Mein-Wilster.de

Ähnliche Objekte finden

Folgende ähnliche Objekte wurden in der Datenbank gefunden

Schleswig-Holstein - Gedicht auf ein schönes Land

1983 Mehrbildkarte mit Gedicht auf Schleswig-Holstein.
Ansichten von Städten in Schleswig-Holstein.
Der Marktplatz in Heide ist der größte Deutschlands (auf ihm fanden früher Viehmärkte statt);
Schleswig an der Schlei mit seinem Dom;
der Marktplatz in Husum mit seinen schönen Häusern mit Treppengiebel;
St. Peter Ording auf Eiderstedt mit seinem breiten Strand; Fischkutter in Tönning an der Eider;
der Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg;
Niebüll mit seinen Backsteinbauten.

Bildrechte: Verlag Ferd. Lagerbauer & Co. Hamburg

Kommentieren Ähnliche Objekte

1920 - Gedenken an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848

1920 Schleswig-Holstein Wappen;
Gedicht von Theodor Storm
Bei ihrer Erhebung gegen Dänemark wurden die Schleswig-Holsteiner zunächst von Preußen und dem Deutschen Bund unterstützt, als diese aber ausschieden, waren die Schleswig-Holsteiner auf sich allein gestellt.
In der Schlacht von Idstedt am 24. und 25. Juli 1850 erlitten sie eine Niederlage (ca. 36.000 dänische und 26.000 schleswig-holsteinische Soldaten).
In der Folge kam Schleswig wieder unter dänische Kontrolle.
Holstein wurde durch preußische und österreichische Bundestruppen befriedet.
Der Dichter Theodor Storm brachte seine Enttäuschung über die nicht erlangte Befreiung in dem vaterländischen Gedicht "1. Januar 1851" zum Ausdruck

Bildrechte: unbekannt; Zeichnung von Max Kahlke

Kommentieren Ähnliche Objekte

Geschichten, Döntjes un Riemels op Plattdütsch - a

Geschichten, Döntjes un Riemels op Plattdütsch
Die im Jahre 1906 geborene niederdeutsche Schriftstellerin Elsa Peters war bekannt durch ihre Veröffentlichungen im Rundfunk, Tageszeitungen und Zeitschriften.
Viele ihrer Werke wurden in der Zeit zwischen 1977 und 1985 vom Dithmarscher Presse-Dienst Verlag, Heide, in Buchform als Serie herausgegeben.
Für alle, die Freude an der niederdeutschen Sprache haben, bilden die Bücher großes Lesevergnügen.
Das gesprochene Plattdeutsch - kurz Platt - gehört auch heute noch zu Wilster und zur Wilstermarsch.
Peter von Holdt, der Begründer dieser Heimat-Seite erinnerte sich noch voller Freude an den Deutsch-Unterricht in den 1960er Jahren bei der Lehrerin Karla Gundelach in der damaligen Mittelschule Wilster, wo damals auch das Erlernen von Gedichten in niederdeutscher Sprache zu den schulischen Aufgaben gehörte. So konnte Jahrzehnte später von vielen der damaligen Schüler z.B. noch das von Klaus Groth verfaßte Gedicht "Min Modersprak" frei rezitiert werden, welches wie kaum ein anderes das Wesen der plattdeutschen Sprache vermittelt. Das Gedicht "Min Modersprak" ist unten als pdf-Datei angefügt.

Elsa Peters: Wo de Wind vun Westen weiht (Bild 1); ISBN 3-88089-004-8
Leseprobe (Bild 2)
Elsa Peters: Grootvaddes Lüttenheid (Bild 3); ISBN 3-88089-023-4
Elsa Peters: Dör´t hele Johr - Plattüütsche Gedichten (Bild 4); ISBN 3-88089-050-1

Kommentieren Ähnliche Objekte

1929 - Schankwirtschaft, Bäckerei und Café von Carsten Mahn

1929 Schankwirtschaft, Bäckerei und Café von Carsten Mahn in Wewelsfleth.
Charakteristisch für viele Gebäude in Wewelsfleth der damaligen Zeit ist das gestuft verbretterte und leicht nach vorne geneigte Giebeldreieck des Hauses. Die alten Häuser waren von ihren seinerzeitigen Erbauern häufig ganz bewusst mit nach vorn geneigten Giebeln ausgestattet worden. Dieses hat den Vorteil, dass sowohl der Hauseingang als auch das Mauerwerk besser vor der Witterung geschützt sind. Das war angesichts der damaligen Konservierungsmöglichkeiten ein wichtiger Umstand. Das Giebeldreieck selbst war zumeist lediglich mehrstufig verbrettert. Der nach vorne geneigte Giebel hatte überdies den Vorteil, dass bei Vorhandensein von im Giebeldreieck angeordneten Bodenluken die mittels Rollen bzw. Flaschenzug aufzuziehenden Lasten von der Hauswand frei waren.
Auf der dem Betrieb von Carsten Mahn gegenüber liegenden Straßenseite befand sich der Gasthof Wiebensohn. Über ein amüsantes Geschehnis zwischen den beiden benachbarten Wirte berichtet in plattdeutscher Sprache ein schönes Gedicht, welches mit der Datei unten aufgerufen werden kann.
Die Störkringelbäckerei von Carsten Mahn erinnern an die Störkringel – eine legendäre Spezialität aus Wewelsfleth, die lange Zeit eine Haupteinnahmequelle für das Dorf war. Störkringel sind kleine gesottene und gebackene Brezeln aus Mehl, Wasser, Rübensirup und Anis. Die auf Schnüren zu jeweils 60 Stück zum sogenannten „Busch“ aufgezogen Störkringel dienten schon im siebzehnten Jahrhundert den Schiffern und Seeleuten als Dauerproviant. Sie wurden um 1800 allein in Wewelsfleth von 8 Bäckereien insbesondere für Schiffer und Walfänger aus Hamburg und von der Niederelbe gefertigt. Nach dem bekanntesten Ort ihrer Herstellung wurden sie Störkringel genannt.

