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Chronik Nordsee Sturmfluten

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01. November 1570 - Allerheiligenflut
Gebiete von Flandern bis Jütland betroffen

viele Deiche zerstört, vielerorts großflächige Überflutungen
große Schäden auf den Inseln der niederländischen Provinz Zeeland
Opferzahl geschätzt zwischen 15.000 und 25.000 Toten
allein für das Gebiet zwischen Ems und Weser wird die Opferzahl beziffert mit 10.000
Untergang der Dörfer Oldendorf und Westbense bei Esens in Ostfriesland
große Landverluste in Ostfriesland
Deichbrüche an der Elbe im Alten Land und den Vier- und Marschlanden
Flutmarke an der nördlich von Emden gelegenen Kirche zu Suurhusen: + 4,40 m NN
Dangast: Fluthöhe + 4,41 m NN, MThw NN +0,61m, Windstau 3,80 m
Karwoche März 1578 - Mariä Verkündigungs Flut oder Karfreitagsflut
deutsche und niederländische Küste betroffen

die Flut verursacht überwiegend hohe Sachschäden
01. November 1582 Allerheiligenflut
deutsche Küste betroffen

26. Februar 1625 - Fastelabendflut oder Hohe Eisflut
Küste zwischen Niederlanden und Jütland betroffen,
Deiche durch Eisschollen stark beschädigt in Ostfriesland, Oldenburger Land, Insel Neuwerk und Gebieten an der Niederelbe

In der Folge Ausdeichungen an Jade und Weser
Neuer Deich im Amt Ritzebüttel wird zur Hälfte weggespült,
Deichbrüche im Alten Land und in Hamburg, Wasser fließt in Kirche St. Nicolai zu Hamburg
großräumige Überschwemmungen
23. Januar 1643 - Kalte Paulsflut
dänische, deutsche und niederländische Küste betroffen

Auswirkungen überwiegend auf Sachschäden beschränkt
22. Februar 1651 - Petriflut
ostfriesische Küste und Inseln sowie das Gebiet der Niederelbe besonders betroffen
von 15.000 Opfern wird berichtet

ostfriesische Inseln Langeoog und Juist (im Bereich des heutigen Hammersee) werden jeweils in zwei Teile zertrennt
es kommt zu Deichbrüchen am Festland, die Orte Dorumersiel, Accumersiel und Altensiel werden zerstört
an der Elbe kommt es zu Deichbrüchen im Alten Land
12./13. November 1686 - Martinsflut
Küste von der Elbmündung bis zum Groninger Land betroffen

schwere Deichschäden und zahlreiche Deichbrüche
1600 Menschen ertrunken im Groninger Land, dazu mehrere tausend Stück Vieh
07. bis 09. Dezember - Great Storm of 1703
Küste der gesamten Nordsee betroffen, insbesondere Großbritannien

Royal Navy hat den Verlust von ca. 1.500 Seeleuten zu beklagen;
sie verliert 13 Schiffe
25. Dezember 1717 - Weihnachtsflut
schwerste bis dahin bekannte Sturmflut
gesamte Nordseeküste von den Niederlanden bis Jütland betroffen


Das Ereignis apokalyptischen Ausmaßes ist von zeitgenössischen Chronisten umfassend dokumentiert
ca. 12.000 Tote, ca. 8.000 Gebäude zerstört
an der gesamten Küste und auf den Inseln zahlreiche Deichbrüche
Elb- und See Marschen sowie Halbinsel Eiderstedt überschwemmt,
bei Brunsbüttel wird nach Bruch der Schleuse das Eddelaker Fleth zur weit in das Land reichenden breiten und tiefen "Große Brake" aufgerissen
Inseldurchbrüche auf Juist, Baltrum, Langeoog und Spiekeoog,
Wasserstände:
Dangast NN + 4,90 m,  Windstau 3,84 m, MThw NN + 1,06 m
Hamburg St. Pauli: NN +5,06 m
Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
26. Februar 1718 - Eisflut
Niederländische, Deutsche und Dänische Küste und Gebiete an der Elbe betroffen
Flut läuft höher auf als die Weihnachtsflut vier Wochen zuvor


Flut bewirkt an bei der vier Wochen zuvor geschädigten Deichen deren Versagen und in der Folge immense Schäden
Einbruch von Wasser durch die Große Braake bei Brunsbüttel in den Kudensee, von dort in die Wilstermarsch, großflächige Überflutungen in dieser in weiten Bereihen unter dem mittleren Meeresspiegel liegenden Marsch
Im östlich von Hamburg gelegenen Amt Neuhaus werden 50 Häuser zerstört
Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
31. Dezember 1720 - Neujahrsflut
Neujahrsflut (sh. dazu nächste Zeile)

