1930 Mittelschule Wilster an der Zingelstraße
Die alte Mittelschule am Stadtpark mit der ursprünglichen Zuwegung über die Zingelstraße (früher Schulstraße).
Das Hauptgebäude der ehemaligen Schule war bereits im Jahre 1885 für die
damalige private Knaben- und Mädchenschule gebaut worden. Bekanntlich
führte die heutige Zingelstraße bis weit in das vergangene Jahrhundert
den Namen Schulstraße, denn an ihrem damaligen Ende lag der Zugang zur
Schule.
Nachdem in 1913 das Gebäude der Knabenschule im Landrecht
unmittelbar neben der dort seit 1898 bestehenden Mädchenschule
errichtet worden war - beide Schulen wurden später zur Volksschule
Wilster verbunden - zog in die Gebäude am Stadtpark die neu gegründete
Mittelschule Wilster ein. Die Mittelschule in Wilster ist am 03.04.1913
gegründet worden. Sie führte diese Bezeichnung bis 1966, um danach als
Realschule bezeichnet zu werden.
Der Eingang der Mittelschule wurde erst später auf die andere Seite zur
Etatsrat-Michaelsen-Straße hin verlegt, nachdem diese Straße angelegt worden war.
Nach dem Umzug der Mittelschule
resp. Realschule in das neu gebaute Schulzentrum zog in die Gebäude am
Stadtpark für mehrere Jahrzehnte die Sonderschule "Schule am Stadtpark"
ein. Seit deren Auszug in 2013 war die Stadt Wilster bemüht, das
ehemalige Schulareal einschließlich der Gebäude einer anderen Nutzung
zuzuführen.
Anmerkung: Ende 2015 verkaufte der Schulverband
Wilstermarsch die alte Schule. Im Dezember 2016 wurden die Gebäude abgebrochen. Es hatte sich als unwirtschaftlich erwiesen, sie mit vertretbarem Aufwand zu modernisieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Auf dem am Stadtpark gelegenen Gelände wird künftig eine Wohnanlage entstehen.
Gleichwohl ist es sehr zu bedauern, dass wiederum eines der die kleine Stadt prägenden Gebäude nicht zumindest in Teilen erhalten werden konnte.
Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient,
daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als
Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender
interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den
Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen
wir auf die Seite Alt-Wilster
1844 Die Kinder des Wilsteraner Bürgermeisters Heinrich Rehoff - das älteste in Wilster gefertigte Foto.
Rehoff, Amelie; Rehoff, Sophie; Rehoff, Wilhelm.
Portrait von drei Geschwistern, zwei Mädchen in schulterfreien Kleidern mit Halsketten, die Ältere sitzend, die Jüngere hat ihren Arm um ihre Schulter gelegt. Der Bruder steht rechts hinter seiner älteren Schwester, Ganzfigur.
Die uralte Daguerreotypie (die früheste Form der Fotografie) aus dem Jahr 1844 mit den Kindern des damaligen Wilsteraner Bürgermeisters Heinrich Rehoff ist vermutlich die erste in Wilster gefertigte Aufnahme.
Die Aufnahme wurde gefertigt von dem später in Kiel ansässigen Daguerreotypisten Gregor Renard (1814 - 1885), der zunächst als Wanderphotograph in den Skandinavischen Ländern tätig war (Schleswig-Holstein gehörte seinerzeit zur Dänischen Krone).
In der Zeit von 1843 - 1846 war er in Kopenhagen tätig, von 1847 - 1860 in Kiel
Bildrechte: Gregor Renard, Kiel
Auf der Rückseite der im Museum in Schleswig verwahrten Daguerrotypie sind die Namen und Lebensdaten der abgebildeten Geschwister sowie diejenigen ihres Vaters aufgeführt.
Kinder von Bürgermeister Justizrat Heinrich Rehoff in Wilster geb. 27/9 1796, gest. 31/5 1879.
