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1959 - gebaut in Wewelsfleth - SØNDERBORG ex LAMARA ex FAIR LADY ex SØNDERBORG

1959 gebaut in Wewelsfleth - SØNDERBORG ex LAMARA ex FAIR LADY ex SØNDERBORG
Das Schiff wurde 1959 in Wewelsfleth auf der Werft von Hugo Peters unter der Baunummer 500 für die Reederei Ernst Zenner in Kiel erbaut.
Der Stapellauf des Neubaues erfolgte am 14. Juli 1959, wobei er den Namen SØNDERBORG erhielt und in der Folge für sogenannte Butterfahrten von Flensburg nach Sønderborg in Dänemark eingesetzt wurde.
Bild 1 zeigt das Schiff in seinem ursprünglichen Zustand ohne seine später gebaute Brücke.
1961 wurde das Schiff nach Enkhuizen in die Niederlande verkauft, von wo es unter dem Namen FAIR LADY auf dem Ijsselmeer fuhr.
Im Jahr 1974 wurde das Schiff erworben von der Reederei Schäfer in Laboe, welche es umbauen und neu ausrüsten ließ. Unter dem Namen LAMARA fuhr das Schiff auf der Kieler Förde, um dann 1990 nach Rügen verkauft zu werden, wo es im Greifswalder Bodden eingesetzt wurde.
2003 wurde das Schiff von Kapitän Heinrich Olbert erworben, der es vom Ostseebad Baabe auf Rügen aus bis 2016 für Schiffstouren durch das Biosphärenreservat Südost-Rügen einsetzte.
Von 2016 bis 2021 lag die LAMARA mit einer Leckage im Rumpf auf der Schiffswerft in Barth. Dort wurde sie 2021 von der Ankerplatz Event GmbH entdeckt und wieder instandgesetzt. Seit dem Sommer 2021 fährt sie unter ihrem ursprünglichen Namen MS SØNDERBORG als  Fahrgastschiff wieder in Flensburg.


Quelle MS LAMARA
Quelle MS SØNDERBORG

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1928 - Schoner WILHELM in der Schleuse der Wilsterau am Kasenort

1928 Schoner WILHELM in der Schleuse am Kasenort
Weshalb der Schoner in der Schleuse lag, ist nicht bekannt; er hatte bestimmt beladen 2,50 Meter Tiefgang - nach Wilster kam er damit wohl nicht. Vielleicht war er auf dem Weg nach Itzehoe und widrige Umstände zwangen den Kapitän dazu, einen Zwischenstopp einzulegen.
Die Aufnahme wurde Ende der 20er Jahre gemacht, da die WILHELM schon Anfang der 30er Jahre keine Breitfock (die Rah am Fockmast) mehr führte.
Hier nun die Geschichte des Gaffelschoners WILHELM:
Gebaut 1911 bei J.J. Pattje & Zonen in Waterhuizen für Kapitän Hans Wilhelm Sievers aus Breiholz
Rufzeichen: RSDC / DIMR / DJFJ
Heimathafen: Hamburg
L. 26,00 m X Br. 6,50 m X T. 2,58 m / 119 BRT / 99 NRT
GL Klasse +100A4 für große Küstenfahrt
Im Mai 1922 bekam der Schoner auf der Nobiskrugwerft in Rendsburg die erste Maschine mit 80 PS Leistung eingebaut.
Im Mai 1929 wurde Kapitän W.J. Sievers aus Breiholz neuer Eigner des Schiffes.
Am 2. Febr. 1931 strandete der Schoner auf der Reise von Hamburg nach Karlshamn bei schwerem Schneesturm nur wenige Meilen von seinem Löschhafen entfernt. Das Schiff konnte aber später abgebracht werden. In Rendsburg erfolgte dann die Reparatur. Danach kam die WILHELM für Kapitän Claus Sievers, die nächste Generation, wieder in Fahrt.
1935 erfolgte in Beidenfleth der Einbau eines Motors der Deutschen Werke Kiel mit 100 PS Leistung.
1939 ging der Küstensegler an Kapitän Heinrich Meeder aus Süderstapel, der ihm den Namen EIDER gab.
Den Krieg überstand der Motorsegler unbeschadet.
Nach dem Krieg bekam er von den Alliierten die TMMC-Nr. 982 zugeteilt, also keine X-Nr. und war somit auch nicht von der Gefahr einer eventuellen Ablieferung an die Siegermächte bedroht.
1961 bekam das Schiff seine 3. Maschine, einen 195 PS leistenden Mercedes-Benz 4 Takt Diesel. Es wurden auch verschiedene Umbauten im
Decksbereich durchgeführt. Mit der starken Maschine verschwanden auch die letzten Reste der Besegelung endgültig.
1967 - 1974 war die EIDER noch für Kapitän Johann Heldt Meeder aus Süderstapel in Fahrt. Dann war es mit der Frachtfahrt vorbei und das
Schiff fand als Sportangelfahrzeug eine neue Beschäftigung.
Unter dem neuen Namen NAJADE I ist die alte Lady noch heute von Cuxhaven aus in Fahrt und ist "still going strong".

Bildrechte: Heinrich Ballerstädt, Wilster
Das Foto und der erläuternde Text wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt aus dem Archiv André Konietzko
Herbert Karting, Deutsche Schoner, Band VI, S. 113-115

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1912 - gebaut in Wewelsfleth - heute noch in Fahrt: Krabbenkutter FAHREWOHL

