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1957 - Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Herrenhaus, Blomestraße, Klappbrücke über die Stör

1957 Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Herrenhaus, Blomestraße, Klappbrücke über die Stör
- oben links: Kirche St. Marien
Die Kirche ist die älteste in Holstein; sie gab dem Ort Heiligenstedten den Namen.
Im Schutz der fränkischen Burg auf dem Esesfelth wurde eine Kirche bereits um 810 erbaut; das heutige Kirchengebäude ist ein halbes Jahrtausend jünger.
Die KIrche hat einen frei stehenden hölzernen Glockenstuhl; derartige Anordnungen fanden sich in früheren Zeiten insbesondere in Gebieten mit wenig tragfähigem Baugrund; zudem war zu befürchten, dass die Schwingungen der Glocken Schäden am Kirchengebäude bewirken könnten.
- oben rechts: Herrenhaus von Gut Heiligenstedten.
Das auf dem Grund der Vorgängergebäude in spätbarockem Stil um 1769 errichtete Herrenhaus wurde in den Jahren 1851/53 im neugotischen Stil überformt.
- unten links: Blomestraße, benannt nach dem Geschlecht der von Blome, den langjährigen Eignern von Gut Heiligenstedten, welches 1741 in ihren Besitz gelangt war.
- unten recht: Hölzerne Klappbrücke über die Stör; bereits 1442 ist eine Brücke an diesem Standort bezeugt.
Die alte hölzerne Klappbrücke wurde im Jahr 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
An den zum Zeitpunkt der Aufnahme die Brücke mit gelegtem Ruderhaus unterquerenden Ewer ist gut erkennbar, welch geringes Freibord diese kleinen Binnenschiffe unter voller Ladung hatten.

Bildrechte: Verlag Heinrich Otto, Kiel

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1915 - Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Klappbrücke über die Stör, Bahnhof an der Marschbahn

1915 Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Klappbrücke über die Stör, Bahnhof an der Marschbahn.
- oben: Kirche St. Marien zu Heiligenstedten.
Heiligenstedten ist der Ort, mit dem unsere Gegend erstmals urkundlich in das Licht der Geschichte tritt.
Aus den Fränkischen Reichsannalen des Einhard erfahren wir, daß der fränkische Kaiser Karl (der Große) hier in Nordalbingien im Jahre 809 auf dem Esesfelth (bei der späteren Oldenburgskuhle) eine Burg errichten ließ, welche bereits im Jahre 817 sich erfolgreich dem Ansturm der Dänen und Abodriten erwehren konnte.
Mehr zu der ehemaligen Burg findet sich auf der Seite Die Burg Esesfeld.
Wohl bald nach dem Bau der Burg wurde in Heiligenstedten die erste Kirche im späteren Land Schleswig-Holstein errichtet, sie war es wohl, die dem Ort den Namen (Heilige Stätte) gab. Das heutige Kirchengebäude mit seinem separaten Glockenstuhl ist jedoch jüngeren Datums; es wurde Ende des 13. Jahrhunderts auf erhöhter Stelle am Ufer der Stör errichtet.
- mittig: Hölzerne Klappbrücke.
Die in der Nähe der Kirche über die Stör führende hölzerne Klappbrücke wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
Bei der alten hölzernen Brücke wurde für die Durchfahrt der Schiffe – wenn dieses die Öffnung der Brücke erforderlich machte – ein Brückengeld erhoben. Auch wer die Brücke benutzte, um ans andere Ufer zu gelangen, hatte einen solches zu zahlen.
- unten: Bahnhof Heiligenstedten.
An der von Altona über Wilster nach Westerland führenden Bahnstrecke hatte früher jedes an dieser gelegene größere Dorf seinen Bahnhof.
Die an der Schleswig-Holsteinischen Marschbahn gelegene Haltestelle Heiligenstedten war im Jahre 1899 am 01. September eingerichtet worden. Die Strecke selbst war erst im Jahr 1908 zweigleisig geworden. Heute ist der Bahnhof Heiligenstedten schon lange Geschichte, er wurde am 22. Mai 1971 geschlossen – das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde zum Wohnhaus umgebaut. 1985 wurden die Bahnhofsanlagen teilweise abgebrochen:

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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1952 - Heiligenstedten - Klappbrücke, Präbendenstift, Kirche St. Marien

1952 Heiligenstedten Klappbrücke, Präbendenstift, Blome Straße, Kirche St. Marien.
oben links: Alte hölzerne Klappbrücke über die Stör. Die urtümliche Klappbrücke wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
oben rechts und Bild 2: Das Präbendenstift und das Gasthaus „Zur Erholung“.
Das auf dem alten Deich der Stör stehende etwa 50 m lange Präbenden-Stift (Präbende = gestiftete Pfründe) wurde im Jahre 1638 gegründet und bietet seither Unterkunft für betagte Menschen. Seine Errichtung war vom Bauherrn des Herrenhauses (Schloß) Heiligenstedten, Balthasar von Ahlefeld, veranlaßt worden. Dieser war von von 1606 bis 1614 Amtmann auf der Steinburg und hatte 1583 das adelige Gut Heiligenstedten erworben.
unten links: Blome Straße. Namensgeber waren die Herren v. Blome, die zeitweiligen Eigentümer des adligen Gutes Heiligenstedten.
unten rechts und Bild 3: Kirche St. Marien.
Die ersten Nachrichten von der Kirche in Heiligenstedten stammen aus dem Jahre 834. Der Kirchplatz Heiligenstedten war somit der erste in Holstein – daher die Bezeichnung des Kirchdorfes (Heiligenstedten = Heilige Stätte); Standort und heutige Kirche stammen jedoch aus späterer Zeit.