Amelie geb. 13/3 1835, gest. 5/1 1894
Sophie geb. 24/9 1831, gest. 1/3 1916
Wilhelm geb. 19/7 1833, gest. 5/4 1904
Quelle: Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf - Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
1851 – 1919 Johannes Carl Plagmann, Rektor der Mädchenschule in Wilster
Der am 19.07.1851 in Lilienthal in der Probstei geborene Lehrer Johannes Carl Plagmann hatte sich am 08.10.1875 in Wilster mit Elise Möller (09.10.1856), Tochter des Gastwirtes am Colosseum Hans Henning Peter Möller verheiratet.
Bild 1 zeigt Johannes Plagmann (sitzend) etwa im Jahre 1909 mit der links hinter ihm stehenden ältesten Tochter Henny (* 24.08.1876 Wilster, + 21.121942 Wilster), der Schwiegertochter Christine geb. Dethlefsen (22.08.1888 Tondern) und dem mit dieser verheirateten Sohn Hans Plagmann (19.07.1882 Wilster) sowie der jüngsten Tochter Klara (* 08.05.1884 Wilster); die Ehefrau Elise war bereits am 16.09.1894 in Wilster verstorben.
Bild 2 zeigt Johannes Plagmann etwa im Jahr 1913 mit seinen Enkeln Johannes (* 1910, + 1914) und Christian (*1912)
Johannes Carl Plagmann unterrichtete offenbar auch an der 1885 in Wilster am Stadtpark errichteten Privatschule / Bürgerschule für Jungen und Mädchen (das Gebäude wurde später von der Mittelschule Wilster und zuletzt von der „Schule am Stadtpark“ genutzt).
Als 1898 an der Straße Landrecht die Mädchenschule (diese wurde später mit der 1913 in ihrer Nachbarschaft errichteten Knabenschule zur Volksschule Wilster zusammengelegt) errichtet wurde, war Johannes Carl Plagmann ihr Rektor. Er starb am 24.08.1919 in Wilster.
Sein in die Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein aufgenommener Grabstein steht noch heute auf dem Friedhof in Wilster (Bilder 3 und 4); es handelt sich um eine wiederverwendete Stele aus der Zeit des 18ten Jahrhunderts.
Bildrechte:
Bilder 1 und 2: Friedrich Schlüter, Wilster
Bilder 3 und 4: Silke Brenner, Freiburg
Anmerkung: Fotos und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Silke Brenner, Freiburg
1868 Markt, Große Stadtschule, Pastorat
Auf der nordwestlichen Seite des Marktplatzes
von rechts
- Pastorat, im Jahre 1807 erbaut
- Große Stadtschule, im Jahre 1826 erbaut;
nach Abbruch des an den Markt grenzenden Gebäudeteils wurde hier 1900 die Turnhalle errichtet, wobei der rückwärtige rechtwinklig an das Gebäude angrenzende Gebäudeflügel erhalten blieb, in dessen Obergeschoß eine Wohnung und im Erdgeschoß Umkleideräume sowie eine öffentliche Toilette eingerichtet wurden. Die Turnhalle wurde 1963 wegen Baufälligkeit wieder abgebrochen; der rückwärtige ältere Flügel wurde kurze Zeit später gleichfalls beseitigt.
- späteres Geschäftshaus des Photographen Carl Kuskop
- späteres Hotel Stücker an der Einmündung der damaligen Schulstraße (heutige Zingelstraße)
Bildrechte: nicht bekannt
1908 Lehrerin mit Schulklasse mit 78 Schülern – 38 Jungen und 40 Mädchen – offenbar einer einzigen Klasse!
Alle Kinder wirken sehr ernst und diszipliniert. Die Jungs stehen links, die Mädchen rechts.
Die Knaben haben allesamt jeweils einen extremen Kurzhaarschnitt, einige von ihnen tragen einen Matrosenanzug, wie er in der Regierungszeit von Kaiser Wilhelm II. sehr populär war.
