Mein-Wilster.de

Ähnliche Objekte finden

Folgende ähnliche Objekte wurden in der Datenbank gefunden

1977 - Historischer Besan Ewer ANNA-LISA von Wilster

Historischer Besan Ewer ANNA-LISA von Wilster in der Schleuse am Kasenort
Der alte Ewer ist auf der Wewelsflether Werft von Johann Junge mit der Baunummer 135 im Frühjahr 1906 vom Stapel gelaufen und erhielt von seinem ersten Eigner, einem Baustoffhändler, den Namen MATHILDE. Der knapp 20 m lange Rumpf des Plattbodenschiffes besteht aus genietetem Stahl. Bei einer Breite von 5,00 m konnte der Segler die Alster-Schleusen in Hamburg passieren und so Ziele in der Großstadt erreichen. Der seegängige Besan-Ewer befuhr jedoch nicht nur die Elbe und ihre Nebenflüsse, sondern war auch auf Nord- und Ostsee in Fahrt. Erst 1928 erhielt er einen Hilfsantrieb.
Während des II. Weltkrieges transportierte er für die Deutsche Wehrmacht Güter nach Norwegen. Nach Kriegsende wurde der Ewer in das Binnenschiffsregister eingetragen und weiterhin als Frachtschiff genutzt, bis er 1956 von der Wilsteraner Tiefbaufirma Robert Looft erworben wurde. Benannt als ANNA-LIESA und eingesetzt als Baggerschute, erhielt das Schiff keinerlei Pflege und lag zuletzt schrottreif im Hamburger Hafen. Dort entdeckte 1974 ein Schiffsliebhaber den in seiner Grundsubstanz noch gut erhaltenen Rumpf und erwarb ihn zum Schrottpreis. In der Folge wurde der alte Ewer sorgsam und unter Orientierung am Originalzustand restauriert und für private Zwecke umgebaut und benannt als ANNA-LISA von Wilster. Nachdem der Eigner seinen Wohnsitz nach Flensburg verlegt hatte, fuhr der Besan Ewer ab 1978 als ANNA-Lisa von Flensburg und wurde zum Grundstock des dortigen Museumshafen. Von Flensburg aus unternahm der wieder seegängig gewordene und 180 m² Segel führende alte Besan-Ewer Reisen auf der Ostsee und bis nach Norwegen.
1984 erwarb der Verein Bildungsschiff Unterelbe 1984 den historischen Ewer und baute ihn zum Seminarschiff um. Bis 2006 führte der Segler den Namen ANNA-LISA von Stade und nach Verlegung des Heimathafens nach Wischhafen bis heute ANNA-LISA von Wischhafen, deren Fahrten in das Revier der Niederelbe und des Wattenmeer führen.
Passend zur bewegten Geschichte des Ewers war die Reise des vorgestellten Briefes, der 1980 an den "Skipper Besanewer ANNA-LISA von Wilster" gerichtet war (sh. Abbildung 3 und 4).

Bildrechte:
Bild 1: nicht bekannt
Bild 2: Verein Bildungsschiff Unterelbe 1984

Kommentieren Ähnliche Objekte

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE
Der letzte Fracht-Ewer auf der Wilsterau
Der eiserne Besan-Ewer MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Dieser ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der neue Eigner den Tod, wonach dann die Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb. Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilster Schiffer Emil Hasch, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges. Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden.
Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier und der Begründer (Peter J. von Holdt) dieser Heimat Seite kann sich noch gut an sie erinnern.
Im Jahr 1960 erwarb der Müllermeister Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt. Bild 2 zeigt die CHRISTINA an ihrem Liegeplatz in Sichtweite der Rumflether Mühle.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE von TOLLERORT wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelter Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Gegenwärtig (2013) wird das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe). Siehe dazu mehr zu MELPOMENE
Der wieder verwendete Name MELPOMENE ist absolut passend für das alte Schiff. Melpomene „die Singende“ ist eine der neun Musen aus der griechischen Mythologie. Melpomene hat über lange Zeiträume Unglück und Leid gesehen; durch ihren Gesang transportiert sie neue Kraft in den menschlichen Geist und hilft so, den Stürmen des Lebens zu begegnen. Eine solche Geschichte hat auch der Besan-Ewer MELPOMENE.
Bild 1 Die CHRISTINA ex MELPOMENE in der Schleusenkammer am Kasenort
Bild 2 Die CHRISTINA ex MELPOMENE beim Einlaufen in die Schleuse Kasenort
Bild 3 Die CHRISTINA ex MELPOMENE bei der Rumflether Mühle
Bild 4 die gleichnamige Galeasse Melpomene des Burger Schiffers H.F. Meyburg

Es gab in der Region ein weiteres Frachtschiff mit dem Namen MELPOMENE. Dieses war die in Bild 4 abgebildete geleichnamige Galeasse; sie war 1912 erbaut worden für den Schiffer H.F. Meyburg aus Burg in Dithmarschen. Dieses Schiff war wesentlich größer und hatte auch ein ganz anderes Heck. Meyburg liess sich 1938 in Beidenfleth ein neues Schiff bauen, welches ebenfalls wieder den Namen MELPOMENE bekam. Sein altes Schiff verkaufte er an Kapitän Theodor Behrmann aus Krautsand, der seine Neuerwerbung in TELSE INGE umbenannte.
1964 wurde das Schiff abgewrackt.

Bildrechte:
Bild 1 nicht bekannt
Bild 2 Heino Looft, Wilster
Bild 3 Cramers Kunstanstalt KG., Dortmund
Bild 4 nicht bekannt; es wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Rudolf Böckmann, Burg / Dithmarschen
Die Informationen zur Burger MELPOMENE stammen von Herrn Andre Konietzko, Elmshorn

Kommentieren Ähnliche Objekte

HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE c

HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE
Die jetzt in Wilster beheimatete HERTHA wurde im Jahre 1966 abermals vergrößert. Auf der Johann-Brockmüller Werft in Glückstadt wurde sie auf insgesamt 33,5 Meter Länge gebracht, wonach sie eine Tragfähigkeit von 154 t hatte. Die ursprüngliche Länge des Schiffes war somit fast verdoppelt.
Aus HERTHA wurde zu diesem Zeitpunkt die „AXEL von WILSTER“.
Das Bild 1 zeigt die AXEL von WILSTER ex HERTHA im Jahr 1967 inmitten eines Päckchens weiterer Binnenmotorschiffe vor der Geesteschleuse; die Geeste war wegen eines verunglückten Fischdampfers gesperrt.
Von der Geeste ging es weiter im Verlaufe des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges über den Hadelner Kanal zur Elbe bei Otterndorf.
- In der vorderen Reihe liegen (von links nach rechts):
"URSULA" - Wilster - (ex "VENUS") von Johannes Suhl, Wilster, Bj. 1905, Fack - Itzehoe
"ADOLPH" - Hamburg von Hermann Mink aus Drochtersen. Bj. 1901 - Hoogezand
"AXEL" - Wilster (ex "HERTHA") von Karl Hugo Hein, Wilster. Bj. 1914, Junge -Wewelsfleth
"MIGNON" von Erich Block, Wewelsfleth
"LISA II" (ex "STADENSIA") von Schiffer Braak aus Grünendeich
- In der mittleren Reihe liegen (von links nach rechts):
"BRITTA" (ex "GERTRUD", ex "BERTTHA") von Günther Raap aus Freiburg. Bj.1906, Johs. Thormählen - Elmshorn
"DORA" - Freiburg von Georg Raap aus Freiburg. Bj. 1910, Lucas Mulder - Martenshoek
- unbekannt -
"JOHANNA" - Glückstadt von J. Junge aus Glückstadt. Bj. 1908, Jacobs - Moorrege
- hintere Reihe mittig:
Die spätere "ROLF-JÖRG" von Hermann Mink aus Drochtersen
Bild 2 zeigt die ebenfalls in Wilster beheimatete URSULA von Schiffer Suhl an den Dalben.
Im Jahre 1968 wurde die AXEL von WILSTER ex HERTHA an den Mühlenbesitzer Hans Reimers in Kellinghusen verkauft, für den sie mit Setzschiffern besetzt bis 1982 fuhr. Danach wurde sie wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit und nachteiliger Veränderungen des Fahrwassers der Stör aufgelegt. Zur damaligen Zeit wurden fast alle alten Ewer abgewrackt.
Der AXEL von WILSTER ex HERTHA blieb dieses Schicksal erspart, sie wurde privat erworben und von dem neuen Eigner fast original in ihren ursprünglichen Zustand zurück gebaut. Nach dem auf der Werft von Günter Muche an der Dove-Elbe bei Hamburg Allermöhe durchgeführten Rückbau wies sie mit 18,5 x 4,2 x 1,35 Meter nahezu wieder ihre alten Maße auf, zudem wurde sie wieder als Besan-Ewer aufgeriggt. Es versteht sich von selbst, daß gleichzeitig das Schiffsinnere zeitgemäß und wohnlich umgestaltet wurde. Genau ein dreiviertel Jahrhundert nach ihrem ersten Stapellauf wurde der wundervoll wieder hergerichtete alte Ewer wieder seinem Element übergeben. Sie wurde umbenannt in MATHILDE
Seit 1993 ist der Heimathafen der MATHILDE ex AXEL von WILSTER ex HERTHA der Museumshafen Lübeck. Wenn sie nicht gerade in den Küstengebieten von Nord- und Ostsee unterwegs ist, kann sie dort in neuer alter Pracht bewundert werden (Bilder 3 und 4)
Bild 4 zeigt den Begründer dieser Heimat-Seite vor der in Lübeck liegenden MATHILDE