1912 gebaut in Wewelsfleth - heute noch in Fahrt: Krabbenkutter FAHREWOHL
Der hölzerne Krabbenkutter FAHREWOHL, in Wewelsfleth auf der Junge Werft für den Büsumer Fischer Wilhelm Landsmann gebaut, ist heute im Museumshafen Büsum beheimatet, er ist der älteste noch fahrtüchtige Krabbenkutter Büsums.
Die Junge Werft in Wewelsfleth war 1859 in Nachbarschaft einer weiteren dort bereits seit 20 Jahren bestehenden kleinen Werft von dem in Burg/Dithmarschen sein Handwerk gelernt habenden zu der Zeit 33 Jahre alten Schiffszimmerer Christopher Junge gemeinsam mit seinem Bruder Johann gegründet worden und hatte sich rasch ein hervorragendes Renommee erarbeitet. Der Bruder Johann Junge wurde später alleiniger Eigentümer der Werft.
Die Werft wurde bis 1918 von dem Nachfolger Gustav Junge (* 26.11.1861 in Wewelsfleth), Sohn des Vorbesitzers, betrieben und dann verkauft – sie bestand dann noch einige Zeit.
Aus dem Nachlaß des Gustav Junge werden viele Konstruktionspläne und Modelle der von der Werft gebauten Schiffe heute im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven verwahrt.
Im Verlaufe der Jahre wurde der kleine Giekewer von nur 9,05 m Länge und 3,50 m Breite bei einem Tiefgang von 1,00 m von verschiedenen und an unterschiedlichen Standorten beheimateten Eignern bis in das Jahr 1976 für die Fischerei genutzt; mehrfach wurden Veränderungen an dem Ewer vorgenommen. Danach ließ ihn sein neuer Eigentümer auf der Basis der vorhandenen Originalunterlagen restaurieren. 2008 wurde der Kutter vom Museumshafenverein Büsum erworben.

Bildrechte:
Gestiftet wurden die Fotos von Kai Greiser
Lithos vom Druckformdienst Carl Kruse, Norderstedt

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1950 - Tram Motorroller der Firma Trammnitz wurden in Wilster entwickelt und gebaut - e

1950 Tram Motorroller der Firma Trammnitz wurden in Wilster entwickelt und gebaut
Es war unmittelbar nach der Währungsreform, als bei der Firma Kurt Trammnitz GmbH in Wilster an der Straße Am Steindamm Motorroller entwickelt und gebaut wurden. Die Firma hatte die Idee der hier zunächst nur als italienische Modeerscheinung angesehenen Motoroller (Vespa, Lambretta) aufgegriffen, und einen eigenen robusten Gebrauchsroller entwickelt, gebaut und auf dem Markt gebracht. Nachdem in Wilster drei oder vier Exemplare des Gefährts gebaut worden waren, hatten die Firmeneigner in Erwartung eines raschen Aufschwunges den Firmensitz vom Steindamm in Wilster nach Pünstorf bei Itzehoe verlegt. Die Betriebsanlagen der Firma am Steindamm in Wilster wurden von der Firma Pott übernommen, welche eine Autoreparatur-Werkstatt betrieb und dort auch ein Omnibus Unternehmen begründete.
Der Firma Trammnitz war jedoch kein bleibender Erfolg vergönnt, denn sie mußte bereits 1951 Konkurs anmelden, nachdem sie etwa 100 Motorroller der Marke Tram 100 hergestellt hatte und der Verkauf hinter den Erwartungen zurück geblieben war.
Der abgebildete Motorroller der Firma Trammnitz wurde anläßlich der Itzehoer Messe im Jahre 1949 vorgestellt. Er hatte einen 118 ccm Zweigang Ilo Motor und eine 4,00-8 Bereifung.
Bild 4 zeigt Frau Lisa Weichelt, geb. Bünger, auf einem Tram Motorroller vor ihrem Wohnhaus in der Hans-Prox Straße. Ihr Ehemann Gerhard Weichelt war seinerzeit Buchhalter der Firma Kurt Trammnitz GmbH
Der Schleswig Holsteinische Zeitungsverlag widmete 61 Jahre später in einer Sonderausgabe einen Artikel der "Vespa des Nordens" - der Tram aus Wilster! Der Begründer dieser Heimatseite ist seinerzeit dem zuständigen SHZ Redakteur Dirk Buhmann bei den Recherchen zu dem Artikel behilflich gewesen.
Ein darauf basierender Artikel in der Wilsterschen Zeitung kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Bildrechte:
Bild 1: Arthur Zachger, Itzehoe
Quelle: Bildarchiv des gemeinsamen Archivs des Kreises Steinburg und der Stadt Itzehoe - ID x 26206.26
Bild 4: Gerhard Weichelt, Wilster

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1950 - Tram Motorroller wurden am Steindamm in Wilster entwickelt und gebaut - a

1950 Tram Motorroller der Firma Trammnitz wurden in Wilster entwickelt und gebaut
Es war unmittelbar nach der Währungsreform, als bei der Firma Kurt Trammnitz GmbH in Wilster an der Straße Am Steindamm Motorroller entwickelt und gebaut wurden. Die Firma hatte die Idee der hier zunächst nur als italienische Modeerscheinung angesehenen Motoroller (Vespa, Lambretta) aufgegriffen, und einen eigenen robusten Gebrauchsroller entwickelt, gebaut und auf dem Markt gebracht. Nachdem in Wilster drei oder vier Exemplare des Gefährts gebaut worden waren, hatten die Firmeneigner in Erwartung eines raschen Aufschwunges den Firmensitz vom Steindamm in Wilster nach Pünstorf bei Itzehoe verlegt. Die Betriebsanlagen der Firma am Steindamm in Wilster wurden von der Firma Pott übernommen, welche eine Autoreparatur-Werkstatt betrieb und dort auch ein Omnibus Unternehmen begründete.
Der Firma Trammnitz war jedoch kein bleibender Erfolg vergönnt, denn sie mußte bereits 1951 Konkurs anmelden, nachdem sie etwa 100 Motorroller der Marke Tram 100 hergestellt hatte und der Verkauf hinter den Erwartungen zurück geblieben war.
Das Kraftfahr Bundesamt listet in seinem Verzeichnis der Hersteller von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern (Stand: 15. Januar 2019) unter Schlüssel Nr. (Code) 6778 die Kurt Tramnitz GmbH, Itzehoe, auf.
Hinter den von ihnen gefertigten Motorrollern hat die Belegschaft der Firma Aufstellung genommen; flankiert von den Firmeninhabern (jeweils mit Hut) Herbert Trammnitz links und Kurt Trammnitz rechts (Bilder 2 und 3).