Bildrechte: Franz Schreiber, Heiligenstedten

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1920 - Heiligenstedten, Kirche, Klappbrücke, Bahnhof, Schloß

1920 Heiligenstedten, Kirche, Klappbrücke, Bahnhof, Herrenhaus
links oben: Kirche St. Marien zu Heiligenstedten (Bild 2);
bei Heiligenstedten – einem der vier aus der Zeit von Karl dem Großen stammenden Ur-Kirchspiele in Holstein – wurde die erste Kirche in Nordelbingen gebaut (um 810 im Rahmen der Christianisierung der Sachsen), das heutige Kirchengebäude stammt selbstverständlich nicht aus dieser Zeit.
links mittig: Hölzerne Klappbrücke.
Die in der Nähe der Kirche über die Stör führende hölzerne Klappbrücke wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
links unten: Bahnhof Heiligenstedten (Bild 3).
Das Gebäude des an der Schleswig-Holsteinischen Marschbahn gelegenen Bahnhofs Heiligenstedten war im Jahre 1899 am 01. September eingerichtet worden. Die Strecke selbst war erst im Jahr 1908 zweigleisig geworden. Heute ist der Bahnhof Heiligenstedten schon lange Geschichte – das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde zum Wohnhaus umgebaut.
mittig: die Schloßstraße führt als Allee zum „Schloss“ Heiligenstedten;
das im Volksmund als Schloss bezeichnete Herrenhaus des adligen Gutes Heiligenstedten steht jenseits der Stör - also in einem der Kremper Marsch zugehörigen Gebiet.
rechts: Herrenhaus des Gutes Heiligenstedten.
Das um 1769 in spätbarockem Stil errichtete „Schloss Heiligenstedten“ wurde in den Jahren 1851/53 im neugotischen Stil überformt.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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1963 - Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Klapp-Brücke, Herrenhaus

1963 Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Klapp-Brücke, Herrenhaus, Siedlung
Oben links: Kirche St. Marien mit dem frei stehenden hölzernen Glockenturm.
Frei stehende Glockentürme wurden immer dann gebaut, wenn bedingt durch den anstehenden wenig tragfähigen Baugrund zu befürchten war, dass durch die Schwingungen der Glocken Schäden am Kirchengebäude zu besorgen waren.
Bei Heiligenstedten – einem der vier aus der Zeit von Karl dem Großen stammenden Ur-Kirchspiele in Holstein – wurde die erste Kirche in Nordelbingen gebaut (um 810 im Rahmen der Christianisierung der Sachsen). Der Name des Ortes (Heilige Stätte) entstand aus diesem Geschehen. Das heutige Kirchengebäude stammt selbstverständlich nicht aus dieser Zeit und auch der exakte Standort der ersten Kirche/Kapelle ist nicht exakt ermittelt; eine enge räumliche Nähe zur damaligen Burg (in der Oldenburgskuhle) ist wahrscheinlich. Kaiser Karl der Große hat im Jahre 809 auf dem Esesfelth (bei der späteren Oldenburgskuhle) eine Burg errichten lassen.
Mehr dazu findet sich auf der Seite Die Burg Esesfeld
Oben rechts (Bild 2): Die urtümliche hölzerne Klappbrücke wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt. Unten links: Herrenhaus des ehemaligen adligen Gutes Heiligenstedten.
Unten rechts (Bild 3): Siedlung am Birkenweg. Der abgebildete Teil der Straße ist auch heute noch nur auf einer Seite bebaut.

Bildrechte: Otto Warnck, Tabak- und Süßwaren, Heiligenstedten

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1904 - Heiligenstedten - Herrenhaus, Bahnhof, Kirche, Klappbrücke, Aussichtsturm (Ex)

1904 Heiligenstedten - Herrenhaus, Bahnhof, Kirche, Klappbrücke, Aussichtsturm
Farblithographie
- Bei dem als "Schloss" bezeichneten Gebäude
Gebäude handelt es sich um das Herrenhaus von Gut Heiligenstedten; es steht im links der Stör befindlichen Gebiet der Gemeinde.
- Bahnhof; die Haltestelle Heiligenstedten an der Marschbahn bestand von 1899 bis 1971
- Kirche St. Marien zu Heiligenstedten – eines der vier aus der Zeit von Karl dem Großen stammenden Ur-Kirchspiele in Holstein. Hier wurde die erste Kirche in Nordelbingen gebaut (um 810 im Rahmen der Christianisierung der Sachsen), das heutige Kirchengebäude stammt selbstverständlich nicht aus dieser Zeit.
- Aussichtsturm Julianka. Der 1846 erbaute Turm stand auf den zum früheren Gut Julianka gehörenden Flächen.
Im Zusammenhang mit der ab 1935 vorgenommenen Aufsiedlung des Gutes wurde der Turm gesprengt und abgebrochen.
- Klappbrücke. Die hölzerne Klappbrücke über die Stör wurde 1966 bei einer Schiffkollision zerstört; die als Ersatz errichtete Klappbrücke aus Stahlbeton wurde 1967 in Betrieb genommen.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster
Anmerkung: Die Ansichtskarte befindet sich in einer externen Sammlung

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1951 - Heiligenstedten - Gasthaus Stadt Itzehoe, Stör, Klappbrücke, Herrenhaus

