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03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

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02 Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 gegen Dänemark

Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung im Jahr 1848 gegen Dänemark.
2008 - Ein Denkmal am Mississippi erinnert an das Geschehen - neu aufgestellter Gedenkstein


Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein gewesen. Am 24. März 1848 erhoben sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark. Entzündet hatte sich die Erhebung an dem Sprachenstreit und der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 „Op ewich ungedeelt“, dem Anspruch einer untrennbaren Zusammengehörigkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Als nach dem Tode des letzten Schauenburgers es zur Wahl König Christians I. von Dänemark zum Landesherrn von Schleswig und Holstein gekommen war, hatte sich dieser in dem Ripener Freiheitsbrief mit den genannte Worten für sich und seine Erben verpflichten müssen, die Unteilbarkeit beider Landesteile anzuerkennen.
Es heißt dort: Wy lawen dat Schleswigk u. Holsten bliewen ewich tosamende ungedelt 1460
(in heutiger Schreibweise: Wir geloben daß Schleswig und Holstein bleiben ewig zusammen ungeteilt.)
Als dieses von Dänemark in Frage gestellt wurde, bewirkte das im Jahr 1848 die Erhebung der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner. Die sogenanten Eiderdänen hatten am 11. März 1848 in Kopenhagen die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat verlangt, wodurch sich der Gegensatz der deutschsprachigen Schleswig-Holsteiner zu Dänemark verschärfte. Es kam zur Erhebung!
Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Den bald von Truppen des Deutschen Bundes unterstützen Schleswig-Holsteinern waren zunächst erhebliche militärische Erfolge gelungen. Doch auf Druck der damaligen europäischen Großmächte zogen Preußen und der Deutsche Bund ihre Truppen wieder ab und veranlaßten sogar in der Schleswig-Holsteinischen Armee dienende Offiziere, ihren Dienst zu quittieren. Ein schändliches Geschehen! Preußen hatte am 10. Juli 1849 einen Waffenstillstand und im Namen des Deutschen Bundes am 2. Juli 1850 einen Sonderfrieden mit Dänemark geschlossen - die Truppen rückten wieder ab. In der Folge konnten die im Stich gelassenen und auf sich selbst gestellten Schleswig-Holsteiner den militärisch überlegenen Dänen nicht stand halten. Die Herzogtümer gelangten wieder unter dänische Kontrolle.
Die gescheiterte Erhebung hatte zur Folge, dass an der Erhebung beteiligte Personen als Rebellen und Aufrührer verfolgt wurden und viele daher ihre Heimat verlassen mußten. Viele Veteranen wanderten in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus. Bei ihnen blieb die Erinnerung an das tragische Geschehen und an die verlassene Heimat unvergessen.
Die Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages der Erhebung konnte 1898 auch in Schleswig-Holstein begangen werden; dieses war möglich geworden, nachdem in der Folge des Krieges von 1865 zwischen Dänemark, Preußen und Österreich die preußische Provinz Schleswig-Holstein entstanden war, welche danach Teil des Deutschen Reiches wurde.
An sehr vielen Orten Schleswig-Holsteins wurden in einer Welle vaterländischer Gefühle Denkmale zur Erinnerung an die Erhebung errichtet und Doppeleichen als Symbol für die Zusammengehörigkeit der Landesteile gepflanzt.
Die Mehrzahl der alten Denkmale wurden in dem Jahrzehnt nach dem II. Weltkrieg dem herrschenden Zeitgeist entsprechend wieder beseitigt. Patriotismus war vielen Menschen obsolet. Auch in Wilster wurde das in der Mitte des Friedhofs in Bischof stehende Denkmal in den 1950er Jahren beseitigt. Dieser Schritt missachtete die Geschichte des eigenen Bundeslandes und verleugnete ein herausragendes Ereignis seiner Historie.

Insbesondere bei den Nachkommen der aus ihrer Heimat vertriebenen Veteranen der Erhebung – der 48er - blieb dieses Ereignis jedoch im Gedächtnis.
Am 30. März 2008 wurde in der im US amerikanischen Staat Iowa am Mississippi gelegenen Stadt Davenport
ein Denkmal an die unvergessenen „48er – Freiheitskämpfer“ gesetzt.
Quelle: HIER Onlinemagazin für Lübeck und Umgebung am 24. März 2008
Dort wird zitiert aus dem Holsteinbuch (USA) Dr. Reppmann:
„Das Ziel war damals: Dem dänischen Despotismus in Bezug auf den jahrelangen Konflikt um die staatliche Zugehörigkeit der damaligen Elbherzogtümer Schleswig und Holstein zu entkommen. Wie festgestellt – ohne Erfolg. Viele dieser „48er“ von Schleswig-Holstein wanderten ins Exil und machten die Mississippistadt Davenport (Iowa, USA) – westlich von Chicago – zu ihrer neuen Wahlheimat. Zum 160. Jahrestag der demokratischen Revolution von 1848 wird dort am 30. März 2008 nun ein großes Denkmal eingeweiht.
Bereits am 24. März 1898 wurde der 50. Jahrestag der Eroberung der dänischen Festungsanlagen im schleswig-holsteinischen Rendsburg gefeiert. Auch im nordamerikanischen Davenport zogen damals rund 1200 Menschen durch die Straßen, um anschließend an der Einweihung eines Gedenksteins teilzunehmen.
Zwei sich kreuzende Eichenzweige umrahmten die in Stein gemeißelte Inschrift:
„Schleswig-Holstein Kampfgenossen 1848 – 49 – 50.
This stone was erected march 24.1898"
(Dieser Stein wurde am 24. März 1898 aufgestellt).
Dieses Denkmal sollte einst die ewige Verbindung zwischen Schleswig und Holstein symbolisieren.
Anfang des 20. Jahrhunderts galt Davenport als „deutscheste Stadt“ im gesamten Mittleren Westen. Nur knapp 20 Jahre später, mit Amerikas Beteiligung am Ersten Weltkrieg, wendete sich das Blatt. In der anti-deutschen Hysterie des Krieges wurde der Stein gelb angemalt, umgestoßen und verschwand eines Tages spurlos auf Nimmerwiedersehen, – wahrscheinlich im Mississippi.
Am Sonntag, 30. März 2008, wird zu Ehren der nie vergessenen „48er - Freiheitskämpfer“ in Davenport ein neues Denkmal gesetzt. Den Festvortrag der feierlichen Zeremonie hält der 1848er-Forscher Dr. Joachim Reppmann.
„Mit der Denkmalseinweihung geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt der Historiker, der in Flensburg und Northfield, Minnesota (USA) lebt.
Initiatoren der Denkmalssetzung sind die „American/Schleswig-Holstein Heritage Society“ und die „Davenport Schützenpark Gilde“

Ein im Jahr 1898 in einem zeitgenössischen Journal erschienener Artikel (sh. Bild 3) über die Aufstellung des 1898 aufgestellten Denkstein in Davenport kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Bildrechte Bild 4: Dr. Reppmann, Flensburg

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1920 - Kahn-Fähre über die Stör zwischen Groß Kampen und Hodorf

1920 Kahn-Fähre über die Stör zwischen Groß Kampen und Hodorf.
Die Kahn-Fähre von Nikolaus von Holdt über die Stör verband Hodorf und Groß Kampen. Das Fährhaus, dem auch eine kleine Gastwirtschaft zugeordnet war, steht heute noch auf dem Deich der Stör in Hodorf.
Nikolaus von Holdt (1866 – 1959 ) entstammte einer alten Schifferfamilie aus Wilster und er hat bis 1908 selbst mit den Ewern „lda“ und „Wilhelmine“ Flussschiffahrt betrieben.
Verheiratet war er seit 1896 mit der aus Vaalermoor stammenden Sophie Wilhelmine Breiholz (1875 – 1955); das Ehepaar hatte 5 Kinder.
Vom Erlös seines letzten Schiffes erwarb er das Hodorfer Fährhaus mit Gastwirtschaft und das Recht, eine Personenfähre betreiben zu dürfen. Sein erster Pachtvertrag datiert vom 1. Oktober1908 und verlängerte sich jeweils nach sechs Jahren. Der Haupterwerb waren jedoch die Fluß-Fischerei und die Gastwirtschaft, denn um nach Beidenfleth zu gelangen, konnten die Hodorfer ebenso gut die dortige Fähre benutzen, und nach Wilster gab es die günstiger gelegene Holler-Fähre. Entsprechend karg fielen auch die Einkünfte aus, die z.B. für die Jahre 1915 -17 überliefert sind.
1915 beliefen sich die jährlichen (!) Einnahmen auf 156,- M, denen Ausgaben in Höhe von 73,- Mark gegenüber standen.
1916: Einnahmen 137,- Mark, Ausgaben 65,- Mark;
1917: Einnahmen 143,- Mark, Ausgaben 85,- Mark. Das entsprach einem durchschnittlichen Jahresgewinn von 71,- Mark! Man muss sich wundern, dass dafür überhaupt noch jemand bereit war, diesen unregelmäßigen und nicht immer ungefährlichen Beruf auszuüben.
Die Fährtarife im Jahre 1918 betrugen
im Sommer pro Person und Fahrrad 15 Pfennig, im Winter 20 Pfennig,
für Kälber, Schweine, Ziegen, Handwagen und Schlitten 20 bzw. 30 Pfennig.,
nachts die Hälfte mehr.
Hierbei galt der Sommertarif vom 1. April bis 31. Oktober und der Tag von 05:00 bis 22:00 Uhr. Der gleiche Tarif galt auch für die benachbarte Holler-Fähre.
Im Juni 1920 pachtete Nikolaus von Holdt nochmals für weitere sechs Jahre zum bescheidenen Preis von fünf Mark pro Jahr. Sechs Jahre später wurde die Pacht dann auf immer noch maßvolle sechs Mark erhöht. Im Juli 1935 bat Nikolaus von Holdt, zum 1. Oktober aus dem Vertrag entlassen zu werden, weil der Verkehr durch den Ausbau der Beidenflether Fähre derart nachgelassen habe, dass seine Unkosten nun gar nicht mehr gedeckt würden. So habe er in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni nicht ganz 25,- Mark eingenommen. Dem Antrag wurde stattgegeben und die Fähre mit dem 31. Oktober 1935 stillgelegt. Die Gaststätte und die Fischerei sowie eine kleine Landstelle wurden bis 1950 betrieben.
Das ehemalige Fährhaus Hodorf kann heute als Ferienhaus genutzt werden.
Angemerkt werden soll hier noch, daß Nikolaus von Holdt es war, der im Jahre 1936 den letzten Stör in der Stör gefangen hat – der große Edelfisch war über einen Zentner schwer.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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01 Wahrzeichen der Wilstermarsch - Schöpfmühle Honigfleth - eine Kokermühle