Bildrechte: nicht bekannt; die freundlicherweise überlassenen Fotos stammen aus dem Familien-Fotoalbum von Herrn Gerhard Weichelt, Wilster

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1950 - Tram Motorroller wurden am Steindamm in Wilster entwickelt und gebaut - b

1950 Tram Motorroller der Firma Trammnitz wurden in Wilster entwickelt und gebaut
Der Tram Firmenprospekt der Firma Trammnitz aus dem Jahre 1950
Herr Dirk Buhmann, Harrislee, dessen Hobby das Thema „Motorroller“ ist, hat mit Gerhard Weichelt, Wilster, einen seinerzeit bei der Firma Trammnitz beschäftigten Zeitzeugen besucht und hierüber einen Artikel geschrieben. Dieser Artikel wird mit freundlicher Einwilligung des Autoren nachfolgend vorgestellt:
Tram – Die Vespa aus Schleswig-Holstein
Hochzeitsfotos, Gruppenbilder, Motorroller – der Blick in das Familienalbum von Gerhard Weichelt aus Wilster führt zurück in das Jahr 1950. Die „Gute alte Zeit“, Teamgeist und viel Ideenreichtum wird auf den ersten Blick sichtbar. Und wenn dann schon der Flugzeugingenieur Herbert Trammnitz und der Inhaber einer Autowerkstatt (Kurt Trammnitz) eine Idee haben, so kann dabei nur ein Motorroller entstehen. Tram – Das wirtschaftlichen Fahrzeug für Jedermann.
„Der 1. Roller wurde in Wilster am Steindamm gebaut“ berichtet Gerhard Weichelt aus Wilster, der als kaufmännischer Mitarbeiter bei der Kurt Trammnitz GmbH in Wilster tätig war. „Die Kollegen waren motiviert und hatte vielen Ideen“ erzählt Gerhard Weichelt noch heute mit Wehmut und spürbarem Stolz. Grundlage für eine sichere Finanzierung war eine vorzeigbare Erstproduktion. Die Landesregierung hatte zu entscheiden – so Weichelt. Bleche und weitere Einzelteile wurden eingekauft und montiert. Gebaut wurden ca. 100 Motorroller für – so ist es im Prospekt u.a. zu lesen - für die Dame, Sportlerin, berufstätige Frau, Hebamme usw.
Doch die 100 produzierten Fahrzeuge mussten auch verkauft werden. Kurt Trammnitz besuchte Fachwerkstätten um diese für den Verkauf und die Wartung zu gewinnen. Die geringen Absatzzahlen führten dazu, dass der Gründungskredit nicht gewährt wurde und damit die wirtschaftliche Zukunft nicht gegeben war. Bereits 1951 folgte der Konkurs und damit das schnelle Ende für die Firma, die eine Ausweitung und Betriebsverlagerung nach Pünstorf vorgenommen hatte. Kurt und Herbert Trammnitz gingen in die Vereinigten Staaten von Amerika. Vom Betriebsgelände am Steindamm in Wilster erinnert heute nichts mehr an die Vespa aus Schleswig-Holstein. Auch scheinen keine Fahrzeuge von Tram mehr vorhanden zu sein.
Danke: Vielen Dank – lieber Herr Gerhard Weichelt aus Wilster - für die Informationen sowie die überlassenen Familienfotos und den einmaligen Tram Firmenprospekt aus dem Jahr 1950.
Dirk Buhmann, 13.05.2010

Kontaktdaten:
Dirk Buhmann
Margarethe-Jacobsen-Str. 2
24955 Harrislee
Tel.: 0461/5003918
Dirk-Buhmann@web.de

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1956 - Deichbau in Wewelsfleth an der Stör

1956 Neubau des Deiches an der Stör in Wewelsfleth
Über den Zeitraum mehrerer Jahrhunderte waren die auf dem Deich an der Dorfstraße und an der Deichreihe stehenden Wohnhäuser in der Ortslage Wewelsfleth Bestandteil des Sturmflutschutzes. Im Deichverteidigungsfall mußten Türöffnungen und auch Fenster sowie die Zwischenräume zwischen den Gebäuden mit Dammbalken gegen eindringendes Wasser geschützt werden. Sowohl aus Kostengründen und mangels eigener Einsicht wehrte sich die örtliche Bevölkerung mehrmals gegen die Verbesserung des Deichschutzes. Dieses auch vor dem Hintergrund, dass in früheren Zeiten die nahe der Elbe und der Stör liegenden Flächen im Bereich der Gemeinde durch Sedimentation deutlich höher aufgewachsen sind, als die weiter zurück liegenden Flächen der inneren Wilstermarsch, weshalb im Gegensatz zu dort länger dauernde Überflutungen hier nicht zu besorgen waren.
Erst mit der Gründung des Deich- und Hauptsielverbandes Wilstermarsch setzten konkrete Bestrebungen ein, um diesen hinsichtlich der Wehrfähigkeit des Sturmflutschutzes unhaltbaren und unverantwortlichen Zustand zu beenden.
Zu einem Zeitpunkt, als an eine Realisierung eines Sperrwerkes an der Mündung der Stör noch nicht gedacht werden konnte, haben dabei vorausschauende Menschen die Notwendigkeit der Verbesserung des Deichschutzes in der Ortslage von Wewelsfleth betrieben.
Bevor es in den Jahren 1956 und 1957 zu den das Dorfbild einschneidend verändernden Baumaßnahmen kam, hatten die Vertreter des Deich- und Hauptsielverbandes Wilstermarsch und ihres Deichbauamtes sich mit vielen aus der Wewelsflether Bevölkerung kommenden Widerständen auseinander zu setzen. Jahrhunderte lang schließlich hatten in Wewelsfleth Häuser auf der Deichkrone gestanden, und es war kaum einmal etwas passiert, und wenn doch, dann war es in der Erinnerung der zeitgenossen verblaßt. Selbst der wortgewaltige damalige Wewelsflether Pastor Hans Lohse wetterte von der Kanzel gegen das Vorhaben - es wurde dennoch gebaut.
Das Luftbild zeigt im Überblick die Arbeiten zur Errichtung eines neuen Deiches in nach vorne verlegter Linienführung. Das Foto macht auch deutlich, dass die Bewohner der auf dem Deich stehenden Häuser den Blick auf die Stör verlieren sollten. Manch einer war verbittert über die Ignoranz der Fachleute.
Dann kam die Sturmflut vom 16. Februar 1962 mit zuvor nicht für möglich gehaltenen Wasserständen. Das Dorf Wewelsfleth kam ohne Schäden davon - und mit ihm die gesamte innere Wilstermarsch.
Pastor Hans Lohse dankte in einem offenen Brief in der Wilsterschen Zeitung der Weitsicht der Deichbauer.