Aufgenommen wurde das Foto vermutlich in der Zeit zwischen 1905 und 1910 (die Rückseite des im Postkartenformat vorliegenden Fotos ist geteilt, was nur nach 1905 üblich war; das Foto trägt einen Stempel des Photographen, der nach 1910 einen anders gestalteten Stempel verwendete).
Offenbar haben die Schüler vor dem Gebäude der damaligen Stadtschule (Gebäude der späteren Mittelschule am Stadtpark) Aufstellung genommen, denn nur an diesem der damaligen Schulgebäude in Wilster gab es Fenster der abgebildeten Art. Wegen der großen Anzahl der Kinder vermutlich nur eines Jahrgangs ist eine dörfliche Schule der Wilstermarsch nicht zu vermuten.
Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster
Anmerkung: sogen. Private Postkarte
1910 Schülerinnen der Mädchenschule Wilster
Offenbar verschiedene Jahrgänge der damaligen Mädchenschule Wilster haben sich mit ihrem Lehrer Fries zum Gruppenfoto aufgestellt.
Bei alten Fotografien finden sich selten Benennungen der abgebildeten Personen; im vorliegenden Fall aber hat die im Jahre 1900 geborene Anna Heutmann - sie ist in der zweiten Reihe von oben die Zweite von links - die meisten Namen ihrer Mitschülerinnen notiert (Bild 2).
Um den an Familienforschung interessierten Personen ein Aufsuchen zu ermöglichen, ist hier eine Transkription der Notizen vorgenommen worden:
Von den Personen auf dem Foto sind benannt jeweils von oben und von links nach rechts
1. Reihe: 1 Martha Stude, 2 NN, 3 Mathilde Appel, 4 Ella Heesch, 5 Erna Martens, 6 Anna Springer, 7 Else Lau, 8 NN, 9 Katharine Jakobs
2. Reihe: 1 Erna Klausen, 2 Anne Heutmann, 3 NN, 4 Emma Thiessen, 5 Mathilde Mendralla, 6 Erna Schwardt, 7 Anne Söhrens, 8 NN, 9 NN, 10 Anne Büsen
3. Reihe: 1 Agnes Schröder, 2 NN, Elsa Rau, 4 Erna Garms, 5 Anne von Osten, 6 Bertha Reumann, 7 NN, 8 Grete Sievers, 9 NN, 10 Bertha Ahrens, 11 Olga Kock
4. Reihe: 1 Helene Helbig, 2 NN, 3 NN, 4 Marie Siebke, 5 Frieda Ohrt, 6 Käthe Schulenburg, 7 Erna Schlotfeld, 8 NN Gehrts, 9 Minna Buttgereit, 10 Therese Betnarzik, 11 NN Kelting
5. Reihe: 1 Hilda Klausen, 2 Frieda Reimers, 3 Magda Schwardt, 4 Frieda Kröger, 5 Alwine Lahann, 6 Anna Hölk, 7 Grete Sievers, 8 Else Horn, 9 Ella Kock
6. Reihe: 1 Ella Thiel, 2 NN, 3 Mariechen Voss, 4 Erna Harder, 5 NN, 6 Alma Nickels, 7 Martha Engel, 8 Gesa Frauen, 9 Albertine Tobias
Lehrer Fries
Bildrechte: nicht bekannt
das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Gerd Heutmann, Nutteln
1923 Aufzug der Kindergilde
Vor der Photographischen Anstalt von Ludwig Behning am Markt ist die Musikgruppe (Trommler und Pfeifer Corps) der Kinder-Schützengilde mit Flaggen, Standarten und dem hölzernen Adler sowie einer aus Nadelgehölz gebundenen Krone angetreten; dabei mit Schärpen, Kopfschmuck und Orden ausgezeichnete Personen.
Rechts neben den drei Trommlern steht der spätere Wilsteraner Tischlermeister und Bootsbauer Peter Klaus Heinrich von Holdt (mit Querflöte).
