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1956 - Neueindecken des Reeth-Daches des Hofes Dibbern in Honigfleth

1956 Neueindecken des Reeth-Daches des Hofes Dibbern in Honigfleth in der Gemeinde Stördorf.
Mit Reeth (Reet, Riet, Schilfrohr) gedeckte Bauernhäuser waren früher in der Wilstermarsch die Regel. Die Dächer mußten alle 30 bis 50 Jahre erneuert bzw. repariert werden.
Das in geschnürten Bündeln geliefert Reeth wurde auf der Lattung verteilt und so verschoben, daß die unteren Enden des Bündels eine durchgehend geneigte Fläche bildeten. Sie wurde zumeist mit einer Drahtbindung oder starken Schnüren am Dach fixiert und dann mit dem Klopfbrett in Form gebracht. Lage für Lage wird das Reeth bis zum Erreichen des Dachfirsts aufgebracht. Das Foto (Bild 1) zeigt die Reeth- Dachdecker bei der Arbeit.
Bild 2 zeigt das Gehöft einige Jahre zuvor (ca. 1950) mit dem reparaturbedürftig werdenden Dach auf der Rückseite des Gehöfts. Davor auf dem Pferd sitzend der Sohn des Landwirtes. Zur damaligen Zeit wurden auf den Höfen der Wilstermarsch weitgehend noch Pferde als Zug- und Arbeitstiere gehalten.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1958 Reeth Ernte auf der in der Neujahrsflut 1721 aufgerissenen Brake in Landscheide

1958 Reeth Ernte auf der in der Neujahrsflut 1721 aufgerissenen Brake in Landscheide
Mit Reeth (Reet, Riet, Schilfrohr) gedeckte Bauernhäuser waren früher in der Wilstermarsch die Regel. Diese Art der Eindeckung mußte alle 30 bis 50 Jahre erneuert bzw. grundlegend repariert werden.
Das Reeth wurde im Winter geerntet von den gefrorenen Flächen der größeren Gewässer, welche flache und mit Riethbewuchs bestandene Uferpartien aufwiesen. Der Schnitt erfolgte entweder mit der Sense oder – bei ausreichend hohem Wasserstand – mittels eines über das Eis geschobenen Messerbalken.
Das Reeth wurde in Bündeln geschnürt. Das so geliefert Reeth konnte dann beim Eindecken der Dächer von den Dachdeckern auf der Lattung verteilt und so verschoben, daß die unteren Enden des Bündels eine durchgehend geneigte Fläche bildeten. Sie wurde zumeist mit einer Drahtbindung oder starken Schnüren am Dach fixiert und dann mit dem Klopfbrett in Form gebracht. Lage für Lage wurde so das Reeth bis zum Erreichen des Dachfirsts aufgebracht.
Ein besonders lohnender Bereich für die schwere und arbeitsintensive Ernte des Reeth war die Brake in der Gemeinde Landscheide. Dieser Flachsee, welcher gegenüber dem heutigen Zustand früher wesentlich ausgedehnter war, ist in der Neujahrsflut in der Nacht vom 31.12.1720 auf den 01.01.1721 entstanden. Die nach der Flutkatatrophe des  Jahres 1717 zerstörten und beschädigten Deiche an der Elbe waren noch nicht wieder wehrfähig geschlossen worden, weshalb die Sturmflut auf der Dithmarscher Seite weit in das Land eindrang und beim Überströmen des damals auf der Grenze zwischen den beiden Landschaften noch vorhandenen Hohen Moor die Brake aufriss.
Seither ist die Fläche des Gewässer jedoch infolge Verlandung und Intensivierung der Entwässerung deutlich geringer geworden (sh. Abbildungen 5 und 6).
Bild 1: Arbeitspause bei der Reeth Ernte
von rechts: Kurt Schmidt, Richard Schmidt, Hermann Wiese (die beiden anderen Personen sind gegenwärtig noch nicht namentlich bekannt - um Mithilfe bei der Benennung wird gebeten)
Bild 2: Reeth Ernte auf der Brake mit dem über die Eisfläche geschobenen Messerbalken
Bild 3 und 4: Transport des in Bündel geschnürten Reeth mit dem Prahm und weiter mit Fuhrwerken
Abbildung 5: Ausdehnung der Brake im Jahr 1912 (Quelle: Website der Gemeinde Landscheide)
Abbildung 6: Ausdehnung der Brake im Jahr 2020 (Quelle: google maps)
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1941 - Fohlen auf dem Hof Dibbern in Honigfleth