Bildrechte: nicht bekannt

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1956 - Neubau des Deiches an der Stör in Wewelsfleth

1956 Neubau des Deiches an der Stör in Wewelsfleth
Zu einem Zeitpunkt, als an eine Realisierung eines Sperrwerkes an der Mündung der Stör noch nicht gedacht werden konnte, haben vorausschauende Menschen die Notwendigkeit der Verbesserung des Deichschutzes in der Ortslage von Wewelsfleth betrieben.
Bevor es in den Jahren 1956 und 1957 zu den das Dorfbild einschneidend verändernden Baumaßnahmen kam, hatten die Vertreter des Deich- und Hauptsielverbandes Wilstermarsch und ihres Deichbauamtes sich mit vielen aus der Wewelsflether Bevölkerung kommenden Widerständen auseinander zu setzen. Jahrhunderte lang schließlich hatten in Wewelsfleth Häuser auf der Deichkrone gestanden, und es war kaum einmal etwas passiert. Selbst der wortgewaltige damalige Wewelsflether Pastor Hans Lohse wetterte von der Kanzel gegen das Vorhaben - es wurde dennoch gebaut.
Das Foto zeigt einen Seil-Bagger der damaligen in Wilster ansässigen Tiefbau Firma Kruse bei der Deichverlegung und -verstärkung in Wewelsfleth. Das Foto macht auch deutlich, dass die Bewohner der auf dem Deich stehenden Häuser den Blick auf die Stör verlieren sollten. Manch einer war verbittert über die Ignoranz der Fachleute.
Dann kam die Sturmflut vom 16. Februar 1962 mit zuvor nicht für möglich gehaltenen Wasserständen. Das Dorf Wewelsfleth kam ohne Schäden davon -
Pastor Hans Lohse dankte in einem offenen Brief in der Wilsterschen Zeitung der Weitsicht der Deichbauer.

Bildrechte: Firma Hans Kruse, Wilster

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1904 - Wewelsfleth - Straße Deichreihe

1904 Wewelsfleth - Straße Deichreihe
Blick von der Dorfstraße in die Straße Deichreihe.
Vor den Häusern der bis in die 1960er Jahre weitgehend nur einseitig bebauten Straße befand sich sich durchgehend eine Reihe regelmäßig beschnittener Windschutzgehölze.
Über den Zeitraum mehrerer Jahrhunderte waren die auf dem Deich an der Deichreihe stehenden Wohnhäuser in der Ortslage Wewelsfleth Bestandteil des Sturmflutschutzes. Im Deichverteidigungsfall mußten Türöffnungen und auch Fenster sowie die Zwischenräume zwischen den Gebäuden mit Dammbalken gegen eindringendes Wasser geschützt werden.
Sowohl aus Kostengründen und mangels eigener Einsicht wehrte sich die örtliche Bevölkerung mehrmals gegen die Verbesserung des Deichschutzes. Dieses auch vor dem Hintergrund, dass in früheren Zeiten die nahe der Elbe und der Stör liegenden Flächen im Bereich der Gemeinde durch Sedimentation deutlich höher aufgewachsen sind, als die weiter zurück liegenden Flächen der inneren Wilstermarsch, weshalb im Gegensatz zu dort länger dauernde Überflutungen in Flußnähe nicht zu besorgen waren.
Erst mit der Gründung des Deich- und Hauptsielverbandes Wilstermarsch setzten konkrete Bestrebungen ein, um den hinsichtlich der Wehrfähigkeit des Sturmflutschutzes unhaltbaren und unverantwortlichen Zustand an der Deichreihe zu beenden. Zu einem Zeitpunkt, als an eine Realisierung eines Sperrwerkes an der Mündung der Stör noch nicht gedacht werden konnte, haben dabei vorausschauende Ingenieure die Notwendigkeit der Verbesserung des Deichschutzes in der Ortslage von Wewelsfleth betrieben. Bevor es in den Jahren 1956 und 1957 zu den das Dorfbild einschneidend verändernden Baumaßnahmen kam, hatten die Vertreter des Deich- und Hauptsielverbandes Wilstermarsch und ihres Deichbauamtes sich mit vielen aus der Wewelsflether Bevölkerung kommenden Widerständen auseinander zu setzen. Jahrhunderte lang schließlich hatten in Wewelsfleth Häuser auf der Deichkrone gestanden, und es war kaum einmal etwas gravierendes passiert, und wenn doch, dann war es in der Erinnerung der Zeitgenossen verblaßt.
Selbst der wortgewaltige damalige Wewelsflether Pastor Hans Lohse wetterte von der Kanzel gegen das Vorhaben - es wurde dennoch gebaut.
Manch einer war verbittert über die Ignoranz der Fachleute, die mit ihrer Maßnahme den ungehinderten Blick auf die Stör verbauten. Dann kam die Sturmflut vom 16. Februar 1962 mit zuvor nicht für möglich gehaltenen Wasserständen. Das Dorf Wewelsfleth kam ohne größere Schäden davon - und mit ihm die gesamte innere Wilstermarsch. Pastor Hans Lohse dankte in einem offenen Brief in der Wilsterschen Zeitung den Deichbauingenieuren für ihre Weitsicht.

Bildrechte: Carl Kuskop. Wilster

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1906 - Kornwindmühle und Gasthof Zum Goldenen Kringel