Bildrechte: nicht bekannt; sogen. Private Postkarte

Kommentieren Ähnliche Objekte

1921 - Wewelsfleth - Dorfstraße

1921 Wewelsfleth - Dorfstraße
Häuser an der Dorfstraße in Wewelsfleth.
oben (Bild 2): Das alte Fachwerkhaus (zweites von links) ist die ehemalige Kirchspielvogtei Wewelsfleth und wurde unter der Leitung von Vogt Peter Hellmann im Jahre 1698 erbaut. Das alte Haus wurde 1970 von dem Schriftsteller Günter Grass erworben und im Jahre 1985 der Berliner Akademie der Künste als Stipendiaten-Haus überlassen und führt seither den Namen Alfred-Döblin-Haus (nach dem bekannten Schriftsteller).
Das im Vordergrund stehende sehr interessante Gebäude, in welchem eine Gastwirtschaft betrieben wurde, besteht heute leider nicht mehr; das Gebäude brannte am 28. Januar 1973 ab.
mittig und unten (Bild 3): Der zuvor den Namen Neustadt tragende Abschnitt der heutigen Dorfstraße vermittelte mit seiner engen Bebauung durchaus einen kleinstädtischen Charakter.
In dem Haus im Vordergrund links bestand seinerzeit der „Gasthof zum goldenen Kringel“ , welcher zusammen mit der Störkringelbäckerei von Carsten Mahn erinnert an die Störkringel – eine legendäre Spezialität aus Wewelsfleth - die lange Zeit eine Haupteinnahmequelle für das Dorf waren und die als Schiffsproviant weit Verbreitung fanden.
Auf der gegenüber liegenden Straßenseite steht der Gasthof Wiebensohn.
Über ein amüsantes Geschehnis zwischen den beiden benachbarten Wirte berichtet in plattdeutscher Sprache ein schönes Gedicht, welches mit der Datei unten aufgerufen werden kann.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1910 - Wewelsfleth - Neustadt (heutige Dorfstraße)

1910 Wewelsfleth, Straße Neustadt, die heutige Dorfstraße.
Blick Richtung Dorfmitte.
Vorne links der Gasthof von Carl Wiebensohn sowie rechts das Café „Zum Goldenen Kringel“ und die Bäckerei von Carsten Mahn.
Über ein amüsantes Geschehnis, welches sich vor langer Zeit zwischen den beiden benachbarten Wirte zugetragen hat, berichtet in plattdeutscher Sprache ein schönes Gedicht - Een Brand to twee för foftein Penn - welches in der Datei unten aufgerufen werden kann.
Charakteristisch für viele Gebäude in Wewelsfleth der damaligen Zeit ist das gestuft verbretterte und leicht nach vorne geneigte Giebeldreieck des Hauses. Die alten Häuser waren von ihren seinerzeitigen Erbauern ganz bewusst mit nach vorn geneigten Giebeln ausgestattet worden. Dieses hat den Vorteil, dass sowohl der Hauseingang als auch das Mauerwerk besser vor der Witterung geschützt sind. Das war angesichts der damaligen Konservierungsmöglichkeiten ein wichtiger Umstand. Das Giebeldreieck selbst war zumeist lediglich mehrstufig verbrettert. Der nach vorne geneigte Giebel hatte überdies den Vorteil, dass bei Vorhandensein von im Giebeldreieck angeordneten Bodenluken die mittels Rollen bzw. Flaschenzug aufzuziehenden Lasten von der Hauswand frei waren.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

2000 - Kreis Steinburg - Schönes Land, schöne Tage

2000 Kreis Steinburg - Schönes Land, schöne Tage
Die vom Kreis Steinburg herausgegebene mehrseitige Broschüre stellt die Schönheit des Kreises Steinburg vor.
Auffallend ist, daß hinsichtlich der vorgestellten Fotografien bei der Motivauswahl mit Aufnahmen aus der Wilstermarsch ein Schwerpunkt gesetzt ist.
Elb-Deich, Stör am Kasenort, Tiefste Landstelle, Schöpfmühle in Honigfleth

Kommentieren Ähnliche Objekte

1917 - letzte Veteranen aus der Schleswig-Holsteinischen Erhebung 1848 - 1851 (Ex)

