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1964 - St. Bartholomäus Kirche - Loge des Königs Christian VII

1964 St. Bartholomäus Kirche - Loge des Königs Christian VII
Das bereits 1282 zur Stadt erhobene und mit den lübischen Rechten versehene Wilster gehörte über Jahrhunderte hinweg zum Dänischen Reich; der dänische König war als Herzog von Holstein somit Landesherr auch für die Stadt Wilster. Dieses blieb so - mit Ausnahme der Zeit der Schleswig-Holsteinischen Erhebung der Jahre 1848 bis 1851 - bis zum preußisch-österreichisch-dänischen Krieg 1864, wonach dann Holstein Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein wurde.
Zur Zeit des Baues der St. Bartholomäus Kirche in den Jahren von 1775 bis 1780 war Christian VII König von Dänemark. Für ihn als Landesherrn wurde in der Kirche eine besondere Loge eingerichtet. Das Monogramm von Christian VII befindet sich heute noch an der speziell für ihn als Landesherrn errichteten königlichen Loge der Kirche, die er zweimal besucht hat.
Der am 29.01.1749 in Kopenhagen geborene und am 13. März 1808 in Rendsburg gestorbene Christian war von 1766 bis 1808 König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und von Holstein. Er war dieses jedoch nur nominell, denn der spätere König durchlebte eine sehr unglückliche Kindheit und wurde früh geisteskrank, weshalb er die Regierungsgeschäfte nicht selbst führte (so regierte z.B. ab 1784 sein Sohn Friedrich als Kronprinzregent an Stelle seines Vaters).
Das Monogramm von Christian VII befindet sich auch auf dem Außenmamauerwerk der Kirche über dem Südportal.
Nachdem am 15. Juni 1944 die Stadt Wilster bei einem Luftangriff durch einen anglo-amerikanischen Bomberverband bombardiert worden war und dabei auch an und in der Kirche schwere Schäden und Verwüstungen angerichtet wurden, konnten die Schäden nur allmählich beseitigt werden.
In zwei Bauabschnitten, nämlich von 1947 bis 1954, sowie von 1963 bis 1964 wurde die Kirche wieder hergestellt.
Der erste in Etappen durchgeführte Bauabschnitt richtete sich auf die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Kirche. Unter anderem unterblieb die Wiederherstellung der Logen beiderseits des Altars. Erst im Zusammenhang mit der Sanierung in den Jahren 1963 und 1964 wurden auch die Logen entsprechend dem ursprünglichen Zustand wieder hergerichtet; die Fotos zeigen den Zustand unmittelbar nach der Wiederherstellung.

Bildrechte: 1964 Landesamt für Denkmalpflege, Kiel
Quelle: Bildarchiv Foto Marburg

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Als reguläres Zahlungsmittel in Wilster gelaufen: 1788 * Silberner sogenannter Speciestaler

Als reguläres Zahlungsmittel in Wilster gelaufen:
Silberner sogenannter Speciestaler 1788

Die abgebildete Silber-Münze hat einen Ø von 40 mm, sie wiegt 29 g
Die alte Münze aus dem überkommenen Besitz der Familie von Holdt ist ein Beleg für die sehr lange bestanden habende Zugehörigkeit der Stadt Wilster zum Dänischen König und zu Dänemark.
Die Münze ist wahrhaft echtes altes Schleswig-Holsteinisches Geld, wurde sie doch geprägt im Jahre 1788 in der Münzanstalt in der seinerzeit zu Holstein gehörenden Stadt Altona (diese lag aus Sicht der Hamburger „all to nah“ an ihrer Stadt, weshalb sie im Laufe der Zeit den Eigennamen Altona erhielt).
Der auf der Rückseite eingeprägte Münzwert ist in Deutsch angegeben mit „60 Schilling Schlesw(ig) Holst(einische) Courant“, verzichtet also auf die dänische Bezeichnung Skilling.
Der Münzwert 1 SP (ein Speziestaler) ist geprägt neben dem königlich gekrönten Schild des sogenannten Kabinettswappens auf der Rückseite der Münze.
Das Münzmeister-Zeichen M F verweist auf die Münzstätte Altona (welches seinerzeit eine holsteinische Stadt war) und den dortigen Münzmeister Michael Flor (dort von 1786 bis 1816 Münzmeister)
Auf der Vorderseite findet sich die Umschrift:
CHRISTIANUS VII D G DAN NORV V G REX
Also: Christian VII von Gottes Gnaden (Dei Gratia) der Dänen, Norweger, Wandalen und Goten König
Der am 29.01.1749 in Kopenhagen geborene und am 13. März 1808 in Rendsburg gestorbene Christian war von 1766 bis 1808 König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und von Holstein. Er war dieses jedoch nur nominell, denn der spätere König durchlebte eine sehr unglückliche Kindheit und wurde früh geisteskrank, weshalb er die Regierungsgeschäfte nicht selbst führte (so regierte z.B. ab 1784 sein Sohn Friedrich als Kronprinzregent an Stelle seines Vaters).
Die Initialen von Christian VII finden sich heute noch an der speziell für ihn als Landesherrn in der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche errichteten königlichen Loge, die er offenbar nie betreten hat. Erst einer seiner Nachfolger, Christian VIII (* 18. September 1786; † 20. Januar 1848) besuchte die Kirche im Jahr 1843 und im Jahr 1845.
Die Wilsteraner Kirche war am 2. Juli 1780 – also in der Regierungszeit von Christian VII. - eingeweiht worden; zu der Zeit war Hein von Holten Bürgermeister (seit 1760) der Stadt Wilster.