Schöpfmühle Honigfleth - Wahrzeichen der Wilstermarsch - eine Kokermühle
Seit ihrer im Jahr 1960 erfolgten Aufstellung in Honigfleth gilt die alte Schöpfwindmühle als Wahrzeichen der Wilstermarsch. Sie grüßt von ihrem Standort an der Große Feldwettern die Verkehrsteilnehmer sowohl auf der in geringer Entfernung zu ihr verlaufenden Bundesstraße 5 als auch diejenigen, welche auf der Straße Am Steindamm unterwegs sind.
Die alte Mühle ist in Norddeutschland das letzte erhaltene Exemplar von einstmals vielen Hundert dieser insbesondere das Landschaftsbild der Wilstermarsch geprägt habenden Schöpfwindmühlen, deren Betrieb es erst ermöglichte, die Sietländereien intensiver zu bewirtschaften. Neben dem selteneren und leistungsfähigeren Achtkantmühlen wurden ganz überwiegend die kleineren Mühlen vom Typ der Mühle in Honigfleth genutzt. Diese ist von ihrer Bauart her eine Kokermühle.

Es ist ein geradezu absurder Umstand, dass ausgerechnet in der Wilstermarsch, in welcher dieser Mühlentyp wie in keiner anderen deutschen Landschaft vorherrschend war, die Schöpfwindmühle Honigfleth fälschlich als "Bockmühle" bezeichnet wird. Der von der Wilsterschen Zeitung 1960 in ihren seinerzeitigen Berichten über die Aufstellung der Mühle geschossene Bock, wonach diese eine "Bockmühle" sei, lebt jedoch bis heute.
Selbst der 1997 gegründete Förderverein "Bockmühle Honigfleth", welcher dankenswerterweise die Aufgabe übernommen, die heute als Kulturdenkmal geltende und seit 1983 unter Denkmalschutz stehende Schöpfwindmühle zu ihrer Erhaltung zu pflegen und zu betreiben, führt  den falschen Begriff in seinem Namen. Bockwindmühlen können jedoch von ihrer Bauart her niemals Schöpfmühlen sein!
Bilder 1 (Kokermühle) und 2 (Bockmühle) verdeutlichen den Unterschied zwischen den Mühlentypen.

Die alte Kokermühle in Honigfleth ist 1960 von ihrem ursprünglichen Standort an der Dwerfelder Wettern an ihren jetzigen Standort versetzt worden.
Der vormalige Eigentümer, der Landwirt Schütt, hatte das um 1850 entstandene Bauwerk für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Die Erhaltung am ursprünglichen Standort war nicht möglich, da die Wetterndeiche in Dwerfeld in Zusammenhang mit dem sogenannten Inneren Ausbau (der Entwässerung) im Sielverband Kampritt beseitigt wurden und damit auch der alte Standort der Schöpfmühle aufgegeben werden mußte.
Die Wiederaufstellung der Mühle erfolgte auf einem historischen Standort einer Schöpfmühle auf dem Gelände des Hofes Egge in Honigfleth. Auch die Vorgängerin dieser von Windkraft getriebenen Schöpfmühle, schöpfte wie alle anderen mit einer archimedischen Schnecke das Wasser aus den Gräben in die höher gelegenen bedeichten Wettern.
Das Prinzip der archimedischen Schnecke war von dem am 28. November 1745 in Holler´s Fährhaus in Hodorf geborenen Johann Holler in die Wilstermarsch gebracht worden. Johann Holler hatte als Zimmermann in den Niederlanden gearbeitet und dort entsprechende berufliche Erfahrungen gesammelt. Im Jahre 1770 gründete er am Kohlmarkt in Wilster eine Zimmerei, wo die ersten archimedischen Schnecken für die Schöpfmühlen der Wilstermarsch hergestellt wurden. Holler war es wohl auch, der die Bauform der Koker-Mühle in der Wilstermarsch ab 1772 etablierte.

Die älteste Bauform der Mühlen insgesamt ist die Bockmühle (Ständermühle, Kastenmühle), sh. Bild 2. Ihre Konstruktion ist dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche Mühle auf einem senkrechten dicken Pfahl („Hausbaum“) steht, welcher auf einem Stützgestell („Bock“) befestigt ist. Die gesamte Mühle kann mit einem langen Außenbalken in den Wind gedreht werden. Die Bauform der Mühle ließ es nicht zu, sie als Schöpfmühle zum Antrieb einer in einem Trog fest installierten Archimedischen Schnecke zu betreiben.

Die Kokermühle ist gegenüber der Bockmühle eine Weiterentwicklung. Der sogenannte Hausbaum wurde durch einen massiven hölzernen Köcher (den Koker) ersetzt, durch welchen die Königswelle geführt wird. Hierdurch wurde es möglich, große Teile der Mühlenmechanik in den zu einem fest umschlossenen Raum umgestalteten Mühlensockel zu legen. Es mußte nunmehr nicht die gesamte Mühle sondern nur noch der oberhalb des Sockels befindliche Teil in den Wind gedreht werden. Der Antrieb der Archimedischen Schnecke ist bei jeder Stellung der Mühle möglich.
Bei der Kokermühle wird durch zwei Kammräder die Kraft des Windes auf die Schnecke übertragen. Die sich um ihre Mittelachse drehende Schnecke befindet sich in einem eng angepassten Trog. Schnecke und Trog bilden eine Folge von Kammern. Durch die Rotation der Schnecke bewegen sich alle Kammern in Richtung des Schneckenendes und fördern so das in ihnen befindliche Wasser nach oben, während am Schneckenanfang gleichzeitig immer wieder eine neue mit Wasser gefüllte Kammer entsteht.
Vor Etablierung der Kokermühlen bestanden zuvor bereits schon seit zweihundert Jahren vom Wind betriebene Schöpfmühlen anderer Bauart in der Wilstermarsch. Sie waren mit Schaufelrädern ausgestattet; die erste dieser Mühlen ist 1571 in Ecklak errichtet worden. Diese Schöpfeinrichtungen hatten jedoch eine geringe Effizienz.

Bildrechte
Bild 1: Inge Tagge, Münsterdorf
Bild 2: Joachim Eicke-Verlag, Hamburg

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02 - Die Holstenau ist der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau!

Die Holstenau ist der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau!
Die Burger Au ist ein sehr viel später entstandener Quellfluß der Wilsterau - genau genommen nur das größte Nebengewässer der Holstenau/Wilsterau.
Die Bilder zeigen Reststrecken der Ende des vorletzten Jahrhunderts durch den Bau des Nord- Ostsee Kanals mehrmals durchschnittenen Holstenau im Vaalerfeld oberhalb des Entlastungsschöpfwerkes am Kanal. Das ehemalige Fließgewässer hat heute nur noch die Funktion eines breiten Entwässerungsgraben.
Bild 1 Einmündung der Holstenau in den Vaalermoorer Moorkanal.
Bild 2 Holstenau oberhalb der Einmündung in den Vaalermoorer Moorkanal; Blickrichtung Norden
Bild 3 Der Bereich innerhalb des von der Holstenau geformten Mäanders (Bogen) oberhalb der Einmündung gehört politisch zu Burg in Dithmarschen. Der leer stehende und verfallende Vaalermoorhof gehört(e) dem Vorstandsvorsitzenden des Gruner & Jahr Verlages
Bild 4 Abgedämmtes Ende der Holstenau.

Eine alte Beschreibung der Gewässer Holsteins, und damit auch der Wilsterau und der Burger Au, finden wir im 1833 von Leopold v. Zedlitz-Neukirch verfaßten "Neues hydrographisches Lexikon für die deutschen Staaten".
Dort heißt es u.a.:
"Die WILSTER im Herzogtum Holstein. Dieser Fluß entspringt in der Nähe von Hademarsch, und verstärkt durch die Mackenbeck kommt derselbe nach Großbornhövet, Kleinbornhövet, und Hohenhorn; in dieser Gegend wird die WILSTER die Sprant genannt, sie erhält den Namen WILSTER nach der bey Bökelnburg erfolgten Mündung der Wolburgsau, und nun geht sie an Achterhorn, Bordethorn, Averfleth, Goldhagen, Rumfleth, Diksdorf, zur Stadt Wilster, wo sie beim Dörfchen Kasenort in die Stör fällt."
und weiter:
"Die WOLBURGSAU; sie gehört zum Gebiet der WILSTER, der sie bei Bökelnburg ihr Gewässer zuführt."
Wolburgsau = Burger Au
Wilster = Wilsterau
Bökelnburg = Burg in Dithmarschen