Bildrechte Bilder 1 und 2: nicht bekannt
Bilder und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster
und Herrn Andre Konietzko, Elmshorn.
Bildrechte Bilder 3 und 4: Traute von Holdt, Tungeln

Kommentieren Ähnliche Objekte

1940 - Wilsterau am Brook - aufliegende Frachtewer ATALANTA und MELPOMENE

1940 Wilsterau am Brook - Aufliegende Frachtschiffe ATALANTA und MELPOMENE.
Links das Ufer der an die Mühlenstraße angrenzenden Grundstücke - das ehemalige Galgenland, auf dem im Mittelalter das Hochgericht stand.
Während des II. Weltkrieges waren einige der in Wilster beheimateten Schiffer zum Militär eingezogen, ihre Schiffe lagen im Brook-Hafen auf. So auch die beiden Frachtewer ATALANTA (links) und MELPOMENE (rechts). Letztere war später das letzte auf der Wilsterau verkehrende Frachtschiff und es liegen zu ihm umfangreiche Informationen vor.
Die MELPOMENE wurde 1895 als eiserner Besan-Ewer auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Er fuhr das Schiff mit seiner Ehefrau Marie geb. Bösch, welcher er 1922 geheiratet hatte und die zu dem Zeitpunkt gerade achtzehn Jahre alt war.
Johannes Wicht ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor in die MELPOMENE einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der Schiffer durch Ertrinken den Tod, wonach dann seine Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb.
Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilsteraner Schiffer Emil Hasch, den sie 1931 geheiratet hatte, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges.
Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden. Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier; sie war die einzige Ewer-Führerin an der Niederelbe. Als solche wurde sie auch Mitglied der wilsteraner Schiffergilde "Die Eintracht", deren einziges weibliches Mitglied sie war. Sie betrieb die Schifffahrt bis 1962 und heiratete danach noch einmal; im Januar 1968 ist sie verstorben.
Im Jahr 1963 erwarb der Müllermeister Detlef Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelten Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Kürzlich wurde das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe), wo sie heute noch zu bewundern ist.

Bildrechte: Hans Andres, Hamburg

Kommentieren Ähnliche Objekte

1962 - Binnenschiff ANNA-LUISE auf der Wilsterau am Helgenland

1962 Binnenschiff ANNA-LUISE auf der Wilsterau am Helgenland
Die ANNA LUISE Luise passiert gerade den auf dem Helgenland stehenden Bootsschuppen von Heinrich von Holdt, welcher hier am ehemaligen Werftstandort der Stadt Wilster mehrere hölzerne Segeljachten erbaute.
Im Hintergrund bei dem den Stadtarm der Wilsterau überquerenden Fußgängersteg ist das Gebäude seiner Tischlerei zu erkennen. Dort befand sich auch der historischen Wilsteraner Hafen am Rosengarten.

Informationen zur ANNA-LUISE aus der Facebookgruppe "Deutsche Kleinschiffahrt" (André Konietzko, Elmshorn)
Die ANNA-LUISE wurde im Jahre 1927 auf der Schiffswerft Gebr. van Diepen in Waterhuizen für den Schiffer Martin Groth aus Wilster gebaut. Eingetragen war das in Hamburg beheimatete Schiff im BSR Hbg. unter der Nr. 14679.
Das in der Revierfahrt eingesetzte Binnenschiff überlebte den II. Weltkrieg unbeschadet, jedoch wurde die ANNA-LUISE am 19. Juni 1947 von einem anderen Fahrzeug auf der Stör gerammt. Bei dem Zusammenstoß ist der Schiffer Martin Groth über Bord gefallen und ertrunken; sein Leichnam wurde später in der Störmündung gefunden.
Das Schiff wurde bis 1957 von der Witwe Anna Groth in Fahrt gehalten und dann an Schiffer Hans Peter Grünberg aus Wilster verpachtet, in dessen vollständigen Besitz es später überging.
Die Abmessungen betrugen ca. 30 m Länge x 5 m Breite.
1961 wurde das Schiff um 6 m verlängert und der Vorsteven erhöht, wodurch sich die Tragfähigkeit auf 164,777 tdw erhöhte.
Angetrieben wurde die ANNA-LUISE nun von einem 125 PS leistenden Deutz Motor.
1971 trat das Motorschiff seine letzte Reise zur Abwrack-Werft an und wurde daraufhin am 20. Juli 1971 im BSR Hbg. gelöscht.

Foto: Familie Grünberg, Wilster (Sammlung André Konietzko)

Kommentieren Ähnliche Objekte

1947 - Haus Nr. 46 Hinter der Stadt (heutige Hans-Prox-Straße)

1947 Haus Nr. 46 Hinter der Stadt (heutige Hans-Prox-Straße)
Das Haus - erste bekannte Erwähnung 1891 - gehörte früher einem Wilhelm Meier, der es an Heinrich Otto Bünger verkaufte. Zum 1. Juli 1922 kaufte dessen Sohn Bernhard Bünger sein Geburtshaus für 25.000 Mark in bar, wie es eine Urkunde des Notars Dr. jur. Hermann Voss aus Wilster belegt. Bernhard Bünger wohnte dort mit seiner Ehefrau Anna Katharina Elise Bünger bis zu ihrem Tod. Am 1. Juli 1963 überließen sie das Haus an Gerhard und Lisa Weichelt (geb. Bünger).
Die damalige Straße "Hinter der Stadt" hat ihren heutigen Namen Hans-Prox-Straße nach dem früheren Mitglied der Wilsteraner Ratsversammlung, dem im Haus Haachstraße 15 wohnhaft gewesenen Maurer Hans Prox. Der Sozialdemokrat war am 08. März 1933 kurz nach der Machtergreifung der Nazis aus politischen Gründen festgenommen und drangsaliert worden; er starb am 03. Februar 1945 im Konzentrationslager Neuengamme.
In dem Gebäude Hinter der Stadt 46 und den dazugehörigen Nebengebäuden betrieb zu Beginn der 1950er Jahre der sehr rührige Kaufmann Richard Sötje sein Geschäft. Er handelte mit Reinigungsmitteln, Ölen, Farben, Teerprodukten und Dachpappe, darüber hinaus führte er Teererei an Flachdächern aus (sh. Reklameschild Bild 2). Danach baute er unter enormen Eigenleistungen das von ihm erworbene Haus Rumflether Straße 1 (neben der damaligen Rumflether Brücke) für seine Zwecke um. Gebrauchte Mauersteine reinigte er und verwendete sie anschließend bei Umbau und Erweiterung des Gebäudes. Neben dem Ladengeschäft handelte er mit Heizöl und richtete eine Tankstelle ein, darüber hinaus betrieb er ein Mietwagenunternehmen.
Der mit seiner Schwester Lene verheiratete Schwager Peter Thomsen gründete einen eigenen Betrieb im Haus Hans-Prox-Straße 67.
Bild 3 zeigt Lisa Weichelt im Jahr 1951 mit einem Motorroller der Marke Tram vor dem Haus. Ihr Ehemann Gerhard Weichelt war seinerzeit Buchhalter der Firma Kurt Trammnitz GmbH am Steindamm, wo die ersten Motorroller dieser Marke - später bezeichnet als Vespa des Nordens - gefertigt wurden. Sh. dazu den unten aufrufbaren Zeitungsbericht.

