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1930 - Bauernkinder reiten gemeinsam auf einem Pferd - Pferde auf den Höfen

1930 Bauernkinder reiten gemeinsam auf einem Pferd - Pferde auf den Höfen
Bis weit in die 1950er Jahre waren fast auf jedem Bauernhof der Wilstermarsch noch Pferde vorhanden. Wenn auch die Pferde vorrangig als Arbeitstiere gehalten wurden, so dienten sie doch auch als Reittiere – seinerzeit lernte fast jedes Bauernkind das Reiten.
Im Gebrauch waren unterschiedliche Pferderassen; schwere kräftige Tiere als Zugtiere für die Feldarbeit, leichtere Rassen zum Reiten und vor den einspännigen Kutschen.
Da auf den tiefliegenden schweren Böden der Wilstermarsch von den Bauern als vorrangiger Erwerbszweig weitgehend reine Rinderhaltung (Milch- und Fleischvieh) betrieben wurde, war die Anzahl der auf den Höfen gehaltenen Pferde relativ gering; bei Ackerwirtschaft auf den schweren Böden wären vier oder gar sechs Zugpferde vor dem Pflug erforderlich und somit das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag sehr ungünstig gewesen. Dennoch gab es in der Wilstermarsch Höfe, welche zehn Pferde vorhielten.

Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Der Zeitpunkt ist geschätzt;
der Standort der Aufnahme nicht bekannt.

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1950 - Roland Reiten in der Wilstermarsch

1950 Roland Reiten in der Wilstermarsch
Die Werbe-Karte wurde von einem Düngemittel Hersteller herausgegeben.
Sie zeigt das in früheren Zeiten in Schleswig-Holstein vielerorts ausgeübte Roland-Reiten. Dieses war überwiegend eine Pferdesport-Veranstaltung der bäuerlichen Bevölkerung. Heute wird im gesamten Bundesland Schleswig-Holstein nur noch im Dithmarscher Windbergen Roland Reiten veranstaltet.
In der Wilstermarsch wurden früher nach bisherigem Kenntnisstand alljährlich Veranstaltungen mit dem Roland-Reiten vornehmlich am Deich der Elbe in St. Margarethen ausgetragen.
Leider verbrannte der noch zu Beginn der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in der Wilstermarsch benutzte Roland bei dem Schadenfeuer, welches 1964 den Gasthof Franzenburg in St. Margarethen zerstörte.
Bild 3 zeigt den Roland bei dem im Jahre 1949 auf dem Hof Dibbern in Honigfleth veranstalteten reiterlichen Wettkampf. Die Kinder neben dem Roland geben einen Eindruck von der Größe der Figur.
Bild 4 zeigt einen Roland Reiter in Aktion.
Der Roland war eine bemalte menschenähnliche Holzfigur, welche drehbar auf einem Pflock befestigt ist.
Der nahe an der hölzernen Figur vorbei reitende Reiter mußte mit einer kurzen schweren Lanze den am rechten Arm des Roland befestigten Schild treffen und so die gesamte Figur des Roland in eine Drehbewegung versetzen. Die Anzahl der Umdrehungen der Figur bescherten dem Reiter Punkte für die Wertung.
Eine besondere Herausforderung für den Reiter war, daß er schnell reiten mußte, um nicht von dem am linken Arm des sich drehenden Roland befestigten und mit Asche oder Kreide gefüllten Sack getroffen zu werden.
In den Jahren vor 1925 borgten sich die St. Margarethener einen Roland aus Eddelak, bis ihnen dann 1922 der Tischler Heinrich Alpen eine eigene Figur fertigte.
Die Wettbewerbe der Reiter wurden nach dem Verlust des Roland nur noch in der Form des Ringreitens durchgeführt, bei welchem mit einer kurzen Lanze - dem Ringstecher - ein aufgesteckter Ring von der Stange oder einer Leine gestochen wird.
Leider wird das alte Brauchtum des Roland Reiten seit Jahrzehnten in der Wilstermarsch nicht mehr ausgeübt, obwohl es zumindest für die Zuschauer attraktiver als das Ringreiten ist.