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1950 - Portal auf der Nordseite der Kirche St. Bartholomäus zu Wilster

1950 Portal auf der Nordseite der Kirche St. Bartholomäus zu Wilster.
Die Kartusche oberhalb des Portals zeigt das Siegel des Kirchspiels Wilster (vgl. Bild 3) und welches noch aus katholischer Zeit stammt. Im Jahre 1622 hat es eine neue Form erhalten. Diese zeigt im gespaltenen Schild links (heraldisch gesehen) den Patron der Kirche, den heiligen Bartholomäus. Rechts zeigt es die Heroldsbilder aus dem Wappen des Herzogtums Holstein und dem der Stadt Wilster; im oberen Viertel das Nesselblatt des Herzogtums, im unteren Viertel den Fisch auf Wellen der Stadt.
Entgegen der in der "Quelle" (sh. Bild 2) genannten Beschreibung handelt es sich somit nicht um das südliche Portal der Kirche. Dort nämlich befindet sich entgegen der Abbildung in der von den Putten eingerahmten Kartusche das Monogramm des dänischen Königs Christian VII, Landesherr zur Zeit des Kirchenbaues von 1775 bis 1780.
Der am 29.01.1749 in Kopenhagen geborene und am 13. März 1808 in Rendsburg gestorbene Christian war von 1766 bis 1808 König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und von Holstein. Er war dieses jedoch nur nominell, denn der spätere König durchlebte eine sehr unglückliche Kindheit und wurde früh geisteskrank, weshalb er die Regierungsgeschäfte nicht selbst führte (so regierte z.B. ab 1784 sein Sohn Friedrich als Kronprinzregent an Stelle seines Vaters).
Die Initialen von Christian VII finden sich heute auch an der speziell für ihn als Landesherrn in der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche errichteten königlichen Loge, die er zweimal besucht hat.

Bildrechte: Nicht bekannt
Quelle: Bildarchiv Foto Marburg

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Als reguläres Zahlungsmittel in Wilster gelaufen: 1778 * Silberner sogenannter Speciestaler

Als reguläres Zahlungsmittel in Wilster gelaufen:
Silberner sogenannter Speciestaler 1778

Die abgebildete Silber-Münze hat einen Ø von 40 mm, sie wiegt 28 g
ein Münzwert ist auf der Münze nicht angegeben; ein Speciestaler hatte den Wert von 60 Schilling (schleswig-holsteinischer Courant)
Die alte Münze aus dem überkommenen Besitz der Familie von Holdt ist ein Beleg für die sehr lange bestanden habende Zugehörigkeit der Stadt Wilster zum Dänischen König und zu Dänemark.
Auf der Vorderseite der Münze ist das königlich gekrönte Spiegelmonogramm – gebildet aus C 7, dieses steht für Christian VII. – abgebildet.
Das Monogramm ist umschrieben mit: D G DAN NORV VAND GOTH REX
Also: von Gottes Gnaden (Dei Gratia) der Dänen, Norweger, Wandalen und Goten König
Der am 29.01.1749 in Kopenhagen geborene und am 13. März 1808 in Rendsburg gestorbene Christian war von 1766 bis 1808 König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und von Holstein. Er war dieses jedoch nur nominell, denn der spätere König durchlebte eine sehr unglückliche Kindheit und wurde früh geisteskrank, weshalb er die Regierungsgeschäfte nicht selbst führte (so regierte z.B. ab 1784 sein Sohn Friedrich als Kronprinzregent an Stelle seines Vaters).
Die Initialen von Christian VII finden sich heute noch an der speziell für ihn als Landesherrn in der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche errichteten königlichen Loge, die er offenbar nie betreten hat. Erst einer seiner Nachfolger, Christian VIII (* 18. September 1786; † 20. Januar 1848) besuchte die Kirche im Jahr 1843 und im Jahr 1845.
Die Wilsteraner Kirche war am 2. Juli 1780 – also in der Regierungszeit von Christian VII. - eingeweiht worden; zu der Zeit war Hein von Holten Bürgermeister (seit 1760) von Wilster.
Auf der Rückseite der Münze ist zwischen zwei sich unten kreuzenden Lorbeerzweigen der königlich gekrönte Schild des sogenannten Kabinettswappens abgebildet,
die drei Löwen stehen für Dänemark, der steigende Löwe mit der Hellebarde für Norwegen, die drei Kronen für Schweden.
Die Umschrift nennt den königlichen Wahlspruch: GLORIA EX AMORE PATRIÆ , also: Ruhm aus Vaterlandsliebe
darunter steht die durch das Münzmeisterzeichen getrennte Jahreszahl 1778
Das Münzstätten-Zeichen (Schlägel und Hammer gekreuzt) verweist auf die Münzstätte Kongsberg in Norwegen.

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1950 - Südportal der St. Bartholomäus Kirche

1950 Portal auf der Südseite der Kirche St. Bartholomäus zu Wilster.
Über dem Portal das von Putten gehaltene Monogramm des dänischen Königs Christian VII, Landesherr zur Zeit des Kirchenbaues von 1775 bis 1780.
Die Initialen von Christian VII finden sich auch noch an der speziell für ihn als Landesherrn in der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche errichteten königlichen Loge.
In der Zeit des Kirchenbaues war Hein von Holten (geboren 24.03.1694, gestorben 06.08.1785) Bürgermeister in Wilster; er bekleidete dieses Amt in Wilster vom 11.03.1760 bis 06.08.1785, also über ein Vierteljahrhundert; davor war er zweiter Bürgermeister.

Bildrechte: Das Foto stammt aus der Sammlung Werner Behning, Wilster

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1898 - Schleswig-Holsteinische Erhebung 1849.04.13. Erstürmung der Düppeler Schanzen b

1898 Karte zur 50jährlichen Gedenkfeier der Wiederkehr des Tages der Erhebung Schleswig-Holsteins am 24. März 1848 gegen Dänemark.
Erstürmung der Düppeler Schanzen.