1941 Fohlen auf dem Hof Dibbern in Honigfleth
Bis Ende der 1950er Jahre wurden auf vielen Bauernhöfen der Wilstermarsch noch Pferde gehalten; die meisten Bauern züchteten ihre Pferde selbst.
Bild 1: Franz Dibbern (er fiel 1944 im II. Weltkrieg) mit einem Hengst-Fohlen auf der Koppel hinter dem Gehöft. Im Hintergrund rechts sind Gebäude erkennbar, die zum Gasthof "Büchsenkathe" gehörten.
Bild 2: Stute und Fohlen auf der Weide. Im Hintergrund jenseits der damaligen Reichsstraße 5 (spätere B 5) das Gehöft Dibbern. Ganz rechts das Gasthaus "Büchsenkathe" an der Einmündung der von Krummendiek kommenden Chaussee (jetzige L 135)
Bild 3: Stute mit Fohlen auf der Koppel am Hof Dibbern in Honigfleth. Jenseits der von Krummendiek kommenden Landstraße ist der an deren Einmündung in die damalige Reichsstraße 5 (spätere B5) gelegene Gasthof "Büchsenkathe" zu erkennen.
Bild 4: Stute mit Fohlen auf der Weide gegenüber dem Hof Dibbern in Honigfleth. Im Hintergrund der Deich der Bekau sowie die Richtung Heiligenstedten führende Chaussee (damalige Reichsstraße 5, spätere B5).

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1950 - Ackerwagen und Kutschen auf dem Hof Dibbern in Honigfleth

1950 Ackerwagen und Kutschen auf dem Hof Dibbern in Honigfleth
Im ersten Jahrzehnt nach Ende des II.Weltkrieges wurden auf praktisch allen Bauernhöfen der Wilstermarsch noch Pferde als Arbeits-, Zug- und Reittiere gehalten. Die mit hölzernen Speichenrädern und schmiedeeisernen Ringen als Laufflächen versehenen Ackerwagen waren die einschlägigen Transportfahrzeuge. Daneben verfügten die Bauern auch über Kutschen für die feiertägliche Ausfahrt, manchmal sogar über Pferdeschlitten für den Winter sowie den sogenannten Schlöp oder Slöp (ein niedriges schlittenähnliches Gefährt, welches von Pferden über den Boden gezogen wurde).
Bild 1: Ackerwagen auf dem Hof Dibbern in Honigfleth
Bild 2: Einspännige Kutsche auf dem Hof Dibbern in Honigfleth
Bild 3: Ausfahrt mit der einspännigen zweiachsigen Kutsche, einer Phaeton. Die hölzernen Speichenräder noch mit Eisenreifen für die Laufflächen versehen.
Bild 4: Ausfahrt mit der einspännigen Kutsche (in Form einer Gig); die hier angebrachte Luftbereifung sah wenig elegant aus, bot jedoch wohl einen besseren Fahrkomfort.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1942 - Windkraftanlage - Windrotor auf dem Hof Dibbern in Honigfleth

1942 Windkraftanlage - Windrotor auf dem Hof Dibbern in Honigfleth, Gemeinde Stördorf.
Windrotoren dienten zur Stromerzeugung oder unmittelbar zum Antrieb von Schöpfeinrichtungen für die Entwässerung der Ländereien.
Die Windräder der Firmen Apel & Sachau, Wilster, und Köster, Heide, hatten in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts viele der zuvor das Landschaftsbild der Wilstermarsch prägenden Schöpfmühlen, von denen eine bei Honigfleth als Baudenkmal erhalten wurde, abgelöst.
Geschöpft wurde auch bei den von Windrädern angetriebenen Schöpfmühlen weiterhin mit der bewährten Archimedischen Schnecke.
Die Abbildung zeigt ein Windrad auf den Ländereien des Landwirtes Henning Dibbern in Honigfleth.
Leider wurde in der Wilstermarsch nicht eines der bis weit in die 1950er Jahre vorhandenen Windräder erhalten. Dabei wurden in Wilster bei der 1909 gegründeten Maschinenfabrik Apel & Sachau diese Windrotoren sogar hergestellt.