1917 letzte Veteranen aus der Schleswig-Holsteinischen Erhebung in den Jahren 1848 - 1851 gegen Dänemark
Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Am 24. März 1848 hatten sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark erhoben. Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Nachdem in der Folge des Krieges von 1865 zwischen Dänemark, Preußen und Österreich die preußische Provinz Schleswig-Holstein entstanden und danach das Land Teil des Deutschen Reiches geworden war, wurde regelmäßig in Jubiläumsjahren der Wiederkehr des Tages der Erhebung gedacht.
Auch die Veteranen des Krieges wurden von der Gesellschaft hoch geachtet und sie waren zumeist sehr patriotisch eingestellt.
Die Ansichtskarte zeigt die vier letzten Veteranen aus Glückstadt.
Mit dieser Karte entboten im Jahr 1917 mit einem Gedicht von Fritz Lau sowie handschriftlich mit den Worten
"die drei noch lebenden Veteranen senden Euer Exzellenz kameradsch.(aftlichen) Gruß
Minck Mahn Waldeck"

ihre Referenz dem Vizeadmiral Dähnhardt in der damals zu Holstein gehörenden Stadt Altona.
Der zu den engsten Mitarbeitern des Großadmirals Alfred v. Tirpitz gehördende Vizeadmiral Heinrich Dähnhardt (1863 - 1944) war nach seiner 1916 erfolgten Verabschiedung seinerzeit Vorsitzender des in 1917 gegründeten Landesvereins Schleswig-Holstein der damaligen Vaterlandspartei geworden. Diese auf Betreiben des Alfred v. Tirpitz am 2. September 1917, dem sogen. Sedans-Tag, in Königsberg gegründete Partei war sehr nationalistisch und völkisch eingestellt.

Bildrechte: Verlag Ferdinand Prange, Glückstadt
Anmerkung: Die Ansichtskarte befindet sich in einer externen Sammlung

Kommentieren Ähnliche Objekte

1912 - Trina Wessel, eine einhundert Jahre alte Einwohnerin

1912 Trina Wessel, eine einhundert Jahre alte Einwohnerin
Vor über einhundert Jahren war es, wie auch noch heute, eine ganz außergewöhnliche Besonderheit – zumal in einer sehr kleinen Stadt wie Wilster und den Dörfern der Wilstermarsch – daß ein Mensch die Vollendung seines einhundertsten Lebensjahres begehen konnte.
Die am 26. November 1812 geborene (und 1914 gestorbene) Trina Wessel aus Brokdorf konnte diesen Geburtstag begehen, weshalb ihr diese Ansichtskarte gewidmet wurde.
Das Bild zeigt sie auf einem mit Feldsteinen und Klinkern befestigten Hinterhof (die Örtlichkeit konnte von mir nicht lokalisiert werden); wahrscheinlich Brokdorf, denn sie wohnte dort in ihrem am Deich stehenden Haus.

Bildrechte: Verlag Carl Kuskop, Wilster


Anmerkung: Das beigefügte zeitgenössische und in niederdeutscher Sprache von Jörgen van Essen verfaßte Gedicht auf die Jubilarin findet sich in Band 3 der Brokdorfer Chronik von Waldtraut Feldmann

Kommentieren Ähnliche Objekte

1929 - Heimatdag in Wilster; Sünndag. d. 26. Mai 1929

Heimattag in Wilster am Sonntag, 26. Mai 1929
Auf der Titelseite des 16 Seiten umfassenden Prospekts das Gedicht
"Wilster, min leew Vaderstadt" von Johann Meyer
Vorstellung der Heimatdichter Johann Meyer und Paul Trede
Ausführungen zur Entwicklung von Handel und Gewerbe in Wilster von Beginn der Stadtgründung an.
Fest-Programm (in plattdeutscher Sprache)
Plattdeutscher Gottesdienst
5 Seiten Annoncen Wilsteraner Geschäfte
gedruckt bei Johann Schwarck Söhne

Kommentieren Ähnliche Objekte

Halbjahresarbeit an der MSW - 1955 - ich illustriere

Halbjahresarbeit an der MSW - 1955
- ich illustriere -
so lautete der Titel der Halbjahresarbeit, welche Telse Bols im Jahre 1955 als ihre Abschlußarbeit an der Mittelschule Wilster fertigte.
Es war in den 1950er und 1960er Jahren eine spezielle Besonderheit der Mittelschule Wilster, jedem ihrer Abschlußschüler eine sogenannte Halbjahresarbeit abzuverlangen.
Zu einem nach eigenen Interessen gewählten Thema fertigte jeder der Schüler eine 40 bis 100 Seiten umfassende schriftliche und abschließend fest eingebundene Ausarbeitung an.
Die Schüler lernten dabei, zielgerichtet, strukturiert und ausdauernd zu arbeiten. Dieses reichte von den selbst durchgeführten Recherchen, Untersuchungen und Übungen an bis hin zur systematischen und umfassenden Abarbeitung und Darstellung des Themas; die schriftliche Darstellung wurde dabei mit Fotos, eigenen Zeichnungen und teilweise auch mit Material- und Handwerksproben illustriert.
Es ist sehr erstaunlich, mit welcher Akribie seinerzeit die Mehrzahl der Schüler ihre Halbjahresarbeit gestaltete.
Andererseits stieß auch die bewertende Lehrerschaft an ihre Grenzen, wenn wie im Fall der Telse Bols eine Schülerin ihrer Arbeit einen künstlerischen Anspruch gab. Die Entwicklung von Lösungen - nämlich um ein Gedicht zu illustrieren - fand bei der Bewertung von Umfang und Inhalt der Arbeit nicht die angemessene Würdigung. Das Analysieren der Aussage des Gedichtes, das schrittweise über Skizzen erfolgte Herantasten an die finale Darstellung der Illustrationen, die Auswahl der Materialien und Farben, die hamonisierte Darstellung von Texten und Illustrationen wurde unzureichend berücksichtigt.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1925 - Umzug der Kinder Gilde durch die Rathausstraße

