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1971 - - 1974 Bau Sturmflutsperrwerk Stör und Abdeichung des Störmündungsgebietes

1971 bis 1974 Sturmflutsperrwerk Stör und Abdeichung des Störmündungsgebietes.
Vom Sommer 1971 bis zur Inbetriebnahme 1974 wurde entsprechend dem Generalplan 1963 für die Elbmarschen das Sperrwerk an der Mündung der Stör in die Elbe erbaut.
Wie es in der Örtlichkeit mit einiger Phantasie heute noch nachvollziehbar ist, wurde die Mündung der Stör bei der Maßnahme verlegt. Das Bauwerk wurde im Trocknen errichtet. Drei im zuvor unbedeichten Vorland auf Warften stehende alte Gehöfte mußten zuvor weichen. Ein ganz besonderes und einen eigenartigen und sich dem heutigen Besucher nicht mehr erschließender Reiz und einen herben Charme aufweisendes Fleckchen Erde ging verloren.
Erst nachdem das im Trockenen errichtete technische Bauwerk funktionsfähig war, konnte der alte Flußlauf im Bereich der neuen Deichlinie verspült und der Anschlußdeich hergestellt werden (Bilder 2 und 3).
Die aus Gründen des Sturmflutschutzes unerläßliche Maßnahme führte zu einer ganz erheblichen Verkürzung der Hauptdeichlinie, denn die etwa 80 km langen Stördeiche wurden in die zweite Deichlinie verwiesen. Seither beträgt die Länge der dem Schutz der Wilstermarsch dienenden Hauptdeichlinie (Strecke zwischen der Störmündung und dem Holstenreck) nur noch 17 km.
Das Sperrwerk besitzt 4 Segmentschütze und Sperrtore für die beiden Durchfahrten, außerdem eine Klappbrücke für den Straßenverkehr.
Schon bald nach seiner Fertigstellung konnte das Sperrwerk eindrucksvoll seine Funktionsfähigkeit nachweisen (Bild 4), als bei der Sturmflut am 03. Januar 1976 an nahezu allen Pegeln der deutschen Nordseeküste die höchsten bis dahin aufgetretenen Wasserstände verzeichnet wurden.

Bildrechte: nicht bekannt
Quelle: BAW - Historisches Bildarchiv der Bundeswasserstraßen

Anzumerken ist noch, dass auch angesichts der katastrophalen Sturmflut vom 17. Februar 1962 in den unmittelbar danach geführten Fachgesprächen das Marschenbauamt Itzehoe noch die Ansicht vertreten hatte, "dass die Stör ein viel zu großes Einzugsgebiet besäße, um durch ein Sperrwerk gegen Überflutungen durch Nordsee und Elbe abgeriegelt werden zu können."

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