1951 Heiligenstedten - Gasthaus Stadt Itzehoe, Stör, Klappbrücke, Herrenhaus
oben links: Gasthaus Stadt Itzehoe von O. Ohland.
Am Standort des Gebäudes wurde nach seiner Beseitigung ein Ärzthaus errichtet.
oben rechts: Herrenhaus des Gutes Heiligenstedten.
Das auf der linken Seite der Stör, und somit im Bereich der Kremper Marsch gelegene Gebäude wurde mehrfach umgebaut; insbesondere wurde der um 1769 in spätbarockem Stil errichtete Bau in den Jahren 1851/53 im neugotischen Stil überformt.
unten links: Hölzerne Klappbrücke über die Stör.
Die alte hölzerne Klappbrücke wurde im Jahr 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
Auf dem gegenüber liegenden Ufer das Gasthaus "Stadt Itzehoe" und die Kirche St. Marien.
unten rechts: Die Stör oberhalb der Klappbrücke.
Ein Kümo (Küstenmotorschiff) damaliger neuester Bauart fährt stromauf Richtung Itzehoe.

Bildrechte: Ferdinand Lagerbauer, Hamburg

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1964 - Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Hauptstraße, Stör, Klapp-Brücke

1964 Heiligenstedten - Kirche St. Marien, Hauptstraße, Stör, Klapp-Brücke.
Oben links: Kirche St. Marien mit dem frei stehenden hölzernen Glockenturm. Frei stehende Glockentürme wurden immer dann gebaut, wenn bedingt durch den anstehenden wenig tragfähigen Baugrund zu befürchten war, dass durch die Schwingungen der Glocken Schäden am Kirchengebäude zu besorgen waren.
Bei Heiligenstedten – einem der vier aus der Zeit von Karl dem Großen stammenden Ur-Kirchspiele in Holstein – wurde die erste Kirche in Nordelbingen gebaut (um 810 im Rahmen der Christianisierung der Sachsen). Der Name des Ortes (Heilige Stätte) entstand aus diesem Geschehen. Das heutige Kirchengebäude stammt selbstverständlich nicht aus dieser Zeit und auch der exakte Standort der ersten Kirche/Kapelle ist nicht exakt ermittelt; eine enge räumliche Nähe zur damaligen Burg (in der Oldenburgskuhle) ist wahrscheinlich. Kaiser Karl der Große hat im Jahre 809 auf dem Esesfelth (bei der späteren Oldenburgskuhle) eine Burg errichten lassen.
oben rechts (Bild 2): Die Hauptstraße lag seinerzeit noch im Verlauf der Bundesstraße 5, welche durch den Ort führte.
Unten links (Bild 3): Uferpartie an der Stör. Der Lauf der Stör fließt durch das Gebiet der Gemeinde, welche zu beiden Seiten des Flusses gelegen ist; die links der Stör gelegenen Flächen gehören somit zum Gebiet der Kremper Marsch.
Unten rechts: Die urtümliche hölzerne Klappbrücke über die Stör wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt. Bei der alten Brücke wurde für die Durchfahrt der Schiffe – wenn dieses die Öffnung der Brücke erforderlich machte – ein Brückengeld erhoben. Auch wer die Brücke benutzte, um ans andere Ufer zu gelangen, mußte ein Entgelt zahlen.

Bildrechte: Alleinvertrieb Otto Warnck, Heiligenstedten

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1966 - Heiligenstedten - Klappbrücke über die Stör bei Kollision zerstört

1966 Heiligenstedten - Klappbrücke über die Stör bei Schiffskollision zerstört.
Die bei Heiligenstedten über die Stör führende urtümliche hölzerne Klappbrücke wurde im August 1966 bei einer Kollision durch den Rammstoß des Kümo JAN TIEDEMANN zerstört.
Bereits einige Jahre zuvor hatte im Juli 1958 das Kümo STADT RENDSBURG bei einer Kollision die Brücke schwer beschädigt. Die sich seinerzeit in dem Windenhäuschen (sh. Bild 4) der Brücke aufhaltende Brückenwärterin hatte sich in letzter Not fluchtartig in Sicherheit bringen können, nachdem sie den Kollisionskurs der Schiffes wahrgenommen hatte.
Die Brücke wurde nach der zweiten Kollision durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt, nachdem zeitweilig ein Rollsteg als Behelf zumindest den Fußgängerverkehr ermöglicht hatte. Die neue Brücke konnte bereits im Dezemmber 1967 in Betrieb genommen werden.
Bild 1: Gesamtansicht der beschädigten Brücke
Am Ufer links das Gasthaus "Stadt Itzehoe" sowie rechts die Kirche St. Marien zu Heiligenstedten.
Bild 2: Blick auf die zerstörte Brücke
Bild 3: Zerstörung hinter dem Leitwerk
Bei der alten Brücke wurde für die Durchfahrt der Schiffe – wenn dieses die Öffnung der Brücke erforderlich machte – ein Brückengeld sowohl von Fracht- als auch von Sportschiffen erhoben. Die Bezahlung erfolgte während der Passage mittels eines an einem langen Stock befestigten Beutels (einem kirchlichen Klingelbeutel nicht unähnlich).
Auch wer die Brücke benutzte, um ans andere Ufer zu gelangen, mußte ein Entgelt leisten; dieses war danach gestaffelt, ob es sich um Kinder oder Erwachsene handelte - für mitgeführte Fahrzeuge vom Fahrrad bis zur Kutsche oder Lkw sowie für Vieh war ein Zuschlag zu zahlen.