Bildrechte:
Ansichtskarte: Superphosphat-Industrie G.m.b.H., Hamburg, Raboisen
Bild 3: Familie Dibbern, Honigfleth
Bild 4: nicht bekannt (das Foto befindet sich im Dithmarscher Landesmuseum)

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1925 - Wilstermarsch Bauer mit seinem Pferd

1925 Wilstermarsch Bauer mit seinem Pferd
Voller Stolz führt ein junger Bauer sein Pferd vor.
Die Privat-Ansichtskarte zeigt vermutlich eine Szene auf einem Gehöft im Raum St. Margarethen.
Bis weit in die 1950er Jahre waren fast auf jedem Bauernhof der Wilstermarsch noch Pferde vorhanden. Wenn auch die Pferde vorrangig als Arbeitstiere gehalten wurden, so dienten sie doch auch als Reittiere – seinerzeit lernte jeder Bauernjunge das Reiten. Verwendet wurden unterschiedliche Pferderassen; schwere kräftige Tiere als Zugtiere für die Feldarbeit, leichtere Rassen zum Reiten und vor den einspännigen Kutschen.
Da auf den tiefliegenden schweren Böden der Wilstermarsch von den Bauern als vorrangiger Erwerbszweig weitgehend reine Rinderhaltung (Milch- und Fleischvieh) betrieben wurde, war die Anzahl der auf den Höfen gehaltenen Pferde relativ gering; bei Ackerwirtschaft auf den schweren Böden wären vier oder gar sechs Zugpferde vor dem Pflug erforderlich und somit das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag sehr ungünstig gewesen. Dennoch gab es in der Wilstermarsch Höfe, welche zehn Pferde vorhielten.

Bildrechte nicht bekannt

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1935 - Junger Bauer auf seinem Pferd

1935 Junger Bauer auf seinem Pferd
Voller Stolz posiert ein junger Bauer auf seinem Pferd. Das Pferd ist ungesattelt, der Reiter sitzt auf einer Satteldecke.
Die Privat-Ansichtskarte zeigt vermutlich - entsprechend der handschriftlichen Namensnennung (Bild 3) auf der Anschriftenseite - den Landwirt Otto Egge.
Otto Egge bekleidete später mehrere Ehrenämter, u.a. war er Vorsitzender des Vereins "Wilstermarsch-Höfe e.V."
Bis weit in die 1950er Jahre waren fast auf jedem Bauernhof der Wilstermarsch noch Pferde vorhanden. Wenn auch die Pferde vorrangig als Arbeitstiere gehalten wurden, so dienten sie doch auch als Reittiere – seinerzeit lernte jeder Bauernjunge das Reiten. Verwendet wurden unterschiedliche Pferderassen; schwere kräftige Tiere als Zugtiere für die Feldarbeit, leichtere Rassen zum Reiten und vor den einspännigen Kutschen.
Es gab es in der Wilstermarsch Höfe, welche zehn und mehr Pferde vorhielten.

Bildrechte nicht bekannt


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1935 - Holsteiner Pferde - Stute Carmen, gezüchtet in Stördorf

1935 Holsteiner Pferde - Stute Carmen, gezüchtet in Stördorf
Bis weit in die 1950er Jahre waren fast auf jedem Bauernhof der Wilstermarsch noch Pferde vorhanden. Nicht wenige Bauern widmeten sich auch der Pferde-Zucht, insbesondere die der kräftigen Holsteiner, welcher auch überregional auf Zuchtschauen erfolgreich vorgestellt wurden.
Abgebildet ist die von Heinrich Reimers in Stördorf gezüchtete Stute Carmen (29389 geb. 1933, von Makler und Ursel, Stamm 223a).
Wenn auch die Pferde seinerzeit vorrangig als Arbeitstiere gehalten wurden, so dienten sie doch auch als Reittiere – seinerzeit lernte jeder Bauernjunge das Reiten. Verwendet wurden unterschiedliche Pferderassen; schwere kräftige Tiere als Zugtiere, leichtere zum Reiten.
Ab Mitte der 1960er Jahre waren für fast ein Jahrzehnt kaum noch Pferde in der Wilstermarsch zu sehen, wenn auch Albert Looft in Bekmünde die Tradition der Pferdezucht hoch hielt.
Heute ist das Holsteiner Pferd ein athletisches, großliniges und ausdrucksvolles Reitpferd mit idealen Anlagen für den Springsport, aber auch für die Dressur und die Vielseitigkeit; es besitzt ein überdurchschnittliches Springvermögen.