1925 Umzug der Kinder Gilde durch die Rathausstraße
Das Fest der Kindergilde war für die Schüler der Wilsteraner Schulen ein ganz herausragendes Ereignis eines jeden Schuljahres.
Es wurden Wettspiele veranstaltet, Majestäten gekürt und jedes Kind erhielt einen Gewinn.
Am Nachmittag führte ein festlicher Umzug der Kinder durch die sich im Fahnenschmuck zeigenden Straßen der Stadt; anschließend fanden auf den Sälen Tanzvergnügungen statt.
Der Festumzug wurde begleitet von mehreren marschierenden Musikkapellen.
Bei dem den Zug begleitenden Lehrer im Vordergrund handelt es sich um Heinrich Schulz, den damaligen Rektor (von 1913 bis 1937) der Mittelschule Wilster.
Die Marschblöcke der einzelnen Jahrgänge wurden angeführt von den am Vormittag veranstalteten Wettkämpfen ermittelten Königen (den drei Erstplazierten, nämlich König, Kopfkönig, Schwanzkönig), welche jeweils von einem Fahnenträger mit der blau-weiß-roten Flagge des Landes Schleswig-Holstein begleitet wurden. Auch von sehr vielen Gebäuden grüßte die Landesflagge die feiernden Schüler. Es war immer ein schönes und farbenprächtiges Bild.
Bei dem rechts im Anschnitt erkennbaren Gebäude handelt es sich um das Haus der seinerzeitigen Stegemann´schen Stiftung, an dessen Platz heute ein Gebäude der Vereinigten Doos´, Eggers´ und Stegemann´schen Stiftung steht.

Bildrechte: vermutlich Ludwig Behning, Wilster
Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder Fotos von den Originalnegativen erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

02 Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848 gegen Dänemark

Unvergessene Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung im Jahr 1848 gegen Dänemark.
2008 - Ein Denkmal am Mississippi erinnert an das Geschehen - neu aufgestellter Gedenkstein


Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein gewesen. Am 24. März 1848 erhoben sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark. Entzündet hatte sich die Erhebung an dem Sprachenstreit und der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 „Op ewich ungedeelt“, dem Anspruch einer untrennbaren Zusammengehörigkeit der Herzogtümer Schleswig und Holstein. Als nach dem Tode des letzten Schauenburgers es zur Wahl König Christians I. von Dänemark zum Landesherrn von Schleswig und Holstein gekommen war, hatte sich dieser in dem Ripener Freiheitsbrief mit den genannte Worten für sich und seine Erben verpflichten müssen, die Unteilbarkeit beider Landesteile anzuerkennen.
Es heißt dort: Wy lawen dat Schleswigk u. Holsten bliewen ewich tosamende ungedelt 1460
(in heutiger Schreibweise: Wir geloben daß Schleswig und Holstein bleiben ewig zusammen ungeteilt.)
Als dieses von Dänemark in Frage gestellt wurde, bewirkte das im Jahr 1848 die Erhebung der deutsch gesinnten Schleswig-Holsteiner. Die sogenanten Eiderdänen hatten am 11. März 1848 in Kopenhagen die Einverleibung Schleswigs in den dänischen Staat verlangt, wodurch sich der Gegensatz der deutschsprachigen Schleswig-Holsteiner zu Dänemark verschärfte. Es kam zur Erhebung!
Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Den bald von Truppen des Deutschen Bundes unterstützen Schleswig-Holsteinern waren zunächst erhebliche militärische Erfolge gelungen. Doch auf Druck der damaligen europäischen Großmächte zogen Preußen und der Deutsche Bund ihre Truppen wieder ab und veranlaßten sogar in der Schleswig-Holsteinischen Armee dienende Offiziere, ihren Dienst zu quittieren. Ein schändliches Geschehen! Preußen hatte am 10. Juli 1849 einen Waffenstillstand und im Namen des Deutschen Bundes am 2. Juli 1850 einen Sonderfrieden mit Dänemark geschlossen - die Truppen rückten wieder ab. In der Folge konnten die im Stich gelassenen und auf sich selbst gestellten Schleswig-Holsteiner den militärisch überlegenen Dänen nicht stand halten. Die Herzogtümer gelangten wieder unter dänische Kontrolle.
Die gescheiterte Erhebung hatte zur Folge, dass an der Erhebung beteiligte Personen als Rebellen und Aufrührer verfolgt wurden und viele daher ihre Heimat verlassen mußten. Viele Veteranen wanderten in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus. Bei ihnen blieb die Erinnerung an das tragische Geschehen und an die verlassene Heimat unvergessen.
Die Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages der Erhebung konnte 1898 auch in Schleswig-Holstein begangen werden; dieses war möglich geworden, nachdem in der Folge des Krieges von 1865 zwischen Dänemark, Preußen und Österreich die preußische Provinz Schleswig-Holstein entstanden war, welche danach Teil des Deutschen Reiches wurde.
An sehr vielen Orten Schleswig-Holsteins wurden in einer Welle vaterländischer Gefühle Denkmale zur Erinnerung an die Erhebung errichtet und Doppeleichen als Symbol für die Zusammengehörigkeit der Landesteile gepflanzt.
Die Mehrzahl der alten Denkmale wurden in dem Jahrzehnt nach dem II. Weltkrieg dem herrschenden Zeitgeist entsprechend wieder beseitigt. Patriotismus war vielen Menschen obsolet. Auch in Wilster wurde das in der Mitte des Friedhofs in Bischof stehende Denkmal in den 1950er Jahren beseitigt. Dieser Schritt missachtete die Geschichte des eigenen Bundeslandes und verleugnete ein herausragendes Ereignis seiner Historie.