Bildrechte: Gerhard Weichelt, Wesseln (früher Wilster)
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Gerd Weichelt, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

2005 - Transport eines alten Schiffsmotors von Wilster nach Burg

2005 Transport eines alten Schiffsmotors von Wilster nach Burg
Mit vielfältigen Aktionen widmen sich viele Vereine und Gruppen der Bewahrung der Erinnerung an Vergangenes. Eine diesem Ziel dienende ungewöhnliche Aktion war im Mai 2005 an der Wilsterau auf dem Gelände der Seglervereinigung Wilster SVW zu beobachten.
Ein auf dem Wasserweg nach dorthin gelangter etwa 12,5 Tonnen schwerer und sehr alter Deutz Schiffsmotor eines ehemaligen Hafenschleppers sollte von dort nach Burg in Dithmarschen zu einem Oldtimersammler transportiert werden.
Die Interessengemeinschaft Historischer Güterverkehr hatte es sich dafür zur Aufgabe gemacht, den Transport stilgerecht mit einem entsprechenden alten Fahrzeug durchzuführen. Die Verwunderung war groß, als die Gruppe mit ihrem Mercedes L4500 und einem dreiachsigen von Lienen Anhänger auf dem Gelände der SVW erschien.
Der alte Schiffsmotor wurde mit Hilfe eines Kranwagens aus dem Schiff und auf den Anhänger gehoben. Nach erfolgter Sicherung der Ladung erfolgte der Transport über die Straße und über die Fähre Hochdonn nach Burg.
Die gesamte Aktion kann auf der Internet Präsenz der Interessengemeinschaft Historischer Güterverkehr angeschaut werden.

Bildrechte: Interessengemeinschaft Historischer Güterverkehr

Kommentieren Ähnliche Objekte

HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE a

HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE
Ein Schiff - unterschiedliche Namen und Gestalt
Ein ganz besonderes Schicksal mit glückhaftem Ende durchlebte das Wilsteraner MS HERTHA.
Auf der Werft von J. Junge in Wewelsfleth wurde die HERTHA im Jahre 1914 erbaut für ihren Wewelsflether Eigner, den dort wohnhaften Schiffer Hermann Heinrich Willi Hein.
Die HERTHA war ein sogenannter „Lägerdorfer Ewer“, welche für die Fahrt auf dem engen Lägerdorfer Kanal bestimmte Maße nicht überschreiten durfte.
Der originale Bauplan der HERTHA, welche unter der Baunummer 217/1914 auf Kiel gelegt wurde, wird heute im „Deutschen Schifffahrtsmuseum“ in Bremerhaven verwahrt. Die HERTHA war nach ihrer Takelage ein Besan-Ewer; sie konnte 54 t tragen und hatte die Abmessungen 16,91 x 4,15 x 1,31 Meter.
Während des I. Weltkrieges war die HERTHA in Wewelsfleth aufgelegt, denn der Schiffer war zum Militärdienst eingezogen worden.
Die HERTHA war zunächst ein reines Segelschiff, welches auch für die Küstenfahrt eingesetzt werden konnte. Erst im Jahre 1927 erhielt die HERTHA auf der Peters-Werft in Wewelsfleth eine 28 PS starke Maschine; ihr Besan-Mast wurde beseitigt und Klüver- und Toppsegel abgeriggt. Gleichzeitig wurde das Schiff um 6 Meter verlängert und fortan nur noch als Binnenschiff registriert.
Die Bilder 1 und 2 zeigen die HERTHA im Jahre 1929 nach dem Umbau; die Familie des Schiffers hat sich auf dem Vorschiff aufgestellt.
Eine ihrer letzten Fahrten unter ihrem ersten Eigner führte die HERTHA nach Kiel; Bild 3 zeigt sie dort am 26.12.1951. Im Jahre 1952 setzte sich der alte Schiffer Hermann Heinrich Willi Hein nach über vierzigjähriger Fahrenszeit in Wewelsfleth zur Ruhe, wo er 1978 im Alter von 88 Jahren seine letzte Reise antrat.
Nach seinem Vater übernahm Karl Hugo Hein die HERTHA; das Bild 4 zeigt sie bei stürmischen Wetter auf der Elbe, offenbar in Höhe vom Leitfeuer "Pagensand Nord".

Bildrechte: nicht bekannt
Bilder und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1924 - Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen

1924 Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen - Hafen, Priel, Vorland, Deichhäuser
Die Fracht-Segelschute TYRA liegt vertäut im St. Margarethener Hafenpriel.
Im Hintergrund das Panorama des Ortes mit den sogenannten Deichhäusern auf dem Deich der Elbe. Zu der ungewöhnlichen deichfremden Nutzung einer Bebauung des Deiches war es im 17. Jht. nach einer zuvorigen Vordeichung gekommen, welche ihn zeitweilig zu einem Schlafdeich machte, der jedoch nach Aufgabe der Vordeichung 1686 wieder reaktiviert werden mußte.
Erst in der Folge der Sturmflut des Jahres 1976 wurde die aus Gründen der Deichsicherheit untragbare Situation beseitigt, indem der Deich in neuem Bestick verlegt wurde.