Für Flüsse ist es typisch, daß sie jeweils eine Quelle und eine Mündung haben. Bei der Wilsterau ist dieses völlig anders – auch deshalb ist sie ein ganz besonderer Fluß.
Die Wilsterau (jedenfalls der entsprechend genannte Abschnitt des Gewässers) hatte niemals eine eigene Quelle, denn diesen Namen führte der Fluß historisch erst ab seinem Eintritt in die Wilstermarsch (zum Ampte Steinborg gehörig). Der oberhalb gelegene Flußabschnitt bis zum Zusammenfluß von Burger Au (Walburgsau, Wolburgsau) und Holstenau wurde wie die letztere zumeist noch als Holstenau bezeichnet.
Von ihren Zuflüssen Holstenau und Burger Au wurde die Wilsterau in der Folge der Erstellung des Kaiser-Wilhelm–Kanal (Nord-Ostsee Kanal) abgetrennt, wobei bereits durch den 1870 fertiggestellten Bau der Schleuse Bebek der Zufluss von der Burger Au zumeist unterbrochen war. Die Holstenau genannte Strecke wurde sogar mehrfach durchschnitten. Seither hat die Wilsterau an jedem ihrer Endpunkte eine Mündung. Zum einen die durch die Schleuse am Kasenort verlaufende Ausmündung in die Stör, zum anderen die durch das Entlastungsschöpfwerk beim Vaaler Feld gebildete Mündung in den Nord- Ostsee Kanal.
Die ursprüngliche Quelle des Flusses (unserer Wilsterau) ist die nördlich von Aasbüttel entspringende Holstenau (in Bereichen regional auch als Mackenbeck bezeichnet), welche mit vielen anderen Rinnsalen die von den Gletschern der Eiszeit stammenden Sandablagerungen – die Geest – entwässerte. Dieses ist auch heute noch am Geländerelief gut ablesbar. Östlich und nördlich von Hochdonn ist die durch den Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal (Nord- Ostsee Kanal) überformte und in die Geest einschneidende Flußniederung der Holstenau und ihrer Nebengewässer noch gut erkennbar.
Die Burger Au (Walburgsau) ist erst Jahrtausende später entstanden. Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion entstandenen Kliff (dem Klev genannten Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer Strandwälle (Nehrungen) aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn. Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen tiefen Flächen und des dort sich sammelnden Hangdruckwassers von der Geest.
In dem hier betrachteten Bereich grenzt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Der Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev war behindert. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See ausgehend in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau. Diese war über lange Zeiträume der wichtigste Zufluß der Wilsterau und führte ihr mehr Wasser zu als ihr Holstenau genannter eigentliche Oberlauf. Mit dem Bau der Schleuse Bebek in 1869/70 war bereits der gewöhnliche Zufluss von der Burger Au zur Wilsterau unterbrochen worden, wenn auch bei Hochwassersituationen doch wieder durch Öffnung der Schleuse Wasser in die Wilsterau abgeleitet wurde. Mit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals war auch diese Möglichkeit endgültig beseitigt.

Bildrechte: Rudolf Böckmann, Burg in Dithmarschen
Aufnahmen aus Juli 2010

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1885 - Schifffahrt auf Wilsterau, Holstenau und Burger Au

1885 Hafen an der Burger Au, der alten Wolburgsau, einem Nebengewässer der Wilsterau.
Beim Blick auf vergangene und vor einem Jahrhundert und noch weiter zurück in unserer Region abgelaufene Geschehnisse wird bewußt, daß das enge Netz der größeren Gewässer unserer näheren Heimat früher die bevorzugten Verkehrswege bildete. Die uns heute so schmal und unscheinbar erscheinenden Flüsse Wilsterau, Burger Au und Holstenau erfüllten nicht nur Funktionen für die Entwässerung, sondern die von Lebensadern für Handel und Verkehr. Die Holstenau war etwa bis Schafstedt schiffbar, die Burger Au (Wolburgsau) bis in den Kuden See.
So beherbergte früher nicht nur die Stadt Wilster eine große Anzahl an Schiffern und Kahnfahrern mit jeweils eigenen Schiffen, sondern auch das am Rande der Wilstermarsch am Hang des Dithmarscher Kleve liegende Burg war bereits in den ersten Jahrzehnten nach 1800 wohl Heimat von bis zu 40 dort ansässigen Schiffern und Kahnfahrern. So nimmt es kein Wunder, daß die aus der Wilstermarsch in den Ort Burg führende Straße noch heute Hafenstraße heißt, eine weitere Straße "Am Hafen".
Wie die Wilsteraner Schiffer transportierten seinerzeit die Burger Schiffer neben allen möglichen Produkten des Bedarfs und der damaligen im Land erzeugten Waren in ganz erheblichem Umfang auch Torf als Brennmaterial nach Wilster, Glückstadt, Altona und Hamburg. Bereits um 1760 gab es Torf-Stapelplätze an Wilsterau, Holstenau und Burger Au.
So wie in Wilster auf dem Helgenland war es auch in Burg zur Gründung von kleinen leistungsfähigen Werften gekommen.
Die Abbildungen zeigen den Hafen in Burg an der Burger Au und die dort vorhanden gewesenen Werften.
Bild 1 zeigt links die von 1874 bis 1898 bestehende Werft von Heinrich Bruhn (später Hermann Bruhn), die größte Burger Werft, und rechts die 1873 gegründete Werft von Hans Fack, ab 1899 Ferdinand Fack. Letztere Werft hat sich vor allem mit Reparaturen bis nach 1905 als letzte der Werften an dem ortsnahen Standort an der Burger Au gehalten.
Die Familie Fack war in Holstein eine bekannte Schiffbauerfamilie. Hans Fack hatte offenbar zuvor in Itzehoe im Jahr 1852 eine kleine Werft gegründet und dann den Betrieb nach Wilster verlegt. Seine 5 Söhne betrieben ebenfalls Werften (Johannes ab 1876 in Wilster; Ferdinand ab 1899 die bereits 1873 gegründete Werft in Burg; Hermann in Tönning; Wilhelm in Rethwisch; Johann Heinrich von 1880 bis 1910 in Itzehoe)
Nach dem Bau des Kaiser-Wihelm-Kanals hatte sich am Kattenstieg - von dort aus war mittels Schleusen ein Aufstieg zum Kanal und an dessen jenseitigen Ufer auch wieder ein Abstieg zur Wilsterau/Holstenau möglich - die Werft von Detlef Schöning etabliert; sie bestand von 1913 bis Ende der 1920er Jahre.
Bild 2 zeigt den Helgen der Werft von Hermann Bruhn, auf dem praktisch wie am Fließband Ewer gebaut wurden.
Die Abbildungen sind die ältesten bekannten Fotografien vom Burger Hafen.

Bildrechte: Frau Grete Meyer geb. Bruhn, Rendsburg.
Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Rudolf Böckmann, Burg in Dithmarschen

Anmerkung: Die Wilsterau ist durch den von 1887 bis 1895 erfolgten Bau des Nord- Ostsee Kanals von ihren Quellflüssen Burger Au und Holstenau abgetrennt worden.
Eine Beschreibung der Gewässer finden wir im 1833 von Leopold v. Zedlitz-Neukirch verfaßten "Neues hydrographisches Lexikon für die deutschen Staaten". Dort heißt es u.a.:
"Die WOLBURGSAU; sie gehört zum Gebiet der WILSTER, der sie bei Bökelnburg ihr Gewässer zuführt."
Wolburgsau = Burger Au
Wilster = Wilsterau
Bökelnburg = Burg in Dithmarschen
und weiter:
"Die WILSTER im Herzogtum Holstein. Dieser Fluß entspringt in der Nähe von Hademarsch, und verstärkt durch die Mackenbeck kommt derselbe nach Großbornhövet, Kleinbornhövet, und Hohenhorn; in dieser Gegend wird die WILSTER die Sprant genannt, sie erhält den Namen WILSTER nach der bey Bökelnburg erfolgten Mündung der Wolburgsau, und nun geht sie an Achterhorn, Bordethorn, Averfleth, Goldhagen, Rumfleth, Diksdorf, zur Stadt Wilster, wo sie beim Dörfchen Kasenort in die Stör fällt."

Zur Erläuterung des Verlaufes der Flüsse sind beigefügt:
Bild 3: Kartenausschnitt aus Karte des Kreises Steinburg (undatiert, ca. 1925) gezeichnet von O. Christiansen, erschienen im Verlag: Johann Schwarck, Wilster
Bild 4: Kartenausschnitt aus der „Newe Landkarte von dem Ampte Steinborg“ 1651
Bemerkung: die Gewässer sind von mir markiert;
Wilsterau: rot
Holstenau: grün
Burger Au: blau
Es fällt auf, daß in der Beschreibung von 1833 offenbar Mackenbeck und Sprant vertauscht wurden.

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1962 - Sturmflut am 16. und 17. Februar - die Wilstermarsch entgeht einer Katastrophe