Bildrechte; Korösi und Bethke, Berlin

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1930 - Holsteiner Pferde und ihr Pferdefleger

1930 Holsteiner Pferde und ihr Pferdefleger
Bis weit in die 1950er Jahre waren fast auf jedem Bauernhof der Wilstermarsch noch Pferde vorhanden.
Nicht wenige Bauern widmeten sich auch der Pferde-Zucht, insbesondere die der kräftigen Holsteiner, welcher auch überregional auf Zuchtschauen erfolgreich vorgestellt wurden. Wenn auch die Pferde seinerzeit vorrangig als Arbeitstiere gehalten wurden, so dienten sie doch auch als Reittiere – seinerzeit lernte jeder Bauernjunge das Reiten. Verwendet wurden unterschiedliche Pferderassen; schwere kräftige Tiere als Zugtiere, leichtere zum Reiten.
Abgebildet ist ein Pferdepfleger mit einer Stute und ihrem Fohlen.
Der die Karte versendet habende Pferdefleger Walter Weiermann stammt offenbar aus Nordrhein-Westphalen; eine Person gleichen Namens und wohnhaft in Husum wurde 1959 Mitglied im Fußballverein Husum 1918 zu einer Zeit, als die Pferdehaltung in der Wilstermarsch zunehmend stark zurückgegangen war. Der Familienname Weiermann ist in Schleswig-Holstein sehr selten.

Bildrechte: nicht bekannt  (sogenannte Private Postkarte

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1938 - Pferde als Arbeits-, Zug- und Reittiere in der Wilstermarsch

1938 Pferde in der Wilstermarsch als Arbeits-, Zug- und Reittiere
Auf allen Bauernhöfen in der Wilstermarsch wurden in der Zeit bis zu Beginn der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Pferde gehalten. Je nach Größe des Betriebes konnten das ein bis acht Pferde sein.
Alle Bewohner der Höfe verstanden sich in dem Umgang mit den Pferden und konnten diese lenken und auch reiten.
Die Bilder zeigen, wie auf dem Gehöft von Johannes Schade in Kathen, Gemeinde Stördorf, die Pferde eingesetzt wurden.
Bild 1: Einspännige Kutsche auf der geklinkerten Straße in Kathen.
Bild 2: Einspännige Kutsche bei der sonntäglichen Ausfahrt.
Besonders bemerkenswert an der fünfsitzigen Kutsche ist, dass der Kutscher offenbar auf der hinteren Bank sitzt. Der Name für einen derartigen Kutschentyp ist leider nicht bekannt. Wer kann helfen?
Bild 3: Bei Familienfesten wurden gerne die eigenen Reitkünste auch von den Frauen posierend vorgestellt.
Bild 4: Das Pflügen des schweren Marschbodens erfordert vier Pferde als Zugtiere

Bildrechte: Privatfotos Familien Schade und Lefevre, Kathen Gemeinde Stördorf

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1919 - Roland-Reiten am Deich der Elbe in St. Margarethen

1919 Roland-Reiten am Deich der Elbe in St. Margarethen
Neben dem auch heute noch in der Wilstermarsch betriebenen Ringreiten war dort früher auch das Rolandreiten ein beliebter Pferdesport.
In St. Margarethen wurde der sportliche Wettkampf der Reiter im Vorland unmittelbar vor dem Deich betrieben (Bild 1).
Der Roland war eine bemalte menschenähnliche Holzfigur, welcher drehbar auf einem Pflock befestigt ist.
Der nahe an der hölzernen Figur vorbei reitende Reiter mußte mit einer kurzen Lanze den am rechten Arm des Roland befestigten Schild treffen und ihn so in eine Drehbewegung versetzen. Eine besondere Herausforderung für den Reiter war, daß er so schnell reiten mußte, um nicht von dem am linken Arm des sich drehenden Roland befestigten und mit Asche oder Kreide gefüllten Sack getroffen zu werden.
Leider wird das alte Brauchtum seit Jahrzehnten in der Wilstermarsch nicht mehr ausgeübt, obwohl es zumindest für die Zuschauer attraktiver als das Ringreiten ist.
In den Jahren vor 1925 borgten sich die St. Margarethener einen Roland aus Eddelak, bis ihnen dann 1922 der Tischler Heinrich Alpen eine eigene Figur fertigte (Bild 2).
Leider verbrannte der noch zu Beginn der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in der Wilstermarsch benutzte Roland bei dem Schadenfeuer, welches 1964 den Gasthof Franzenburg in St. Margarethen zerstörte. Bild 3 zeigt den Roland bei dem 1949 auf dem Hof Dibbern in Honigfleth veranstalteten reiterlichen Wettkampf. Die Kinder neben dem Roland geben einen Eindruck von der Größe der Figur.
Die Wettbewerbe der Reiter wurden nach dem Verlust des Roland nur noch in der Form des Ringreitens durchgeführt, bei welchem mit einer kurzen Lanze - dem Ringstecher - ein aufgesteckter Ring von der Stange oder einer Leine gestochen wird.
In St. Margarethen erfolgte das Ringreiten ebenfalls auf einer Fläche vor dem Elbedeich (Bild 4)