Insbesondere bei den Nachkommen der aus ihrer Heimat vertriebenen Veteranen der Erhebung – der 48er - blieb dieses Ereignis jedoch im Gedächtnis.
Am 30. März 2008 wurde in der im US amerikanischen Staat Iowa am Mississippi gelegenen Stadt Davenport
ein Denkmal an die unvergessenen „48er – Freiheitskämpfer“ gesetzt.
Quelle: HIER Onlinemagazin für Lübeck und Umgebung am 24. März 2008
Dort wird zitiert aus dem Holsteinbuch (USA) Dr. Reppmann:
„Das Ziel war damals: Dem dänischen Despotismus in Bezug auf den jahrelangen Konflikt um die staatliche Zugehörigkeit der damaligen Elbherzogtümer Schleswig und Holstein zu entkommen. Wie festgestellt – ohne Erfolg. Viele dieser „48er“ von Schleswig-Holstein wanderten ins Exil und machten die Mississippistadt Davenport (Iowa, USA) – westlich von Chicago – zu ihrer neuen Wahlheimat. Zum 160. Jahrestag der demokratischen Revolution von 1848 wird dort am 30. März 2008 nun ein großes Denkmal eingeweiht.
Bereits am 24. März 1898 wurde der 50. Jahrestag der Eroberung der dänischen Festungsanlagen im schleswig-holsteinischen Rendsburg gefeiert. Auch im nordamerikanischen Davenport zogen damals rund 1200 Menschen durch die Straßen, um anschließend an der Einweihung eines Gedenksteins teilzunehmen.
Zwei sich kreuzende Eichenzweige umrahmten die in Stein gemeißelte Inschrift:
„Schleswig-Holstein Kampfgenossen 1848 – 49 – 50.
This stone was erected march 24.1898"
(Dieser Stein wurde am 24. März 1898 aufgestellt).
Dieses Denkmal sollte einst die ewige Verbindung zwischen Schleswig und Holstein symbolisieren.
Anfang des 20. Jahrhunderts galt Davenport als „deutscheste Stadt“ im gesamten Mittleren Westen. Nur knapp 20 Jahre später, mit Amerikas Beteiligung am Ersten Weltkrieg, wendete sich das Blatt. In der anti-deutschen Hysterie des Krieges wurde der Stein gelb angemalt, umgestoßen und verschwand eines Tages spurlos auf Nimmerwiedersehen, – wahrscheinlich im Mississippi.
Am Sonntag, 30. März 2008, wird zu Ehren der nie vergessenen „48er - Freiheitskämpfer“ in Davenport ein neues Denkmal gesetzt. Den Festvortrag der feierlichen Zeremonie hält der 1848er-Forscher Dr. Joachim Reppmann.
„Mit der Denkmalseinweihung geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt der Historiker, der in Flensburg und Northfield, Minnesota (USA) lebt.
Initiatoren der Denkmalssetzung sind die „American/Schleswig-Holstein Heritage Society“ und die „Davenport Schützenpark Gilde“

Ein im Jahr 1898 in einem zeitgenössischen Journal erschienener Artikel (sh. Bild 3) über die Aufstellung des 1898 aufgestellten Denkstein in Davenport kann in der unten aufrufbaren Datei nachgelesen werden.