Bildrechte: nicht bekannt
Quelle: Historisches Bildarchiv der Bundeswasserstraßen

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03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

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1940 - Heiligenstedten, Gasthof Zur Erholung, Präbenden-Stift, Pastorat, Blome-Straße

1940 Heiligenstedten, Gasthof "Zur Erholung", Präbenden-Stift, Pastorat, Blome-Straße
links oben: Präbenden-Stift und Gasthof "Zur Erholung"
Beide Gebäude stehen auf dem Deich der Stör.
Das Präbenden-Stift wurde im Jahre 1638 gegründet und bot Unterkunft für bedürftige betagte Menschen.
rechts oben: Gasthof Zur Erholung.
Der aus dem vorletzten Jahrhundert stammende und lange Zeit von Wilhelm Färber betriebene Gasthof „Zur Erholung“ in Heiligenstedten ist heute der letzte von einstmals sechs Gastwirtschaften im Kirchdorf Heiligenstedten.
In Heiligenstedten bestanden vor einigen Jahrzehnten mindestens 6 Gasthöfe: „Stadt Itzehoe“, „Zur Post“, „Zur Doppeleiche“, „Zur alten Brücke“, „Zur Linde“ und „Zur Erholung“.
Der letztere wurde viele Jahrzehnte lang von den Familien Ohland und Sommer betrieben.
Bei der verheerenden Sturmflut des Jahres 1962 wurden erhebliche Schäden an den Gebäuden und Einrichtungen verursacht, so auch an der Kegelbahn im Nebengebäude. Das Wasser der Stör floß zwischen dem Gasthof und dem rechts davon erkennbaren Nebengebäude auf die Straße.
Das traditionsreiche Haus wurde vor einigen Jahren grundlegend umgestaltet und renoviert.
unten links: Pastorat Heiligenstedten.
Der Kirchort Heiligenstedten ist der Ort, mit dem unsere Gegend erstmals urkundlich in das Licht der Geschichte tritt. Aus den Fränkischen Reichsannalen des Einhard erfahren wir, daß der fränkische Kaiser Karl (der Große) hier in Nordalbingien im Jahre 809 auf dem Esesfelth (bei der späteren Oldenburgskuhle) eine Burg errichten ließ. Wohl bald nach dem Bau der Burg wurde in Heiligenstedten die erste Kirche im späteren Land Schleswig-Holstein errichtet, sie war es wohl, die dem Ort den Namen (Heilige Stätte) gab. Das Pfarrhaus gehört zur der auf dem erhöhten Ufer der Stör errichteten Kirche, deren jetziger Bau im 13. Jahrhundert errichtet wurde.
unten rechts: Blomestraße. Die Benennung der Straße erfolgte nach dem Adelsgeschlecht der v. Blome, welche 1741 das Gut Heiligenstedten mit dem Herrenhaus (vielfach "Schloss" genannt) erworben und ihre Familie zu einer der führenden Familien Schleswig-Holsteins gemacht hatten und es zu hohem Ansehen brachten.
Die streng absolutistische und erzkonzervative Familie der Heiligenstedtener v. Blome war dem dänischen Königshaus verbunden und stellte sich 1849 im Gegensatz zur Salzauer Familien-Linie gegen die schleswig-holsteinische Bewegung, welche in einer kriegerischen Erhebung für eine Loslösung der beiden Herzogtümer von Dänemark eintrat.

Bildrechte: Otto Warnck, Heiligenstedten

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1959 - Heiligenstedten, Bekmünde, Stördorf, Büchsenkate, Herrenhaus Heiligenstedten

1959 Heiligenstedten, Bekmünde, Stördorf - Gasthof Büchsenkate
Die 1959 gelaufene 4-Bild Karte zeigt auf den oberen 3 Abbildungen deutlich ältere Fotos.
- oben: Das bereits um 1908 aufgenommene Foto zeigt den Gasthof "Zur Post" in der Gemeinde Bekmünde direkt an der Hauptstraße, die mit ihrer Bebauung übergangslos an Heiligenstedten anschließt.
Seinerzeit wurde der Gasthof von Hans Paulsen betrieben.
- mittig oben: Das um 1912 aufgenommene Foto zeigt das links der Stör gelegene Herrenhaus und den Garten des adligen Gutes Heiligenstedten. Das Herrenhaus des adligen Gutes Heiligenstedten wird gerne auch als Schloß bezeichnet.
- mittig unten: Das aus der Zeit Mitte der 1930er Jahre stammende Foto zeigt die hölzerne Klappbrücke über die Stör und jenseits das Gasthaus "Stadt Itzehoe".
Das dem Grafen Einsiedel als Erben der Grafen Blome gehörende Gasthaus wurde sehr lange Zeit von Mitgliedern der Familie Ohland betrieben.
Am Standort des zuvor abgebrochenen Gasthauses befindet sich heute ein 1991 bis 1992 erbautes Ärzte- und Apothekerhaus.
Der Ausflugsdampfer auf der Stör beförderte vornehmlich an den Feiertagen Tagesausflügler zwischen Itzehoe und Heiligenstedten, wo sie die an der Stör gelegenen Gaststätten besuchten.
- unten: Der Gasthof "Zur Büchsenkathe" - die Bezeichnung "Büxenkathe" wurde nur kurzzeitig verwendet - wurde bis 1964 als ländliche Gastwirtschaft betrieben, bis 1953 sogar mit Saalbetrieb. Letzte Wirtin des Gasthofes war Kunigunde Schade, deren Ehemann Adolf im II. WK im Jahr 1944 an der Front gefallen war.
Am 28. Mai 1970 fiel das Gebäude einem verheerenden Schadensfeuer zum Opfer und wurde nicht wieder aufgebaut. An seinem Standort befindet sich heute die RKiSH-Rettungswache Büchsenkate. Die postalische Anschrift lautet Hauptstraße 28, 25524 Bekmünde, obwohl die Fläche auf dem Gebiet der Gemeinde Stördorf gelegen ist. Die Existenz der vielen sehr kleinen Gemeinden des Gebietes mit ihren zudem häufig schwer nachvollziehbaren Gemeindegrenzen ist ein liebenswerter Anachronismus.