Bildrechte: Bild 1,2 und 4 nicht bekannt
Bild 3: Privatfoto Familie Dibbern, Honigfleth
Anmerkung: Die Bilder 1 und 2 wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Dieter Sönnichsen, Burg

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1895 - Weiß geborene Pferde aus Wilster für die Kaiserin von Rußland

1895 Weiß geborene Pferde aus Wilster für die Kaiserin von Russland
Ein seinerzeit in vielen Zeitungen des Deutschen Reiches berichtetes Ereignis war die Lieferung von besonderen Pferden für den Marstall des Russischen Kaiserhof in St.Petersburg.
So berichtete z.B. die Zeitung "Teltower Kreisblatt" in Berlin in ihrer Nr. 235 von Sonntag, den 6. Oktober 1895 folgendes:
"Vier weiß geborene Pferde verschickte dieser Tage der Pferdehändler Auhage in Wilster (Schleswig-Holstein) an den Kaiserlichen Marstall in St.Petersburg. Dieselben sollen schon hier einen Preis von 13.000 Mark bedingen. Der Transport ging über Lübeck nach Reval und von da per Bahn an den Bestimmungsort. Durch diese vier Pferde soll das Dutzend weiß geborene, das für das Gespann der russischen Kaiserin bestimmt ist, wieder vollzählig sein.
Bisher soll Pferdehändler Oppenheimer in Hannover die Lieferung der Pferde für den Marstall der Kaiserin besorgt haben, diesmal aber nicht im Stande gewesen sein, das Gewünschte auftreiben zu können."
Weiß geborene Pferde, sogen. dominant weiße Pferde, haben im Gegensatz zu Schimmeln ein schneeweißes Fell.
Der Bericht sowie weitere Nachrichten des "Teltower Kreisblatt" zu Ereignissen in Wilster können in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.
Kaiserin und Gemahlin des russischen Zaren Nikolaus II (*18.05.1868, + 17.07.1918) war die deutsche Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt (*06.06.1827, + 17.07.1918), welche nach Konversion zur russisch-orthodoxen Kirche den Namen Alexandra Fjodorowna führte. Die Heirat fand statt am oo 26.11.1894 im Winterpalast zu St.Petersburg.
Das Ehepaar mit seinen fünf Kindern wurde in Jekaterinenburg von den Bolschewiki ermordet; Bild 1 zeigt die Zaren Familie.
Der 1855 geborene und 1928 gestorbene Landwirt Heinrich Auhage war der bedeutendste Remonten-Händler Deutschlands und der größte Grundbesitzer der Wilstermarsch. Vor dem Ersten Weltkrieg belieferte er vier Kaiserreiche mit seinen Pferden - „König von Wilster“ wurde er genannt.
Haus und Stallgebäude des Hofes Auhage standen an der Neuen Burgerstraße in Wilster (Bilder 2 bis 4); die Gebäude wurden in den Jahren 1961/62 abgebrochen.

Bildrechte:
Bild 1: Boasser und Eggler, St. Petersburg, Russland (Quelle Wikipedia)
Bild 2: nicht bekannt
Bild 3: Friedrich Schlüter, Wilster
Bild 4: Carl Kuskopp, Wilster

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1950 - Landwirtschaftliche Arbeit in der Wilstermarsch auf dem Hof Dibbern in Honigfleth

1950 Landwirtschaftliche Arbeiten in der Wilstermarsch auf dem Hof Dibbern in Honigfleth
In den ersten Jahren nach dem II. Weltkrieg wurden auf den Bauernhöfen der Wilstermarsch in Ermangelung von Traktoren fast ausschließlich Pferde als Zug- und Arbeitstiere eingesetzt.
Bilder 1 und 2: Heuernte - das geschnittene, ausgebreitete und zu Heu trocknende Gras wurde mehrmals maschinell mit dem von Pferden gezogenen Heuwender umgeschichtet.
Bild 3: Die Pferde der Bauern wurden auch als Reitpferde genutzt - auch die Kinder der Bauern konnten von früher Jugend an reiten.
Bild 4: Pferde wurden als Zugpferde auch vor Ackerwagen gespannt, wenn die landwirtschaftlichen Flächen zur Vermeidung einer Versauerung der Böden und zur Erzielung einer optimalen Bodenreaktion gekalkt wurde. Diese Arbeit war eine schwere und unangenehme, da sie in Ermangelung geeigneter Gerätschaften in Handarbeit erfolgte.