Informationen zur TYRA aus der Facebookgruppe "Deutsche Kleinschiffahrt" (André Konietzko, Elmshorn)
Biographie der Besanschute TYRA ex JOHANNA
Im August 1904 lieferte die Elmshorner Schiffswerft D.W. Kremer & Sohn eine stählerne Besanschute (Besanewer mit steilem Vorsteven) an den ebenfalls in Elmshorn ansässigen Schiffer Nikolaus Viirtheer, der den Neubau im SSR Altona mit dem Heimathafen Elmshorn und dem Unterscheidungssignal LGNF eintragen ließ und ihn JOHANNA benannte. Die Abmessungen betrugen 21,4 x 5,04 x 1,54 m. Vermessen war das Schiff zu 52,40 BRT, bzw. 39,98 NRT.
Fahrtgebiet war die Revier- und kleine Küstenfahrt. Im April 1919 verkaufte Schiffer Vietheer die Segelschute an Peter Oltmann aus Dornbusch, der seiner Neuerwerbung den Namen "TYRA" gab und den Heimathafen nach Dornbusch verlegte. Diesen Namen sollte der kleine Segler Zeit seines langen Lebens behalten. 1922 wurde die erste Maschine, ein HMG Glühkopfmotor mit 35 PS Leistung eingebaut. Gleichzeitig wurde das Schiff auf den Motorenfabrikanten Robert Puls aus Hamburg übertragen. Anscheinend konnte Schiffer Oltmann sich finanziell nicht freifahren, denn 1924 wurde der Mühlenbesitzer Willy von Loh und später Claus von Loh, beide aus St. Margarethen, Eigentümer der TYRA. Der Heimathafen lautete nun St. Margarethen. Ende der 30er Jahre wechselte erneut der Besitzer.
Neuer Eigentümer wurde nun die Firma J.H.W. Runge, Kaisermühle GmbH in Wittenbergen an der oberen Stör. Wie schon der Vorbesitzer von Loh, setzte auch die Kaisemühle die TYRA im werkseigenen Verkehr ein. 1939 erfolgte der Einbau eines 2 Takt Motors der Firma Callesen mit 30 PS Leistung.
1957 erfolgte die Umschreibung ins Binnenschiffsregister. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Heimathafen nach Wittenbergen verlegt. Die Tragfähigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 85 tdw.
Kurz darauf wurde das Binnenschiff verlängert und ein neuer Motor mit 105 PS Leistung eingebaut.
Zwei weitere Verlängerungen folgten und auch das Achterschiff wurde komplett erneuert. Die letzte Verlängerung um 5 Meter erfolgte 1985 in Wewelsfleth, dabei wurde auch der Bug modernisiert.
Inzwischen betrug die Tragfähigkeit der TYRA weit über 200 tdw. Seit 1974 sorgte ein 205 PS leistender MAN Motor für den Antrieb des Schiffes.
Durch die zunehmende Versandung der Stör wurde der Betrieb des Schiffes unrentabel, so dass man sich 1996 dazu entschloss, das Schiff zum Abbruch zu verkaufen, der bei der Firma Neumann in Hamburg vollzogen wurde.
Quellen: SSR Altona / BSR Hamburg
Verschiedene Handbücher
Deutsche Segelschiffe, Register über den Restbestand 1980-1986 von Joachim Kaiser
Mündliche Mitteilungen von Max Böge (+), Wewelsfleth

Das ergänzend vorgestellte Foto (Bild 2) zeigt die TYRA an der Kaisermühle in Wittenbergen an der oberen Stör (Quelle wie oben).
Hier liegen die 3 Frachtmotorschiffe TYRA
(Bj. 1904 Kremer, Elmshorn),
FAVORIT (Bj. 1906 Junge, Wewelsfleth) und
"KAISERMÜHLE I (Bj. 1911 Gebr. van Diepen, Waterhuizen) .
Alle drei Schiffe wurden ursprünglich als Ewer gebaut.
Die Aufnahme entstand am 2. Dez. 1990.
Die TYRA wurde 1996 abgewrackt.
Das Achterschiff der FAVORIT fährt noch heute als Privatyacht "Klabund", während der Rest des Schiffes noch einige Jahre als Schubleichter in Fahrt war.
Der Verbleib der "KAISERMÜHLE I" ist mir derzeit nicht bekannt. Wahrscheinlich ist dieses stets gut gepflegte Fahrzeug in den 90er Jahren zum Abbruch gegangen.
Bild 3: Die TYRA liegt im März 1994 im Glückstädter Binnenhafen bei Brockmüller auf Slip. Zwei Jahre später trat das Schiff dann seine letzte Reise zum Abwracker nach Hamburg an.
Fotos Bild 2 und 3: André Konietzko

An die TYRA erinnerte sich der Begründer (Peter J. von Holdt) von mein-wilster besonders gerne. Sie hat Anfang der 1960er Jahre ihn mit der Wilsteraner Segeljacht ANKE III zweimal durch den NOK geschleppt. Als sogenannter Tag-Freifahrer machte die TYRA dabei jeweils in Rendsburg Station. Da gab es dann gemeinsam mit dem Schiffer einen Lütten zur Brust - vielleicht auch ein paar mehr!

Kommentieren Ähnliche Objekte

1885 - Schifffahrt auf Wilsterau, Holstenau und Burger Au

1885 Hafen an der Burger Au, der alten Wolburgsau, einem Nebengewässer der Wilsterau.
Beim Blick auf vergangene und vor einem Jahrhundert und noch weiter zurück in unserer Region abgelaufene Geschehnisse wird bewußt, daß das enge Netz der größeren Gewässer unserer näheren Heimat früher die bevorzugten Verkehrswege bildete. Die uns heute so schmal und unscheinbar erscheinenden Flüsse Wilsterau, Burger Au und Holstenau erfüllten nicht nur Funktionen für die Entwässerung, sondern die von Lebensadern für Handel und Verkehr. Die Holstenau war etwa bis Schafstedt schiffbar, die Burger Au (Wolburgsau) bis in den Kuden See.
So beherbergte früher nicht nur die Stadt Wilster eine große Anzahl an Schiffern und Kahnfahrern mit jeweils eigenen Schiffen, sondern auch das am Rande der Wilstermarsch am Hang des Dithmarscher Kleve liegende Burg war bereits in den ersten Jahrzehnten nach 1800 wohl Heimat von bis zu 40 dort ansässigen Schiffern und Kahnfahrern. So nimmt es kein Wunder, daß die aus der Wilstermarsch in den Ort Burg führende Straße noch heute Hafenstraße heißt, eine weitere Straße "Am Hafen".
Wie die Wilsteraner Schiffer transportierten seinerzeit die Burger Schiffer neben allen möglichen Produkten des Bedarfs und der damaligen im Land erzeugten Waren in ganz erheblichem Umfang auch Torf als Brennmaterial nach Wilster, Glückstadt, Altona und Hamburg. Bereits um 1760 gab es Torf-Stapelplätze an Wilsterau, Holstenau und Burger Au.
So wie in Wilster auf dem Helgenland war es auch in Burg zur Gründung von kleinen leistungsfähigen Werften gekommen.
Die Abbildungen zeigen den Hafen in Burg an der Burger Au und die dort vorhanden gewesenen Werften.
Bild 1 zeigt links die von 1874 bis 1898 bestehende Werft von Heinrich Bruhn (später Hermann Bruhn), die größte Burger Werft, und rechts die 1873 gegründete Werft von Hans Fack, ab 1899 Ferdinand Fack. Letztere Werft hat sich vor allem mit Reparaturen bis nach 1905 als letzte der Werften an dem ortsnahen Standort an der Burger Au gehalten.
Die Familie Fack war in Holstein eine bekannte Schiffbauerfamilie. Hans Fack hatte offenbar zuvor in Itzehoe im Jahr 1852 eine kleine Werft gegründet und dann den Betrieb nach Wilster verlegt. Seine 5 Söhne betrieben ebenfalls Werften (Johannes ab 1876 in Wilster; Ferdinand ab 1899 die bereits 1873 gegründete Werft in Burg; Hermann in Tönning; Wilhelm in Rethwisch; Johann Heinrich von 1880 bis 1910 in Itzehoe)
Nach dem Bau des Kaiser-Wihelm-Kanals hatte sich am Kattenstieg - von dort aus war mittels Schleusen ein Aufstieg zum Kanal und an dessen jenseitigen Ufer auch wieder ein Abstieg zur Wilsterau/Holstenau möglich - die Werft von Detlef Schöning etabliert; sie bestand von 1913 bis Ende der 1920er Jahre.
Bild 2 zeigt den Helgen der Werft von Hermann Bruhn, auf dem praktisch wie am Fließband Ewer gebaut wurden.
Die Abbildungen sind die ältesten bekannten Fotografien vom Burger Hafen.