Der dänische König war seinerzeit Landesherr von Schleswig und Holstein.
In Wilster erinnern u.a. heute noch die Initialen des Dänischen Königs Christian VII an der speziell für ihn als Landesherrn in der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche errichteten königlichen Loge, die er zweimal besucht hat.
Die Wilsteraner Kirche war am 2. Juli 1780 – also in der Regierungszeit von Christian VII. - eingeweiht worden; zu der Zeit war Hein von Holten Bürgermeister (seit 1760) von Wilster.
Entzündet hatte sich die Erhebung der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner an dem Sprachenstreit und der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 „Op ewich ungedeelt“.
Am 23. März 1848 war in Kiel eine provisorische Regierung eingesetzt worden.
In der Folge kam es zu einem bis 1850 dauernden Bürgerkrieg zur erfolglosen Loslösung der Herzogtümer Schleswig und Holstein von Dänemark. Diese gelang erst in der Folge des Krieges von 1864 der Armeen von Preußen und Österreich gegen Dänemark.
Die Karte erinnert an die Erstürmung der von den Dänen verteidigten Düppeler Schanzen am 13.04.1849 durch Truppen aus Sachsen und Bayern. Die Schleswig-Holsteinische Armee war in der ersten Zeit der letztlich gescheiterten Erhebung von Truppen des Deutschen Bundes unterstützt worden.

Bildrechte: G.J. Koch, Schleswig

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2016 - Portale der Wilsteraner St. Bartholomäus-Kirche

2016 Portale der Wilsteraner St. Bartholomäus-Kirche.
Bild 1 Portal auf der Nordseite der Kirche
Bild 2 Die Kartusche zwischen den Putten oberhalb des Portals der Nordseite zeigt das Siegel des Kirchspiels Wilster; es stammt in seiner Ursprüngen noch aus katholischer Zeit und hat 1622 eine neue Form erhalten. Das gespaltene Siegel zeigt links (heraldisch gesehen) den Patron der Kirche, den Heiligen Bartholomäus. Rechts zeigt es die Heroldsbilder aus dem Wappen des Herzogtums Holstein und dem der Stadt Wilster; im oberen Viertel das Nesselblatt aus dem Wappen des Herzogtums, im unteren Viertel den auf Wellen schwimmenden Fisch aus dem Wappen der Stadt.
Bild 3 Portal auf der Südseite der Kirche
Bild 4 Die oberhalb des Portals befindliche von Putten eingerahmte Kartusche enthält das Monogramm des dänischen König Christian VI , Landesherr zur Zeit des Kirchenbaues von 1775 bis 1780.
Der am 29.01.1749 in Kopenhagen geborene und am 13. März 1808 in Rendsburg gestorbene Christian war von 1766 bis 1808 König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und von Holstein. Er war dieses jedoch nur nominell, denn der spätere König durchlebte eine sehr unglückliche Kindheit und wurde früh geisteskrank, weshalb er die Regierungsgeschäfte nicht selbst führte (so regierte z.B. ab 1784 sein Sohn Friedrich als Kronprinzregent an Stelle seines Vaters).
Die Initialen von Christian VII finden sich heute auch an der speziell für ihn als Landesherrn in der Wilsteraner St. Bartholomäus Kirche errichteten königlichen Loge, die er zweimal besucht hat.

Bildrechte: Tord Siemen, Wilster
Anmerkung: Die Fotos wurden dankenswerterweise speziell für mein-wilster gefertigt

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1924 - Klasse VII der Volksschule Wilster mit Klassenlehrerin Helene Hansen

1924 Klasse VII der Volksschule Wilster mit ihrer Klassenlehrerin Helene Hansen.
Von den Schülerinnen sind folgende Namen bekannt:
Maria Peters, Elli Eckard, Liselotte Kragge, Käthe Wegner, Lilia NN, Helga Wilde, Gunda Selmering, Hanna NN, Gretchen Bahr, Liselotte Glöy, Ilse Kellermann,
Lieschen Heeckt, Anne Moltzau, Marianne Groth, Käthe Kröger, Else Gitzel, Alma Halmschlag, Martha Strate.
Es handelt sich um die VII. Klasse, was nach heutiger Zählweise der II. Klasse entspricht.
Schülerinnen und Lehrerin haben sich für das Foto vor dem 1898 im Landrecht errichteten Gebäude der Mädchenschule gruppiert. Mädchenschule und Knabenschule, deren Schulgebäude 1913 in unmittelbarer Nachbarschaft errichtet wurde, sind später zur Volksschule Wilster zusammengelegt worden.
Seinerzeit waren die vier untersten Jahrgänge der Volksschule zugleich gemeinsame Grundschule für alle drei Schulformen im damaligen Schulsystem - Volksschule - Mittelschule - Gymnasium.
Wer von den Schülern nach Absolvierung der vierten Klasse nicht an eine weiterführende Schule wechselte, erhielt nach 8 Jahren den Volksschulabschluß.

Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Ursula Mäding, Oberhausen

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1855 - und 1865 Vaccinations-Attest

1855 und 1865 Vaccinations-Attest
Die vorherige Beibringung eines Vaccinations-Attest war seinerzeit obligatorisch für jede Person, welche z.B. eine Schule besuchen, in den Militärdienst eintreten, konfirmiert werden oder heiraten wollte.
Mit dem von einem Arzt auszustellenden Vaccinations-Attest wurde der jeweiligen Person bescheinigt, dass diese gegen Blattern geimpft sei und "die ächten Schutzblattern regelmäßig überstanden habe."
Abbildung 1: Das Vaccinations-Attest von 1855 für den Jacob Garms aus Schotten, Kirchspiel Wilster, zeigt das Emblem des Königs von Dänemark, Friedrich VII. Dieser war von 1848 bis 1863 König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein. Nach der gescheiterten Erhebung (1848-51) der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner war der dänische König wieder Landesherr über die Herzogtümer.
Abbildung 2: Das Vaccinations-Attest von 1865 für die Anne Helene Hellerich aus Goldbogen, Kirchspiel Wilster, zeigt den Preussischen Adler; dieser zeigt die Königswürde mit Reichsapfel und Zepter sowie die Krone des Königs in Preußen und die Initale FR (Fridericus Rex - Friedrich der Große).
Nach dem von Dänemark gegen Preußen und Österreich verlorenen Deutsch-Dänischen Krieg, waren 1865 die Herzogtümer ein Kondominium der Sieger geworden.
Unterzeichnet sind beide Atteste von dem in Wilster tätigen Sanitätsrat Dr. Wilhelm Mencke (* 01.07.1825 Itzehoe, + 27.02.1899 Wilster). Diesem verdankt die Stadt Wilster das Krankenhaus Mencke-Stift, welches gegen viele Widerstände gegründet und Anfang 1870 in Betrieb genommen wurde. Die für die Bewohner der Stadt Wilster und der Wilstermarsch segensreiche Einrichtung bestand gut 100 Jahre. Was Ärzte und Personal dieses kleinen Krankenhauses in den gut 100 Jahren seines Bestehens geleistet haben, verdient höchste Anerkennung und Respekt. Das in den Jahren 1867/70 erbaute und mehrmals erweiterte Krankenhaus wurde bis 1978 betrieben.