Bildrechte Bild 4: Dr. Reppmann, Flensburg

Kommentieren Ähnliche Objekte

1950 - Einschulung der Osterküken am 1. April 1950

1950 Einschulung der Osterküken am 1. April
Einschulung in Wilster am Sonnabend, 1. April 1950
Das Schuljahr begann seinerzeit noch am 1. April eines jeden Jahres, weshalb zu diesem Zeitpunkt auch die Einschulung der Schulanfänger erfolgte. Und der Sonnabend war für alle Schüler selbstverständlicher Schultag.
Der Termin liegt in der Zeit um Ostern, weshalb die Schulanfänger damals als "Osterküken" bezeichnet wurden.
Um ihnen den Schulbeginn zu versüßen, erhielt fast jedes Kind von seinen Eltern oder Verwandten eine Schultüte, auch "Zuckertüte" genannt, die mit kleinen Überraschungen gefüllt war. Die "Zuckertüte" war seinerzeit zumeist noch aus Pappe und Papier selbst gebastelt und in ihr fanden sich Äpfel (Bananen und Apfelsinen waren zumeist noch völlig unbekannte Früchte) und einige Süßigkeiten (Goldnüsse, Himbeerbonbon, Drops, Sahnebonbon) vielleicht ein kleines Spielzeug, ein schönes Taschentuch und kleiner Schulbedarf.
Auf den Bildern posieren an ihrem ersten Schultag stolz jeweils mit ihrer Zuckertüte Astrid Grossmann (Bild 1) und Rainer Japp (Bild 2).
Die Ausrüstung für den Unterricht wurde in einem auf dem Rücken geschnallten Ranzen (Tornister) untergebracht. Dieser war zumeist aus Leder, manchmal aus Drillich, und in den seltensten Fällen neu. In dem Tornister wurden die Schiefertafel (Bild 3), Griffelkasten und Schiefergriffel, die Fibel und Schreibhefte (Bild 4) untergebracht. Ein feuchter Schwamm und ein Tuch zum Reinigen der Schiefertafel befand sich entweder in einer Schwammdose im Ranzen, oder sie hingen an eine Schnur geknotet seitlich aus dem Tornister heraus.

Bildrechte: Privat-Fotos
Bild 1: erhalten von Astrid Margareta van den Brand Horninge, geb. Grossmann; Den Haag, Holland
Bild 2: erhalten von Rainer Jaap, Boxdorf
Bilder 3 und 4: Peter J. von Holdt, Tungeln

Kommentieren Ähnliche Objekte

1960 - Luftbild aus südlicher Richtung auf Wilster

1960 Lufbild aus südlicher Richtung auf Wilster
Aus südlicher Richtung aufgenommenes Luftbild des Zentrums von Wilster.
Die hohen Kastanienbäume an der Kirche sind durch Neuanpflanzung ersetzt.
Die im Jahre 1963 abgebrochene Turnhalle auf der Nordseite des Marktes ist noch vorhanden.
An der Neuen Burgerstraße sind die Gebäude der Rockfabrik von Friedrich Kallweit (FRIKA) noch nicht errichtet.
Links oben ist die in den 1950er Jahren errichtete Rollschuhbahn am Colosseum-Platz erkennbar.

Bildrechte: Deutsche Luftbild K.G. Hamburg-München-Wuppertal

An dem 16 Jahre später in 1976 aufgenommenen Foto (Bild 3) aus fast identischem Blickwinkel lassen sich einige Veränderungen erkennen.
Die Rollschuhbahn ist beseitigt, die Turnhalle am Markt existiert nicht mehr, an der Etatsrätin Doos Straße sind Wohnblocks errichtet, das mit dem Alten Rathaus ein sehr schönes Ensemble bildende Alte Balkenhaus an der Ecke Op de Göten / Schmiedestraße ist bereits beseitigt.
Aufmerksame Betrachter werden weitere Veränderungen finden.

Bildrechte: Ferdinand Lagerbauer & Co., Hamburg
Die zum Vergleich vorgestellte Ansichtskarte befindet sich in der Sammlung von Frau Ingrid Schröder, Burg in Dithmarschen

Kommentieren Ähnliche Objekte

1898 - Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848

1898 Erinnerung an die Schleswig-Holsteinische Erhebung 1848
Über Jahrhunderte hinweg war der dänische König Landesherr über die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Am 24. März 1848 hatten sich die deutsch sprechenden Schleswig-Holsteiner gegen Dänemark erhoben. Über die Dauer von annähernd drei Jahren - in der Zeit von 24.03.1848 bis zum Ende der Erhebung am 01.02.1851 – war Schleswig-Holstein ein selbständiger Staat.
Die Feier der fünfzigsten Wiederkehr des Tages der Erhebung wurde 1898 begangen.
Die Karte zeigt:
- die Losung "Up ewig ungedeelt" entsprechend der Interpretation des Vertrages von Ripen 1460 und des dem Dänischen König abverlangten Schwurs.
- die Flagge Schleswig-Holsteins.
Die Flagge ist 1848 zur Zeit der Erhebung unter Verwendung der Farben aus den Wappen der Herzogtümer als Trikolore gestaltet; dieses unter Verzicht auf das Gold (gelb) des Herzogtums Schleswig.
- den goldenen Prägedruck eines Wappen.
Es handelt sich um das Wappen des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf aus den Jahren um 1616 - 1659
Blasonierung (heraldische Beschreibung, Seitenbezeichnung aus der Sicht des Schildträgers.
Oben rechts: Norwegen
Auf rotem Feld ein nach links steigender goldener gekrönter Löwe mit angehobener Tatze und ausgestreckter Zunge, der in den Vordertatzen eine angehobene Streitaxt mit goldenem Schaft und einem Blatt aus Silber hält- über dem Schild eine königliche Krone.
(Anmerkung: der Löwe im norwegischen Wappen schreitet nach rechts)
Oben links: Schleswig
Auf goldenem Feld zwei blaue, nach innen gewandte, rot bewehrte, übereinander schreitende Löwen.
Anmerkung: Die Schleswigschen Löwen sind dem Dänischen Wappen mit den drei Löwen und 9 roten Herzen entnommen, wobei für das Herzogtum eine Reduzierung auf zwei Löwen vorgenommen wurde
Mittig rechts: Holstein
Auf rotem Feld ein silbernes Nesselblatt
Mittig links: Stormarn
Auf rotem Feld ein nach rechts schreitender silberner Schwan mit erhobenen Flügeln und einer goldenen Krone um den Hals.
Unten: Dithmarschen
Auf rotem Feld auf silbernem galoppierenden Pferd mit goldenem Sattel, goldenem Zaumzeug und blauer Satteldecke ein golden gerüsteter, ein silbernes Schwert über dem Kopf schwingender Reiter mit silbernem Helmbusch.
Herzschild: Großherzogtum Oldenburg
Gevierter Schild; 1 und 4 in Gold zwei rote waagerechte Balken; 2 und 3 in Blau ein goldenes Nagelspitzkreuz