Bildrechte: Privatfotos der Familie Dibbern, Honigfleth

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1949 - Pferde als Arbeitstiere - Pflügen, Heuernte, Ausfahrt

1949 Pferde als Arbeitstiere - Pflügen, Heuernte, Ausfahrt
Noch bis weit in die 1950er Jahre wurden seit Alters her in der Wilstermarsch Pferde als Arbeitstiere eingesetzt. Während kleiner Bauernhöfe nur über zwei Pferde verfügten, standen in den Ställen der größeren Höfe bis zu zehn Pferde als Arbeitstiere.
Bild 1: das vierspännige Pflügen des schweren Marschbodens erforderte viel Erfahrung und Geschick des Lenkers.
Bild 2: Bauernjungs beherrschten schon in jungen Jahren den Umgang mit den Pferden.
Bild 3: die jährlich zumeist dreimal durchgeführte Heu-Ernte erforderte viel Muskelkraft, denn das Heu wurde vielfach von Hand zusammen gerecht und auf den von Pferden gezogenen Wagen aufgestakt.
Bild 4: Ausfahrt mit der einspännigen Gig (einer kleinen offenen Kutsche) nach getaner Arbeit.

Bildrechte: nicht bekannt

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1940 - Wilsterau am Brook - aufliegende Frachtewer ATALANTA und MELPOMENE

1940 Wilsterau am Brook - Aufliegende Frachtschiffe ATALANTA und MELPOMENE.
Links das Ufer der an die Mühlenstraße angrenzenden Grundstücke - das ehemalige Galgenland, auf dem im Mittelalter das Hochgericht stand.
Während des II. Weltkrieges waren einige der in Wilster beheimateten Schiffer zum Militär eingezogen, ihre Schiffe lagen im Brook-Hafen auf. So auch die beiden Frachtewer ATALANTA (links) und MELPOMENE (rechts). Letztere war später das letzte auf der Wilsterau verkehrende Frachtschiff und es liegen zu ihm umfangreiche Informationen vor.
Die MELPOMENE wurde 1895 als eiserner Besan-Ewer auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Er fuhr das Schiff mit seiner Ehefrau Marie geb. Bösch, welcher er 1922 geheiratet hatte und die zu dem Zeitpunkt gerade achtzehn Jahre alt war.
Johannes Wicht ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor in die MELPOMENE einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der Schiffer durch Ertrinken den Tod, wonach dann seine Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb.
Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilsteraner Schiffer Emil Hasch, den sie 1931 geheiratet hatte, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges.
Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden. Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier; sie war die einzige Ewer-Führerin an der Niederelbe. Als solche wurde sie auch Mitglied der wilsteraner Schiffergilde "Die Eintracht", deren einziges weibliches Mitglied sie war. Sie betrieb die Schifffahrt bis 1962 und heiratete danach noch einmal; im Januar 1968 ist sie verstorben.
Im Jahr 1963 erwarb der Müllermeister Detlef Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelten Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Kürzlich wurde das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe), wo sie heute noch zu bewundern ist.

Bildrechte: Hans Andres, Hamburg

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03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

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MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE
Der letzte Fracht-Ewer auf der Wilsterau
Der eiserne Besan-Ewer MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Dieser ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der neue Eigner den Tod, wonach dann die Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb. Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilster Schiffer Emil Hasch, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges. Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden.
Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier und der Begründer (Peter J. von Holdt) dieser Heimat Seite kann sich noch gut an sie erinnern.
Im Jahr 1960 erwarb der Müllermeister Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt. Bild 2 zeigt die CHRISTINA an ihrem Liegeplatz in Sichtweite der Rumflether Mühle.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE von TOLLERORT wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelter Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Gegenwärtig (2013) wird das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe). Siehe dazu mehr zu MELPOMENE
Der wieder verwendete Name MELPOMENE ist absolut passend für das alte Schiff. Melpomene „die Singende“ ist eine der neun Musen aus der griechischen Mythologie. Melpomene hat über lange Zeiträume Unglück und Leid gesehen; durch ihren Gesang transportiert sie neue Kraft in den menschlichen Geist und hilft so, den Stürmen des Lebens zu begegnen. Eine solche Geschichte hat auch der Besan-Ewer MELPOMENE.
Bild 1 Die CHRISTINA ex MELPOMENE in der Schleusenkammer am Kasenort
Bild 2 Die CHRISTINA ex MELPOMENE beim Einlaufen in die Schleuse Kasenort
Bild 3 Die CHRISTINA ex MELPOMENE bei der Rumflether Mühle
Bild 4 die gleichnamige Galeasse Melpomene des Burger Schiffers H.F. Meyburg