Bildrechte: Privatfoto, Familie Dibbern

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1950 - Pferde auf dem Hof Dibbern in Honigfleth

1950 Pferde auf dem Hof Dibbern in Honigfleth
Bis Ende der 1950er Jahre wurden auf vielen Bauernhöfen der Wilstermarsch noch Pferde als Arbeitstiere gehalten.
Sie wurden aber auch als Reitpferde oder Kutschpferde eingesetzt.
Bild 1: Ausfahrt mit der Pferdekutsche
Bild 2: Reiter auf der Bundesstraße 5 vor dem Hof Dibbern in Honigfleth
Bild 3: Bauernjunge versucht sich als Reiter
Bild 4: Reiter in Kostümen beim Dorffest in Krummendiek

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1915 - Bauernhaus Dibbern in Honigfleth - Gemeinde Stördorf

1915 Bauernhof Dibbern in Honigfleth, Gemeinde Stördorf
Das Gehöft des Landwirtes Henning Dibbern stand unmittelbar an der Chaussee, die von Wilster nach Itzehoe führt - von Wilster kommend unmittelbar vor der Büchsenkate. Die Chaussee ist die damalige Reichsstraße 5 und spätere Bundesstraße 5.
Es handelt sich um den Hof 238 (gem. dem Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild"); vgl. Bild 2.
Das traditionelle alte Gehöft wurde durch einen Neubau ersetzt.

Bildrechte: Privatfoto Familie Dibbern, Honigfleth

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1939 - Bauernhof Dibbern in Honigfleth - Gemeinde Stördorf

1939 Bauernhof Dibbern in Honigfleth
Das Gehöft des Landwirtes Henning Dibbern stand unmittelbar an der Chaussee, die von Wilster nach Itzehoe führt; die damalige Reichsstraße 5 und spätere Bundesstraße 5.
Es handelt sich um den Hof 238 (gem. dem Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild") sh. Bild 2
Das traditionelle alte Gehöft wurde durch einen Neubau ersetzt.

Bildrechte: Privatfoto Familie Dibbern, Honigfleth
Bild 2: Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild"

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1940 - Bauernhof Dibbern in Honigfleth im Winter

1940 Bauernhof Dibbern in Honigfleth, Gemeinde Stördorf, im Winter 1940
Das Gehöft des Landwirtes Henning Dibbern stand unmittelbar an der Chaussee, die von Wilster nach Itzehoe führt; die damalige Reichsstraße 5 und spätere Bundesstraße 5.
Es handelt sich um den Hof 238 (gem. dem Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild") sh. Bild 2
Das traditionelle alte Gehöft wurde durch einen Neubau ersetzt.
Auf Bild 4 ist rechts im Hintergrund der damalige Gasthof "Zur Büchsenkate" erkennbar, er lag an der Einmündung der aus Richtung Krummendiek kommenden Landstraße L 135 (heutige B 431).

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth
Bild 2: "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild"

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1950 - Heuernte in der Wilstermarsch, Hof Dibbern in Honigfleth

1950 Heuernte in der Wilstermarsch auf dem Hof Dibbern in Honigfleth.
In der Zeit nach dem II. Weltkrieg wurden auf den Bauernhöfen der Wilstermarsch fast ausschließlich Pferde zum Ziehen von Geräten eingesetzt.
Die Fotos zeigen Arbeiten bei der Heuernte.
Bild 1: Das geschnittene, ausgebreitete und zu Heu trocknende Gras wurde mehrmals maschinell mit dem von Pferden gezogenen Heuwender umgeschichtet.
Bilder 2 und 3: Das angetrocknete Gras wurde überlappend auf sogenannten Heureutern aufgeschichtet, um so den Trocknungsvorgang zu beschleunigen und eventuelles Regenwasser schnell abfließen zu lassen.
Bild 4: Das Heu wurde zu mächtigen Diemen (Heuhaufen) aufgetürmt, die zumeist in ihren oberen Bereichen mit Planen abgedeckt wurden.
Die zumeist dreimal pro Saison vorzunehmende Heu-Ernte war eine zeitaufwendige Arbeit, an der sich neben anderen Helfern regelmäßig auch die Frauen und halbwüchsigen Kinder des Hofes beteiligen mußten.