Bildrechte: Urheberrecht ist nicht verzeichnet; mit Sicherheit Ludwig Behning - den Abzug erhielt ich von Werner Behning, Wilster
1923 Photoatelier Behning am Markt
Vor der Photographischen Anstalt von Ludwig Behning ist die Musikgruppe (Trommler und Pfeifer Corps) der Kinder-Schützengilde mit Flaggen, Standarten und dem hölzernen Adler sowie einer aus Nadelgehölz gebundenen Krone angetreten; dabei mit Schärpen, Kopfschmuck und Orden ausgezeichnete Personen.
Rechts neben den drei Trommlern steht Peter Klaus Heinrich von Holdt (mit Querflöte); er ist der Vater des Begründers dieser Heimatseite.
Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster
1924 Klasse VII der Volksschule Wilster mit ihrer Klassenlehrerin Helene Hansen.
Von den Schülerinnen sind folgende Namen bekannt:
Maria Peters, Elli Eckard, Liselotte Kragge, Käthe Wegner, Lilia NN, Helga Wilde, Gunda Selmering, Hanna NN, Gretchen Bahr, Liselotte Glöy, Ilse Kellermann,
Lieschen Heeckt, Anne Moltzau, Marianne Groth, Käthe Kröger, Else Gitzel, Alma Halmschlag, Martha Strate.
Es handelt sich um die VII. Klasse, was nach heutiger Zählweise der II. Klasse entspricht.
Schülerinnen und Lehrerin haben sich für das Foto vor dem 1898 im Landrecht errichteten Gebäude der Mädchenschule gruppiert. Mädchenschule und Knabenschule, deren Schulgebäude 1913 in unmittelbarer Nachbarschaft errichtet wurde, sind später zur Volksschule Wilster zusammengelegt worden.
Seinerzeit waren die vier untersten Jahrgänge der Volksschule zugleich gemeinsame Grundschule für alle drei Schulformen im damaligen Schulsystem - Volksschule - Mittelschule - Gymnasium.
Wer von den Schülern nach Absolvierung der vierten Klasse nicht an eine weiterführende Schule wechselte, erhielt nach 8 Jahren den Volksschulabschluß.
Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Ursula Mäding, Oberhausen
1925 Umzug der Kinder Gilde durch die Rathausstraße
Das Fest der Kindergilde war für die Schüler der Wilsteraner Schulen ein ganz herausragendes Ereignis eines jeden Schuljahres.
Es wurden Wettspiele veranstaltet, Majestäten gekürt und jedes Kind erhielt einen Gewinn.
Am Nachmittag führte ein festlicher Umzug der Kinder durch die sich im Fahnenschmuck zeigenden Straßen der Stadt; anschließend fanden auf den Sälen Tanzvergnügungen statt.
Der Festumzug wurde begleitet von mehreren marschierenden Musikkapellen.
Bei dem den Zug begleitenden Lehrer im Vordergrund handelt es sich um Heinrich Schulz, den damaligen Rektor (von 1913 bis 1937) der Mittelschule Wilster.
Die Marschblöcke der einzelnen Jahrgänge wurden angeführt von den am Vormittag veranstalteten Wettkämpfen ermittelten Königen (den drei Erstplazierten, nämlich König, Kopfkönig, Schwanzkönig), welche jeweils von einem Fahnenträger mit der blau-weiß-roten Flagge des Landes Schleswig-Holstein begleitet wurden. Auch von sehr vielen Gebäuden grüßte die Landesflagge die feiernden Schüler. Es war immer ein schönes und farbenprächtiges Bild.
Bei dem rechts im Anschnitt erkennbaren Gebäude handelt es sich um das Haus der seinerzeitigen Stegemann´schen Stiftung, an dessen Platz heute ein Gebäude der Vereinigten Doos´, Eggers´ und Stegemann´schen Stiftung steht.