Es gab in der Region ein weiteres Frachtschiff mit dem Namen MELPOMENE. Dieses war die in Bild 4 abgebildete geleichnamige Galeasse; sie war 1912 erbaut worden für den Schiffer H.F. Meyburg aus Burg in Dithmarschen. Dieses Schiff war wesentlich größer und hatte auch ein ganz anderes Heck. Meyburg liess sich 1938 in Beidenfleth ein neues Schiff bauen, welches ebenfalls wieder den Namen MELPOMENE bekam. Sein altes Schiff verkaufte er an Kapitän Theodor Behrmann aus Krautsand, der seine Neuerwerbung in TELSE INGE umbenannte.
1964 wurde das Schiff abgewrackt.

Bildrechte:
Bild 1 nicht bekannt
Bild 2 Heino Looft, Wilster
Bild 3 Cramers Kunstanstalt KG., Dortmund
Bild 4 nicht bekannt; es wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Rudolf Böckmann, Burg / Dithmarschen
Die Informationen zur Burger MELPOMENE stammen von Herrn Andre Konietzko, Elmshorn

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1898 - Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848

1898 Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848
Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Am 24. März 1848 hatten sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark erhoben. Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Die Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages der Erhebung wurde 1898 begangen.
Die Karte zeigt:
- die Losung "Up ewig ungedeelt" entsprechend der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 und des dem Dänischen König abverlangten Schwurs.
- die Flagge Schleswig-Holsteins.
Die Flagge ist 1848 zur Zeit der Erhebung unter Verwendung der Farben aus den Wappen der Herzogtümer als Trikolore gestaltet; dieses unter Verzicht auf das Gold (gelb) des Herzogtums Schleswig.
- den goldenen Prägedruck eines Wappen.
Es handelt sich um das Wappen des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf aus den Jahren um 1616 - 1659
Blasonierung (heraldische Beschreibung, Seitenbezeichnung aus der Sicht des Schildträgers.
Oben rechts: Norwegen
Auf rotem Feld ein nach links steigender goldener gekrönter Löwe mit angehobener Tatze und ausgestreckter Zunge, der in den Vordertatzen eine angehobene Streitaxt mit goldenem Schaft und einem Blatt aus Silber hält- über dem Schild eine königliche Krone.
(Anmerkung: der Löwe im norwegischen Wappen schreitet nach rechts)
Oben links: Schleswig
Auf goldenem Feld zwei blaue, nach innen gewandte, rot bewehrte, übereinander schreitende Löwen.
Anmerkung: Die Schleswigschen Löwen sind dem Dänischen Wappen mit den drei Löwen und 9 roten Herzen entnommen, wobei für das Herzogtum eine Reduzierung auf zwei Löwen vorgenommen wurde
Mittig rechts: Holstein
Auf rotem Feld ein silbernes Nesselblatt
Mittig links: Stormarn
Auf rotem Feld ein nach rechts schreitender silberner Schwan mit erhobenen Flügeln und einer goldenen Krone um den Hals.
Unten: Dithmarschen
Auf rotem Feld auf silbernem galoppierenden Pferd mit goldenem Sattel, goldenem Zaumzeug und blauer Satteldecke ein golden gerüsteter, ein silbernes Schwert über dem Kopf schwingender Reiter mit silbernem Helmbusch.
Herzschild: Großherzogtum Oldenburg
Gevierter Schild; 1 und 4 in Gold zwei rote waagerechte Balken; 2 und 3 in Blau ein goldenes Nagelspitzkreuz

Es handelt sich um das Wappen der Herzöge von Gottorf (aus der Zeit Friedrichs III.; dieser war von 1616 bis 1659 Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf). Friedrich III war somit Landesherr verschiedener über das heutige Schleswig-Holstein verteilter Territorien – Wilster und die Wilstermarsch gehörten nicht dazu.
Das Wappen entspricht in seiner Zusammensetzung dem Titel des Herzogs:
Erbe zu Norwegen [Löwe], Herzog zu Schleswig [zwei Löwen], Holstein [Nesselblatt], Stormarn [Schwan] und der Dithmarschen [Reiter], Graf zu Oldenburg und Delmenhorst [Herzschild mit Balken und Kreuz]