Es handelt sich um das Wappen der Herzöge von Gottorf (aus der Zeit Friedrichs III.; dieser war von 1616 bis 1659 Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf). Friedrich III war somit Landesherr verschiedener über das heutige Schleswig-Holstein verteilter Territorien – Wilster und die Wilstermarsch gehörten nicht dazu.
Das Wappen entspricht in seiner Zusammensetzung dem Titel des Herzogs:
Erbe zu Norwegen [Löwe], Herzog zu Schleswig [zwei Löwen], Holstein [Nesselblatt], Stormarn [Schwan] und der Dithmarschen [Reiter], Graf zu Oldenburg und Delmenhorst [Herzschild mit Balken und Kreuz]

Bildrechte: nicht bekannt

Anmerkung: Für einen Liberalen - wie Peter von Holdt als dem Begründer dieser Heimat-Seite - war es amüsant zu lesen, was der englischsprachige Absender der Karte schreibt über die Meinung eines strammen Konservativen zu den Liberalen insgesamt. Da hat sich, so scheint es, in den vergangenen einhundertzwanzig Jahren nicht viel verändert.

Kommentieren Ähnliche Objekte

Hof Reimers - Husmannshuus in Stördorf b

Hof Reimers - Husmannshuus in Stördorf
Hof 241 gemäß dem Buch "Die Bauernhöfe der Wilstermarsch im Bild"
In der Wilstermarsch gab es bei den historischen Bauernhäusern zwei vorherrschende Typen. Dieser Umstand ist eine in keiner anderen deutschen Landschaft so auftretende Eigentümlichkeit.
- Zum einen ein sächsisches Fachhallenhaus, das Huusmannshuus oder Husmanshus, mit der zentralen großen Diele in der Mitte des Hauses; viele dieser Häuser hatten einen Kreuzgiebel.
- Das vom niederländischen Baustil beeinflußte friesische Gulfhaus, das Barghus oder Barghuus, mit seitlich angeordneter großer Diele ähnelt mit seinem mächtigen Dach dem Eiderstedter Haubarg. Der mittig des Hauses zwischen dem mächtigen Ständerwerk befindliche Bergeraum für das eingebrachte Heu ist namensgebend für diesen Haustyp.
Beide Haustypen, Husmannshuus und Barghuus, haben äußerlich recht große Ähnlichkeit. Deutlich werden die Unterschiede durch die Verschiedenheit ihrer baulichen Durchbildung
Bei dem Hof Reimers handelt es sich um ein Husmannshuus. Das Kreuzhaus bzw. Krüzhuus ist ein besonders schönes Beispiel für diesen Haustyp.
Interessanterweise ist die zu dem Gehöft zugehörige große Scheune als Bargscheune konstruiert.
Auf dem weitläufigen Grundstück des Gehöfts befand sich in angesichts der mit Reeth eingedeckten Gebäude angemessener Entfernung das zugehörige Backhaus. Sein Standort kann im Lageplan des gesamten Gehöfts in der unten aufrufbaren Datei eingesehen werden.

Anmerkung: Die vorgestellten Abbildungen stammen aus dem Band "Schleswig-Holstein" der Buchreihe "Haus und Hof deutscher Bauern"
erschienen 1940 im Verlag von Dietrich Reimer / Andrews & Steiner / Berlin
Textlich ist das Buch in seinen mehr allgemeinen Passagen von nationalsozialistischem Gedankengut geprägt, weshalb hier lediglich zeichnerische Darstellungen wiedergegeben sind.