1906 Kornwindmühle und "Gasthof zum goldenen Kringel" in Wewelsfleth
Der Ort Wewelsfleth an der Stör wurde um 1503 nach Aufgabe des danach in der Elbe versunkenen Alt-Wewelsfleth in den Bereich des Dorfes Humsterdorf planmäßig verlegt, auf welches bald der Name überging; der Straßenname Humsterdorf erinnert heute noch an das ehemalige Dorf.
Die Kornwindmühle in Wewelsfleth bestand bis in die 1930er Jahre.
Der Name des in der damaligen „Neustadt“ gelegenen „Gasthof zum goldenen Kringel“ und die Störkringelbäckerei von Carsten Mahn erinnern an die Störkringel – eine legendäre Spezialität aus Wewelsfleth, die lange Zeit eine Haupteinnahmequelle für das Dorf war.
Störkringel sind kleine gesottene und gebackene Brezeln aus Mehl, Wasser, Rübensirup und Anis.
Das Rezept für die Störkringel ist in der Datei unten aufrufbar.
Störkringel wurden in früheren Zeiten in sehr großer Zahl an mehreren Orten, jedoch insbesondere in Wewelsfleth als Schiffsproviant hergestellt. Die auf Schnüren zu jeweils 60 Stück zum sogenannten „Busch“ aufgezogen Störkringel dienten schon im siebzehnten Jahrhundert den Schiffern und Seeleuten als Dauerproviant. Sie wurden um 1800 allein in Wewelsfleth von 8 Bäckereien insbesondere für Schiffer und Walfänger aus Hamburg und von der Niederelbe gefertigt. Nach dem bekanntesten Ort ihrer Herstellung wurden sie Störkringel genannt.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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1863 geplanter Schifffahrtskanal von St. Margarethen an der Elbe zur Lübecker Bucht

Umfassender Bericht zu einem in Vergessenheit geratenen geplanten Projekt!
1863 Planung für den Bau eines Kanal von der Elbe im Bereich der Wilstermarsch
bis Neustadt an der Neustädter Bucht (Teil der Lübecker Bucht)

Der Gedanke nach einer der Seeschifffahrt dienenden und die südliche Wilstermarsch als Kanal durchquerenden Wasserstraße wurde nicht weiter verfolgt, nachdem in der Folge des Deutsch- Dänischen Krieges von 1864 die Herzogtümer Schleswig und Holstein preußische Provinz geworden waren.
In dem vorgestellten umfangreichen Bericht sind sehr umfassend und detailliert die Planungen für ein Projekt
Holsteiner Kanal - Verbindung der Nord- mit der Ost-See
dargelegt und bewertet.
Er ist abgedruckt in der "Allgemeine Bauzeitung", Wien, Dreizigster Jahrgang 1865, Band V, Nr. 22 auf den Seiten 425 bis 454.
Verfasst ist der Bericht im Jahr 1863 von F.W.Conrad, königl. niederländischer Oberingenieur (Vorsitzender des Königlichen Ingenieur Instituts zu Delft). Dieser war vom Dänischen Minister des Innern mit der Begutachtung des von dem Ingenieur Kröhnke für den Holsteiner Kanal ausgearbeiteten Entwurf beauftragt worden. Gemeinsam mit dem Planverfasser und dem "Concessionair" Chr. Hansen führte F.W.Conrad die erforderlichen Bereisungen und Studien durch.

Anzumerken ist hier, dass zu genannter Zeit der Dänische König als Herzog von Holstein Landesherr war. Das Herzogtum Holstein war daher in Personalunion mit Dänemark verbunden, obwohl es Mitglied im Deutschen Bund war.

Bemerkenswert ist die im Bericht getroffene Feststellung, wonach die älteren Planungen aus dem Jahr 1848, welche eine Kanalausmündung bei Brunsbüttel vorsahen, als ungeeignet bezeichnet wurden.
Von den untersuchten Varianten einer Verbindung von der Elbe zur Neustädter Bucht (Ostsee) wurde als geeigneteste eine vom Ausgangspunkt St. Margarethen ausgehende Linienführung angesehen. Die Mündung der Stör wurde als weniger geeignet angesehen, da eine Verlagerung der vor Glückstadt liegenden Rhinplate befürchtet wurde.
Drei jeweils am Ausgangspunkt St. Margarethen beginnende und die südliche Wilstermarsch durchquerende Kanaltrassen wurden untersucht und bewertet. Alle drei Varianten sahen eine Kreuzung der Stör vor! Eine Präferenz wurde der südlich von Beidenfleth die Stör kreuzenden Linienführung beigemessen. Dieses jedoch unter der Voraussetzung, dass die Stör am Störort sturmflutsicher abgedämmt würde und das Oberwasser der Stör dann über den neu gebauten Kanal nach St. Margarethen und dort in die Elbe geleitet werden kann. Anderenfalls wären bei der Kreuzung von Stör und Kanal zwei zusätzliche Schleusen erforderlich geworden.
Die geplante Linienführung des Kanals erforderte dennoch die Errichtung von 7 (sieben) Schleusen, um die in seinem Verlauf vorhandenen erheblichen Geländeunterschiede zu überwinden.

Anmerkung: Der gesamte sehr umfangreiche Bericht kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Rückblick:

Schon über die Dauer eines Jahrtausends bestand das Interesse, eine schiffbare Verbindung zwischen Nordsee und Ostsee durch Schleswig-Holstein, den Südteil der Kimbrischen Halbinsel (Jütland), zu schaffen.


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1970 - Wewelsfleth an der Stör, Kirche, Schule, Fähre

1970 Wewelsfleth an der Stör
Das Dorf wurde 1238 erstmals urkundlich erwähnt, jedoch lag der damalige Ort in einem Bereich, der heute von der Elbe bedeckt ist; wegen der Gefahr durch den sich ständig verlagernden Strom wurde die Ansiedlung um 1500 planmäßig in den Bereich des Dorfes Humsterdorf verlegt.
links oben: Straße Deichreihe
rechts oben (u. Bild 2): Bei Wewelsfleth querte eine Wagenfähre die Stör; die Fähre war bereits im Jahre 1629 eingerichtet worden. Nach dem Bau des Störsperrwerks in den Jahre 1971 bis 1974 und der Herstellung einer damit verbundenen Straßenverbindung der B 431 über die Stör verlor die Fähre ihre Bedeutung und sie wurde daher 1980 eingestellt.
zentral: Die bei der Verlegung des Ortes seinerzeit neu errichtete Willihardus Kirche wurde 1503 geweiht und nach der Reformation in Trinitatis Kirche umbenannt.
links unten (u. Bild 3): Blick auf die Flußschleife, an deren Ende die Stör in die Elbe mündet.
rechts unten: Das Gebäude der Schule Wewelsfleth wurde 1929 gebaut.