Bildrechte: nicht bekannt

Anmerkung: Für einen Liberalen - wie Peter von Holdt als dem Begründer dieser Heimat-Seite - war es amüsant zu lesen, was der englischsprachige Absender der Karte schreibt über die Meinung eines strammen Konservativen zu den Liberalen insgesamt. Da hat sich, so scheint es, in den vergangenen einhundertzwanzig Jahren nicht viel verändert.

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1956 - Neueindecken des Reeth-Daches des Hofes Dibbern in Honigfleth

1956 Neueindecken des Reeth-Daches des Hofes Dibbern in Honigfleth in der Gemeinde Stördorf.
Mit Reeth (Reet, Riet, Schilfrohr) gedeckte Bauernhäuser waren früher in der Wilstermarsch die Regel. Die Dächer mußten alle 30 bis 50 Jahre erneuert bzw. repariert werden.
Das in geschnürten Bündeln geliefert Reeth wurde auf der Lattung verteilt und so verschoben, daß die unteren Enden des Bündels eine durchgehend geneigte Fläche bildeten. Sie wurde zumeist mit einer Drahtbindung oder starken Schnüren am Dach fixiert und dann mit dem Klopfbrett in Form gebracht. Lage für Lage wird das Reeth bis zum Erreichen des Dachfirsts aufgebracht. Das Foto (Bild 1) zeigt die Reeth- Dachdecker bei der Arbeit.
Bild 2 zeigt das Gehöft einige Jahre zuvor (ca. 1950) mit dem reparaturbedürftig werdenden Dach auf der Rückseite des Gehöfts. Davor auf dem Pferd sitzend der Sohn des Landwirtes. Zur damaligen Zeit wurden auf den Höfen der Wilstermarsch weitgehend noch Pferde als Zug- und Arbeitstiere gehalten.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1950 - Bergung des Getreides in der Wilstermarsch, Hof Dibbern in Honigfleth

1950 Bergung des Getreides in der Wilstermarsch, Hof Dibbern in Honigfleth
Das 1950 geschnittene Getreide wurde seinerzeit nach der auf dem Feld erfolgten Trocknung geborgen und zum Dreschen zu der zumeist auf dem Hofplatz eingesetzten Dreschmaschine transportiert. Das Zusammenrechen und Aufladen des Getreides war eine mühevolle Arbeit, an welcher sich auch die auf den Höfen wohnenden Frauen und halbwüchsigen Kinder beteiligten.
Die auf dem Ackerwagen aufgetürmten Halme wurden mit dem über die Ladung gelegten Gürtelbaum fixiert. Seinerzeit wurden auf fast allen Höfen der Wilstermarsch noch Pferde als Zugtiere eingesetzt.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1950 - Getreideernte mit einem von Pferden gezogenen Bindemäher

1950 Getreideernte mit dem von Pferden gezogenen Bindemäher
In den Jahren nach dem II. Weltkrieg waren bis in die 1960er Jahre bei der Getreideernte Bindemäher im Gebrauch - in der Zeit danach wurden sie durch Mähdrescher ersetzt.
Der Mähbinder oder Bindemäher schnitt nicht nur das Getreide, sondern führte auch das Bündeln und Binden der Getreidehalme zu Garben durch. Die Garben (Bündel aus Getreidehalmen, bei denen die Ähren allesamt nach einem Ende ausgerichtet sind) legte die von Pferden oder einem Traktor gezogene Maschine auf dem Feld ab. Pferde wurden noch in den 1950er Jahren als Zugtiere eingesetzt.
Auf allen Bauernhöfen in der Wilstermarsch wurden in der Zeit bis zu Beginn der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Pferde gehalten. Je nach Größe des Betriebes konnten das ein bis acht Pferde sein. Häufig genug mußten die landwirtschaftlichen Geräte beim Pflügen oder Ernten vierspännig gezogen werden.
Bild 1: Vier Arbeits-Pferde des Hofes Dibbern, Honigfleth, bereit zum Einschirren vor den Mähbinder.
Bild 2: von vier Pferden gezogener Mähbinder bei der Getreideernte
Bild 3: von vier Pferden gezogener Mähbinder bei der Getreideernte
Bild 4: von zwei Pferden gezogener Ackerwagen holt die Garben zum Dreschen auf die Hofstelle.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth, Gemeide Stördorf

