE, welche in dem Werk „Deutsche Schoner“ (Band VI, ab Seite 258) von Herbert Karting ausführlich beschrieben ist.
Die AMALIE ist im Jahr 1910 im niederländischen Martenshoek auf der Werft der Gebrüder G. & H. Bodewes für den Schiffer Heinrich Dehde, Bützfleth, als 2-mastiger Schoner gebaut worden. Das stählerne Kielschiff war etwa 23,00 m lang, 6,00 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,30m. Es wurde von seinem Eigner und Schiffer als Frachtschiff für den Transport von Holz eingesetzt.
Es liegt nahe, daß die AMALIE ihre für eine Adresse in Wilster bestimmte Ladung in der Schleuse am Kasenort löschte, denn die Wilsterau konnte sie wegen ihres Tiefganges nicht befahren.
Es ist kein Widerspruch, wenn auf dem Foto ein 3-Mast-Schoner abgebildet ist, denn die bereits 1921 mit einer Maschine ausgerüstete AMALIE wurde im Jahre 1923 auf einer Werft in Kiel um 6,00 m verlängert und als 3-Mast-Schoner aufgeriggt.
Es ist glücklichen Umständen zu verdanken, wenn die AMALIE nach einer wechselvollen und von mehrmaligen Umbenennungen geprägten Geschichte der Abwrackwerft entkam und auch heute noch, jetzt unter dem Namen „Leão Holandês“ (d.h.: Holländischer Löwe) in den Gewässern vor Portugal unterwegs ist.
Hier gibt es ausführliche Informationen zur LEAO HOLLANDES

Bildrechte:
Bild 1 bzw. 2: nicht bekannt
Bild 3: Ludwig Behning, Wilster
Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Fotos aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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