Bildrechte: vermutlich Ludwig Behning, Wilster
Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder Fotos von den Originalnegativen erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster
ca. 1930 Konfirmandinnen vor der St. Bartholomäus Kirche
Bild 1 - Recht damenhaft gekleidet hat sich eine große Gruppe Konfirmandinnen - vermutlich nach der Konfirmanden Prüfung - vor dem Portal der St. Bartholomäus Kirche in Wilster zum Gruppenbild aufgestellt.
Besonders auffällig ist, dass fast alle jungen Damen lange Zöpfe tragen! Eine Haartracht, die seit Jahrzehnten aus der Mode gekommen ist.
Leider konnte - bisher - keine der abgebildeten Personen namentlich benannt werden. Um Mithilfe wird daher gebeten!
Bild 2 - Nach der kirchlichen Zeremonie erfolgte im privaten Kreis eine Feier, bei der zumeist Mitglieder der Familie der jeweiligen Konfirmandin zusammen kamen, so wie hier bei "Olli´s Konfirmation" am 30. März 1930 in Wilster. (gem. Notiz auf der Rückseite des Fotos).
Auffällig ist, dass sowohl Männer als auch Frauen einschließlich der Konfirmandin jeweils einen Hut nach der damaligen Mode trugen.
Bildrechte: nicht bekannt
ca. 1930 Umzug der Kinder Gilde in der Schmiedestraße
Für die Schüler der Wilsteraner Schulen war das Fest der Kindergilde das herausragende Ereignis eines jeden Schuljahres.
Es wurden Wettspiele veranstaltet, Majestäten gekürt und jedes Kind erhielt einen Gewinn.
Am Nachmittag führte ein festlicher Umzug der Kinder durch die sich im Fahnenschmuck zeigenden Straßen der Stadt; anschließend fanden auf den Sälen Tanzvergnügungen statt.
Der Festumzug wurde begleitet von mehreren marschierenden Musikkapellen.
Hier marschiert die Spitze des Umzuges durch die Schmiedestraße. Begleitet wird der Umzug von zwei jeweils mit einem Tschako behelmten Gendarmen.
Links im Anschnitt das Gasthaus von Konrad Staade - in dem Haus wird gegenwärtig von Manuela Reikowski-Schmidtkedie Gaststätte "Zum Landhaus" geführt.
Dahinter das Wohn- und Geschäftshaus, in welchem der Stellmacher Rudolf Ossenbrüggen seinen Betrieb hatte; der Nachfolgebetrieb Ossenbrüggen ist nach Beidenfleth verlagert worden und hat sich zu einem modernen leistungsfähigen Betrieb entwickelt.
In dem folgenden kleineren Haus hatte der Malermeister Karl Huusfeldt seinen Betrieb.
In dem dahinter folgenden und mit der Traufe zur Straße stehenden Gebäude betrieb der Sattlermeister Albert Massuthe sein Geschäft.
Bildrechte: nicht bekannt
1931 Festumzug der Kindergilde zieht über den Marktplatz und die Op de Göten
Bild 1: Von der Straße Kohlmarkt kommend, sowie begleitet und beobachtet von zahlreichen Zuschauern, zieht der Umzug der Schüler über den Marktplatz.
Von links nach rechts sind folgende Gebääude zu erkennen: Marschkrug, Schwan Apotheke, Haus des Organisten Heesch, Wilstermarsch Spar- und Leihkasse (später Volksbank), Café Egge, Bäckerei Starck.
Bild 2: Vom Markt kommend zieht der Umzug der Kindergilde durch die Marktstraße (Op de Göten).
Rechts die Gebäude J.P.T. Andersen und Drogerie Meyer.
An der Spitze des Umzuges ein Knabe mit einer Flagge; er wird von zwei Polizisten flankiert, welche jeweils einen Tschako tragen. Der Polizist (Wachtmeister sagte man damals) links scheint Otto Frischkorn zu sein. Er hatte den Spitznamen „Fiedam“ und wenn sein Tschako irgendwo auftauchte, hieß es „ Fiedam kummt!“ Dabei war er ein sehr respektierter und angenehmer Vertreter seiner Zunft, der auch einmal augenzwinkernd für Ordnung sorgen konnte. Die Wache war seinerzeit im Spritzenhaus am Neumarkt untergebracht.