Bildrechte: Ansichtskartenverlag Walter Jappe, Lübeck

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1921 - Topp-Segel Dreimast-Schoner EMMY FRIEDRICH - gebaut in Wewelsfleth

1921 Topp-Segel Dreimast-Schoner „Emmy Friedrich“, erbaut auf der Werft und Maschinenfabrik Friedrich Sternemann Co. in Wewelsfleth;
die Werft gehörte zu den Vorgängerbetrieben der heutigen Peters Werft.
Nachdem der Schiffbaumeister Jürgen Peters 1871 die Werft von Hans Stelling übernommen und den Betrieb in den folgenden Jahrzehnten zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt hatte, vernichtete im Jahr 1906 ein Großfeuer nahezu die gesamte Werft. Danach wurde sie mehrfach kurzzeitig von unterschiedlichen Eigentümern geführt, bis sie 1919 von dem Hamburger Unternehmen Friedrich Sternemann & Co. erworben und mit der benachbarten Junge-Werft zur Störwerft zusammengefaßt wurde. Diese bestand bis zu ihrem Konkurs im Jahr 1927; danach ruhte der Betrieb bis 1938 – er wurde erworben von Hugo Peters, welcher im benachbarten Beidenfleth seit 1922 eine Werft betrieb.
Anmerkung: Der auf der Ansichtskarte als "Neubau" vorgestellte Schoner war allerdings kein solcher.
Die Störwerft hat für ihn vielmehr den stählernen Rumpf des russischen Minenlegers HELLY verwendet, der aus der Konkursmasse der Norddeutschen Werft in Glückstadt stammte. Der Umbau zu einem 3-Mast-Gaffelschoner erfolgte 1921 auf der Störwerft unter deren technischen Leiter Gustav Junge.
Der Schoner EMMY FRIEDRICH hatte 231 BRT u. 131 NRT und folgende Abmessungen: 33,38 x 7,48 x 3,42m.
Maschine 4 Zylinder Deutz Motor 80 PS.
Das Schiff fuhr in der Folge unter folgenden Namen
1921 EMMY FRIEDRICH , Kapt. E. Friederich, Bremen
1928 MARIE SCHWINGE, Kapt. Diedrich Schwinge, Brake
1938 DANKWART, Kapt. Claus Möller, Brake
1953 wurde eine Verlängerung vorgenommen, 282 BRT, neue Maschine MAK 230 PS
Name ?, Kapt. Hermann Böhmer, Kiel
1963 Name ?, Kapt. Willy Falk, Landsbrück
1968 ANTHOULA, Reederei Klinistalis Volos, Griechenland
1978 ASTERIX, Elli Shipping Volos
1982 CLAVEL, noch in Fahrt
Keine Informationen über den weiteren Verbleib

Quelle: Mitteilung Schiffshistorisches Archiv, Flensburg
Daten aus Herbert Karting, Schiffe aus Wewelsfleth, Band 2, S. 230-233

Bildrechte: Stör-Werft Friedrich Sternemann & Co., Wewelsfleth

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1910 - Wewelsfleth - Dienstfahrzeug HOOGE nach erfolgtem Stapellauf

1910 Wewelsfleth - Dienstfahrzeug HOOGE nach erfolgtem Stapellauf
Das für das Wasserbauamt Husum bestimmte Dienstfahrzeug HOOGE mit den technischen Abmessungen 12,00/10,00 x 3,70 x 1,30 m wurde 1910 unter der Baunummer 170 auf der Werft von Johann Junge in Wewelsfleth gebaut.
Die Abbildung zeigt die HOOGE auf der Stör nach erfolgreichem Stapellauf.
Über den endgültigen Verbleib des schönen Gaffelkutters konnten keine Informationen aufgefunden werden.
Die originale Bauzeichnung der HOOGE wird heute im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven verwahrt.
Das 3 Jahre später gleichfalls in Wewelsfleth auf der Junge Werft für das Wasserbauamt Norden in Ostfriesland gebaute etwas größere Schwesterschiff JUIST mit den technischen Abmessungen 12,00/15,50 x 4,00 x 1,00 lag im Jahr 2013 als Wrack am Liegehafen beim Störsperrwerk. Das durch mehrere untaugliche Umgestaltungen verunstaltete historische Schiff wurde 2014 abgewrackt.
Der seinen Heimathafen in der Schleusenkammer Kasenorter habende Segelkutter "FRITZ LEXOW" des Wilsteraner Eigners Thomas Wulf ist ein Nachbau des Kutters "JUIST" und kann dort als Zeugnis alter Handwerkskunst und des Könnes der ihn ursprünglich entworfen habenden Werft bewundert werden.

Bildrechte:
Ansichtskarte: Friedrich Schlüter, Wilster
Riss HOOGE: Quelle Deutsches Schifffahrtsmuseum Bremerhaven
Foto JUIST: C. Rieper (Quelle: Historischer Hafen Flensburg)

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1960 - Wewelsfleth, Wagenfähre über die Stör und Gasthaus

1960 Wewelsfleth, Wagenfähre über die Stör und Gasthaus "Neues Fährhaus"
Die Gaststätte „Neues Fährhaus“ (Bild 3) an der Straße Deichreihe in Wewelsfleth wurde seinerzeit von Günther Petersen betrieben. In dem gemütlichen Lokal kehrten gerne die Wilsteraner Segler ein, wenn sie wegen ungünstiger Tide in Wewelsfleth Station machten.
Die Wagen-Fähre (Bild 2) über die Stör in Wewelsfleth war eine Seilfähre; an dem durch das Gewässer verlaufenden Seil wurde der Fährprahm zunächst mit Muskelkraft, später jedoch mittels eines Motors über den Fluß gezogen.
Nach dem Bau des Störsperrwerks verlor die Fähre ihre Bedeutung und sie wurde daher 1980 eingestellt. Bereits Jahre 1629 war in Wewelsfleth die Fähre eingerichtet worden – daneben bestanden bis in die 1930er Jahre Fußgänger-Fähren in Uhrendorf und Störort.