Bildrechte: Frau Grete Meyer geb. Bruhn, Rendsburg.
Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Rudolf Böckmann, Burg in Dithmarschen

Anmerkung: Die Wilsterau ist durch den von 1887 bis 1895 erfolgten Bau des Nord- Ostsee Kanals von ihren Quellflüssen Burger Au und Holstenau abgetrennt worden.
Eine Beschreibung der Gewässer finden wir im 1833 von Leopold v. Zedlitz-Neukirch verfaßten "Neues hydrographisches Lexikon für die deutschen Staaten". Dort heißt es u.a.:
"Die WOLBURGSAU; sie gehört zum Gebiet der WILSTER, der sie bei Bökelnburg ihr Gewässer zuführt."
Wolburgsau = Burger Au
Wilster = Wilsterau
Bökelnburg = Burg in Dithmarschen
und weiter:
"Die WILSTER im Herzogtum Holstein. Dieser Fluß entspringt in der Nähe von Hademarsch, und verstärkt durch die Mackenbeck kommt derselbe nach Großbornhövet, Kleinbornhövet, und Hohenhorn; in dieser Gegend wird die WILSTER die Sprant genannt, sie erhält den Namen WILSTER nach der bey Bökelnburg erfolgten Mündung der Wolburgsau, und nun geht sie an Achterhorn, Bordethorn, Averfleth, Goldhagen, Rumfleth, Diksdorf, zur Stadt Wilster, wo sie beim Dörfchen Kasenort in die Stör fällt."

Zur Erläuterung des Verlaufes der Flüsse sind beigefügt:
Bild 3: Kartenausschnitt aus Karte des Kreises Steinburg (undatiert, ca. 1925) gezeichnet von O. Christiansen, erschienen im Verlag: Johann Schwarck, Wilster
Bild 4: Kartenausschnitt aus der „Newe Landkarte von dem Ampte Steinborg“ 1651
Bemerkung: die Gewässer sind von mir markiert;
Wilsterau: rot
Holstenau: grün
Burger Au: blau
Es fällt auf, daß in der Beschreibung von 1833 offenbar Mackenbeck und Sprant vertauscht wurden.

Kommentieren Ähnliche Objekte

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE – MELPOMENE von STÖCKTE - vor der Restaurierung

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE- vor der Restaurierung
Der letzte die Wilsterau befahren habende Fracht-Ewer ist (2015) seit 120 Jahren immer noch in Fahrt.
2008 war vom Regionalverein Wilstermarsch e.V. die Überlegung angestellt worden, den alten kleinen Fracht-Ewer wieder nach Wilster und in die Wilsterau zurück zu holen. Leider konnte dieses Initiative aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden.
Die MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Der eiserne Besan-Ewer hatte einen hölzernen Boden. Das 25 BRT große Schiff hatte die Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31m und war für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert.
1926 erhielt die seinerzeit noch als reiner Frachtsegler betriebene MELPOMENE für die Dauer eines halben Jahrhunderts den Heimathafen Wilster. Legendär ist von den Schiffsführern ihre Kapitänin Miethe Hasch.
Den veränderten Ansprüchen entsprechend wurde die MELPOMENE mehrfach umgebaut; in den jetzt (2015) insgesamt 120 Jahren ihrer Existenz hatte sie eine wechselvolle Geschichte, die kürzlich in sehr glückhafter Weise fortgeschrieben wurde. Die MELPOMENE ist heute wieder nahezu in ihrer ursprünglichen Gestalt in Fahrt.
Im Hafen des Ortsteiles Stöckte der Stadt Winsen wurde sie in den Jahren 2009 bis 2011 als "MELPOMENE von STÖCKTE" im Rahmen des sozialen "Projekt Frachtensegler" restauriert. Unter dem Dach der "Quäker-Häuser" - eine 1950 gegründete Gesellschaft für soziale Arbeit - und unterstützt von der WLH (Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg) und weiteren Sponsoren wurde die Maßnahme auf der Schiffswerft Eckhoff realisiert. Dabei wurden unter fachmännischer Anleitung fünf zuvor arbeitslose junge Leute in dem Projekt beschäftigt.
Die vorgestellten Fotos zeigen im Jahr 2008 das Frachtschiff im Kutter-Hafen von Finkenwerder; es führte zu der Zeit den Namen EULE VON TOLLERORT
Anmerkung: Tollerort ist der Platz der ehemaligen Zollstelle (Toll = Zoll) an der Elbe zwischen Hamburg und dem seinerzeit der Herrschaft Dänemarks stehenden Altona)

Bildrechte: Hans-Werner Speerforck, Nortorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Christina Sachse, Wewelsfleth,
welche Namenspatin für das Schiff war, als es unter dem Namen CHRISTINA für die Rumflether Mühle fuhr.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1942 - Herrenhaus Gut Julianka - Gemeinschaftsraum BDM Führerinnen Schule

1942 Herrenhaus Gut Julianka - Gemeinschaftsraum BDM Führerinnen Schule.
Während der Zeit des nationalsozialstischen Regimes in Deutschland wurden die Jugendlichen gezielt im Sinne der herrschenden Ideologie indoktriniert.
Die Hitler Jugend (HJ) erfasste sowohl die männliche als auch die weibliche Jugend, deren Organisationsstrukturen vergleichbar aufgebaut waren.
So wie bei den Jungen (Deutsches Jungvolk und Hitlerjugend), bestand ab dem Jahr auch 1936 eine Pflichtmitgliedschaft für weibliche Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren im Jungmädelbund (JMB) und für 14 bis 18jährige im Bund Deutscher Mädel (BDM), wenn nicht eine Beteiligung aus "rassischen Gründen" ausgeschlossen war. Die vielfältigen zuvor vorhandenen konkurrierenden Jugendverbände waren durch Zwang aufgelöst oder verboten worden.
Im Deutschen Reich war der BDM regional aufgeteilt in insgesamt 34 sogenannte Obergaue. Darunter bestanden „Untergaue“, „Mädelringe“, „Mädelgruppen“, „Mädelschare“ und „Mädelschaften“, wobei letztere als kleinste Organisationseinheiten 10 bis 15 Mädchen umfassten.
Es galt im BDM wie in allen Organisationen der Nationalsozialisten das strikte Führerprinzip, wobei von der BDM-Reichsreferentin bis herunter zum einfachen Mädel insgesamt acht Hierachiestufen bestanden. Die Führerinnen der einzelnen Ebenen wurden ernannt.
Für die BDM-Führerinnen der einzelnen Ebenen sind ab 1939 sogenannte BDM-Führerinnenschulen eingerichtet worden; eine solche bestand auch im Herrenhaus des ehemaligen Gutes Julianka in Heiligenstedten.
Über den Tagesablauf der Mädchen erfahren wir aus der Nachricht. Am 09.09.1942 schreibt die aus Glückstadt stammende Lisa Behn an ihre Mutter:
"Liebe Mutti, wir haben jetzt Mittagsstunde (2 1/2 Std). 12 Mädel sind wir. Wir schlafen alle in einem Schlafraum. Um 7 Uhr ist wecken. Dann ein Rundlauf. Dann gehts ans Betten bauen, waschen und anziehen. Mit einem Hunger gehts dann zum Kaffeetrinken. Nach dem Kaffee wird Hausdienst gemacht, dann Schulung bis eben vor 12 Uhr. Um 12 Uhr ist Essen. Nach dem Essen ist Mittagsruhe. Dann 1 1/2 Sport, nach dem Sport Werkarbeit, dann Abendbrot. Nach dem Abendbrot haben wir Heimabend. Das Essen ist prima hier. Für heute ist´s wohl genug.
Herzliche Grüße, Deine Lisa"