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Als reguläres Zahlungsmittel in Wilster gelaufen: 1621 * Silberne Krone aus Dänemark

Als reguläres Zahlungsmittel in Wilster gelaufen:
Silberne Krone aus Dänemark 1621
Die Silber-Münze hat einen Ø von 39 mm, sie wiegt 19 g
Die uralte Münze aus dem überkommenen Besitz der Familie von Holdt ist ein Beleg für die sehr lange bestanden habende Zugehörigkeit der Stadt Wilster zum Dänischen König und zu Dänemark. Als Herzog von Holstein war der Dänische König zugleich Deutscher Reichsfürst.

Die Münze wurde 1618 unter König Christian IV. (1596-1648) im Wert von 1 1/2 Speciestaler eingeführt; sie wurde in den Jahren 1618 bis 1622 geprägt.
Die abgebildete Krone auf der Rückseite gab der Münze den Namen.
Auf der Vorderseite der Münze findet sich neben der Abbildung des Königs die Inschrift:
D.G. DANI CHRISTIANUS IIII (D.G. steht für: Dei Gratia = von Gottes Gnaden)
Auf der Rückseite findet sich oberhalb der dargestellten Krone die Jahreszahl 1621;
Umlaufend die Inschrift: NORVEGI VANDALO GOTORU Q. REX (dieses steht für: König der Norweger, Wandalen und Goten)
Unterhalb der Rückseitendarstellung einer Krone findet sich die Abkürzung R.F.P.,
diese steht für den Wahlspruch des Königs Christian IV., "Régna Firmat Pietas" (Frömmigkeit stärkt die Reiche).
Das Volk deutete die drei Anfangsbuchstaben um und bildete den dänischen Spruch "Riget Fattes Penge" (Dem Land mangelt es an Geld).
Christian IV ist am 12.April 1577 geboren und war von 1588 bis zu seinem Tode am 28. Februar 1648 König von Dänemark und Norwegen, sowie Herzog von Schleswig und von Holstein. Er war somit auch Landesherr von Wilster.
In seine als Ära der Reformen eingegangene überaus lange Regierungszeit fiel die von ihm angeordnete Gründung der Stadt Glückstadt (dänisch: Lykstad) im Jahre 1617

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Verein Bürger-Schützen-Gilde, Löffel der Bürger Gilde

Löffel der Bürger-Schützen-Gilde Wilster
Eine Tradition der Bürger-Schützen-Gilde Wilster - der zweitältesten Gilde des Landes Schleswig-Holstein - ist die Dekorierung ihrer beim Vogelschießen ermittelten Könige (König, Schwanz- und Kopfkönig) mit ganz besonderen silbernen Löffeln.
Beim Ausschießen des Volkskönigs der Bürgergilde wurden versilberte Löffel als Preis ausgesetzt, während dieses beim Schießen der Gildebrüder silberne Löffel waren.
Peter J. von Holdt hatte die Ehre, u.a. zweimal die Würde des Volks-Königs und einmal beim Schießen der Gilde die des Kopf-Königs zu erringen.
Die Bürgergilde hat bis in das Jahr 1380 zurück reichende Traditionen; mehr dazu auf dem Internetangebot der Bürger-Schützen-Gilde Wilster; siehe bei den vorgeschlagenen Links

Anmerkung: Die Löffel haben ein sehr altes Dekor. Die verwendete Punze (der Stempel) Krone und Halbmond ist seit ca. 1880 als Garantiestempel für silberne Gegenstände benutzt worden; es ist das Markenzeichen der Firma Robbe & Berking

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01 Königs-Kette des Schützenverein Wilster von 1895

Königs-Kette des Schützenverein Wilster von 1895
Mit eigenen Plaketten auf der Königskette des 1895 gegründeten Schützenverein Wilster haben sich viele der die Würde des Schützenkönigs errungen habenden Personen verewigt.

Bildrechte: Monika Hintz, Wilster
Anmerkung: das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ralf Petersen, Wilster

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1967 - Einholen des Königs der Bürger-Schützen-Gilde Wilster

1967 Einholen des Königs der Bürger-Schützen-Gilde (Bürgergilde) Wilster
Beim Gilde-Fest des Jahres 1966 hatte der Kaufmann Hubert Holm, Burger Straße, mit der Armbrust den hölzernen Adler abgeschossen und war für ein Jahr der König der Bürger-Schützen-Gilde Wilster.
Am Gilde Montag des Folgejahres wird er vor seinem Hause in der Burger Straße (gegenüber ist das Bahnhofs-Hotel erkennbar) von der Gilde zum Fest eingeholt.
Der Hauptmann der Gilde begrüßt hier die von zwei Stadtsoldaten - Richard Huusmann und Helmut Wilckens - flankierten Majestäten Jochen Schwarck, Hubert Holm, Jörn Dethlefs (?). Rechts daneben Hans Wilhelm Weingardt.
Daneben die am Vortage beim Vogelschießen ermittelten Volkskönige (König, Kopf- und Schwanzkönig) Werner Busch, Dieter Röckendorf, Willi Dunker. Den "Volkskönigen" sind keine Stadtsoldaten beigeordnet - eine verbesserungsbedürftige Handhabung.
Bild 2: Gilde-Schreiber Karl Huusfeldt begrüßt die Majestät.