31. Dezember 1720 / 01. Januar 1721 - Neujahrsflut
Dänische, Deutsche und Niederländische Küste betroffen

Insel Helgoland und die Düne werden auseinandergerissen
am Festland werden viele notdürftig reparierte Deiche schwer beschädigt
Hochmoor zwischen den Landschaften Dithmarschen und Wilstermarsch wird überströmt und die Brake bei Landscheide wird aufgerissen, große Schäden in der Wilstermarsch durch großflächige Überflutungen, hohe Viehverluste, 5 Tote
Itzendorf bei Norden in Ostfriesland wird zerstört und aufgegeben
so wie auch Bettewehr an der Ems (bei Rysum)
3. bis 5. Februar 1825 - Halligflut
lunare Springflut
Niederländische und Deutsche Nordseeküste betroffen
Flut fordert insgesamt 800 Menschenleben

Durchbruch zum Limfjord
Untergang mehrerer Halligen in Nordfriesland:
Hooge 28 Opfer, Nordmarsch und Langeneß 30 Opfer, Gröde 10 Opfer, Südfall 12 Opfer (gesamte Bevölkerung)
Landschaft Krummhörn in Ostfriesland infolge von Deichbrüchen bis zum Geestrand überflutet,
Schwere Dünenverluste und Durchbrüche auf den Inseln Baltrum, Langeoog und Spiekeroog
Deichbrüche bei Cuxhaven in Ritzebüttel (dort 16 Tote) und Groden,
Deichbrüche an der Elbe, zahlreiche Kappenstürze,
Überströmung des Deiches an der Elbe, großflächige Überschwemmung der Wilstermarsch
Überschwemmung der Neustadt in Itzehoe
sehr viele Opfer in den Niederlanden (größte Katatrophe des Jahrhunderts), insbesondere in Groningen, Friesland und Overijssel
Scheitelwasserstände:
Husum NN + 5,23 m
Bremerhaven NN + 5,04 m
Wilhelmshaven NN + 5,03 m
Dangast NN + 5,26 m
Emden NN + 4,65 m
Cuxhaven NN + 4,64 m
Stader Sand NN +5,14 m
St. Pauli NN + 5,24 m

Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
27. November 1825 - Novemberflut
vorrangig niederländische Küste betroffen
sehr schwere Sturmflut mit Scheitelwasserständen teils höher als im Februar

Ribe bzw. Ripen NN + 5,33 m
28. Januar 1901 - sehr schwere Sturmflut
Deutsche Bucht betroffen

Scheitelwasserstände:
Husum NN + 3,15 m
Cuxhaven NN + 3,61 m
Bremerhaven NN + 4,22 m
Bremen NN + 4,85 m
Varel NN + 5,11 m
Emden NN + 5,04 m
13. / 14. Januar 1916 - Sturmflut
Niederländische und Deutsche Küste betroffen

Viele Deichbrüche im Gebiet der Zuiderzee -
Anlaß zur Planung der „Zuiderzeewerke“ und zur Schaffung des Binnenmeeres Ijsselmeer
Scheitelwasserstände:
Husum NN + 4,35 m
Cuxhaven NN + 4,29 m
Bremerhaven NN + 4,58 m
Wilhelmshaven NN + 4,82 m
Varel NN + 5,02 m
Emden NN + 4,70 m
17./18. Februar 1916 - Sturmflut
Deutsche Bucht

Scheitelwasserstände:
Husum NN + 5,01 m
Cuxhaven NN + 4,11 m
Bremerhaven NN + 4,13 m
Wilhelmshaven NN + 4,16 m
Varel NN + 4,23 m
02./03. Dezember 1917 - Sturmflut
Deutsche Bucht

Scheitelhöhen:
Husum NN + 5,01 m
Cuxhaven NN + 4,11 m
Bremerhaven NN + 4,59 m
Wilhelmshaven NN + 4,56 m
Varel NN + 4,23 m
Emden NN + 4,35 m
01./02. November 1921 - Sturmflut
Deutsche Bucht

Scheitelwasserstände:
Cuxhaven NN + 3,92 m
Bremerhaven NN + 4,26 m
Emden NN + 3,92 m
10. / 11. Oktober 1926 - Sturmflut
Deutsche Bucht

Bei diesem Ereignis trat der höchste gemessene Windstau auf mit 3,60 m bei Tnw

Überflutungen in Cuxhaven
Scheitelwasserstände:
Cuxhaven NN + 4,05 m
Bremerhaven NN + 4,27 m
Emden NN + 3,99 m

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