1962 Sturmflut am 16. und 17. Februar - die Wilstermarsch entgeht einer Katastrophe
In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 entging die Wilstermarsch nur infolge besonderer Umstände einer Katastrophe. Ein Versagen des Deiches an der Stör bei Groß-Kampen konnte nur mit Glück abgewendet werden.
Was war geschehen?
Eine ausgedehnte Sturmwetterlage über der Nordsee hatte zur Folge gehabt, dass am 16. Februar 1962 an der Unterelbe der Wind gegen den Ebbstrom wirkte und zum Zeitpunkt des Niedrigwassers die Wasserstände hoch und zumeist in Höhe des normalen Tidehochwassers blieben. Das über die Nordsee ziehende Orkantief „Vincinette“ drückte mit seinen ausgedehnten Windfeldern und Windgeschwindigkeiten um 130 km/h das Wasser gegen die Küste und in die Trichtermündung der Elbe. Das DHI (Deutsche Hydrographische Institut) warnte vor einer schweren Sturmflut; das Radio sendete Sturmflutwarnungen. Die zuständigen Stellen und die Bewohner auf den Inseln und an der Nordseeküste bereiteten sich auf die Sturmflut vor. Weiter ab von der Küste war man weniger besorgt, doch es sollte anders kommen. In der Elbe und ihren Nebenflüssen traten in der Nacht auf den 17. Februar zuvor nie beobachtete Wasserstände auf.
In einem Telegramm - es bestanden keine Telefonverbindungen mehr - einer Mitarbeiterin der Zeitung Norddeutsche Rundschau hieß es es Sonnabendvormittag (17. Februar) zur Situation in der Wilstermarsch: "Bericht Polizeiabteilung 7 Uhr - Stördorf drei Stellen Deich innen weggerutscht - Großkampen - Deich über Hälfte von außen weg - Wasser 50 cm unter Deichkrone zwischen Beidenfleth und Großkampen - Drei Stellen von innen weggerutscht - Fährhaus bis oben voll Wasser - Wewelsflether-Uhrendorfer Stöpe gebrochen - Katastrophenweg 15 m weg - Wewelsfleth-Brokdorf-Scheelenkuhlen-St. Margarethen leichtere Beschädigungen am Deich - 4,10m über Normal"
In der Stör wurde am Pegel Kasenort gegen 02:30 ein Wasserstand von NN +5,20 m erreicht;
am Pegel Itzehoe trat etwa eine halbe Stunde später ein Wasserstand von NN + 4,71 m auf.
Die tief gelegene Wilstermarsch war besonders gefährdet. Die größte Gefahr drohte ihr nicht vorrangig von den in der Folge der Hollandflut (1953) in vielen Strecken verstärkten Deichen an der Elbe, sondern von den Flußdeichen an der Stör. Deren Bestick mit den sehr steilen Böschungen und der schmalen Deichkrone, die zudem vielfach auch eine zu geringe Höhe hatte, sollte sich als problematisch erweisen.
Insbesondere bei Groß Kampen, wo im Mäanderbogen der Stör die Außenböschung des Deiches dem aus Nordwest stürmenden Wind und somit dem Wellenschlag ausgesetzt war, ergab sich eine äußerst beängstigende Situation. Es entstanden unterhalb der Deichkrone tiefe Ausschläge in der Deichböschung. Obwohl die Männer der Freiwilligen Feuerwehren mit Pfählen und Sandsäcken die Deichkrone zu sichern versuchten, stand ein Kappenbruch des Deiches mit verheerenden Folgen für große Teile der Wilstermarsch zu befürchten. Der Höhepunkt der Tide war noch nicht erreicht, als die Mehrzahl der Hilfskräfte vom Deich abgezogen werden mußte, zu groß war die Gefahr geworden. Der gemeinsam mit Deichbaumeister Uwe Paulsen die Situation beobachtende Oberdeichgraf Heinrich Schmidt (beide Deich- und Hauptsielverband Wilstermarsch) ging unterhalb der Deichkrone auf der Binnenböschung des Deiches auf die Knie, um laut zu beten. Andere taten es ihm nach, denn es war durch Menschenkraft nichts mehr zu bewerkstelligen. Es war eine ganz besondere Situation, als in diesem Moment ein den Wasserstand beobachtender Feuerwehrmann ein Sinken des Wasserstandes bemerkte. Wie konnte das sein, wo doch der Zeitpunkt des Tidehochwassers noch nicht erreicht war? Bei Itzehoe und linksseitig der Stör bei Heiligenstedten sowie auch bei Münsterdorf war der Deich gebrochen, große Wassermassen ergossen sich dort in die Marsch. Auch das Industriegebiet bei der Alsen Portland Zementfabrik sowie Teile der Stadt Itzehoe wurden überschwemmt. Bedingt durch die dadurch eingetretene Entlastung konnte der Deich bei Groß Kampen gehalten werden. Die Wilstermarsch war einer Katastrophe entgangen, wie sie in derselben Nacht über Hamburg Wilhelmsburg kam, wo 222 Menschen ertranken; insgesamt verloren bei der Sturmflut 315 Menschen ihr Leben.
Bild 1: Sicherung der Deichkrone mit Pfählen und Sandsäcken bei Groß Kampen
Bild 2: Böschungsrutschung mit muschelförmiger Gleitfläche auf der Deichbinnenseite bei Stördorf.
Bild 3: Sicherung der Tore der Fährstöpe Beidenfleth
Bild 4: Hafen St. Margarethen mit abgetriebenem und gestrandeten Binnenschiff nach Rückgang des Wassers.
Sturmfluten haben von jeher die Marschen und Inseln an der Küste von Flandern bis Jütland bedroht, vielfach kam es nach Versagen der Deiche zu verheerenden Überschwemmungen. Die Chronik Nordsee Sturmfluten verdeutlicht die Gefahren für die Küstengebiete.

Bildrechte: Lothar Karstens, Brokdorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt durch Herrn Karl Kautz, Brokdorf

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2020 - Beidenfleth - Seilfähre ELSE über die Stör

2020 Beidenfleth - Seilfähre ELSE über die Stör

Die Beidenflether Fähre – eine Grundseilfähre – ist als einzige der vor hundert Jahren unterhalb von Itzehoe an der Stör vorhanden gewesenen Fähren (Wagen- und Kahnfähren) noch heute in Betrieb.
Unterhalb der Klappbrücke Heiligenstedten bestanden früher an der Stör bis zu deren Mündung in die Elbe insgesamt 6 Fähren, welche den Personen- und Warenverkehr von einem Ufer der Stör zum anderen Ufer ermöglichten. Neben den Wagenfähren in Wewelsfleth und in Beidenfleth existierten insgesamt vier Kahnfähren, nämlich
- zwischen Stördorf und Hodorf; Hollers Fähre oberhalb des gegenüber dem Kasenort gelegenen Hodorfer Mäander,
- zwischen Groß Kampen und Hodorf am Langen Rack unterhalb des Hodorfer Mäander, die Fähre des Nikolaus von Holdt, welche bis 1935 betrieben wurde.
- zwischen Uhrendorf und Uhrendorfer Deich (Kremper Marsch); Johannes Borcherts Fähre, welche bis 1937 betrieben wurde.
- am Störort die zum Gasthaus von E. Brockwoldt gehörende Fähre, bis 1925 betrieben
Die Prahm Fähre in Wewelsfleth ist 1980 stillgelegt, da über das in den Jahren zuvor gebaute Stör-Sperrwerk im Zuge der B431 eine Straßenbrücke geführt wurde.

Der Fährprahm der Seilfähre in Beidenfleth wurde bis in das Jahr 1936 durch Menschenkraft über die Stör gezogen; danach wurde ein Motor eingesetzt. Offenbar wurde vom Fährmann gegebenenfalls auch lediglich ein Kahn eingesetzt, wenn nur Personen und keine Fahrzeuge oder Personen mit Vieh den Fluß überqueren wollten.
Nachdem in den letzten Jahrzehnten der Betrieb der zudem erneuerungsbedürftigen Fähre immer unrentabler wurde und ihre Stilllegung drohte, wurde durch die Initiative eines Fördervereins Fähre Beidenfleth ein neuer Fährprahm „ELSE“ beschafft, mit welchem im Jahre 2007 der Fährbetrieb wieder aufgenommen wurde.
Es ist zu wünschen, dass die am Erhalt dieser Fähre interessierten Menschen diese entgeltpflichtige Überquerungsmöglichkeit der Stör auch nutzen, um so einen Beitrag dafür zu leisten, dieses für die gesamte Region so interessante alte Verkehrsmittel dauerhaft zu erhalten!
Möge es für die Nutzer der Fähre noch lange in Gedanken so heißen: "Fährmann hol über"


Bildrechte: Karl Kautz, Brokdorf

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1717 - Geographische Darstellung der Weihnachtsflut

1717 Geographische Darstellung der Weihnachtsflut
Die Weihnachtsflut vom 25. Dezember 1717 war eine der verheerendsten Sturmfluten an der deutschen Nordseeküste.
Das Wasser überraschte die Menschen völlig. Der Wind hatte einige Tage aus Südwest geweht, flaute dann am Heiligen Abend ab und drehte auf Nordwest. Mitten in der Christnacht aber nahm der Wind wieder zu und blies mit großer Macht das Wasser gegen die Küsten und Deiche sowie in die Mündungen der Flüsse.
Das Wasser stieg so hoch, wie es die Menschen bis dahin noch nie erlebt hatten. Es kam zu unzähligen Deichbrüchen und die Marschen wurden so hoch überschwemmt, dass teilweise nur noch Bäume und Dächer von Häusern aus den Fluten herausschauten.
Wohl über 12.000 Menschen sowie sehr viel Vieh ertranken. Tagelang saßen die Überlebenden auf den Dächern ihrer Häuser inmitten der tobenden Wellen.
Auch nachdem die Wasserstände allmählich fielen, war die Versorgung von Mensch und Vieh schwierig. Lebensmittel und Getreide waren fortgeschwemmt. Die Wege waren unpassierbar.
Auch in der Folgezeit litten die Menschen große Not, denn das Meerwasser hatte die Böden versalzen und deren Fruchtbarkeit beeinträchtigt.
Einen Eindruck von der Katastrophe vermittelt die vorgestellte Karte
"Geographische Vorstellung der jämmerlichen Wasser-Flut in Nieder-Teutschland, welche den 25. Dec. A° 1717, in der heiligen Christ-Nacht, mit unzählichen Schaden, und Verlust vieler tausend Menschen, einen großen theil derer Hertzogth. Holstein und Bremen, die Grafsch. Oldenburg, Frislandt, Gröningen und Nort-Holland überschwemet hat."
edirt von Ioh. Bapt. Homann Der Röm. Keis. Mai. Geogr. in Nürnberg.
Die bereits 1718 gestochene Karte zeigt die Küstenregion der Nordsee von Dokkum in der niederländischen Provinz Friesland bis zur Nordfriesischen Inseln Föhr.
Oben links zeigt eine Nebenkarte die Gebiete im Bereich der Zuiderzee in Nord-Holland.
Die bei der infernalischen Katastrophe überfluteten Gebiete sind grün koloriert. Eingezeichnet sind Deiche und einige der Deichbruchstellen sowie besonders spektakuläre Geschehnisse.
Rechts befindet sich in einer Kartusche ein Bericht von dem Geschehen; dieser Bericht kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.
Zentral stellt die Karte in eindringlicher Weise das Geschehen dar.
Zürnende Götter verwüsten das Land. Der Meeresgott Poseidon mit seinen wasserspeienden „Seepferden“ verkörpert die Gewalt, hinter ihm überzieht Boreas, der Gott des Nordwindes, Meer und Land mit Gewitter, Schnee- und Regenstürmen.
Nur noch Dächer der Häuser und Kirchtürme ragen aus den Fluten, in denen Menschen ertrinken.
Rechts am Bildrand trauert die Göttin Tyche um die Toten und das verwüstete Land.
Am unteren Rand der Karte zeigen Einschübe technische Details.
- Darstellung eines Deichbruchs
„Vorstellung einer Bracke oder Durch-Bruch eines Damms dadurch daß Landt von innen überschwemmet wird.“
- Darstellung einer Schöpfmühle
„Eine Wassermühle durch welche vermittelst des Windts das Wasser auß dem Landt durch die Schleussen gemahlet wird.“ (Anm. Die abgebildete Konstruktion ist phantastisch und nicht verwendungsfähig)
- Darstellung eines Sieles, der Sieltore und der hochgelegten zwischen Dämmen geführten Wettern
„a Eine Schleuse von Innen,
b zwey Thieren, so sich bey gefaltenen Wasser durch das von Innen gesammelte Wasser von sich selbsten Eröffnen,
c ein erhöhter Graben“ (Anm. Eine Wettern)
„1 Eine Schleuse oder Sylle von Aussen.
2 Die zwei Thüren, so vom hohen Wasser oder Fluth
3. Zugeschoben wird“

Anmerkung: Das in Bild 3 vorgestellte Exemplar der Karte ist Eigentum des Begründers dieser Heimat Seite

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2017 - - 2019 Sanierung der Schleuse Kasenort a

2017 - 2019 Sanierung der Schleuse Kasenort an der Mündung der Wilsterau in die Stör
Die Wilsterau ist ein schiffbares Gewässer I. Ordnung und steht in der Unterhaltungspflicht des Landes Schleswig-Holstein. Die Unterhaltungspflicht für das Gewässer erstreckt sich somit jedoch nur auf einen ordnungsgemäßen Zustand für den Wasserabfluss; eine Erhaltung der Schiffbarkeit ist damit nicht verbunden, denn diese ist nur insoweit zugelassen, wie die Wasserstände dieses ermöglichen. Gleichwohl war über lange Zeiträume die Wilsterau ein wichtiger Verkehrsweg für die auf dem Wasserweg per Frachtewern und -kähnen von und nach Wilster beförderten Güter. Das ist seit einigen Jahrzehnten jedoch schon Geschichte.