Bildrechte: nicht bekannt (vermutlich Werner Behning, Wilster)
Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Ralf Steffens, Luzern, Schweiz

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2013 - Orkan CHRISTIAN zieht über die Elbe

2013 Orkan CHRISTIAN zieht über die Elbe
Der Orkantief "Christian" brachte an der Deutschen Küste und im Elbegebiet enorme Windgeschwindigkeiten. Der Orkan erzeugte an der Elbe Gischt und hohe Wellen - zu gravierenden Schäden an den Deichen kam es nicht.
In der Spitze wurde bei Orkan "Christian" in Schleswig-Holstein eine Boe mit 193 km/h gemessen, was in der erweiterten Beaufortskala der Windstärke 16 entspricht. Hier finden sich mehr Informationen zum Orkantief Christian
Das am 28. und 29. Oktober rasch ziehende Orkantief brachte jedoch keine außergewöhnlichen Sturmfutwasserstände - diese waren erst dem wenige Wochen später am 05. und 06. Dezember wütenden Orkantief "Xaver" vorbehalten, welcher mit seinem ausgedehnten Windfeld den Wasserstand der Elbe in Hamburg auf den zweithöchsten dort jemals gemessenen Pegelstand ansteigen ließ.
Für die weitgehend deutlich unter dem mittleren Meeresspiegel gelegene Wilstermarsch und für die dort lebenden Menschen ist es beruhigend, dass die Deiche an der Elbe in den vergangenen Jahrzehnten ganz erheblich ertüchtigt wurden und die Mündung der Stör durch ein Sperrwerk abgesperrt ist. Gleichzeitig sind Sturmfluten immer wieder Mahnung, die Wehrfähigkeit der Deiche immer zu erhalten und sich ändernden Gegebenheiten anzupassen!
Bild 1: Orkan "Christian" bringt Gischt und hohe Wellen
Bild 2: Im Orkan "Christian" das Feederschiff BIANCA RAMBOW auf der Elbe bei Brokdorf
Bild 3: Im Orkan "Christian" begegnen sich das Feederschiff BIANCA RAMBOW und das Baggerschiff BARENT ZANEN auf der Elbe bei Brokdorf

Bildrechte: Karl Kautz, Brokdorf

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Brief vom 11. Januar 1915 - Teil 7 - Wilstermarsch und Wilster

Brief vom 11. Januar 1915 - Teil 7 - Wilstermarsch und Wilster
Die Wilstermarsch und Wilster
beschrieben im Jahre 1915 in einem beeindruckenden wundervollen Brief.
Wie vor einhundert Jahren ein Betrachter die Wilstermarsch und die Stadt Wilster sah und als genauer Beobachter von Land und Leuten voller Poesie das Gesehene beschrieb, erfahren wir aus einem auf die Anschriftenseiten von mindestens 10 Ansichtskarten geschriebenen Brief.
Der Brief ist gerichtet an eine von dem Verfasser des Briefes offenbar sehr geliebte Frau, die er gleichwohl aus Verehrung und Respekt siezte.
Vermutlich war der Schreiber des Briefes ein beim Kanalneubauamt Burg tätig gewesener Marine Arzt. Während der Kanalverbreiterung in den Jahren 1907 bis 1915 bestand in Burg ein Kanalneubauamt, welches wieder aufgelöst wurde, nachdem die damalige Verbreiterung des Kaiser-Wilhelm Kanals in 1914 im wesentlichen abgeschlossen war.
Wenn auch leider nicht alle zu dem Brief gehörenden Karten aufgefunden werden konnten, soll er dennoch in seinen Fragmenten als ein Zeitzeugnis hier vorgestellt werden.

Teil VII. des Briefes befindet sich auf einer Ansichtskarte mit einem Motiv aus der Kirche zu Wilster.
Vom Text des Briefes wurde eine Leseabschrift gefertigt, welche dem Original gegenüber gestellt ist.

Anmerkung zur Kanzel Uhr über dem Altar von St. Bartholomäus: Der Bildschnitzer und Bildhauer Christopher Köster, er hatte seine Werkstatt in Wilster an der Övelgönne (bezeichnet den Übergang über den damaligen Burggraben in der Straße Kohlmarkt), hat die kunstvolle Umrahmung der Uhr im Jahr 1801 gefertigt. Vermutlich hat auch er die Kanzeluhr gestiftet aus Dankbarkeit über die glückliche Geburt seines Sohnes Nicolaus im Jahr zuvor.
Leider ging die schöne Uhr verloren in den Wirren nach der Bombardierung Wilsters am 15. Juni 1944 und den dabei ausgelösten schweren Schäden an der Kirche.

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1964 - St. Bartholomäus Kirche - Schiff, Empore, Logen

1964 St. Bartholomäus Kirche - Schiff, Empore, Loge
Nachdem am 15. Juni 1944 die Stadt Wilster bei einem Luftangriff durch einen anglo-amerikanischen Bomberverband bombardiert worden war und dabei auch an und in der Kirche schwere Schäden und Verwüstungen angerichtet wurden, konnten die Schäden nur allmählich beseitigt werden.
In zwei Bauabschnitten, nämlich von 1947 bis 1954, sowie von 1963 bis 1964 wurde die Kirche wieder hergestellt.
Der erste in Etappen durchgeführte Bauabschnitt richtete sich auf die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit der Kirche. Unter anderem unterblieb die Wiederherstellung der Logen beiderseits des Altars. Erst im Zusammenhang mit der Sanierung in den Jahren 1963 und 1964 wurden auch die Logen entsprechend dem ursprünglichen Zustand wieder hergerichtet; die Fotos zeigen den Zustand unmittelbar nach der Wiederherstellung.