Kommentieren Ähnliche Objekte

1962 - Marktplatz - südöstliche Seite

1962 südöstliche Seite des Marktplatz.
Das zentrale Gebäude der Volksbank war um 1905 für die Wilstermarsch Spar- und Leihkasse errichtet worden in einem umwerfenden Beispiel für architektonischen Eklektizismus. Im Jahr 1953 wurde das Gebäude modernisiert und 1969 völlig umgebaut unter Einschluß des links daneben stehenden Hauses des Organisten Heesch.
Die beiden rechten Gebäude (Café Egge und Bäckerei von Johannes Starck) wurden Anfang der 1970er Jahre in ihren Untergeschossen miteinander verbunden und in der Folge bis 2011 vom Café Egge genutzt. Bei dem aus praktischen Erwägungen vorgenommenen Umbau im Inneren der Gebäude waren leider auch dem Zeitgeist entsprechend im Untergeschoß der Häuser deren Fassaden miteinander verbunden worden, was in unharmonischer Weise die schönen Fronten der alten Häuser zerstörte. In ihren Obergeschossen blieben die sehr schön gegliederten Fassaden der Bäckerei von Johannes Starck und des Café Egge jedoch noch weitgehend unverändert erhalten.
Das zu Beginn des Jahres 2011 ausgebrannte Café Egge gehörte zu den ältesten gastronomischen Betrieben in Wilster. Danach übernahm die Volksbank Elmshorn die Gebäude, um nach deren Abbruch hier ein neues Geschäftshaus für ihre Zwecke zu errichten. Leider wurde dabei nicht die Möglichkeit genutzt, die historischen Fassaden der Häuser in geeigneter Weise wieder herzurichten. Weder Verwaltung und Rat der Stadt noch die Investorin brachten den Willen und die notwendige Sensibilität dafür auf, daß die Innenstadt von Wilster ihr schönes altes unverwechselbares Gesicht behalten konnte. Die Versuchung, vermeintlich modern sein zu wollen, hat schon zu viele andere Städte uniform gemacht!
Es ist zwar sehr zu begrüßen, dass die Baulücke am Marktplatz wieder geschlossen werden konnte mit einem durchaus ansehnlichen Gebäude. Zugleich aber ist doch zu beklagen, mit welcher Chuzpe ein wirtschaftlich leistungsfähiges Kreditinstitut es bei seiner Baumaßnahme unterließ, die stadtbildprägenden erhaltungswürdigen Hausfassaden zu bewahren!

Bildrechte: vermutlich Werner Behning, Wilster
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster

Kommentieren Ähnliche Objekte

1990 - Brokdorf an der Elbe

1990 Brokdorf aus der Luft
Das Kirchdorf Brokdorf gehört zu den auf den hohen Ufersäumen von Elbe und Stör sehr früh gegründeten Außenkirchspielen der Wilstermarsch.
Die dem Heiligen St. Nicolaus geweihte Brokdorfer Kirche wurde im Jahre 1342 erstmals urkundlich erwähnt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf sehr viele teure Einrichtungen der Infrastruktur leisten können, denn das Kernkraftwerk Brokdorf spülte sehr viel Geld in die Gemeindekasse.
So gibt es für die etwa 1100 Einwohner ein Freibad (1980), eine Großraum-Turnhalle mit Kegelbahn und Sauna, Tennisanlagen, Vereinshaus, Eissporthalle usw.
Wer den Blick auf das Atomkraftwerk ausblenden kann, muß zu der Erkenntnis kommen, das Brokdorf ein sehr schönes gepflegtes Dorf mit erheblichem Freizeitangebot ist.
Es stellt sich nur die Frage, wovon später einmal die Kosten für Unterhaltung und Betrieb der Freizeiteinrichtungen finanziert werden sollen, wenn in gut einem Jahrzehnt das Atomkraftwerk vom Netz genommen wird.

Bildrechte: Kaack, Itzehoe

Kommentieren Ähnliche Objekte

1906 - Lederwerke in Landrecht und Rumfleth, Vereinsstraße; Großfeuer bei Falk & Schütt

1906 Lederwerke in Landrecht und Rumfleth, Vereinsstraße; Großfeuer bei Falk & Schütt
Die Lederfabrik von Falk & Schütt in Rumfleth sowie die Lederfabrik „Gebrüder Böhme“, später Vacheleder-Fabrik "Ballin" in Landrecht, machten nach dem Jahr 1870 Wilster zu einem bedeutenden Standort der Lederindustrie.
Wilsters Bevölkerung wuchs in den Jahren 1890 bis 1901 von 2716 auf 5124 Einwohner;
Es entstanden typische Arbeiterquartiere, so unter anderem auch in der noch heute zur Gemeinde Nortorf gehörenden Vereinsstraße.
Arbeiterwohngebiete in den Landgemeinden in Landrecht, Dammfleth und Nortorf wurden eingemeindet.
Eine Katastrophe für die Stadt waren die verheerenden Brände bei Böhme (1903) und Falk & Schütt (1907).
Das am 09. Dezember 1907 wütende Schadensfeuer bei Falk & Schütt zeigt die ergänzend vorgestellte Ansichtskarte.

Bildrechte: Verlag Carl Kuskop, Wilster
Die ergänzend vorgestellte Ansichtskarte befindet sich in der Sammlung von Frau Ingrid Schröder, Burg in Dithmarschen


Anmerkung: In Bd. 16 der vierten Auflage von Meyers Konservationslexikon lesen wir über Wilster:
Wilster, Stadt in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, Kreis Steinburg, an der Wilsterau, in der fruchtbaren Wilstermarsch und an der Linie Elmshorn-Heide der Holsteinischen Marschbahn, hat eine evang. Kirche, ein schönes Rathaus, ein Amtsgericht, bedeutende Gerberei, Essig- und Tabaksfabrikation, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Viehzucht und Viehmärkte und (1885) 2539 fast nur evang. Einwohner.

Kommentieren Ähnliche Objekte

© 2008 - 2024 Peter von Holdt · Technische Realisation: Michael Reinke · Impressum ·