Bildechte: Carl Kuskop, Wilster



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1907 - Heiligenstedten, Klappbrücke über die Stör

1907 Heiligenstedten, Klappbrücke über die Stör
Hier passiert der vom Schlepper MORITZ der Alsen´schen Cementwerke gezogene Toppsegel-Dreimastschoner (Schonerbark) LAURITA die Klappbrücke in Heiligenstedten.
Bei Heiligenstedten – einem der vier aus der Zeit von Karl dem Großen stammenden Ur-Kirchspiele Holsteins – führte bis in das Jahr 1966 eine hölzerne Klappbrücke über die Stör; sie wurde durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt. Bei der alten Brücke wurde für die Durchfahrt der Schiffe – wenn dieses die Öffnung der Brücke erforderlich machte – ein Brückengeld erhoben. Auch wer die Brücke benutzte, um ans andere Ufer zu gelangen, mußte seinen Obolus leisten.
Die von den Gezeiten geprägte Stör (von „store“, die „Große“) trennt die Wilstermarsch von der Krempermarsch.
Die Stör war von den frühesten Zeiten an bis in die zweite Hälfte des 20zigsten Jahrhunderts der bedeutendste Verkehrsweg für das Gebiet des heutigen Kreises Steinburg.
Die am Kasenort in die Stör mündende Wilsterau bildete über Jahrhunderte hinweg den verkehrsmäßigen Anschluß Wilsters an die Welt.

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

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1962 - Heiligenstedten - Klappbrücke über die Stör, Schlossstraße, Hauptstraße

1962 Heiligenstedten - Klappbrücke über die Stör, Schlossstraße, Hauptstraße.
oben und Bild 2: Alte hölzerne Klappbrücke über die Stör.
Die urtümliche Klappbrücke wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
Bei der alten Brücke wurde für die Durchfahrt der Schiffe – wenn dieses die Öffnung der Brücke erforderlich machte – ein Brückengeld erhoben. Auch wer die Brücke benutzte, um ans andere Ufer zu gelangen, mußte seinen Obolus leisten.
unten links: An der auf dem linken und somit zur Kremper Marsch zählenden Ufer der Stör befindlichen Schlossstraße stehen die links erkennbaren Häuser auf dem alten Deich der Stör. Die Straße führt zum Herrenhaus des ehemaligen adligen Gut Heiligenstedten.
unten rechts und Bild 3: Hauptstraße, Blickrichtung Bekmünde.
Bei dem Gebäude rechts handelt es sich offenbar um das gegenwärtig (2017) von der Tierärztin Dr. med. Telse Harders genutzte Haus.

Bildrechte: Verlag Heinrich C. Otto, Kiel

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1958 - Heiligenstedten - Klappbrücke über die Stör

1958 Heiligenstedten - Klappbrücke über die Stör
Oben und rechts unten (Bild 2 und 3): Die urtümliche hölzerne Klappbrücke wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
Bei der alten Brücke war für die Durchfahrt der Schiffe – wenn dieses die Öffnung der Brücke erforderlich machte – ein Brückengeld erhoben worden, welches auch Benutzer der Brücke entrichten mußten.
Direkt an der Brücke stand der von der Familie Ohland betriebene Gasthof "Stadt Itzehoe"; an seinem Standort steht heute ein Ärzte-Haus.
Links: Blick in die zum Herrenhaus des Gutes Heiligenstedten führende Schloßstraße (Das Herrenhaus wird fälschlich gerne auch als „Schloß“ bezeichnet).

Bildrechte: Verlag Heinrich C. Otto, Kiel

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1936 - Heiligenstedten, ehemaliges Herrenhaus Julianka, Klappbrücke über die Stör

1936 Heiligenstedten, ehemaliges Herrenhaus Julianka
BDM Führerinnen-Schule Julianka in Heiligenstedten.
In der Zeit der Nationalsozialistischen Diktatur richtete der damalige Obergau Schleswig-Holstein des BDM (Bund Deutscher Mädel) in dem ehemaligen Herrenhaus Julianka eine Schule für BDM-Führerinnen ein.
Auf der Stör verkehrte ein kleiner Ausflugdampfer; auf dem Deich der Stör ist das Präbenden-Stift zu erkennen. Das im Jahre 1638 gegründete und auf dem Deich errichtete Präbendenstift bot Unterkunft für betagte Menschen.
Die Hölzerne Klappbrücke über die Stör wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt..