Bildrechte: 1964 Landesamt für Denkmalpflege, Kiel
Quelle: Bildarchiv Foto Marburg

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1842 - 1932 Johann Christian Röhr - Rektor der Knabenschule in Wilster

1842 - 1932 Johann Christian Röhr - Rektor der Knabenschule in Wilster
Der am 02.01.1842 in Gribbohm geborene und am 27.09.1932 in Wilster verstorbene Lehrer Johann Christian Röhr war ab dem Jahr 1870 insgesamt 39 Jahre in der Stadt als Lehrer tätig; seit 1882 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1909 war er Rektor der Bürger Knabenschule.
Die Knabenschule war zunächst in dem heute noch bestehenden Gebäude Zingelstraße 5 untergebracht; in diesem Gebäude befand sich auch die Wohnung des Rektors. Nachdem 1885 für die Knabenschule neue GebäudeAnm. 1) am Stadtpark mit Zugang am Ende der Zingelstraße (diese führte seinerzeit den Namen Schulstraße) errichtet worden war, dienten die Räume im vorherigen Schulhaus als Wohnungen für Lehrer.
Johann Christian Röhr war zweimal verheiratet. Zuerst mit Cäcilia Schröder aus Rumfleth. Die Ehefrau verstarb im September 1871 nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Cäcilia, welche im Alter von nur drei Monaten starb.
Nach diesen Schicksalsschlägen heiratete der Witwer am 13.12.1872 die Schwester Margarethe (* 14.03.1839 Rumfleth, + 08.01.1917 Wilster) seiner verstorbenen ersten Ehefrau.
Das Ehepaar hatte fünf Kinder:
Anna Margarethe Röhr (* 03.09.1875, + 15.08.1958 Wilster)
Cäcilia Christina Röhr (* 12.08.1877, + 11.07.1893 Wilster)
Martha Röhr (* 20.09.1879, + 03.05.1945 Wesselburen), verheiratet (05.10.1900) mit Johannes Krey (27.02.1877 Brokdorf, + 10.05.1945) Anm.2
Ida Maria Röhr (* 28.11.1881 Wilster, + 24.02.1941 Wilster), verheiratet (02.06.1903) mit dem Lehrer Peter Hennings Thode (14.11.1879 Brokdorf, X 16.08.1917 Ypern), dessen Name verzeichnet ist auf dem Gefallenen Denkmal in Wilster.
Johannes Peter Röhr (* 20.09.1884 Wilster, + 19.09.1948 Hamburg), verheiratet (16.04.1910) mit Anna Maria Lünsmann (15.02.1888 Hamburg, + 1964).

Das Foto (Bild 2) zeigt etwa im Jahr 1890 Johann Christian Röhr mit seiner Familie.

Die Wilstersche Zeitung würdigte in ihrer Ausgabe v. 28.09.1932 den Rektor i.R. Johann Christian Röhr nach seinem Tode mit einem Artikel, welcher in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden kann.

1) Das Gebäude der Knabenschule wurde 1885 am Stadtpark gebaut;
ab 1914 dienten die Gebäude der neu eingerichteten Mittelschule;
die Gebäude der neuen Knabenschule waren 1913 in Landrecht in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem dort 1898 gebauten Gebäude der Mädchenschule errichtet. Beide Schulen im Landrecht wurden 1917 zur Volksschule Wilster zusammengeführt.
2) Das Ehepaar Krey starb infolge eines Bombenangriff auf Wesselburen am 3. Mai 1945.
Martha Krey starb noch am selben Tag in dem offenbar in der Stadt eingerichteten Hospital; Johannes Krey starb eine Woche später am 10. Mai am gleichen Ort.
Bei dem nur wenige Tage vor Kriegsende erfolgten Bombenangriff am 03. Mai 1945 auf Wesselburen wurden noch vier weitere Menschen getötet, zwei Erwachsene und zwei kleine Jungen.
Da in der Stadt Wesselburen heute unverständlicherweise nichts mehr erinnert an dieses beklemmend traurige Ereignis und die zu beklagenden Opfer, soll hier an sie erinnert werden.
Minna Voss, geb. Lühr, * 04.12.1875 Norddeich bei Wesselburen, + 03.05.1945 Wesselburen
Carl Hugo Bender, * 21.08.1880 Königsberg, + 03.05.1945 Wesselburen
Udo Bender, * 12.03.1937 Danzig, + 03.05.1945 Wesselburen
Ingo Bender, * 26.02.1943 Danzig, + 03.05.1945 Wesselburen
Erinnert werden muss hier auch an den Bombenangriff am 03.03.1943 auf das benachbarte Haferwisch, wo 16 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wesselburen getötet wurden.

Anmerkung: Abbildungen und Informationen erhielten wir freundlicherweise von Hauke Schnepel

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Chronik Beidenfleth - 1200 Jahre Beidenfleth 809 - 2009

1200 Jahre Beidenfleth 809 - 2009
Die Geschichte eines Dorfes
von Dietrich Thur
2009
herausgegeben von der Gemeinde Beidenfleth
179 Seiten
Eine reichhaltige Vorstellung des an der Stör gelegenen sehr schönen alten Dorfes mit interessanten Darstellungen zu Beidenflether Geschichte, Personen und Institutionen.
Einige Aussagen sind diskussionswürdig - so u.a.
die zur vermeintlich ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes Beidenfleth
oder zum sogenannten Beidenflether Ochsenprozeß.
Die zu letzterem führenden Vorgänge waren Ausdruck einer Ablehnung der Weimarer Republik - eine kritische Betrachtung und weniger Verklärung der damaligen Geschehnisse wäre angemessen gewesen.
Was die erste urkundliche Erwähnung des Ortes angeht, nämlich die Nennung von Badenfliot, wo sich nach den Fränkischen Reichsanalen Gesandte Karl des Großen mit denen des Dänen-Königs Godofrid trafen, wären bei allem nachvollziehbaren Lokalpatriotismus Hinweise zu den von namhaften Historikern getroffenen Infragestellungen angezeigt gewesen.
Ein Auszug aus den Fränkischen Reichsannalen, den Jahrbüchern des Einhard, in welchem der Name Badenfliot genannt wird, ist von uns beigefügt (Bild 4).

