Fränkische Reichs-Annalen nennen den Ort Badenflioth. Heiligenstedten ist der Ort, mit dem unsere Gegend erstmals urkundlich eindeutig belegt in das Licht der Geschichte tritt.
In Badenflioth trafen Gesandte Karl des Großen mit Gesandten des Dänen-König Göttrik zusammen - es handelt sich bei dem Ort vermutlich jedoch nicht um Beidenfleth an der Stör. In den Fränkischen Reichsannalen des Einhard ist geschrieben, dass Kaiser Karl (der Große) im Jahr 809 in Nordalbingien (Gebiet der nordelbischen Sachsen) auf dem Esesfelth (bei der späteren Oldenburgskuhle bei Heiligenstedten) eine Burg errichten ließ, welche bereits im Jahre 817 sich erfolgreich dem Ansturm der Dänen und Abodriten erwehren konnte. Lange Zeit vermute man fälschlich, der Standort der Burg würde in Itzehoe liegen.
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Kirchdorf Wilster als Wilstria in einer Urkunde des Klosters Neumünster genannt
Die Kirche stand auf dem noch heute so genannten und genutzten Kirchplatz auf einer künstlichen Wurt links der Wilster Au (auf der "Alten Seite"); die Siedlung wurde vom Burggraben umschlossen
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Wilster breitet sich über die Wilsterau aus auf die vom Bäckerstraßenfleth begrenzte "Neue Seite".
Die Stadt hat 4 Ausgänge: das Nesstor oder Kehdinger Tor und das Biskopper Tor auf der "Alten Seite"; Diekdorfer Tor und Dammflether Tor auf der "Neuen Seite"
Es entstanden neue Straßen; eine führte zu einem dem Kloster Neumünster gehörenden Bauernhof - daher "Klosterhof Straße" (Klosterhof). Außerdem die Diekdorfer Straße (Schmiedestraße), die "Lange Straße" (später Bäckerstraße, heute Rathausstraße), Verlängerung der Kehdinger Straße (Deichstraße), die Haferstraße auch Achterstraße (Burgerstraße)
Papst erlaubt dem Augustiner-Orden, in der Stadt Wilster ein Kloster zu errichten
die tatsächliche Realisierung der Gründung eines Klosters in Wilster ist zweifelhaft und nicht belegt
Die "Unserer Frauen Gilde" wird im alten Ratsbuch genannt
Die Gilde hatte und unterhielt einen besonderen Marien-Altar in der Kirche
Hovedlude und Landtschwaren der Marsch schließen einen Vertrag mit dem jenseits der Elbe gelegenen Land Kehdingen
Die Bauern der Wilstermarsch saßen auf eigener Scholle und hatten als Obrigkeit nur den Landesherrn über sich
Sankt Nikolaus Brüderschaft wird im Alten Ratsbuch genannt
Es handelte sich um eine Bruderschaft der Schiffer (St. Nikolaus ist der Schutzheilige der Schiffer). Die Bruderschaft unterhielt in der Kirche den Altar "sunte Nycolaus lichte", wobei sie den diesem zugeordneten Geistlichen bezahlte.
Erste Satzung der Gilde "Schützenbruderschaft vom Heiligen Leichnam" wird errichtet
Nur in der Stadt ansässige Bürger (Personen mit Grundeigentum und/oder selbständige Handwerksmeister) waren gildefähig und konnten Mitgliedschaft erlangen.
Bevölkerung der Stadt Wilster umfaßt etwa 400 Personen
Bei der Bevölkerung wurde unterschieden zwischen Bürgern (Personen mit Grundbesitz) und Einwohnern.
Sielwettern am Audeich wird gegraben; sie verbindet die Wilsterau zwischen dem Helgenland und dem Großen Brook.
Das neue Gewässer verkürzt die Fließstrecke der Wilsterau; der in einem großen Mäander durch die Stadt führende Verlauf verliert Bedeutung für die Entwässerung der oberhalb der Stadt gelegenen Flächen. Die insbesondere zur
Verbesserung der Entwässerung der im Ecklaker und Neuendorfer Gebiet
gelegenen Marschen gegrabenen „Sielwettern“ (heute Teilstrecke der
Wilsterau am "Audeich") lag seinerzeit außerhalb der Stadtgrenzen.
Die Sielwettern verschlechterte die Möglichkeiten für die
Schiffahrt im Stadtarm der Au, weshalb Ende des 16. Jahrhunderts zum
Aufstauen des Wassers das Schott (an der Schottbrücke) gebaut wurde.
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Große Stadtschule In Wilster besteht als reine Knabenschule für das gesamte Kirchspiel
Mädchen werden, wenn überhaupt, privat oder in Nebenschulen unterrichtet
Erstmalige Predigt nach lutherscher Art in Wilster durch Johann Sina
Johann Sina wurde danach jedoch von den katholischen Pfaffen und Bürgern vertrieben. Im Jahre 1526 wurde Wilster unter Joachimus Francke dauerhaft protestantisch
Die Kirchenhauptleute veräußern den im Eigentum der Wilsteraner Kirche befindlichen Schweinebrook an die Stadt
In der Folge der Reformation trennt sich die Protestantisch gewordene Kirchengemeinde Wilster von vielen Besitzungen
Der spätere berühmte Pädagoge und Didaktiker Wolfgang Ratke (1571 – 1635) wird am 18.10.1571 in Wilster geboren
Seine Geburtsstadt Wilster ehrte ihn in den 1970er Jahren mit der Benennung der Volksschule in "Wolfgang Ratke Schule"
Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Wilster beschließt die Verlegung des Friedhofs vom Kirchplatz auf ein im Winkel zwischen Deichstraße und Zingelstraße gelegenes Gelände
Das Gelände des künftigen Friedhofs wurde mit in Rumfleth abgegrabenen Boden aufgehöht. Der Friedhof wurde bis 1859 betrieben, in Einzelfällen auch länger. Die Zingelstraße führte früher den Namen Schulstraat; die Deichstraße den Namen Kehdinger Straße.
Wilster hat etwa 1.600 Einwohner
Es wurde unterschieden nach Einwohnern und in der Stadt Besitz habenden Bürgern. Es gab 50 Bier-Brauereien, denn Biersuppe war wegen der schlechten Wasserqualität ein beliebtes und zudem preiswertes Nahrungsmittel. Insgesamt bestanden in Wilster etwa 50 Bierbrauereien, eine Weinstube und drei Hamburger Bier Schenken.
Der von alters her auf dem Kirchplatz gelegene Friedhof wird auf einen Platz (heutiger Stadtpark) jenseits des Burggrabens verlegt; die Einweihung des Friedhofs erfolgt am 23.09.1604
Der Weg von der Kirche zum Friehof führte durch den früheren Klüwers Gang, jetzt Bartholomäus Gang (vom Markt zum Stadtpark)
Verheerende Viehseuche grassiert in den Elbmarschen
Ursächlich sind offenbar die lange andauernden Überflutungen infolge der vergangenen Sturmfluten
Truppen des schwedischen Generals Steenbock plündern die Wilstermarsch
Der Große Nordische Krieg dauerte von 1700 bis 1720; die Stadt Altona wurde 1713 durch schwedische Truppen niedergebrannt; Holstein und Dithmarschen wurden schwere Kriegskontributionen auferlegt.