Wie immer wieder vielfach so kolportiert, ist die Wilsterau eine Wasserstraße I. Ordnung nie gewesen!
Es bestehen gravierende rechtliche Unterschiede
- zwischen den nach Wasserstraßengesetz zu Wasserstraßen gewidmeten Gewässern einerseits
- und den nach Wassergesetz bestimmten schiffbaren Gewässern andererseits.
Hinweis: Die Wilsterau war bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts ein schiffbares Gewässer I. Ordnung (Preußisches Wassergesetz vom 07.04.1913); auch gegenwärtig hat sie gem. Anlage 2 zum Wassergesetz des Landes-Schleswig-Holstein diesen Status. Sie ist dort unter Ziffer 4 aufgeführt: "Wilsterau (Sielwettern) mit Stadtarm von der Schweinsbrücke bis zur Einmündung in die Wilsterau" mit den Endpunkten Schöpfwerk Vaalermoor und Stör.
Die amtlich bekundete Schiffbarkeit beinhaltet, dass die Schifffahrt auf diesem Gewässer zugelassen ist (soweit der Zustand des Gewässers dieses erlaubt), es jedoch nicht für diesen Zweck zu unterhalten ist, sondern nur zur Gewährleistung der erforderlichen hydraulischen Leistungsfähigkeit. Bei einer Wasserstraße hingegen ist ein der Schifffahrt dienender definierter Zustande dauerhaft durch entsprechende Unterhaltungsmaßnahmen zu erhalten.


Die in den Jahren 1925/26 von der Stadt Wilster unter Verlegung der Mündung der Wilsterau gebaute und heute als technisches maritimes Baudenkmal geltende Kammerschleuse Kasenort diente insbesondere der Ermöglichung eines weitgehenden ungehinderten Schiffsverkehrs. Aus diesem Grunde ist das in der Deichlinie der Stör gelegene Außen- oder Unterhaupt der Schleuse auch als offenes Siel gebaut worden, während das Vorgängerbauwerk noch ein gedecktes Siel war.
Da bis zum Bau des Störsperrwerks und dessen Inbetriebnahme im Jahr 1975 die Deiche an der Stör zur ersten Deichlinie gehörten, waren die beiden Stemmtorpaare des Bauwerkes so ausgebildet worden, dass sie auch gegen höchste Sturmflutwasserstände kehren konnten.
Die Schleuse Kasenort erforderte insbesondere in den letzten Jahren erhebliche Maßnahmen zu ihrer Sanierung.
Nachdem eine Passage der Schleuse wegen deren defekter Tore an ihrem Oberhaupt bereits in den 1990er Jahren nur noch bei weitgehend ausgespiegelten Wasserständen in Stör und Wilsterau möglich war, wurden die Binnentore in den Jahren 1999 und 2000 erneuert.
Aus der örtlichen Einwohnerschaft war bereits 1995 ein Förderverein Wilster -Au und Schleuse e.V. gegründet worden, welcher sich nachdrücklich für die Erhaltung und Sanierung der im Eigentum der Stadt Wilster stehenden Schleuse einsetzt.
Zur Bewältigung von Hochwasserereignissen in der Wilsterau wurde 2017 ein leistungsfähiges Pumpwerk in das Außenhaupt der Schleuse in einem der bestehenden Umlaufkanäle integriert, um auch bei länger andauernden hohen Wasserständen in der Stör den Wasserspiegel der Wilsterau auch bei starken Niederschlagsereignissen auf einem für die Stadt Wilster und die Wilsterau schadlosen Niveau halten zu können.
Bei auch dem Hochwasser- bzw. dem Sturmflutschutz dienenden Siel- oder Schleusenbauwerken ist es Standard, dass diese eine sogenannte doppelte Sicherheit aufweisen, weshalb an dem Außenhaupt zwei Stemmtorpaare vorhanden sind. Seit 2018 werden die Stemmtorpaare des Bauwerkes saniert; in 2019 soll mit der Sanierung des zweiten Stemmtorpaares die Sanierung abgeschlossen werden.
Bei der zuvor durchgeführten Sanierung galt es, die Funktionsfähigkeit der Tore im Oberhaupt wieder herzustellen. Auch die aus Beton und gemauerten Verblendern bestehende Schwergewichtskonstruktion war zu sanieren; die beidseitige Verwallung des Schleusenbeckens war zu ertüchtigen und zu erhöhen. In der Schleusenkammer wurden neue Anleger eingebracht und das Umfeld der Schleuse miteinem rast- und Parkplatz neu gestaltet.

Bildrechte:
Bild 1: nicht bekannt
Bilder 2 - 4: Hans-Hermann Lindemann, Wilster

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1931 - Gastwirtschaft Zur Fähre in Beidenfleth

1931 Gastwirtschaft Zur Fähre in Beidenfleth
Das Gasthaus Beidenflether Fährhaus steht unmittelbar neben der von der Straße „An der Fähre“ zum Wasser der Stör herabführenden Rampe der Beidenflether Fähre. Das heute noch äußerlich kaum veränderte und weiterhin als Gaststätte betriebene Fährhaus wurde seinerzeit von Adolf Ralfs, dem Fährmann und Betreiber der Beidenflether Fähre, sowie dessen Tochter Else geführt (die Ehefrau Christine war 1923 tödlich verunglückt).
1935 übernahm der in dem Jahr mit Else geb. Ralfs verheiratete Alfred Wiegleb neben der Fähre auch die Gaststätte. Alfred Wiegleb (genannt Quittje = hochdeutsch sprechender Fremder) war als Olympia-Segler 1928 mit seinem Schären-Kreuzer „Quisque“ ein bekannter Regatta Segler.
Das Ehepaar Wiegleb betrieb das Fährhaus bis 1966 und die Fähre bis 1968.
Die Fähre in Beidenfleth ist heute die letzte an der Stör. Früher bot unterhalb von Itzehoe neben mehreren Kahn-Fähren auch die Wagen-Fähre in Wewelsfleth Gelegenheit zur Überquerung des Flusses. Die Beidenflether Fähre „ELSE“ ist eine Grundseilfähre. Bis 1936 wurde der Fährprahm durch Menschenkraft über die Stör gezogen; danach wurde ein Motor eingesetzt. Im Jahre 2007 nahm eine neu erbaute Fähre den Betrieb auf.
Im Hintergrund rechts ist der zur Hochfelder Mühle des Betriebes Trede gehörende Getreidespeicher zu erkennen, er steht dort, wo sich gegenwärtig der zu genanntem Müllereibetrieb gehörige Hochsilo befindet.

Bildrechte: Carl Kuskop

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1930 - Kahnfähre und Fährhaus Uhrendorf an der Stör

1930 Kahnfähre und Fährhaus Uhrendorf an der Stör.
Unterhalb der Klappbrücke Heiligenstedten bestanden früher an der Stör bis zu deren Mündung in die Elbe insgesamt 6 Fähren, welche den Personen- und Warenverkehr von einem Ufer der Stör zum anderen Ufer ermöglichten. Neben den Wagenfähren in Wewelsfleth und in Beidenfleth existierten insgesamt vier Kahnfähren. Eine dieser Fähren war die Uhrendorfer Fähre; sie verkehrte zwischen Uhrendorf und Uhrendorfer Deich (Kremper Marsch) und wurde lange Zeit von Johannes Borchert bis 1937 betrieben.
Das Gast- und Fährhaus lag zwischen Beidenfleth und Wewelsfleth im Außendeich auf einer Warft auf der Uhrendorfer Seite der Stör im Gebiet der Gemeinde Wewelsfleth. Das Gebäude wurde bei der Sturmflut 1962 so stark beschädigt, dass es in der Folge abgebrochen wurde.
Die Uhrendorfer Fähre hatte bereits seit dem 16ten Jahrhundert bestanden, die Fährgerechtigkeit lag bei der Kirche Neuenkirchen; die Kahnfähre sollte es den Uhrendorfer Bauern und deren Gesinde ermöglichen, den Gottesdienst in Neuenkirchen zu besuchen.
oben: Blick vom Uhrendorfer Fährhaus auf die Fährstelle, die Fährkähne und das jenseitige Ufer bei Uhrendorfer Deich.
unten (und Bild 2): Blick vom linksseitigen Ufer bei Neuenkirchen auf das im Uhrendorfer Außendeich gelegene Fährhaus.
Der Ausschnitt (Bild 3) aus dem Messtischblatt 739 Krempe aus dem Jahr 1896 zeigt die Lage der Fährstelle.
Weitere Kahnfähren an der Stör waren:
- Hollers Fähre. Sie querte die Stör oberhalb deren gegenüber dem Kasenort gelegenen Hodorfer Mäander und verband Stördorf und Hodorf
- von Holdts Fähre. Die zwischen Groß Kampen und Hodorf verkehrende Fähre von Nikolaus von Holdt querte die Stör am Langen Rack unterhalb des Hodorfer Mäander.
- Störorter Fähre. Die Störorter Fähre des Stördorfer Fährhauses (Betreiber u.a. E. Breckwoldt) an der Mündung der Stör verband Störort und Ivenfleth.