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03 - Wilsterau - Holstenau und Burger Au

Grenze von Marsch und Geest
Luftbild von Burg in Dithmarschen - Übergang zwischen den Landschaftsformen
Links am Bildrand ist die Burger Au zu erkennen; sie ist ein Nebengewässer der Wilsterau, deren ursprünglicher Oberlauf die Holstenau ist!

Auf dem Luftbild ist der harte Übergang zwischen den Landschaften Marsch und Geest erkennbar. Neben den natürlichen landschaftlichen Elementen fällt im Vordergrund der kreisrunde Wall der Bökelnburg auf, einer aus altsächsischer Zeit stammenden und um das Jahr 800 errichteten Volksburg.
Der Blick geht von der waldreichen Geest und über den Ort Burg hinweg in die weite Marschenlandschaft, die aus mächtigen eiszeitlichen Sedimentablagerungen gebildet wurde.
Steil aus der weiten und ebenen Marsch steigt der weitgehend bewaldete Klev als Rand der Geest auf. Seine Form verrät, daß er vor Jahrtausenden (etwa vor 4000 bis 5000 Jahren) von den Gezeiten des Meeres geformt wurde, welches bis zu seinem Fuß reichte.
Parallel zum Rand des Klev fließt die Burger Au, welche lange Zeit wichtigster Zufluß der Wilsterau war und in welche sie beim Kattenstieg einmündete.
Obwohl die Burger Au mit dem Helmschen Bach zuletzt wohl mehr Wasser führte als die Holstenau, ist jedoch die letztere der eigentliche Quellfluß der Wilsterau.
Nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanal ist die Holstenau sogar in mehrere Abschnitte zerteilt worden, die heute grabenähnliche Erscheinungsbilder aufweisen.
Im Mittelalter mündete die Burger Au nicht sehr weit entfernt von der jetzigen Landstraße in die Wilsterau, bis der Hauptlauf vermutlich aus Entwässerungsgründen zum jetzigen Kattenstieg gegraben wurde. Der alte Verlauf der Burgerau in diesem Abschnitt ist auf Luftbildern aus den Flurzuschnitten noch deutlich erkennbar. Das verlassene Gewässerbett der Burger Au wurde auch nicht verfüllt, sondern bildete sich in die Form eines Entwässerungsgraben zurück.

Weshalb die Holstenau viel älter ist als die Burger Au und sie daher der Quellfluß der Wilsterau ist, wird nachfolgend dargelegt.
Der Wasserspiegel der Elbe lag während der letzten Eiszeit wegen des unter dem Eisschild und in mächtigen Gletschern gebundenen Eises ganz erheblich tiefer als heute. Vor etwa 20.000 Jahren zum Höhepunkt der Weichseleiszeit lag gegenüber heute der Meeresspiegel 100 bis 120 m tiefer.
Die durch Ablagerungen der Eiszeit gebildete Geest wurde von vielen Rinnsalen entwässert, die in dem hier betrachteten Gebiet direkt, wenn auch in vielen Windungen, in die Ur-Elbe entwässerten. Sie wuschen das bindige Material aus und schufen so weitgehend unfruchtbare (d.h. güste Flächen; daher der Begriff "Geest") und beförderten dieses in die heutige Marsch.
Zu diesen Rinnsalen gehörten beispielsweise die später so bezeichneten Gewässer Holstenau/Wilsterau, die Bekau und auch die Stör, deren in die Geest einschneidenden Bach- bzw. Flußtäler noch heute gut in der Topographie erkennbar sind.
Die Burger Au existierte noch nicht; hangparallele Gewässer bilden sich natürlicherweise nicht. Der Fuß der Geest war gut entwässert, denn zur Elbe hin bestand ein großes Gefälle!
Die Situation änderte sich mit dem Abschmelzen des Inlandeises und mit dem damit einhergehenden beständigen Anstieg des Meeresspiegels. In der Zeit vor 7.000 Jahren erfolgte der Anstieg mit etwa 2 m im Jahrhundert relativ rasch. Danach trat eine Zeit auf, in welcher sich der Anstieg des Meeresspiegels verlangsamte, zeitweilig zum Stillstand kam und sogar Rückzugsphasen auftraten. Die vorrückende Nordsee überflutete das Gebiet und führte zu beständigen Über- und Umlagerungen. Die Ablagerungen stammten von den Gletschern im Osten und höhten das weite Urstromtal der Elbe allmählich auf. Durch Sedimentation entstand Marsch- und Schwemmland. Das Entwässerungssystem der Geestabflüsse – so auch der Holstenau/Wilsterau - blieb dabei jedoch in seinen Grundzügen erhalten. Zuletzt erreichte das Meer den das Urstromtal der Elbe begrenzenden Geestrand. Sturmfluten formten ihn durch Abrasion um und bildeten das langgestreckte steil aus der Marsch aufragende Kliff – den Klev. Die ehemalige Meeresküste ist auf Luftbildern gut zu erkennen.

Die Burger Au (Walburgsau) gab es noch nicht, sie sollte erst noch entstehen.
Vor dem nach Ansteigen des Meeresspiegels durch Abrasion infolge Sturmfluten entstandenen Kliff (dem Klev genannten bis zu 40 m hohen Steilhang der Hohen Geest) bildete das Meer mit dem vom Geestrand abgetragenen Material Strandwälle bzw. Nehrungen aus. Weil sich auf den Strandwällen Dünen bildeten, bezeichnet man sie als Donn (= Düne). Diese behinderten den Abfluß der vor dem Klev gelegenen Flächen und des von der Geest kommenden Hangdruckwassers.
In dem hier betrachteten Bereich schließt der ehemalige Strandwall bei Norderdonn an den Klev und zieht sich dann über St. Michaelisdonn, Dingerdonn, Warferdonn bis Averlak und endet bei Taterphal. Östlich von Taterphal hinderte das dort aufgewachsene und bis zur Elbe reichende hohe Moor den Abfluß aus der keilförmigen Senke zwischen Donn und Klev. Es entstand vom sich in der Senke ausbildenden Kuden-See aus in nordöstlicher Richtung ein Abflußgerinne: die Burger Au bzw. Walburgsau, die in die Holstenau/Wilsterau einmündete.
Die Moore hatten sich gebildet, nachdem in Ufernähe der Flüsse durch Sedimentation das Gelände schneller als in den flußferneren Bereichen aufwuchs und somit deren Entwässerung unterbrach. Die unterschiedlich breiten sogenannten Uferrehnen bzw. breiten Uferwälle an Elbe, Stör und auch der Wilsterau sind heute am Geländerelief noch gut erkennbar. Sie wurden in historischer Zeit zuerst besiedelt. In den in ihrem Abfluß gestörten sumpfigen Senken entstanden Moore und Blänken (z.B. der Kudensee, daneben aber auch mehrere in früheren Zeiten in der Marsch vorhandene flache Seen).