Bildrechte: Graph. Kunstanstalt Kettling & Krüger, Schalksmühle in Westfalen

Kommentieren Ähnliche Objekte

1904 - Helgenland - historischer Standort der Werften in der Stadt Wilster

1904 Helgenland - historischer Standort der Werften in der Stadt Wilster
Das Helgenland zwischen den beiden Armen der Wilsterau bietet sich dem Betrachter als Werft-Platz dar, wie er über lange Zeiträume dort so bestanden hat.
Folgende Wilsteraner Werften sind bezeugt:
1840 bis 1910 Werft von Friedrich Bergmann, danach ab 1886 Martin Bergmann
1856 bis 1884 Werft von Hans Fack, danach Johannes Fack
Hans Fack hatte offenbar zuvor in Itzehoe im Jahr 1852 eine kleine Werft gegründet und dann den Betrieb nach Wilster verlegt. Die Familie Fack war in Holstein eine bekannte Schiffbauerfamilie. Die 5 Söhne des Hans Fack betrieben ebenfalls Werften (Johannes ab 1876 in Wilster; Ferdinand ab 1899 die bereits 1873 gegründete Werft in Burg; Hermann in Tönning; Wilhelm in Rethwisch; Johann Heinrich ab 1880 in Itzehoe)
1861 Reimer Griese
1871 Heinrich Rehder
1879 bis 1890 Werft von Theodor Engel
1885 Martin Bruhn
Während im Vordergrund die Slip-Anlagen leer sind, ist an der Spitze des Helgenlandes ein Ewer auf den dort vorhandenen Helgen der Bergmann-Werft gezogen worden. Exakt an dieser Stelle errichtete 50 Jahre später der Tischlermeister Heinrich von Holdt seinen Bootsschuppen, in welchem er als Traditionsträger des Wilsteraner Schiffbaues mehrere große hölzerne Segeljachten erbaute.
Auf dem Helgen mittig im Vordergrund ist ein hölzerner Ewer weitgehend fertig gebaut.
Rechts sind die Häuser an der Deichstraße erkennbar, während die Häuser links an der Straße "Hinter der Stadt" (spätere Hans-Prox-Straße) stehen und ihre Gärten an die Wilsterau angrenzen.
Ganz links steht direkt an der Wilsterau ein Gebäude der vormaligen Lohgerberei (ab 1873) von Jürgen Johannes Falk.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
Anmerkung: Diese Karte weist auf der Anschriftenseite keine Einteilung auf; aus dem auf der Bildseite frei gelassenen Raum für Mitteilungen läßt sich ableiten, daß die Ansichtskarte vor 1905 entstanden sein muß.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1825 - Walfänger Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH

1825 Walfänger Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH
Gemälde in Deckfarbenmalerei, 34,7 x 53,8 cm
Signatur: L. Busch, 1825. pinx
Inschrift am Heck des Schiffes: DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH
Der Danebrog am Heck des Schiffes erinnert daran, das Holstein - mithin auch Wilster - bis 1865 zum Gesamtstaat Dänemark gehörte.
Vor 200 Jahren und davor wurden u.a. von Altona, Beidenfleth, Brunsbüttel, Itzehoe, Glückstadt, Kollmar, Uetersen Schiffe zum Wal-Fang und Robbenschlag in das Eismeer im Nordatlantik ausgesandt.
In den Jahren 1818 bis 1825 ging von Beidenfleth aus die Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH regelmäßig auf Walfang.
Besondere originale Erinnerungsstücke an diese Zeit sind längst (etwa ab 1875) verschwunden, z.B. die aus den Kiefernknochen der Wale gebildete Tore - jeweils zwei standen in Wewelsfleth am südlichen Deich bei der Störmündung sowie in Beidenfleth hinter der Mühle und eines weiter nach Hodorf zu.
Am Mühlenhörn an der Grenze der Kirchspiele Wewelsfleth und Beidenfleth stand bis Mitte des 19ten Jahrhunderts eine Transiederei. Sie wurde u.a. auch von dem von Beidenfleth ausgesandten Grönlandfahrer DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH beliefert. Sie fuhr von 1818 bis 1823 unter dem Kommandeur P. Sommer und danach unter dem Kommandeur J. Voß.
1819 mußte die HARMONIE "wegen gebrochenen Ruders Grönland am 12. Juny verlassen". Überhaupt waren die Reisen überaus gefährlich und es waren Verluste an Schiffen und Mannschaften zu beklagen.
In den Beidenflether Kirchenbüchern finden sich auch Einträge von Grönlandfahrern aus früherer Zeit.
Im Totenregister ist u.a. unter dem 02.Oktober 1780 vermerkt, dass der Sohn "des nach Grönland Fahrenden Joh. Stammer" gestorben sei.
Am 14.September 1819 wird Johann Friedrich Wulf als "Faßbinder auf dem hiesigen Grönlandfahrer" genannt (beim Tode seines Sohnes).
Ein besonders tragisches Geschehen ist am 08.August 1820 dokumentiert mit "Hinrich Wichmann, ehel. Sohn des Webers zu Hohenfelde Emke Wichmann und Abel geb. Münster. Er diente als Matrose auf dem hiesigen Grönlandfahrer. Kam hier an seinem Todestage glücklich von seiner gefahrvollen Reise an und ertrank etwa eine Stunde nachher, indem er vom Schiffe in die Challuppe herabspringen wollte und das Boot verfehlte. Er war 19 Jahre alt und wurde stille beerdigt."
Auch auf den von anderen Häfen der Region ausgehenden Schiffen fuhren Männer aus den Orten der Wilstermarsch und aus Wilster mit; so z.B. 1820 auf der "EINIGKEIT VON BRUNSBÜTTEL" der Speckschneider Maat Michel Rohweder, der Partfahrer Hinrich Bielenberg und die Matrosen Claus Böther und Hinrich Ahmling. Dabei war auch der damals siebzehnjährige Matrose Peter von Holdt, welcher später zum Stammvater der heute in Nordfriesland und auf den Nordfriesischen Inseln lebenden "von Holdt" wurde.
Aus den in der Wilstermarsch gelegenen Orten gehörten noch Carsten Saß und Johann Ohlhafer (beide aus Brokdorf), David Detlefs (aus Wewelsfleth) und Peter Mahn (aus Flethsee) zu der 51 Männer umfassenden Besatzung.
Als Beleg für die aus Wilster und der Wilstermarsch stammenden Seefahrer liegen Auszüge aus der originalen Mannschaftsliste des Walfängers "EINIGKEIT VON BRUNSBÜTTEL" aus dem Jahre 1820 vor. Darin sind die Namen der genannten Wilsteraner sowie deren damaliges Lebensalter aufgelistet.
Den von Glückstadt aus erstmals 1818 auf die Reise gegangenen Schoner SCHNELLHEIT ereilte bereits auf seiner zweiten Reise ins Nordmeer sein Geschick. In einem vom 16.bis 18. März 1819 wütenden Orkan ging das Schiff mit seiner 26 Mann umfassenden Besatzung verloren. Die Namen der Verunglückten sind im Glückstädter Totenregister verzeichnet; unter ihnen sind genannt Johann Averhoff aus Beidenfleth und Jacob Lucht aus Wilster.

Heute erinnert vor dem Gebäude der Gemeinschaftsschule der Wilstermarsch in Wilster als Objekt "Kunst am Bau" die Fluke eines abtauchenden Wals auch an die bedeutende Zeit von Grönlandfahrt, Walfang und Robbenschlag sowie die daran beteiligten Männer aus der Stadt Wilster und der Wilstermarsch.
In Erinnerung ist auch noch allgemein, dass von Wewelsfleth und Beidenfleth aus früher die bekannten Störkringel tonnenweise als Schiffsproviant an die Walfänger geliefert wurden.