Bildrechte: Hans Martens, Krempe

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1924 - Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen

1924 Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen - Hafen, Priel, Vorland, Deichhäuser
Die Fracht-Segelschute TYRA liegt vertäut im St. Margarethener Hafenpriel.
Im Hintergrund das Panorama des Ortes mit den sogenannten Deichhäusern auf dem Deich der Elbe. Zu der ungewöhnlichen deichfremden Nutzung einer Bebauung des Deiches war es im 17. Jht. nach einer zuvorigen Vordeichung gekommen, welche ihn zeitweilig zu einem Schlafdeich machte, der jedoch nach Aufgabe der Vordeichung 1686 wieder reaktiviert werden mußte.
Erst in der Folge der Sturmflut des Jahres 1976 wurde die aus Gründen der Deichsicherheit untragbare Situation beseitigt, indem der Deich in neuem Bestick verlegt wurde.

Informationen zur TYRA aus der Facebookgruppe "Deutsche Kleinschiffahrt" (André Konietzko, Elmshorn)
Biographie der Besanschute TYRA ex JOHANNA
Im August 1904 lieferte die Elmshorner Schiffswerft D.W. Kremer & Sohn eine stählerne Besanschute (Besanewer mit steilem Vorsteven) an den ebenfalls in Elmshorn ansässigen Schiffer Nikolaus Viirtheer, der den Neubau im SSR Altona mit dem Heimathafen Elmshorn und dem Unterscheidungssignal LGNF eintragen ließ und ihn JOHANNA benannte. Die Abmessungen betrugen 21,4 x 5,04 x 1,54 m. Vermessen war das Schiff zu 52,40 BRT, bzw. 39,98 NRT.
Fahrtgebiet war die Revier- und kleine Küstenfahrt. Im April 1919 verkaufte Schiffer Vietheer die Segelschute an Peter Oltmann aus Dornbusch, der seiner Neuerwerbung den Namen "TYRA" gab und den Heimathafen nach Dornbusch verlegte. Diesen Namen sollte der kleine Segler Zeit seines langen Lebens behalten. 1922 wurde die erste Maschine, ein HMG Glühkopfmotor mit 35 PS Leistung eingebaut. Gleichzeitig wurde das Schiff auf den Motorenfabrikanten Robert Puls aus Hamburg übertragen. Anscheinend konnte Schiffer Oltmann sich finanziell nicht freifahren, denn 1924 wurde der Mühlenbesitzer Willy von Loh und später Claus von Loh, beide aus St. Margarethen, Eigentümer der TYRA. Der Heimathafen lautete nun St. Margarethen. Ende der 30er Jahre wechselte erneut der Besitzer.
Neuer Eigentümer wurde nun die Firma J.H.W. Runge, Kaisermühle GmbH in Wittenbergen an der oberen Stör. Wie schon der Vorbesitzer von Loh, setzte auch die Kaisemühle die TYRA im werkseigenen Verkehr ein. 1939 erfolgte der Einbau eines 2 Takt Motors der Firma Callesen mit 30 PS Leistung.
1957 erfolgte die Umschreibung ins Binnenschiffsregister. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Heimathafen nach Wittenbergen verlegt. Die Tragfähigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 85 tdw.
Kurz darauf wurde das Binnenschiff verlängert und ein neuer Motor mit 105 PS Leistung eingebaut.
Zwei weitere Verlängerungen folgten und auch das Achterschiff wurde komplett erneuert. Die letzte Verlängerung um 5 Meter erfolgte 1985 in Wewelsfleth, dabei wurde auch der Bug modernisiert.
Inzwischen betrug die Tragfähigkeit der TYRA weit über 200 tdw. Seit 1974 sorgte ein 205 PS leistender MAN Motor für den Antrieb des Schiffes.
Durch die zunehmende Versandung der Stör wurde der Betrieb des Schiffes unrentabel, so dass man sich 1996 dazu entschloss, das Schiff zum Abbruch zu verkaufen, der bei der Firma Neumann in Hamburg vollzogen wurde.
Quellen: SSR Altona / BSR Hamburg
Verschiedene Handbücher
Deutsche Segelschiffe, Register über den Restbestand 1980-1986 von Joachim Kaiser
Mündliche Mitteilungen von Max Böge (+), Wewelsfleth

Das ergänzend vorgestellte Foto (Bild 2) zeigt die TYRA an der Kaisermühle in Wittenbergen an der oberen Stör (Quelle wie oben).
Hier liegen die 3 Frachtmotorschiffe TYRA
(Bj. 1904 Kremer, Elmshorn),
FAVORIT (Bj. 1906 Junge, Wewelsfleth) und
"KAISERMÜHLE I (Bj. 1911 Gebr. van Diepen, Waterhuizen) .
Alle drei Schiffe wurden ursprünglich als Ewer gebaut.
Die Aufnahme entstand am 2. Dez. 1990.
Die TYRA wurde 1996 abgewrackt.
Das Achterschiff der FAVORIT fährt noch heute als Privatyacht "Klabund", während der Rest des Schiffes noch einige Jahre als Schubleichter in Fahrt war.
Der Verbleib der "KAISERMÜHLE I" ist mir derzeit nicht bekannt. Wahrscheinlich ist dieses stets gut gepflegte Fahrzeug in den 90er Jahren zum Abbruch gegangen.
Bild 3: Die TYRA liegt im März 1994 im Glückstädter Binnenhafen bei Brockmüller auf Slip. Zwei Jahre später trat das Schiff dann seine letzte Reise zum Abwracker nach Hamburg an.
Fotos Bild 2 und 3: André Konietzko

An die TYRA erinnerte sich der Begründer (Peter J. von Holdt) von mein-wilster besonders gerne. Sie hat Anfang der 1960er Jahre ihn mit der Wilsteraner Segeljacht ANKE III zweimal durch den NOK geschleppt. Als sogenannter Tag-Freifahrer machte die TYRA dabei jeweils in Rendsburg Station. Da gab es dann gemeinsam mit dem Schiffer einen Lütten zur Brust - vielleicht auch ein paar mehr!

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1900 - St. Margarethen Bahnhof, Taterpfahl, Kudensee, Landscheide, Flethsee

1900 St. Margarethen Bahnhof, Taterpfahl, Kudensee, Landscheide, Flethsee
Der Bahnhof von St. Margarethen lag weit außerhalb des Dorfes bei Landscheide an der Straße nach Flethsee. Hier verlief die am 01.11.1878 eröffnete ursprüngliche Strecke der Marschbahn zwischen Wilster und Heide (Strecke von Altona nach Riepen / Ribe in Nord-Schleswig. Der Verkehrsweg war durch den 1887 bis 1895 gebauten Nord- Ostsee Kanal zerschnitten worden, weshalb die Eisenbahn den Kanal mittels einer Drehbrücke bei Taterpfahl querte.

Detailliertere Informationen: Beim Bau des Nord- Ostsee Kanal (Kaiser Wilhelm Kanal) in den Jahren von 1887 bis 1895 wurden bestehende Verkehrswege durchschnitten, deren Verbindung mittels Fähren und Brücken – letztere vorzugsweise für die Eisenbahn – wieder hergestellt werden mußte. An zwei Stellen war der Bau von Hochbrücken nicht möglich, nämlich in Rendsburg und bei Taterpfahl, wo Drehbrücken errichtet wurden.
Bei Taterpfahl verlief die am 01.11.1878 eröffnete ursprüngliche Strecke der Marschbahn zwischen Wilster und Heide (Strecke von Altona nach Riepen / Ribe in Nord-Schleswig); die Stichstrecke von Flethsee (St. Margarethen Bahnhof) nach Brunsbüttel war erst am 01.05.1893 eröffnet worden. Der bei Taterpfahl anstehende wenig tragfähige Untergrund machte den Bau einer Hochbrücke unmöglich und es wurde in den Jahren 1893 bis 1895 eine Drehbrücke gebaut. Sie wurde als Fachwerkkonstruktion mit asymmetrischem Drehpunkt ausgeführt. Die Stahl-Konstruktion der Drehbrücke ermöglichte im Kanal eine Durchfahrtsbreite von ca. 54 m. Auf der Südseite des Kanals wurden Maschinenhaus, Stellwerk und das Wohnhaus für den Brückenwärter errichtet.
Bereits im Jahre 1920 wurde die Drehbrücke wieder demontiert, da der Kanal verbreitert und zuvor (von 1913 bis 1920) die Hochbrücke bei Hochdonn errichtet worden war. Die Marschbahn erhielt zwischen Wilster und St. Michaelisdonn einen neuen Verlauf, wodurch auch der Ort Burg in Dithmarschen einen Bahnanschluß erhielt.
Mit der Inbetriebnahme der Hochbrücke Hochdonn am 30.06.1920 verlor die Drehbrücke bei Taterpfahl ihre Funktion. Die Brückenkonstruktion allerdings wurde wieder verwendet; sie ist Bestandteil der Klappbrücke bei Lindaunis, wo die Eisenbahnstrecke Flensburg-Kiel die Schlei quert.
Die Marschenbahn erhielt zwischen Wilster und St. Michaelisdonn eine neue Linienführung; die Strecke von Wilster bis Flethsee mit der Zweigstrecke nach Brunsbüttelkoog war nur noch eine Stichbahn.
An der Strecke zwischen Wilster und Brunsbüttel gab es folgende Haltepunkte: km 0,0 Wilster; km 1,1 Rumfleth; km 4,1 Schotten; km 5,3 Nortorf;
km 7,3 Landscheide; km 8,8 St. Margarethen; km 10,9 Kudensee; km 13,8 Ostermoor; km 14,2 Brunsbüttel Ost; km 15,6 Brunsbüttel.
Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde zum 27.05.1988 eingestellt.
Noch heute ist auf Luftbildern (Bild 4) der ehemalige Verlauf der Eisenbahnstrecke, sowohl in der ursprünglichen als auch in der geänderten Trassenführung bei Taterpfahl deutlich erkennbar.
Auf der Karte sind die Strecken eingezeichnet. Links zweigt die am 01.07.1920 Strecke nach Brunsbüttel Nord ab, rechts die am 01.05.1893 eröffnete Strecke nach Brunsbüttelkoog.
Den Verlauf der Eisenbahnstrecken zeigt Bild 3 (aus wikipedia). Mehr dazu siehe unter Marschbahn