Die nach Zeiten erheblicher Wassersnot der Wilstermarsch von unbekannter Hand am 22. Februar 1721 gefertigte und stark verzerrte Handzeichnung (Bild 2) verdeutlicht, daß vor etwa 300 Jahren die für das Entstehen der Burger Au maßgebliche topografische Situation noch vorhanden war.
Oben am Kartenrand ist der ausgedehnte Kudensee mit seinem Abflußgerinne Burger Au zur Wilsterau/Holstenau zu erkennen. Er füllte nahezu die gesamte Senke zwischen Klev und Hochmoor aus, denn südlich des Kudensees versperrt das ausgedehnte Hochmoor wie ein Querriegel den Abfluß. Im Bereich des Schenkeldeiches (in Höhe der heutigen Schenkel-Brücke) allerdings haben zahlreiche Rinnen das Moor zerstört und bedrohen so die tief gelegene Marsch mit dem Hochwasser des seinerzeit noch sehr großflächigen Kudensees. Der Abfluß des Sees nach Westen ist versperrt durch den Donn (ehemaliger Strandwall), welcher aus Nord-Süd Richtung kommend rechtwinklig auf das Hochmoor trifft.
Als Abflußhindernisse erzwangen Hochmoor und Donn den Abfluß des Kudensees nach Osten zur Wilsterau/Holstenau.
Die beigefügten Kartenausschnitte (Bilder 3 und 4) aus der 1659 von Caspar Dankwerth herausgegebenen "Neue Landesbeschreibung der zwei Herzogtümer Schleswig und Holstein") verdeutlichen u.a. die alte Situation der Gewässer, wie sie vor der Abtorfung der Hochmoore und dem Bau des NOK vorhanden war. Insbesondere die Darstellung der Flüsse, Höhen und Moore zeigen augenscheinlich, dass die Holstenau der ursprüngliche Oberlauf der Wilsterau war und erst nach Steigen des Meeresspiegels, der Entstehung der Donns und das Aufwachsen des Hochmoores sich das Gerinne der Burger Au in östliche Richtung entwickelte.

Im Fazit ist zu dem hier behandelten Thema festzustellen, daß die Burger Au viele Jahrtausende jünger ist als die Holstenau/Wilsterau.
Die Burger Au ist ursprünglich ein Nebenfluß der Holstenau/Wilsterau!

Bildrechte: nicht bekannt

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Wappen Familie Schacht

Wappen der Familien Schacht
Wappen (Bild 1)
Blasonierung: In Rot unter sechszackigem silbernem Stern ein aufgerichtetes silbernes Pferd.
Helmzier: Zwischen rot silbern geteilten Büffelhörnern zwei sechszackige silberne Sterne übereinander
Helmdecken: Rot und silber

Wappen (Bild 2) Diplom von 1858
Blasonierung: Gespalten in Rot und Gold.
Vorn ein silbernes aus der hinteren Schildhälfte wachsendes Pferd.; hinten in Gold zwei ins Andreaskreuz gelegte schwarze Bergmannshämmer. Im blauen oberen Schildort ein sechszackiger silberner Stern.
Helmzier: Auf dem gekrönten Helm drei aufgerichtete rot-silber-rot Straußenfedern
Helmdecken: Rot und silbern, schwarz und gold

Wappen (Bild 3) Johann Schacht 1547 - 1667
Blasonierung: In Silber eine schwarze Hofmarke
Helmzier: zwei an grünen beblätterten Stengeln wachsende rote Blumen (Rosen?)
Helmdecken: Schwarz und silber

Die drei Brüder Marquart, Detlev und Otto genannt Schacht oder von Ho, 1340 auf Klein Harrie und Ho werden auch von der Familie Schacht in Anspruch genommen. Eine Wappenverwandschaft zwischen den von Ho und den Schacht besteht nicht; die genannten drei Brüder führten den Fisch im Wappen.
1479 wird erwähnt Marten Schacht im Kamerlande in der Kremper Marsch.
Zu Beginn des 16.Jhdts. hatte Claus Schacht Besitz in Herzhorn sowie jenseits der Elbe bei Twielenfleth bei Stade.
Johann Schacht zu Herzhorn (1547 - 1667 ??) ist bekannt wegen seines hohen Alters; er führte eine Hofmarke im Wappen. Sein Sohn war 1655 - 1680 Kirchspielsvogt daselbst.
Die Familie hat im Laufe des 17., 18. und 19. Jahrhunderts der Marsch um Herzhorn eine ganze Reihe von Verwaltungsbeamten gegeben. Der letzte in dieser Reihe war der Königliche Landschulze Jacob Schacht zu Sommerland, der im Jahre 1858 vermutlich vom König Friedrich VII. von Dänemark eine Vermehrung seines Wappens erhielt.
Die Familie hatte im Laufe der Jahrhunderte hauptsächlich Besitz in den Kirchspielen, Herzhorn, Neuenkirchen und Krempe.

Quelle: Die Wappen der alten Bauernfamilien in den holsteinischen Elbmarschen
1920 Max Kahlke / Walter Kahlke

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