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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1980 - Herrenhaus Julianka in Heiligenstedten

1980 Hotel-Restaurant mit Schwimmbad und Sauna im ehemaligen Herrenhaus Julianka in Heiligenstedten.
Bei Julianka steigen die Erhebungen der Geest aus der Wilstermarsch auf. Der Ortsteil Julianka der Gemeinde Heiligenstedten ist benannt nach dem ehemaligen Gut „Julianca“, welches aus einem Meier-Hof des vormaligen Zistersienserinnen-Klosters Itzehoe hervorgegangen war; es war 1819 so nach der Prinzessin Juliane von Hessen (Äbtissin des Klosters von 1810 bis 1860) genannt worden und führte zuvor den Namen Büttel. Die Flächen des Gutes sind 1935 aufgesiedelt worden, wobei insgesamt sieben unterschiedlich große Neusiedlerstellen geschaffen wurden.
Das Herrenhaus war nach dem I. Weltkrieg neu erbaut worden, nachdem das mit Reeth gedeckte Vorgängergebäude abgebrannt war.
In der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur richtete der Obergau Schleswig-Holstein des BDM (Bund Deutscher Mädel) ab April 1936 in dem ehemaligen Herrenhaus eine Schule für BDM-Führerinnen ein; bereits kurz nach Ausbruch des von den Nazis angezettelten II. Weltkrieges wurde das Gebäude zeitweilig als Lazarett genutzt. Nach 1945 erlebte das schöne Gebäude eine sehr wechselvolle Geschichte. Es diente zunächst als Unterkunft für Flüchtlinge, wurde dann als Kreiskinderheim genutzt, danach für Wohnungen und einen Gewerbebetrieb.
1972 wurde das ehemalge Herrenhaus von einem Gastronomen erworben, der es renovieren ließ und in ihm ein Hotel-Restaurant betrieb; 1983 wurde es durch ein Schadensfeuer zerstört.

Bildrechte: Es handelt sich um eine vom damaligen Betreiber des Hotel-Restaurants JULIANKA aufgelegte Werbekarte
Reg. mein-wilster 1834 WK

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1950 - Heiligenstedten - Gutshaus Julianka, Herrenhaus Gut Heiligenstedten, Klapp-Brücke

1950 Heiligenstedten - Herrenhäuser Gut Julianka und Gut Heiligenstedten, Klapp-Brücke, Schulgebäude.
Oben links (Bild 2): Herrenhaus des Gutes Julianka; seine wechselvolle Geschichte endete 1983 mit seiner weitgehenden Zerstörung durch ein Schadensfeuer.
Oben rechts (Bild 3): Das Herrenhaus des adligen Gutes Heiligenstedten wird gerne auch als Schloß bezeichnet.
Der um 1769 in spätbarockem Stil errichtete Bau wurde in den Jahren 1851/53 im neugotischen Stil überformt.
Das Haus hat seit Mitte des vorigen Jahrhunderts eine sehr wechselvolle Geschichte. So diente es als Lazarett, Erziehungsheim, Flüchtlings-Unterkunft, Altersheim und wurde zuletzt saniert in einem letztlich gescheiterten Projekt als Schloß-Hotel.
Unten links: Die urtümliche Klappbrücke wurde 1966 durch eine Stahlbeton-Klappbrücke ersetzt.
Unten rechts: Gebäude der alten Schule am Julianka Damm.

Bildrechte: nicht bekannt

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02 Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 gegen Dänemark

Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung im Jahr 1848 gegen Dänemark.
2008 - Ein Denkmal am Mississippi erinnert an das Geschehen - neu aufgestellter Gedenkstein


Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein gewesen. Am 24. März 1848 erhoben sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark. Entzündet hatte sich die Erhebung an dem Sprachenstreit und der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 „Op ewich ungedeelt“, dem Anspruch einer untrennbaren Zusammengehörigkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Als nach dem Tode des letzten Schauenburgers es zur Wahl König Christians I. von Dänemark zum Landesherrn von Schleswig und Holstein gekommen war, hatte sich dieser in dem Ripener Freiheitsbrief mit den genannte Worten für sich und seine Erben verpflichten müssen, die Unteilbarkeit beider Landesteile anzuerkennen.
Es heißt dort: Wy lawen dat Schleswigk u. Holsten bliewen ewich tosamende ungedelt 1460
(in heutiger Schreibweise: Wir geloben daß Schleswig und Holstein bleiben ewig zusammen ungeteilt.)
Als dieses von Dänemark in Frage gestellt wurde, bewirkte das im Jahr 1848 die Erhebung der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner. Die sogenanten Eiderdänen hatten am 11. März 1848 in Kopenhagen die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat verlangt, wodurch sich der Gegensatz der deutschsprachigen Schleswig-Holsteiner zu Dänemark verschärfte. Es kam zur Erhebung!
Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Den bald von Truppen des Deutschen Bundes unterstützen Schleswig-Holsteinern waren zunächst erhebliche militärische Erfolge gelungen. Doch auf Druck der damaligen europäischen Großmächte zogen Preußen und der Deutsche Bund ihre Truppen wieder ab und veranlaßten sogar in der Schleswig-Holsteinischen Armee dienende Offiziere, ihren Dienst zu quittieren. Ein schändliches Geschehen! Preußen hatte am 10. Juli 1849 einen Waffenstillstand und im Namen des Deutschen Bundes am 2. Juli 1850 einen Sonderfrieden mit Dänemark geschlossen - die Truppen rückten wieder ab. In der Folge konnten die im Stich gelassenen und auf sich selbst gestellten Schleswig-Holsteiner den militärisch überlegenen Dänen nicht stand halten. Die Herzogtümer gelangten wieder unter dänische Kontrolle.
Die gescheiterte Erhebung hatte zur Folge, dass an der Erhebung beteiligte Personen als Rebellen und Aufrührer verfolgt wurden und viele daher ihre Heimat verlassen mußten. Viele Veteranen wanderten in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus. Bei ihnen blieb die Erinnerung an das tragische Geschehen und an die verlassene Heimat unvergessen.
Die Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages der Erhebung konnte 1898 auch in Schleswig-Holstein begangen werden; dieses war möglich geworden, nachdem in der Folge des Krieges von 1865 zwischen Dänemark, Preußen und Österreich die preußische Provinz Schleswig-Holstein entstanden war, welche danach Teil des Deutschen Reiches wurde.
An sehr vielen Orten Schleswig-Holsteins wurden in einer Welle vaterländischer Gefühle Denkmale zur Erinnerung an die Erhebung errichtet und Doppeleichen als Symbol für die Zusammengehörigkeit der Landesteile gepflanzt.
Die Mehrzahl der alten Denkmale wurden in dem Jahrzehnt nach dem II. Weltkrieg dem herrschenden Zeitgeist entsprechend wieder beseitigt. Patriotismus war vielen Menschen obsolet. Auch in Wilster wurde das in der Mitte des Friedhofs in Bischof stehende Denkmal in den 1950er Jahren beseitigt. Dieser Schritt missachtete die Geschichte des eigenen Bundeslandes und verleugnete ein herausragendes Ereignis seiner Historie.