Bildrechte: Foto Lehmann, Glückstadt
Reg. mein_wilster: 0983 AK

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1903 - Wewelsfleth - Neustadt (Ex)

1903 Wewelsfleth - Neustadt
Blick durch die seinerzeit infolge ihrer geschlossenen Bebauung städtisch wirkende Straße "Neustadt", welche heute den Namen Dorfstraße führt.
An der Straße lag der „Gasthof zum goldenen Kringel“ und die Störkringelbäckerei von Carsten Mahn.
Störkringel - kleine gesottene und gebackene Brezeln aus Mehl, Wasser, Rübensirup und Anis - waren eine legendäre Spezialität aus Wewelsfleth und bildeten lange Zeit eine Haupteinnahmequelle für das Dorf.
Sie wurden in früheren Zeiten in sehr großer Zahl an mehreren Orten, jedoch insbesondere in Wewelsfleth als Schiffsproviant hergestellt. Die auf Schnüren zu jeweils 60 Stück zum sogenannten „Busch“ aufgezogenen Störkringel dienten schon im siebzehnten Jahrhundert den Schiffern und Seeleuten als Dauerproviant. Sie wurden um 1800 allein in Wewelsfleth von 8 Bäckereien insbesondere für die Schiffer und Walfänger aus Hamburg und von der Niederelbe gefertigt. Nach dem bekanntesten Ort ihrer Herstellung wurden sie Störkringel genannt.

Bildrechte: H. Kröger, Wewelsfleth - Gebr. Grätz, Leipzig
Anmerkung: Die Ansichtskarte befindet sich in einer externen Sammlung

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2007 - Wewelsfleth an der Stör - Trinitatis Kirche - Kirchspielsvogtei

2007 Wewelsfleth - Trinitatis Kirche - Kirchspielsvogtei
Bild 1: Die Kirche ist 1503 geweiht worden - sie hieß zunächst Willihardus-Kirche; nach der Reformation erhielt sie den Namen Trinitatis Kirche.
Ihr 29 m hoher hölzerner Glockenturm wurde 1817 errichtet.
Der Altar in der Kirche ist Ende des 17. Jahrhunderts von der Wewelsflether Schnitker-Familie Holtmeier angefertigt worden. Die Orgel wurde Mitte des 19.Jht. von Marcussen in Apenrade gebaut.
Bild 3: Malerisch liegt der schöne gepflegte Ort an der Stör.
Das Gebäude der alten Kirchspielsvogtei (Bild 3: oben links) wurde 1698 für den Kirchspielvogt Peter Hellmann erbaut.
Auf der Basis eines vom 26.11.1629 stammenden Privilegs war in Wewelsfleth eine Wagenfähre über die Stör eingerichtet worden.
Seit dem Jahr 1980 ist die Fähre jedoch stillgelegt, da über das in den Jahren zuvor gebaute Stör-Sperrwerk im Zuge der B431 eine Straßenbrücke geführt wurde.

Bildrechte: Postkartenverlag bildundkarten; Fotos: Inge und Erhard Tagge, Münsterdorf


Anmerkung: Die Ansichtskarten des Verlages bildundkarten mit sehr charakteristischen Motiven aus vielen Orten Schleswig-Holsteins zeichnen sich fotografisch durch besondere Perspektiven und farbliche Brillanz aus.

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1924 - Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen

1924 Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen - Hafen, Priel, Vorland, Deichhäuser
Die Fracht-Segelschute TYRA liegt vertäut im St. Margarethener Hafenpriel.
Im Hintergrund das Panorama des Ortes mit den sogenannten Deichhäusern auf dem Deich der Elbe. Zu der ungewöhnlichen deichfremden Nutzung einer Bebauung des Deiches war es im 17. Jht. nach einer zuvorigen Vordeichung gekommen, welche ihn zeitweilig zu einem Schlafdeich machte, der jedoch nach Aufgabe der Vordeichung 1686 wieder reaktiviert werden mußte.
Erst in der Folge der Sturmflut des Jahres 1976 wurde die aus Gründen der Deichsicherheit untragbare Situation beseitigt, indem der Deich in neuem Bestick verlegt wurde.

Informationen zur TYRA aus der Facebookgruppe "Deutsche Kleinschiffahrt" (André Konietzko, Elmshorn)
Biographie der Besanschute TYRA ex JOHANNA
Im August 1904 lieferte die Elmshorner Schiffswerft D.W. Kremer & Sohn eine stählerne Besanschute (Besanewer mit steilem Vorsteven) an den ebenfalls in Elmshorn ansässigen Schiffer Nikolaus Viirtheer, der den Neubau im SSR Altona mit dem Heimathafen Elmshorn und dem Unterscheidungssignal LGNF eintragen ließ und ihn JOHANNA benannte. Die Abmessungen betrugen 21,4 x 5,04 x 1,54 m. Vermessen war das Schiff zu 52,40 BRT, bzw. 39,98 NRT.
Fahrtgebiet war die Revier- und kleine Küstenfahrt. Im April 1919 verkaufte Schiffer Vietheer die Segelschute an Peter Oltmann aus Dornbusch, der seiner Neuerwerbung den Namen "TYRA" gab und den Heimathafen nach Dornbusch verlegte. Diesen Namen sollte der kleine Segler Zeit seines langen Lebens behalten. 1922 wurde die erste Maschine, ein HMG Glühkopfmotor mit 35 PS Leistung eingebaut. Gleichzeitig wurde das Schiff auf den Motorenfabrikanten Robert Puls aus Hamburg übertragen. Anscheinend konnte Schiffer Oltmann sich finanziell nicht freifahren, denn 1924 wurde der Mühlenbesitzer Willy von Loh und später Claus von Loh, beide aus St. Margarethen, Eigentümer der TYRA. Der Heimathafen lautete nun St. Margarethen. Ende der 30er Jahre wechselte erneut der Besitzer.
Neuer Eigentümer wurde nun die Firma J.H.W. Runge, Kaisermühle GmbH in Wittenbergen an der oberen Stör. Wie schon der Vorbesitzer von Loh, setzte auch die Kaisemühle die TYRA im werkseigenen Verkehr ein. 1939 erfolgte der Einbau eines 2 Takt Motors der Firma Callesen mit 30 PS Leistung.
1957 erfolgte die Umschreibung ins Binnenschiffsregister. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Heimathafen nach Wittenbergen verlegt. Die Tragfähigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 85 tdw.
Kurz darauf wurde das Binnenschiff verlängert und ein neuer Motor mit 105 PS Leistung eingebaut.
Zwei weitere Verlängerungen folgten und auch das Achterschiff wurde komplett erneuert. Die letzte Verlängerung um 5 Meter erfolgte 1985 in Wewelsfleth, dabei wurde auch der Bug modernisiert.
Inzwischen betrug die Tragfähigkeit der TYRA weit über 200 tdw. Seit 1974 sorgte ein 205 PS leistender MAN Motor für den Antrieb des Schiffes.
Durch die zunehmende Versandung der Stör wurde der Betrieb des Schiffes unrentabel, so dass man sich 1996 dazu entschloss, das Schiff zum Abbruch zu verkaufen, der bei der Firma Neumann in Hamburg vollzogen wurde.
Quellen: SSR Altona / BSR Hamburg
Verschiedene Handbücher
Deutsche Segelschiffe, Register über den Restbestand 1980-1986 von Joachim Kaiser
Mündliche Mitteilungen von Max Böge (+), Wewelsfleth