Bildrechte: Privatfotos der Familie Dibbern, Honigfleth

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1949 - Rolandreiten auf dem Hof Dibbern in Honigfleth

1949 Rolandreiten auf dem Hof Dibbern in Honigfleth.
Neben dem auch heute noch in der Wilstermarsch betriebenen Ringreiten war dort früher auch das Rolandreiten ein beliebter Pferdesport.
Das Foto zeigt das Aufstellen des Roland (eine bemalte menschenähnliche Holzfigur), welcher drehbar auf einem Pflock befestigt ist.
Der nahe an der hölzernen Figur vorbei reitende Reiter mußte mit einer kurzen Lanze den am rechten Arm des Roland befestigten Schild treffen und ihn so in eine Drehbewegung versetzen. Eine besondere Herausforderung für den Reiter war, daß er schnell reiten mußte, um nicht von dem am linken Arm des sich drehenden Roland befestigten und mit Asche gefüllten Sack getroffen zu werden.
Leider wird das alte Brauchtum seit Jahrzehnten in der Wilstermarsch nicht mehr ausgeübt, obwohl es zumindest für die Zuschauer attraktiver als das Ringreiten ist.

Bildrechte: Privatfoto Familie Dibbern, Honigfleth

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1950 - Bergung des Getreides in der Wilstermarsch, Hof Dibbern in Honigfleth

1950 Bergung des Getreides in der Wilstermarsch, Hof Dibbern in Honigfleth
Das 1950 geschnittene Getreide wurde seinerzeit nach der auf dem Feld erfolgten Trocknung geborgen und zum Dreschen zu der zumeist auf dem Hofplatz eingesetzten Dreschmaschine transportiert. Das Zusammenrechen und Aufladen des Getreides war eine mühevolle Arbeit, an welcher sich auch die auf den Höfen wohnenden Frauen und halbwüchsigen Kinder beteiligten.
Die auf dem Ackerwagen aufgetürmten Halme wurden mit dem über die Ladung gelegten Gürtelbaum fixiert. Seinerzeit wurden auf fast allen Höfen der Wilstermarsch noch Pferde als Zugtiere eingesetzt.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1910 - Reeth Ernte in der Wilstermarsch

1910 Ernte von Reeth in der Wilstermarsch
Die als Reklamekarte konzipierte Bildpostkarte des seinerzeit mit seinem Photo-Atelier in der Schmiedestraße 28 ansässigen Wilsteraner Fotografen Friedrich Schlüter zeigt die winterliche Reeth-Ernte.
Reeth (auch: Reet, Reth, Reith, Ried, Riet, Rohr und ähnlich) ist das getrocknete Schilfrohr, mit welchem traditionell die Dächer der Höfe in der Wilstermarsch gedeckt wurden.
Das Reeth wurde im Winter von den gefrorenen Flächen aus geerntet. Der Schnitt erfolgte entweder mit der Sense oder – bei ausreichend hohem Wasserstand – mittels eines über das Eis geschobenen Messerbalkens.
Das Motiv wurde auch für in den Verkauf gelangte Ansichtskarten verwendet.

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

Anmerkung: Die ergänzend vorgestellte postalisch gelaufene Ansichtskarte befindet sich in der Sammlung Karl Kautz, Brokdorf

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1940 - Mahd des Getreides mit einem von drei Pferden gezogenen Mähbinder

1940 Mahd des Getreides mit einem von drei Pferden gezogenen Mähbinder
In der Zeit während des II. Weltkrieges und davor wurden in der Landwirtschaft der Wilstermarsch für die Mahd des Getreides zwei bis vier Pferde vor den Mähbinder gespannt.
Der Mähbinder oder Bindemäher schnitt nicht nur das Getreide, sondern führte auch das Bündeln und Binden der Getreidehalme zu Garben durch. Die Garben (Bündel aus Getreidehalmen, bei denen die Ähren allesamt nach einem Ende ausgerichtet sind) legte die von Pferden oder einem Traktor gezogene Maschine auf dem Feld ab.
Die Bilder zeigen die Mahd des Getreides mit einem von drei Pferden gezogenen Mähbinder auf einem Getreidefeld des Hofes Dibbern in Honigfleth