Insbesondere bei den Nachkommen der aus ihrer Heimat vertriebenen Veteranen der Erhebung – der 48er - blieb dieses Ereignis jedoch im Gedächtnis.
Am 30. März 2008 wurde in der im US amerikanischen Staat Iowa am Mississippi gelegenen Stadt Davenport
ein Denkmal an die unvergessenen „48er – Freiheitskämpfer“ gesetzt.
Quelle: HIER Onlinemagazin für Lübeck und Umgebung am 24. März 2008
Dort wird zitiert aus dem Holsteinbuch (USA) Dr. Reppmann:
„Das Ziel war damals: Dem dänischen Despotismus in Bezug auf den jahrelangen Konflikt um die staatliche Zugehörigkeit der damaligen Elbherzogtümer Schleswig und Holstein zu entkommen. Wie festgestellt – ohne Erfolg. Viele dieser „48er“ von Schleswig-Holstein wanderten ins Exil und machten die Mississippistadt Davenport (Iowa, USA) – westlich von Chicago – zu ihrer neuen Wahlheimat. Zum 160. Jahrestag der demokratischen Revolution von 1848 wird dort am 30. März 2008 nun ein großes Denkmal eingeweiht.
Bereits am 24. März 1898 wurde der 50. Jahrestag der Eroberung der dänischen Festungsanlagen im schleswig-holsteinischen Rendsburg gefeiert. Auch im nordamerikanischen Davenport zogen damals rund 1200 Menschen durch die Straßen, um anschließend an der Einweihung eines Gedenksteins teilzunehmen.
Zwei sich kreuzende Eichenzweige umrahmten die in Stein gemeißelte Inschrift:
„Schleswig-Holstein Kampfgenossen 1848 – 49 – 50.
This stone was erected march 24.1898"
(Dieser Stein wurde am 24. März 1898 aufgestellt).
Dieses Denkmal sollte einst die ewige Verbindung zwischen Schleswig und Holstein symbolisieren.
Anfang des 20. Jahrhunderts galt Davenport als „deutscheste Stadt“ im gesamten Mittleren Westen. Nur knapp 20 Jahre später, mit Amerikas Beteiligung am Ersten Weltkrieg, wendete sich das Blatt. In der anti-deutschen Hysterie des Krieges wurde der Stein gelb angemalt, umgestoßen und verschwand eines Tages spurlos auf Nimmerwiedersehen, – wahrscheinlich im Mississippi.
Am Sonntag, 30. März 2008, wird zu Ehren der nie vergessenen „48er - Freiheitskämpfer“ in Davenport ein neues Denkmal gesetzt. Den Festvortrag der feierlichen Zeremonie hält der 1848er-Forscher Dr. Joachim Reppmann.
„Mit der Denkmalseinweihung geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt der Historiker, der in Flensburg und Northfield, Minnesota (USA) lebt.
Initiatoren der Denkmalssetzung sind die „American/Schleswig-Holstein Heritage Society“ und die „Davenport Schützenpark Gilde“

Ein im Jahr 1898 in einem zeitgenössischen Journal erschienener Artikel (sh. Bild 3) über die Aufstellung des 1898 aufgestellten Denkstein in Davenport kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Bildrechte Bild 4: Dr. Reppmann, Flensburg

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01 Wahrzeichen der Wilstermarsch - Schöpfmühle Honigfleth - eine Kokermühle

Schöpfmühle Honigfleth - Wahrzeichen der Wilstermarsch - eine Kokermühle
Seit ihrer im Jahr 1960 erfolgten Aufstellung in Honigfleth gilt die alte Schöpfwindmühle als Wahrzeichen der Wilstermarsch. Sie grüßt von ihrem Standort an der Große Feldwettern die Verkehrsteilnehmer sowohl auf der in geringer Entfernung zu ihr verlaufenden Bundesstraße 5 als auch diejenigen, welche auf der Straße Am Steindamm unterwegs sind.
Die alte Mühle ist in Norddeutschland das letzte erhaltene Exemplar von einstmals vielen Hundert dieser insbesondere das Landschaftsbild der Wilstermarsch geprägt habenden Schöpfwindmühlen, deren Betrieb es erst ermöglichte, die Sietländereien intensiver zu bewirtschaften. Neben dem selteneren und leistungsfähigeren Achtkantmühlen wurden ganz überwiegend die kleineren Mühlen vom Typ der Mühle in Honigfleth genutzt. Diese ist von ihrer Bauart her eine Kokermühle.