Das ergänzend vorgestellte Foto (Bild 2) zeigt die TYRA an der Kaisermühle in Wittenbergen an der oberen Stör (Quelle wie oben).
Hier liegen die 3 Frachtmotorschiffe TYRA
(Bj. 1904 Kremer, Elmshorn),
FAVORIT (Bj. 1906 Junge, Wewelsfleth) und
"KAISERMÜHLE I (Bj. 1911 Gebr. van Diepen, Waterhuizen) .
Alle drei Schiffe wurden ursprünglich als Ewer gebaut.
Die Aufnahme entstand am 2. Dez. 1990.
Die TYRA wurde 1996 abgewrackt.
Das Achterschiff der FAVORIT fährt noch heute als Privatyacht "Klabund", während der Rest des Schiffes noch einige Jahre als Schubleichter in Fahrt war.
Der Verbleib der "KAISERMÜHLE I" ist mir derzeit nicht bekannt. Wahrscheinlich ist dieses stets gut gepflegte Fahrzeug in den 90er Jahren zum Abbruch gegangen.
Bild 3: Die TYRA liegt im März 1994 im Glückstädter Binnenhafen bei Brockmüller auf Slip. Zwei Jahre später trat das Schiff dann seine letzte Reise zum Abwracker nach Hamburg an.
Fotos Bild 2 und 3: André Konietzko

An die TYRA erinnerte sich der Begründer (Peter J. von Holdt) von mein-wilster besonders gerne. Sie hat Anfang der 1960er Jahre ihn mit der Wilsteraner Segeljacht ANKE III zweimal durch den NOK geschleppt. Als sogenannter Tag-Freifahrer machte die TYRA dabei jeweils in Rendsburg Station. Da gab es dann gemeinsam mit dem Schiffer einen Lütten zur Brust - vielleicht auch ein paar mehr!

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1921 - Tourenkreuzer MAVIC - erbaut auf der Störwerft Wewelsfleth

1921 Tourenkreuzer MAVIC - erbaut auf der Störwerft Wewelsfleth
Der Segelkutter MAVIC ist baugleich mit der "FRITZ LEXOW", welche als Nachbau des königlichen Dienstfahrzeugs Kutter "JUIST" heute ihren Heimathafen in der Schleuse Kasenort hat und dort als Zeugnis alter Handwerkskunst bewundert werden kann; sh. dazu auch die Beschreibung (Bild 3 - kann unten als pdf-Datei aufgerufen werden).
Die MAVIC war unter der Baunummer No. 260 als See-Tourenkreuzer mit Hilfsmotor von der damaligen Störwerft und Maschinenfabrik Friedrich Sternemann & Co. in Wewelsfleth im Jahr 1921 erbaut worden.
Die Störwerft und Maschinenfabrik Friedrich Sternemann Co. in Wewelsfleth gehörte zu den Vorgängerbetrieben der heutigen Peters Werft. Nachdem der Schiffbaumeister Jürgen Peters 1871 die Werft von Hans Stelling übernommen und den Betrieb in den folgenden Jahrzehnten zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt hatte, vernichtete im Jahr 1906 ein Großfeuer nahezu die gesamte Werft. Danach wurde sie mehrfach kurzzeitig von unterschiedlichen Eigentümern geführt, bis sie 1919 von dem Hamburger Unternehmen Friedrich Sternemann & Co. erworben und mit der benachbarten Junge-Werft zur Störwerft zusammengefaßt wurde. Diese bestand bis zu ihrem Konkurs im Jahr 1927; danach ruhte der Betrieb bis 1938.

Bildrechte: Störwerft und Maschinenfabrik Friedrich Sternemann & Co., Wewelsfleth

Anmerkung: Die Ansichtskarte sowie das Informationsblatt wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ingeburg und Thomas Wulff, Wilster

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1921 - Wewelsfleth - Dorfstraße

1921 Wewelsfleth - Dorfstraße
Häuser an der Dorfstraße in Wewelsfleth.
oben (Bild 2): Das alte Fachwerkhaus (zweites von links) ist die ehemalige Kirchspielvogtei Wewelsfleth und wurde unter der Leitung von Vogt Peter Hellmann im Jahre 1698 erbaut. Das alte Haus wurde 1970 von dem Schriftsteller Günter Grass erworben und im Jahre 1985 der Berliner Akademie der Künste als Stipendiaten-Haus überlassen und führt seither den Namen Alfred-Döblin-Haus (nach dem bekannten Schriftsteller).
Das im Vordergrund stehende sehr interessante Gebäude, in welchem eine Gastwirtschaft betrieben wurde, besteht heute leider nicht mehr; das Gebäude brannte am 28. Januar 1973 ab.
mittig und unten (Bild 3): Der zuvor den Namen Neustadt tragende Abschnitt der heutigen Dorfstraße vermittelte mit seiner engen Bebauung durchaus einen kleinstädtischen Charakter.
In dem Haus im Vordergrund links bestand seinerzeit der „Gasthof zum goldenen Kringel“ , welcher zusammen mit der Störkringelbäckerei von Carsten Mahn erinnert an die Störkringel – eine legendäre Spezialität aus Wewelsfleth - die lange Zeit eine Haupteinnahmequelle für das Dorf waren und die als Schiffsproviant weit Verbreitung fanden.
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite steht der Gasthof Wiebensohn.
Über ein amüsantes Geschehnis zwischen den beiden benachbarten Wirte berichtet in plattdeutscher Sprache ein schönes Gedicht, welches mit der Datei unten aufgerufen werden kann.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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