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth, Gemeide Stördorf

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1957 - Strohbergung mit einem Schlöp

1957 Strohbergung mit einem Schlöp auf den Ländereien des Hofes Dibbern, Honigfleth
Das auf dem Feld ausgedroschene Stroh wurde in Handarbeit geschichtet auf ein hölzernes Gestell (sogenannter Reuter), welches auf einem Schlöp bzw. Slöp montiert war.
Der Schlöp - ein flacher Schlitten mit über die Kufen genagelten Brettern - wurde von einem Trecker gezogen. Auf Bild 2 sind die Kufen des Schlöp gut erkennbar.
Bei der Bergung der Ernte mußten auch die Frauen und halbwüchsigen Kinder des Hofes helfen.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth, Gemeide Stördorf

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1950 - Roland Reiten in der Wilstermarsch

1950 Roland Reiten in der Wilstermarsch
Die Werbe-Karte wurde von einem Düngemittel Hersteller herausgegeben.
Sie zeigt das in früheren Zeiten in Schleswig-Holstein vielerorts ausgeübte Roland-Reiten. Dieses war überwiegend eine Pferdesport-Veranstaltung der bäuerlichen Bevölkerung. Heute wird im gesamten Bundesland Schleswig-Holstein nur noch im Dithmarscher Windbergen Roland Reiten veranstaltet.
In der Wilstermarsch wurden früher nach bisherigem Kenntnisstand alljährlich Veranstaltungen mit dem Roland-Reiten vornehmlich am Deich der Elbe in St. Margarethen ausgetragen.
Leider verbrannte der noch zu Beginn der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts in der Wilstermarsch benutzte Roland bei dem Schadenfeuer, welches 1964 den Gasthof Franzenburg in St. Margarethen zerstörte.
Bild 3 zeigt den Roland bei dem im Jahre 1949 auf dem Hof Dibbern in Honigfleth veranstalteten reiterlichen Wettkampf. Die Kinder neben dem Roland geben einen Eindruck von der Größe der Figur.
Bild 4 zeigt einen Roland Reiter in Aktion.
Der Roland war eine bemalte menschenähnliche Holzfigur, welche drehbar auf einem Pflock befestigt ist.
Der nahe an der hölzernen Figur vorbei reitende Reiter mußte mit einer kurzen schweren Lanze den am rechten Arm des Roland befestigten Schild treffen und so die gesamte Figur des Roland in eine Drehbewegung versetzen. Die Anzahl der Umdrehungen der Figur bescherten dem Reiter Punkte für die Wertung.
Eine besondere Herausforderung für den Reiter war, daß er schnell reiten mußte, um nicht von dem am linken Arm des sich drehenden Roland befestigten und mit Asche oder Kreide gefüllten Sack getroffen zu werden.
In den Jahren vor 1925 borgten sich die St. Margarethener einen Roland aus Eddelak, bis ihnen dann 1922 der Tischler Heinrich Alpen eine eigene Figur fertigte.
Die Wettbewerbe der Reiter wurden nach dem Verlust des Roland nur noch in der Form des Ringreitens durchgeführt, bei welchem mit einer kurzen Lanze - dem Ringstecher - ein aufgesteckter Ring von der Stange oder einer Leine gestochen wird.
Leider wird das alte Brauchtum des Roland Reiten seit Jahrzehnten in der Wilstermarsch nicht mehr ausgeübt, obwohl es zumindest für die Zuschauer attraktiver als das Ringreiten ist.