Bild 1 Bildrechte: Verlag Bahnhofsrestaurant Petersen
Anmerkung: Die Ortsbezeichnung Taterpfahl verweist auf den vormals hier vorhanden gewesenen Taternpfahl oder Zigeunerpfahl. Der sogenannte Taterpfahl stand an der Dithmarscher Grenze am südlichen Ende des Averlaker Donn.
An diesem an der Amts- oder Zuständigkeitsgrenze aufgestellten Rechtszeichen mußte früher das Landfahrende Volk drei Tage rasten, bis ihm gegebenenfalls von einem Vertreter der Obrigkeit der Weiterzug gestattet wurde. Im 18ten Jahrhundert sollten die Taterpfähle die sogenannten Zigeuner abhalten, das Gebiet zu betreten und die Obrigkeit verfolgte sie allein schon wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit in unmenschlicher Weise.
Die Bezeichnung Tatern wurde früher in Norddeutschland und in Skandinavien für Zigeuner gebraucht - heute bezeichnet man Angehörige dieser Volksgruppe richtigerweise als Roma oder Sinti. Tatern leitete sich von Tataren her, für welche man diese Menschen zeitweilg hielt.
Hinweis: Die auf Dithmarschen-Wiki gegebene wortgleiche Erläuterung ist übernommen aus mein-wilster

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1928 - Wilstermarsch Schöpf-Mühlen - Kokermühlen und eine Achtkantmühle in Dwerfeld

1928 Dwerfeld - Wilstermarsch Schöpfmühlen - Kokermühlen und eine Achtkantmühle an der Dwerfelder Wettern in Rehweg.
Drei Kokermühlen und eine Achtkantmühle an der Dwerfelder Wettern.
Am Horizont ist die Silhouette der Stadt Wilster zu erkennen mit der Kirche und den Schornsteinen der Lederwerke.
Bei dem Gehöft rechts handelt es sich um den Hof 544 (gem. dem Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild"), welcher seinerzeit von Rudolf Beimgraben betrieben wurde.
Eine der seinerzeit an der Dwerfelder Wettern stehenden Koker-Schöpfmühlen kann heute in Honigfleth bewundert werden - sie ist im Bundesland Schleswig-Holstein die letzte ihrer Art.
Neben der Vielzahl der früher in der Wilstermarsch zu hunderten vorhandenen und als Schöpfmühlen verwendeten Kokermühlen wurden auch einige der leistungsfähigeren Holländerwindmühlen für diesen Zweck eingesetzt. Der auch Kappenwindmühle genannte Typ war bereits um 1500 in den Niederlanden entwickelt worden. Es handelt sich zumeist um eine hölzerne achteckige Konstruktion auf einem niedrigen festen Unterbau; diese Mühlen wurden Achtkant-Mühlen genannt. Diese Holländermühle war sehr leistungsfähig, da die Flügel im Vergleich zur Kokermühle größer waren und zudem die Drehebene höher lag.
Die obere bewegliche Kappe mit den Flügeln konnte mittels des Steert in den Wind gedreht werden. Über die Flügelwelle und die senkrechte Königswelle wurde die gewonnene Energie zum Unterbau des Gebäudes geleitet, wo bei den Schöpfmühlen über Getrieberäder eine Übertragung auf die Archimedische Schnecke erfolgte. Derartige Mühlen reichten aus, um eine etwa 40 Hektar große Fläche zu entwässern, während die Kokermühlen eine Fläche von nur 5 bis 10 Hektar abmahlten.
Alle Schöpfmühlen schöpften das Wasser mittels einer sich in einem Trog drehenden Archimedischen Schnecke aus den tiefer liegenden Entwässerungs- und Zulaufgräben in die höher gelegenen verwallten Wettern. Die Wettern führten das Wasser mittels Deichsiele in die Flüsse (Wilsterau, Stör, Elbe), wobei bis zur Installierung leistungsfähiger Mündungs-Schöpfwerke das sogenannte Räumen des Wassers aus der Wettern erst bei Niedrigwasserständen in den Flüssen mit natürlichem Gefälle gelingen konnte.
Ab den 1950er Jahren hatten elektrisch betriebene und von den Sielverbänden errichtete leistungsfähige Schöpfwerke die letzten in der Wilstermarsch noch bestehenden Schöpfmühlen abgelöst. Zudem waren an den Mündungen der Wettern leistungsfähige Mündungsschöpfwerke errichtet worden, so auch an der Ausmündung der Kampritter Wettern in die Stör am Kampritt.
Zuvor hatten bereits in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts die Windräder der Firmen Apel & Sachau, Wilster, und Köster, Heide, viele der zuvor das Landschaftsbild der Wilstermarsch prägenden Schöpfmühlen verdrängt.
Die Dwerfelder Wettern ist der obere Abschnitt der Kampritter Wettern, welche beim Kampritt in die Stör entwässert. Der Ausbau - Vergrößerung des Querschnitts - der Dwerfelder Wettern führte 1959/60 dazu, dass die alten Mühlenstandorte beseitigt wurden. Zu den zu beseitigenden Schöpfmühlen gehörte auch eine zum Hof Schütt gehörende und in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts gebaute Kokermühle. Diese Schöpfmühle kann heute in Honigfleth bewundert werden - sie ist in Schleswig-Holstein die letzte ihrer Art.
Diese letzte Koker-Schöpfmühle der Wilstermarsch wurde 1960 von ihrem ursprünglichen Standort an der Dwerfelder Wettern nach Honigfleth versetzt, um sie als Bau- und Kulturdenkmal zu erhalten. Der Begründer dieser Heimat-Seite hatte die Freude, als damaliger Maurer-Lehrling mit seiner ersten Arbeit an dem Wiederaufbau der Mühle in Honigfleth mitwirken zu dürfen.
Ein Förderverein hat es sich zur Aufgabe gemacht diese Schöpfmühle für die Zukunft zu erhalten.

Bildrechte: Heinrich Ballerstädt, Wilster

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Glückstadt - Hafen, Elbe-Fähre "Ernst Sturm"

Glückstadt Hafen - Elbe-Fähre "Ernst Sturm"
Bis 1968 legten die Elbe-Fähren noch im Glückstädter Außenhafen an, danach wurde der Anleger in einen Bereich außerhalb des Hafens verlegt.
Das die Elbfähre Glückstadt – Wischhafen betreibende Unternehmen besteht seit dem Jahr 1919; sein Begründer war der Glückstädter Kapitän Ernst Sturm, ein Kap Hoornier. Gegenwärtig (2012) stellen vier Fähren den Betrieb die Fährverbindung über die Elbe sicher.
Die Fähre „Ernst Sturm“ war 1954 auf der Werft Hugo Peters in Wewelsfleth gebaut worden. Sie war von 1954 bis 1977 auf der Strecke Glückstadt – Wischhafen im Einsatz.
Die 29,42 m lange und 9,79 m breite und einen Tiefgang von 1,50m aufweisende 170 BRT große Fähre konnte 20 PKW befördern; die größere 2012 verkehrende Namensschwester bringt es auf die dreifache Anzahl.
Im Jahre 1978 kaufte der auf Pellworm wohnhafte Kapitän Heinz von Holdt (wie der Begründer der Heimatseite mein-wilster ein Angehöriger der Brunsbüttel-Linie der von Holte) die Fähre und benannte sie um in „Pitter Lüng“. Bis 1985 war die Fähre zwischen Pellworm und Nordstrand im Einsatz.
Heute ist die alte Fähre in der Karibik immer noch in Fahrt.

Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Die Abbildungen wurden zur Verfügung gestellt von Rudolf Böckmann, Burg in Dithmarschen

Ralph-Günter Bruns
schrieb am 03.09.2023
Die Verlegung des Fähranlegers aus dem Hafen von Glückstadt muss später als 1968 erfolgt sein. Ich habe bis Ende 1970 in Glückstadt gelebt. Da legte die Fähre noch regelmäßig im Hafen an.
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1965 - Seilfähre über die Stör in Wewelsfleth

1965 Seilfähre über die Stör in Wewelsfleth
Über den Zeitraum von viereinhalb Jahrhunderten bildete die Wewelsflether Fähre eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen der Wilstermarsch und der Kremper Marsch. Bereits im Jahre 1629 war die Wewelsflether Fähre eingerichtet worden – daneben bestanden im Bereich der Gemeinde Fußgänger-Fähren in Uhrendorf und Störort. Nach dem Bau des Störsperrwerks in den Jahre 1971 bis 1974 und der Herstellung einer damit verbundenen Straßenverbindung der B 431 über die Stör verlor die Fähre ihre Bedeutung und sie wurde daher 1980 eingestellt.
Die Wewelsflether Wagenfähre war eine Seilfähre; an dem durch das Gewässer verlaufenden Seil wurde der Fährprahm zunächst mit Muskelkraft, später (ab 1928) jedoch mittels eines Motors über den Fluß gezogen. Der Fährmann mußte ein Signal geben, wenn das Seil straff gezogen wurde, denn sonst bestand für die die Fährstelle passierenden Schiffe auf der Stör ein großes Gefahrenrisiko. Wenn die Fähre in Fahrt ging, zeigte sie dieses durch einen aufgezogenen schwarzen Ball an. Anstelle des Balles wurde zuvor ein aufrecht bzw. quer gestellter Zeiger verwendet, um den Betrieb der Fähre anzuzeigen (vgl. Bild 2). In der Dunkelheit zeigte die Fähre in Fahrt ein grünes Rundumlicht über einem weißen Rundumlicht.
Wegen des starken Ebb- bzw. Flutstromes der Stör hatten die Schiffe "Vorfahrt" und gaben ihrerseits rechtzeitig Signal mit dem Signalhorn.