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1909 - Fähre Burg über den Kaiser-Wilhelm-Kanal (Ex)

1909 Fähre Burg über den Kaiser-Wilhelm-Kanal (heutiger Nord- Ostsee Kanal)
Blick vom südlichen Kanalufer bei Äbtissinwisch auf den Fähranleger und die Fähre, auf welcher zwei Pferde-Fuhrwerke auf das Übersetzen warten.
Auf dem jenseitigen Ufer ist das Burger Fährhaus zu erkennen; ganz im Hintergrund die Höhen des Klev bei Burg mit der Windmühle auf dem Mühlenberg, ganz rechts der bewaldete Wall der ringförmigen Bökelnburg.
Im Vordergrund links eine Seilwinde / Winsch, mit welcher die Fährprahme verholt werden konnten.
Der am 21.06.1895 nach achtjähriger Bauzeit eingeweihte Kaiser-Wilhelm-Kanal, nach 1948 Nord-Ostsee-Kanal (NOK) oder Kiel-Canal genannt, bildet seither für den Bereich der Wilstermarsch eine optisch wahrnehmbare Grenze zu Dithmarschen, wenn auch der Landschaftsraum Wilstermarsch bis an den Klev bei Burg reicht und die politische Grenze von ihm abweicht und teilweise sogar über den Kanal hinweg pendelt.
Die durch den Bau des Kanals durchschnittenen Verbindungen der Verkehrswege werden seither durch Brücken und Fähren aufrecht erhalten. Weil bestehende Verbindungen zerschnitten wurden, wird von den Nutzern der Kanal-Fähren kein Fährgeld erhoben; bei der Nutzung von Fluß-Fähren ist das bekanntlich anders.
Die Burger Fähre über den Nord- Ostsee Kanal ermöglicht dessen Überquerung im Zuge der Landstraße L 135 zwischen Wilster und Burg in Dithmarschen.
Die bei Kanal-km 14,847 verkehrende Fähre Burg ist heute eine freifahrende Fähre. Noch bis weit in die 1950er Jahre verkehrten hier – so wie auf der Abbildung - Kettenfähren, welche auf Grund ihrer Betriebsart nicht frei manövrieren konnten und insofern erhebliche Rücksichten auf die vorfahrtberechtigte Schifffahrt nehmen mußten.

Bildrechte: Glückstadt & Münden, Hamburg
Aufgelegt wurde die Karte von Schütt´s Gasthof (Carl Rose) in Burg. Der Versender der Karte hat hier offenbar den Martinstag (11. November 1909) verbracht; er beklagt in seiner Botschaft zwar das Wetter, lobt aber - verziert mit einer Zeichnung - den Braten als herr-r-r-r-rlich!
Anmerkung: Die Karte befindet sich in einer externen Sammlung

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1951 - Sattel-Schweine werden auf den Höfen der Wilstermarsch gehalten

1951 Sattel-Schweine werden auf den Höfen der Wilstermarsch gehalten.
Die heutige Massenhaltung gab es noch nicht!
In den Jahren nach 1945 wurden von den landwirtschaftlichen Betrieben der Wilstermarsch die zu den sogenannten Fettschweinen gehörenden Angler Sattelschweine gehalten.
Es wurden auch Kreuzungen mit dem Edelschwein vorgenommen (Bild 1 zeigt einen entsprechenden Wurf).
Der Name der Sattelschweine bezieht sich auf die Färbung, denn während die vordere und hintere Körperhälfte jeweils schwarz sind, zieht sich ein weißer Gürtel oder Sattel über die Vorderhand.
Als großer Vorteil der robusten Sattelschweine galt, daß sie sehr anspruchslos in der Halteform sind, eine gute Weidefähigkeit haben und dort sogar ihre Ferkel aufzogen. Weil aber ab den 1960er Jahren von den Verbrauchern das fette Fleisch nicht mehr so nachgefragt war, stand die Rasse zeitweilig vor dem Aussterben. Auch heute noch gehört sie zu den gefährdeten Haustierrassen.
Die Bilder zeigen auf dem Hof Dibbern in Honigfleth eine Muttersau mit ihren Ferkeln (offenbar Kreuzung aus Edelschwein und Sattelschwein).

Bildrechte: Privatfotos, Familie Dibbern, Honigfleth

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