Bildrechte:
Ansichtskarte: Superphosphat-Industrie G.m.b.H., Hamburg, Raboisen
Bild 3: Familie Dibbern, Honigfleth
Bild 4: nicht bekannt (das Foto befindet sich im Dithmarscher Landesmuseum)

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1952 - Traktoren lösen die Pferde als Zugtiere ab auf dem Hof Dibbern in Honigfleth

1952 Traktoren lösen die Pferde als Zugtiere ab auf dem Hof Dibbern in Honigfleth.
Bald nach der Währungsreform des Jahres 1949 und dem folgenden rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, welcher auch die Lage in der Landwirtschaft positiv beeinflußte, wurde auch dort die Mechanisierung voran getrieben. Diese vor dem Kriege bereits eingetretene Entwicklung war einige Jahre lang zum Stillstand gekommen. Viele Bauern erwarben kleine und nach heutigem Maßstab leistungsschwache Traktoren. Diese Schlepper lösten die Pferde als Zugtiere ab - Bilder 1 und 2 symbolisieren diesen Entwicklungssprung.
Vielfach blieben die herkömmlichen Ackerwagen weiterhin eine Zeit lang im Gebrauch (Bilder 3 und 4); nur die hölzernen und mit einem Reifen aus Eisen versehenen Räder wurden durch eine Gummibereifung ausgetauscht.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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1952 - Traktoren lösen die Pferde als Zugtiere ab auf dem Hof Dibbern in Honigfleth b

1952 Traktoren lösen die Pferde als Zugtiere ab auf dem Hof Dibbern in Honigfleth.
Bald nach der Währungsreform des Jahres 1949 und dem folgenden rasanten wirtschaftlichen Aufschwung, welcher auch die Lage in der Landwirtschaft positiv beeinflußte, wurde auch dort die Mechanisierung voran getrieben. Diese vor dem Kriege bereits eingetretene Entwicklung war einige Jahre lang zum Stillstand gekommen.
Viele Bauern erwarben ab Beginn der 1950er Jahre kleine - nach heutigem Maßstab leistungsschwache - Traktoren. Diese Schlepper lösten die Pferde als Zug- und Arbeitstiere ab.
Die Bilder zeigen Arbeiten bei der Heuernte.

Bildrechte: Privatfotos Familie Dibbern, Honigfleth

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01 Wahrzeichen der Wilstermarsch - Schöpfmühle Honigfleth - eine Kokermühle

Schöpfmühle Honigfleth - Wahrzeichen der Wilstermarsch - eine Kokermühle
Seit ihrer im Jahr 1960 erfolgten Aufstellung in Honigfleth gilt die alte Schöpfwindmühle als Wahrzeichen der Wilstermarsch. Sie grüßt von ihrem Standort an der Große Feldwettern die Verkehrsteilnehmer sowohl auf der in geringer Entfernung zu ihr verlaufenden Bundesstraße 5 als auch diejenigen, welche auf der Straße Am Steindamm unterwegs sind.
Die alte Mühle ist in Norddeutschland das letzte erhaltene Exemplar von einstmals vielen Hundert dieser insbesondere das Landschaftsbild der Wilstermarsch geprägt habenden Schöpfwindmühlen, deren Betrieb es erst ermöglichte, die Sietländereien intensiver zu bewirtschaften. Neben dem selteneren und leistungsfähigeren Achtkantmühlen wurden ganz überwiegend die kleineren Mühlen vom Typ der Mühle in Honigfleth genutzt. Diese ist von ihrer Bauart her eine Kokermühle.

Es ist ein geradezu absurder Umstand, dass ausgerechnet in der Wilstermarsch, in welcher dieser Mühlentyp wie in keiner anderen deutschen Landschaft vorherrschend war, die Schöpfwindmühle Honigfleth fälschlich als "Bockmühle" bezeichnet wird. Der von der Wilsterschen Zeitung 1960 in ihren seinerzeitigen Berichten über die Aufstellung der Mühle geschossene Bock, wonach diese eine "Bockmühle" sei, lebt jedoch bis heute.
Selbst der 1997 gegründete Förderverein "Bockmühle Honigfleth", welcher dankenswerterweise die Aufgabe übernommen, die heute als Kulturdenkmal geltende und seit 1983 unter Denkmalschutz stehende Schöpfwindmühle zu ihrer Erhaltung zu pflegen und zu betreiben, führt  den falschen Begriff in seinem Namen. Bockwindmühlen können jedoch von ihrer Bauart her niemals Schöpfmühlen sein!
Bilder 1 (Kokermühle) und 2 (Bockmühle) verdeutlichen den Unterschied zwischen den Mühlentypen.