Bildrechte: nicht bekannt

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1825 - Walfänger Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH

1825 Walfänger Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH
Gemälde in Deckfarbenmalerei, 34,7 x 53,8 cm
Signatur: L. Busch, 1825. pinx
Inschrift am Heck des Schiffes: DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH
Der Danebrog am Heck des Schiffes erinnert daran, das Holstein - mithin auch Wilster - bis 1865 zum Gesamtstaat Dänemark gehörte.
Vor 200 Jahren und davor wurden u.a. von Altona, Beidenfleth, Brunsbüttel, Itzehoe, Glückstadt, Kollmar, Uetersen Schiffe zum Wal-Fang und Robbenschlag in das Eismeer im Nordatlantik ausgesandt.
In den Jahren 1818 bis 1825 ging von Beidenfleth aus die Brigg DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH regelmäßig auf Walfang.
Besondere originale Erinnerungsstücke an diese Zeit sind längst (etwa ab 1875) verschwunden, z.B. die aus den Kiefernknochen der Wale gebildete Tore - jeweils zwei standen in Wewelsfleth am südlichen Deich bei der Störmündung sowie in Beidenfleth hinter der Mühle und eines weiter nach Hodorf zu.
Am Mühlenhörn an der Grenze der Kirchspiele Wewelsfleth und Beidenfleth stand bis Mitte des 19ten Jahrhunderts eine Transiederei. Sie wurde u.a. auch von dem von Beidenfleth ausgesandten Grönlandfahrer DIE HARMONIE VON BEIDENFLETH beliefert. Sie fuhr von 1818 bis 1823 unter dem Kommandeur P. Sommer und danach unter dem Kommandeur J. Voß.
1819 mußte die HARMONIE "wegen gebrochenen Ruders Grönland am 12. Juny verlassen". Überhaupt waren die Reisen überaus gefährlich und es waren Verluste an Schiffen und Mannschaften zu beklagen.
In den Beidenflether Kirchenbüchern finden sich auch Einträge von Grönlandfahrern aus früherer Zeit.
Im Totenregister ist u.a. unter dem 02.Oktober 1780 vermerkt, dass der Sohn "des nach Grönland Fahrenden Joh. Stammer" gestorben sei.
Am 14.September 1819 wird Johann Friedrich Wulf als "Faßbinder auf dem hiesigen Grönlandfahrer" genannt (beim Tode seines Sohnes).
Ein besonders tragisches Geschehen ist am 08.August 1820 dokumentiert mit "Hinrich Wichmann, ehel. Sohn des Webers zu Hohenfelde Emke Wichmann und Abel geb. Münster. Er diente als Matrose auf dem hiesigen Grönlandfahrer. Kam hier an seinem Todestage glücklich von seiner gefahrvollen Reise an und ertrank etwa eine Stunde nachher, indem er vom Schiffe in die Challuppe herabspringen wollte und das Boot verfehlte. Er war 19 Jahre alt und wurde stille beerdigt."
Auch auf den von anderen Häfen der Region ausgehenden Schiffen fuhren Männer aus den Orten der Wilstermarsch und aus Wilster mit; so z.B. 1820 auf der "EINIGKEIT VON BRUNSBÜTTEL" der Speckschneider Maat Michel Rohweder, der Partfahrer Hinrich Bielenberg und die Matrosen Claus Böther und Hinrich Ahmling. Dabei war auch der damals siebzehnjährige Matrose Peter von Holdt, welcher später zum Stammvater der heute in Nordfriesland und auf den Nordfriesischen Inseln lebenden "von Holdt" wurde.
Aus den in der Wilstermarsch gelegenen Orten gehörten noch Carsten Saß und Johann Ohlhafer (beide aus Brokdorf), David Detlefs (aus Wewelsfleth) und Peter Mahn (aus Flethsee) zu der 51 Männer umfassenden Besatzung.
Als Beleg für die aus Wilster und der Wilstermarsch stammenden Seefahrer liegen Auszüge aus der originalen Mannschaftsliste des Walfängers "EINIGKEIT VON BRUNSBÜTTEL" aus dem Jahre 1820 vor. Darin sind die Namen der genannten Wilsteraner sowie deren damaliges Lebensalter aufgelistet.
Den von Glückstadt aus erstmals 1818 auf die Reise gegangenen Schoner SCHNELLHEIT ereilte bereits auf seiner zweiten Reise ins Nordmeer sein Geschick. In einem vom 16.bis 18. März 1819 wütenden Orkan ging das Schiff mit seiner 26 Mann umfassenden Besatzung verloren. Die Namen der Verunglückten sind im Glückstädter Totenregister verzeichnet; unter ihnen sind genannt Johann Averhoff aus Beidenfleth und Jacob Lucht aus Wilster.

Heute erinnert vor dem Gebäude der Gemeinschaftsschule der Wilstermarsch in Wilster als Objekt "Kunst am Bau" die Fluke eines abtauchenden Wals auch an die bedeutende Zeit von Grönlandfahrt, Walfang und Robbenschlag sowie die daran beteiligten Männer aus der Stadt Wilster und der Wilstermarsch.
In Erinnerung ist auch noch allgemein, dass von Wewelsfleth und Beidenfleth aus früher die bekannten Störkringel tonnenweise als Schiffsproviant an die Walfänger geliefert wurden.

Quellen:
Der Historische Walfang in Bildern - Altonaer Museum in Hamburg, Norddeutsches Landesmuseum (1987)
Schleswig-Holsteins Grönlandfahrt auf Walfischfang und Robbenschlag (1937), von Wanda Oesau

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1935 - Beidenfleth, Wagen-Fähre über die Stör

ca. 1935 Beidenfleth, Wagen-Fähre über die Stör, Beidenflether Fährhaus
Die Fähre war seinerzeit ein einfacher als Grundseilfähre betriebener Fährprahm. Sie verbindet die Wilstermarsch Gemeinde Beidenfleth mit Bahrenfleth in der Kremper Marsch.
Die Beidenflether Fähre ist heute die letzte an der Stör noch betriebene Fähre.
Früher bot unterhalb der Klappbrücke Heiligenstedten neben insgesamt 4 Kahn-Fähren auch die Wagen-Fähre in Wewelsfleth Gelegenheit zur Überquerung des Flusses.
Bis 1936 wurde der kleine Fährprahm durch Menschenkraft über die Stör gezogen; danach wurde ein Motor eingesetzt.
Nachdem in jüngerer Zeit der Fährbetrieb in Beidenfleth in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten war, bewirkte das bewundernswerte Engagement der kleinen Gemeinde Beidenfleth und eines eigens gegründeten Förderverein Störfähre ELSE e.V. die Erhaltung des Fährbetriebes und in 2006 die Indienststellung eines Neubaues namens "Else". Ihre 1940 gebaute Vorgängerin wurde außer Dienst gestellt. Im Jahre 2007 nahm die neu erbaute Fähre ELSE den Betrieb auf.

Bildrechte: nicht bekannt

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1959 - Fahnenschwenken der Bürger-Schützen-Gilde auf dem Marktplatz

1959 Fahnenschwenken der Bürger-Schützen-Gilde (Bürergilde) auf dem Marktplatz
Die Bürger Gilde ist auf dem Marktplatz angetreten, um gemeinsam mit einer großen Anzahl Zuschauer die Kunst der Fahnen Schwenker zu bewundern.
Seinerzeit marschierten die Schüler der Wilsteraner Schulen in geschlossenen Klassenverbänden zum Markt, um die traditionelle Veranstaltung zu besuchen. Mit dabei ist auch die links stehende seinerzeitige Abschlußklasse der Mittelschule Wilster, von welcher folgende Schüler erkannt werden können: Gisela Lindemann, Antje Hanna Hennings, Horst Hein, Fritz Schmidt, Elisabeth Nagel, Anke Lüthje, Hilke Raasch, Bärbel Hoppe, Erika Böttcher, Peter Schippmann - alles Klassenkameraden des Begründers dieser Heimat-Seite.
Das Foto zeigt einen Fahnenschwenker bei dem Höhepunkt der Darbietung, die darin besteht, die Flagge sowie eine Zitrone in die Luft zu werfen und anschließend die Zitrone beim Niederfallen mit dem Bajonett zu zerschneiden und die Flagge wieder aufzufangen. Wie die rechts unten erkennbare unversehrte Zitrone belegt, gelang dieses Kunststück nicht immer.
Das Fahnenschwenken der Bürger-Schützen-Gilde hat eine dreieinhalb Jahrhunderte alte Tradition.
Die einzelnen Darbietungen orientieren sich nach einer Vorgabe, die vom Exercitienmeister Andreas Kletten in Nürnberg im Jahre 1679 festgeschrieben wurde.
Die Farben der heute genutzten vier Flaggen geben die ursprünglichen Farben der Wappen der Herzogtümer Schleswig und Holstein wieder; weiß (silber) und rot für Holstein, gelb (gold) und blau für Schleswig; dazu die Wappenbilder vom Bund, Land, Kreis Steinburg und der Stadt.
Gegenüber früheren Jahren ist die gelbe/goldene Flagge mit dem Bundesadler hinzu gekommen.
Zu dieser Tradition der Gilde mehr auf dem Internetangebot der Bürger-Schützen-Gilde Wilster; siehe bei den vorgeschlagenen Links
Das rechts stehende Gebäude mit der schönen klassizistischen Fassade, in ihm war das Café Schöne und danach das Café Thörmer untergebracht, wurde leider zu Beginn der 1970er Jahre abgebrochen. Die Verbandssparkasse Wilstermarsch ließ danach hier ein zu seinem Umfeld unharmonisch wirkendes Gebäude mit bauklotzartigem Zuschnitt seiner Straßenfront errichten. Wieder einmal wurde in Wilster an einer für das Stadtbild signifikanten Stelle keine Rücksicht auf die historische Ensemblewirkung genommen.
Zuvor hatte nur durch die Einschaltung der Landesdenkmalpflege auch die Beseitigung des links stehenden Hauptgebäudes der Sparkasse verhindert werden können, als diese in einer ihre Mitverantwortung für das Stadtbild negierenden Planung beabsichtigte, dort einen Neubau errichten zu lassen.

Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

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