Es ist ein geradezu absurder Umstand, dass ausgerechnet in der Wilstermarsch, in welcher dieser Mühlentyp wie in keiner anderen deutschen Landschaft vorherrschend war, die Schöpfwindmühle Honigfleth fälschlich als "Bockmühle" bezeichnet wird. Der von der Wilsterschen Zeitung 1960 in ihren seinerzeitigen Berichten über die Aufstellung der Mühle geschossene Bock, wonach diese eine "Bockmühle" sei, lebt jedoch bis heute.
Selbst der 1997 gegründete Förderverein "Bockmühle Honigfleth", welcher dankenswerterweise die Aufgabe übernommen, die heute als Kulturdenkmal geltende und seit 1983 unter Denkmalschutz stehende Schöpfwindmühle zu ihrer Erhaltung zu pflegen und zu betreiben, führt  den falschen Begriff in seinem Namen. Bockwindmühlen können jedoch von ihrer Bauart her niemals Schöpfmühlen sein!
Bilder 1 (Kokermühle) und 2 (Bockmühle) verdeutlichen den Unterschied zwischen den Mühlentypen.

Die alte Kokermühle in Honigfleth ist 1960 von ihrem ursprünglichen Standort an der Dwerfelder Wettern an ihren jetzigen Standort versetzt worden.
Der vormalige Eigentümer, der Landwirt Schütt, hatte das um 1850 entstandene Bauwerk für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Die Erhaltung am ursprünglichen Standort war nicht möglich, da die Wetterndeiche in Dwerfeld in Zusammenhang mit dem sogenannten Inneren Ausbau (der Entwässerung) im Sielverband Kampritt beseitigt wurden und damit auch der alte Standort der Schöpfmühle aufgegeben werden mußte.
Die Wiederaufstellung der Mühle erfolgte auf einem historischen Standort einer Schöpfmühle auf dem Gelände des Hofes Egge in Honigfleth. Auch die Vorgängerin dieser von Windkraft getriebenen Schöpfmühle, schöpfte wie alle anderen mit einer archimedischen Schnecke das Wasser aus den Gräben in die höher gelegenen bedeichten Wettern.
Das Prinzip der archimedischen Schnecke war von dem am 28. November 1745 in Holler´s Fährhaus in Hodorf geborenen Johann Holler in die Wilstermarsch gebracht worden. Johann Holler hatte als Zimmermann in den Niederlanden gearbeitet und dort entsprechende berufliche Erfahrungen gesammelt. Im Jahre 1770 gründete er am Kohlmarkt in Wilster eine Zimmerei, wo die ersten archimedischen Schnecken für die Schöpfmühlen der Wilstermarsch hergestellt wurden. Holler war es wohl auch, der die Bauform der Koker-Mühle in der Wilstermarsch ab 1772 etablierte.

Die älteste Bauform der Mühlen insgesamt ist die Bockmühle (Ständermühle, Kastenmühle), sh. Bild 2. Ihre Konstruktion ist dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche Mühle auf einem senkrechten dicken Pfahl („Hausbaum“) steht, welcher auf einem Stützgestell („Bock“) befestigt ist. Die gesamte Mühle kann mit einem langen Außenbalken in den Wind gedreht werden. Die Bauform der Mühle ließ es nicht zu, sie als Schöpfmühle zum Antrieb einer in einem Trog fest installierten Archimedischen Schnecke zu betreiben.

Die Kokermühle ist gegenüber der Bockmühle eine Weiterentwicklung. Der sogenannte Hausbaum wurde durch einen massiven hölzernen Köcher (den Koker) ersetzt, durch welchen die Königswelle geführt wird. Hierdurch wurde es möglich, große Teile der Mühlenmechanik in den zu einem fest umschlossenen Raum umgestalteten Mühlensockel zu legen. Es mußte nunmehr nicht die gesamte Mühle sondern nur noch der oberhalb des Sockels befindliche Teil in den Wind gedreht werden. Der Antrieb der Archimedischen Schnecke ist bei jeder Stellung der Mühle möglich.
Bei der Kokermühle wird durch zwei Kammräder die Kraft des Windes auf die Schnecke übertragen. Die sich um ihre Mittelachse drehende Schnecke befindet sich in einem eng angepassten Trog. Schnecke und Trog bilden eine Folge von Kammern. Durch die Rotation der Schnecke bewegen sich alle Kammern in Richtung des Schneckenendes und fördern so das in ihnen befindliche Wasser nach oben, während am Schneckenanfang gleichzeitig immer wieder eine neue mit Wasser gefüllte Kammer entsteht.
Vor Etablierung der Kokermühlen bestanden zuvor bereits schon seit zweihundert Jahren vom Wind betriebene Schöpfmühlen anderer Bauart in der Wilstermarsch. Sie waren mit Schaufelrädern ausgestattet; die erste dieser Mühlen ist 1571 in Ecklak errichtet worden. Diese Schöpfeinrichtungen hatten jedoch eine geringe Effizienz.

Bildrechte
Bild 1: Inge Tagge, Münsterdorf
Bild 2: Joachim Eicke-Verlag, Hamburg

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