Die alte Kokermühle in Honigfleth ist 1960 von ihrem ursprünglichen Standort an der Dwerfelder Wettern an ihren jetzigen Standort versetzt worden.
Der vormalige Eigentümer, der Landwirt Schütt, hatte das um 1850 entstandene Bauwerk für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Die Erhaltung am ursprünglichen Standort war nicht möglich, da die Wetterndeiche in Dwerfeld in Zusammenhang mit dem sogenannten Inneren Ausbau (der Entwässerung) im Sielverband Kampritt beseitigt wurden und damit auch der alte Standort der Schöpfmühle aufgegeben werden mußte.
Die Wiederaufstellung der Mühle erfolgte auf einem historischen Standort einer Schöpfmühle auf dem Gelände des Hofes Egge in Honigfleth. Auch die Vorgängerin dieser von Windkraft getriebenen Schöpfmühle, schöpfte wie alle anderen mit einer archimedischen Schnecke das Wasser aus den Gräben in die höher gelegenen bedeichten Wettern.
Das Prinzip der archimedischen Schnecke war von dem am 28. November 1745 in Holler´s Fährhaus in Hodorf geborenen Johann Holler in die Wilstermarsch gebracht worden. Johann Holler hatte als Zimmermann in den Niederlanden gearbeitet und dort entsprechende berufliche Erfahrungen gesammelt. Im Jahre 1770 gründete er am Kohlmarkt in Wilster eine Zimmerei, wo die ersten archimedischen Schnecken für die Schöpfmühlen der Wilstermarsch hergestellt wurden. Holler war es wohl auch, der die Bauform der Koker-Mühle in der Wilstermarsch ab 1772 etablierte.

Die älteste Bauform der Mühlen insgesamt ist die Bockmühle (Ständermühle, Kastenmühle), sh. Bild 2. Ihre Konstruktion ist dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche Mühle auf einem senkrechten dicken Pfahl („Hausbaum“) steht, welcher auf einem Stützgestell („Bock“) befestigt ist. Die gesamte Mühle kann mit einem langen Außenbalken in den Wind gedreht werden. Die Bauform der Mühle ließ es nicht zu, sie als Schöpfmühle zum Antrieb einer in einem Trog fest installierten Archimedischen Schnecke zu betreiben.

Die Kokermühle ist gegenüber der Bockmühle eine Weiterentwicklung. Der sogenannte Hausbaum wurde durch einen massiven hölzernen Köcher (den Koker) ersetzt, durch welchen die Königswelle geführt wird. Hierdurch wurde es möglich, große Teile der Mühlenmechanik in den zu einem fest umschlossenen Raum umgestalteten Mühlensockel zu legen. Es mußte nunmehr nicht die gesamte Mühle sondern nur noch der oberhalb des Sockels befindliche Teil in den Wind gedreht werden. Der Antrieb der Archimedischen Schnecke ist bei jeder Stellung der Mühle möglich.
Bei der Kokermühle wird durch zwei Kammräder die Kraft des Windes auf die Schnecke übertragen. Die sich um ihre Mittelachse drehende Schnecke befindet sich in einem eng angepassten Trog. Schnecke und Trog bilden eine Folge von Kammern. Durch die Rotation der Schnecke bewegen sich alle Kammern in Richtung des Schneckenendes und fördern so das in ihnen befindliche Wasser nach oben, während am Schneckenanfang gleichzeitig immer wieder eine neue mit Wasser gefüllte Kammer entsteht.
Vor Etablierung der Kokermühlen bestanden zuvor bereits schon seit zweihundert Jahren vom Wind betriebene Schöpfmühlen anderer Bauart in der Wilstermarsch. Sie waren mit Schaufelrädern ausgestattet; die erste dieser Mühlen ist 1571 in Ecklak errichtet worden. Diese Schöpfeinrichtungen hatten jedoch eine geringe Effizienz.

Bildrechte
Bild 1: Inge Tagge, Münsterdorf
Bild 2: Joachim Eicke-Verlag, Hamburg

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03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

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