Quellen:
Der Historische Walfang in Bildern - Altonaer Museum in Hamburg, Norddeutsches Landesmuseum (1987)
Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag (1937), von Wanda Oesau

Kommentieren Ähnliche Objekte

1910 - Schülerinnen der Wilsteraner Mädchenschule

1910 Schülerinnen der Mädchenschule Wilster
Offenbar verschiedene Jahrgänge der damaligen Mädchenschule Wilster haben sich mit ihrem Lehrer Fries zum Gruppenfoto aufgestellt.
Bei alten Fotografien finden sich selten Benennungen der abgebildeten Personen; im vorliegenden Fall aber hat die im Jahre 1900 geborene Anna Heutmann - sie ist in der zweiten Reihe von oben die Zweite von links - die meisten Namen ihrer Mitschülerinnen notiert (Bild 2).
Um den an Familienforschung interessierten Personen ein Aufsuchen zu ermöglichen, ist hier eine Transkription der Notizen vorgenommen worden:
Von den Personen auf dem Foto sind benannt jeweils von oben und von links nach rechts
1. Reihe: 1 Martha Stude, 2 NN, 3 Mathilde Appel, 4 Ella Heesch, 5 Erna Martens, 6 Anna Springer, 7 Else Lau, 8 NN, 9 Katharine Jakobs
2. Reihe: 1 Erna Klausen, 2 Anne Heutmann, 3 NN, 4 Emma Thiessen, 5 Mathilde Mendralla, 6 Erna Schwardt, 7 Anne Söhrens, 8 NN, 9 NN, 10 Anne Büsen
3. Reihe: 1 Agnes Schröder, 2 NN, Elsa Rau, 4 Erna Garms, 5 Anne von Osten, 6 Bertha Reumann, 7 NN, 8 Grete Sievers, 9 NN, 10 Bertha Ahrens, 11 Olga Kock
4. Reihe: 1 Helene Helbig, 2 NN, 3 NN, 4 Marie Siebke, 5 Frieda Ohrt, 6 Käthe Schulenburg, 7 Erna Schlotfeld, 8 NN Gehrts, 9 Minna Buttgereit, 10 Therese Betnarzik, 11 NN Kelting
5. Reihe: 1 Hilda Klausen, 2 Frieda Reimers, 3 Magda Schwardt, 4 Frieda Kröger, 5 Alwine Lahann, 6 Anna Hölk, 7 Grete Sievers, 8 Else Horn, 9 Ella Kock
6. Reihe: 1 Ella Thiel, 2 NN, 3 Mariechen Voss, 4 Erna Harder, 5 NN, 6 Alma Nickels, 7 Martha Engel, 8 Gesa Frauen, 9 Albertine Tobias
Lehrer Fries

Bildrechte: nicht bekannt
das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Gerd Heutmann, Nutteln

Kommentieren Ähnliche Objekte

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE - wieder in Fahrt

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE restauriert
Der letzte die Wilsterau befahren habende Fracht-Ewer ist wieder in Fahrt.
Die MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Der eiserne Besan-Ewer hatte einen hölzernen Boden. Das 25 BRT große Schiff hatte die Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31m und war für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert.
1926 erhielt die seinerzeit noch als reiner Frachtsegler betriebene MELPOMENE für die Dauer eines halben Jahrhunderts den Heimathafen Wilster. Legendär ist von den Schiffsführern ihre Kapitänin Miethe Hasch.
Den veränderten Ansprüchen entsprechend wurde die MELPOMENE mehrfach umgebaut; in den jetzt (2013) insgesamt 118 Jahren ihrer Existenz hatte sie eine wechselvolle Geschichte, die kürzlich in sehr glückhafter Weise fortgeschrieben wurde. Die MELPOMENE ist heute wieder nahezu in ihrer ursprünglichen Gestalt in Fahrt.
Im Hafen des Ortsteiles Stöckte der Stadt Winsen wurde sie in den Jahren 2009 bis 2011 als "MELPOMENE von STÖCKTE" im Rahmen des sozialen "Projekt Frachtensegle" restauriert. Unter dem Dach der "Quäker-Häuser" - eine 1950 gegründete Gesellschaft für soziale Arbeit - und unterstützt von der WLH (Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg) und weiteren Sponsoren wurde die Maßnahme auf der Schiffswerft Eckhoff realisiert. Dabei wurden unter fachmännischer Anleitung fünf zuvor arbeitslose junge Leute in dem Projekt beschäftigt.
Die vorgestellte Broschüre gibt Einblicke

Kommentieren Ähnliche Objekte

1880 - Wilsteraner Hafen am Rosengarten, Speicher, Fracht-Ewer

1880 Wilsteraner Hafen am Rosengarten, Speicher, Fracht-Ewer; Häuser an der Schmiedestraße
Der aus Flethsee/St. Margarethen stammende alte Schiffer Johannes Schleu – seine Großtante Heimke Schleu hatte am 21.04.1834 in Wilster Peter von Holdt geheiratet – steht am Mast seines 30 BRT großen Segel-Ewers „Anna“.
Der Junge vorne schiebt eine hochrädrige Handkarre, eine sogenannte Schottsche (Schottische) Karre.
Vom Rosengarten herab führt eine breite Treppe zur Wilsterau.
Links der unmittelbar an der Wilsterau stehende Speicher der Bäckerei von August Kühl an der Deichstraße; über der oberen Luke befindet sich ein Flaschenzug, mit dessen Hilfe das Be- und Entladen der unmittelbar am Speicher festmachenden kleinen Fracht-Ewer erfolgte.
Es ist zutiefst zu bedauern, dass Gründe des Denkmalschutzes und des Ortsbildes es nicht bewirken konnten, die Erhaltung dieses schönen und prägenden Gebäudes sicher zu stellen!
Die Verfüllung des Gewässers am Rosengarten konnte in der Zeit um 1980 auf Initiative des Betreibers dieser Heimat-Seite gegen viele Widerstände und unter Inkaufnahme von erheblichen Anfeindungen verhindert werden. Nur deshalb erinnert heute noch visuell erlebbar das zwar erheblich verengte Gewässer und die in Klinkerbauweise – senkrechte preußische Kappen – errichtete Quaimauer mit ihren eisernen Festmacherringen an die Geschichte der Stadt Wilster als Schiffer- und Handelsort.
Hinten rechts die Rückseiten der Häuser an der Schmiedestraße.
Der alte Kran ganz rechts wurde erst in den 1950er Jahren beseitigt - leider wurde er nicht erhalten als Zeuge für die Vergangenheit von Wilster als Stadt der Schiffer und des Seehandels!

Bildrechte: Hans-Peter Mohr, Wilster
Sammlung Werner Behning, Wilster
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder Fotos von den Originalnegativen erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

WILHELMINE - ein in Wilster erbauter Giekewer

1900 Giekewer WILHELMINE vor dem Stapellauf an der Wilsterau
Der Wilsteraner Schiffer Nikolaus von Holdt ließ im Jahr 1900 auf der Schiffswerft von Martin Bergmann auf dem Helgenland die WILHELMINE für sich erbauen. Das Foto zeigt den Eigner mit Gästen auf dem Neubau vor dessen Stapellauf.
Der aus einer seit Mitte des 17. Jhdts. in Wilster ansässigen Familie stammende Schiffer hatte bereits zuvor mit seinem Ewer IDA seit 1892 auf eigene Rechnung Schifffahrt betrieben. Nikolaus von Holdt war ein Sohn des Wilsteraner Schiffers Peter von Holdt und dessen Ehefrau Margaretha geb. Jordan. Sein erstes Schiff, die IDA, hatte Nikolaus von Holdt benannt nach seiner Schwester, der 1862 geborenen Ida Caecilia.
Seinen Schiffsneubau benannte er nach seiner Ehefrau Sophie Wilhelmine geb. Breiholz, mit welcher er seit 1896 verheiratet war.
Der mit 13,7 BRT / 11,7 NRT vermessene Ewer hatte die Maße 13,92 x 3,61 x 1,04m. Der Neubau war ein liebevoll herausgeputztes Fahrzeug mit geschnitztem Ruderkopf und sogar geschnitzten (blinden) Heckfenstern.
Der zunächst überwiegend für den Transport von Torf auf der Wilsterau eingesetzte Ewer konnte 28t laden und beförderte Produkte von der Wilsterau weiter über Stör und Elbe nach Hamburg. Er konnte 28 t laden und war mit einem Wert von 3.900 Mark seit Mai 1900 bei der Schiffergilde DIE EINTRACHT in Wilster zu 2/3 seines Wertes versichert; die monatliche Prämie betrug 13,10 Mark.
Am 10.02.1908 verkaufte Nikolaus von Holdt die WILHELMINE an den Schiffer Wilhelm Wulf in Münsterdorf.
Vom Erlös seines Schiffes erwarb Nikolaus von Holdt das Hodorfer Fährhaus mit Gastwirtschaft und dem Recht, eine Personenfähre betreiben zu dürfen.
Seine Kahn-Fähre über die Stör verband Hodorf und das zur Gemeinde Beidenfleth gehörige Groß Kampen.
Das Fährhaus, dem auch eine kleine Gastwirtschaft zugeordnet war, steht heute noch auf dem Deich der Stör in Hodorf.
Nikolaus von Holdt war zugleich Fährmann, Gastwirt und Fischer. Bei seinen beruflichen Tätigkeiten wurde er tatkräftig unterstützt von seiner Ehefrau Sophie Wilhelmine. Im Jahr 1935 wurde die Fähre über die Stör eingestellt.
Angemerkt werden soll hier noch, daß Nikolaus von Holdt es war, der im Jahre 1936 den letzten Stör in der Stör gefangen hat – der große Edelfisch war über einen Zentner schwer.

Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Die Familie des vorstehend genannten Schiffers Nikolaus von Holdt hat für den Zeitraum der vergangenen letzten vier Jahrhunderte keine familiäre Verbindung zu der des Begründers dieser Heimat Seite.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1977 - Blick von Moorhusen nach Kleve

1977 Blick von Moorhusen nach Kleve
Von dem in der flachen Moormarsch gelegenen Moorhusen geht der Blick auf das am Rand der Geest (von „güst“ = leer, öde) gelegene Kleve.
Die aus der flachen ebenen Marsch aufsteigende Geest bei Kleve bildet die Begrenzung des Urstromtales der Elbe und somit auch des Landschaftsraumes der Wilstermarsch.
Das Wort Klev führt sich zurück auf Kliff bzw. Klift = Klippe und bezeichnet einen Steilhang.
Bild 1: Einmündung der Hauptstraße Moorhusen in die Hauptstraße in Kleve. In dem bereich verläuft die Grenze zwischen den beiden Gemeinden.
In dem langgestreckten Gebäude, welches an der etwas höher gelegenen Straße Geestkamp gelegen ist, wurde der Spar Markt von Lisa Haack betrieben.
Bild 2: Blick über die vor dem Fuß der Geest gelegene Moormarsch auf den Ort Kleve.
Bild 3: Winter 1977/78 Blick von Moorhusen nach Kleve
Bild 4: Winter 1977/78 Blick von Moorhusen nach Kleve. In dem Bungalow rechts war die örtliche Filiale der Verbandssparkasse Wilster untergebracht; Filialleiter war Herbert Sievers. Der Bungalow war 1971 auf dem Grundstück des bei einem Schadenfeuer abgebrannten Bauernhauses Clausen errichtet worden.
Das links davon stehende Gebäude ist das Gasthaus Klever Hof, welches seinerzeit von Werner Hell betrieben wurde.

Bildrechte: Familie Weyh, Moorhusen

Kommentieren Ähnliche Objekte

1842 - 1932 Johann Christian Röhr - Rektor der Knabenschule in Wilster

1842 - 1932 Johann Christian Röhr - Rektor der Knabenschule in Wilster
Der am 02.01.1842 in Gribbohm geborene und am 27.09.1932 in Wilster verstorbene Lehrer Johann Christian Röhr war ab dem Jahr 1870 insgesamt 39 Jahre in der Stadt als Lehrer tätig; seit 1882 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1909 war er Rektor der Bürger Knabenschule.
Die Knabenschule war zunächst in dem heute noch bestehenden Gebäude Zingelstraße 5 untergebracht; in diesem Gebäude befand sich auch die Wohnung des Rektors. Nachdem 1885 für die Knabenschule neue GebäudeAnm. 1) am Stadtpark mit Zugang am Ende der Zingelstraße (diese führte seinerzeit den Namen Schulstraße) errichtet worden war, dienten die Räume im vorherigen Schulhaus als Wohnungen für Lehrer.
Johann Christian Röhr war zweimal verheiratet. Zuerst mit Cäcilia Schröder aus Rumfleth. Die Ehefrau verstarb im September 1871 nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Cäcilia, welche im Alter von nur drei Monaten starb.
Nach diesen Schicksalsschlägen heiratete der Witwer am 13.12.1872 die Schwester Margarethe (* 14.03.1839 Rumfleth, + 08.01.1917 Wilster) seiner verstorbenen ersten Ehefrau.
Das Ehepaar hatte fünf Kinder:
Anna Margarethe Röhr (* 03.09.1875, + 15.08.1958 Wilster)
Cäcilia Christina Röhr (* 12.08.1877, + 11.07.1893 Wilster)
Martha Röhr (* 20.09.1879, + 03.05.1945 Wesselburen), verheiratet (05.10.1900) mit Johannes Krey (27.02.1877 Brokdorf, + 10.05.1945) Anm.2
Ida Maria Röhr (* 28.11.1881 Wilster, + 24.02.1941 Wilster), verheiratet (02.06.1903) mit dem Lehrer Peter Hennings Thode (14.11.1879 Brokdorf, X 16.08.1917 Ypern), dessen Name verzeichnet ist auf dem Gefallenen Denkmal in Wilster.
Johannes Peter Röhr (* 20.09.1884 Wilster, + 19.09.1948 Hamburg), verheiratet (16.04.1910) mit Anna Maria Lünsmann (15.02.1888 Hamburg, + 1964).

Das Foto (Bild 2) zeigt etwa im Jahr 1890 Johann Christian Röhr mit seiner Familie.

Die Wilstersche Zeitung würdigte in ihrer Ausgabe v. 28.09.1932 den Rektor i.R. Johann Christian Röhr nach seinem Tode mit einem Artikel, welcher in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden kann.

1) Das Gebäude der Knabenschule wurde 1885 am Stadtpark gebaut;
ab 1914 dienten die Gebäude der neu eingerichteten Mittelschule;
die Gebäude der neuen Knabenschule waren 1913 in Landrecht in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem dort 1898 gebauten Gebäude der Mädchenschule errichtet. Beide Schulen im Landrecht wurden 1917 zur Volksschule Wilster zusammengeführt.
2) Das Ehepaar Krey starb infolge eines Bombenangriff auf Wesselburen am 3. Mai 1945.
Martha Krey starb noch am selben Tag in dem offenbar in der Stadt eingerichteten Hospital; Johannes Krey starb eine Woche später am 10. Mai am gleichen Ort.
Bei dem nur wenige Tage vor Kriegsende erfolgten Bombenangriff am 03. Mai 1945 auf Wesselburen wurden noch vier weitere Menschen getötet, zwei Erwachsene und zwei kleine Jungen.
Da in der Stadt Wesselburen heute unverständlicherweise nichts mehr erinnert an dieses beklemmend traurige Ereignis und die zu beklagenden Opfer, soll hier an sie erinnert werden.
Minna Voss, geb. Lühr, * 04.12.1875 Norddeich bei Wesselburen, + 03.05.1945 Wesselburen
Carl Hugo Bender, * 21.08.1880 Königsberg, + 03.05.1945 Wesselburen
Udo Bender, * 12.03.1937 Danzig, + 03.05.1945 Wesselburen
Ingo Bender, * 26.02.1943 Danzig, + 03.05.1945 Wesselburen
Erinnert werden muss hier auch an den Bombenangriff am 03.03.1943 auf das benachbarte Haferwisch, wo 16 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wesselburen getötet wurden.

Anmerkung: Abbildungen und Informationen erhielten wir freundlicherweise von Hauke Schnepel

Kommentieren Ähnliche Objekte

© 2008 - 2024 Peter von Holdt · Technische Realisation: Michael Reinke · Impressum ·