Das Fest der Kindergilde war für die Schüler der Wilsteraner Schulen ein ganz herausragendes Ereignis eines jeden Schuljahres.
Es wurden Wettspiele veranstaltet, Majestäten gekürt und jedes Kind erhielt einen Gewinn.
Am Nachmittag führte ein festlicher Umzug der Kinder durch die sich im Fahnenschmuck zeigenden Straßen der Stadt; anschließend fanden auf den Sälen der Stadt Tanzvergnügungen statt.
Der Festumzug wurde begleitet von mehreren marschierenden Musikkapellen.
Die Mädchen trugen während des Umzuges einen mit Blumen und Girlanden geschmückten Bogen, die Knaben häufig eine Flagge. Von den Häusern grüßten unzählige Schleswig-Holstein Flaggen und abertausende Blüten waren von der Bevölkerung auf dem Pflaster des Marschweges ausgebreitet worden.
Die Kinder-Gilde war das Fest der Kinder! Und alle Erwachsenen gönnten es ihnen!
Anfang der 1970er Jahre bereitete das fehlende Engagement der damaligen Lehrer Generation dem schönen uralten Brauch ein Ende.
Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Ursula Mäding, Oberhausen
1931 Maler Fachschule Wilster
Absolventen des Jahrganges 1930/31 der Maler Fachschule Wilster haben sich gemeinsam mit ihrem Lehrer und dem Zunftwappen zum Gruppenbild aufgestellt.
Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Dem Betreiber von mein-wilster liegen leider keine fundierten Informationen über die Form früherer schulischer Berufsausbildung vor. Vermutlich erhielten die in ihrem Abschlußjahr stehenden Lehrlinge der jeweiligen örtlichen Handwerksberufe schulisch eine theoretische Unterrichtung, welche in Wilster nachmittäglich in Räumlichkeiten der Volksschule Wilster erfolgte.
Wer weiß mehr? Informationen erbeten!
1932 Mitglieder des Trommler und Pfeifer Korps
Offenbar auf dem Weg zu einem Übungstreffen laufen begleitet von Freunden zwei Trommler mit ihren Instrumenten durch die obere Rathausstraße.
Bereits in den 1920er Jahren hatte an der Volksschule Wilster ein Spielmannszug bestanden, der insbesondere auch als Spielmannszug der Kindergilde auftrat. Es spielten ausschließlich Jungen in dieser auch Trommler und Pfeifer Korps genannten Gruppe.
Anfang der 1950er Jahre wurde auf Veranlassung des damaligen Schul-Rektors Adolf Sievers die Tradition einer schulischen Musikgruppe wieder aufgenommen. Während auch dort zunächst nur Jungen musizierten, kamen bald auch Mädchen als Spielleute hinzu.
Bildrechte: Robert Friedrichs, Wilster - Sammlung Werner Behning
Anmerkung: Robert Friedrichs macht sich seit Jahren dadurch verdient, daß er alte Foto aus der Sammlung seines Großvaters Werner Behning als Repros alter Postkarten oder mittels des Alt-Wilster-Kalender interessierten Heimatfreunden anbietet. Wer diese oder von den Originalnegativen gezogene Fotografien erwerben möchte, den verweisen wir auf die Seite Alt-Wilster
ca. 1936 Theateraufführung - Schüler der Mittelschule Wilster
Offenbar im Colosseum bringen Schüler zwei Theaterstücke zur Aufführung.
Es handelt sich augenscheinlich um eine Veranstaltung der damaligen Mittelschule Wilster, denn die dort unterrichtende Lehrerin Catharina Ahrens (genannt: Ciele) ist ganz links in der zweiten Reihe neben den Schülern erkennbar.
Entsprechend den von zwei Schülern gezeigten Plakaten wurden aufgeführt
Bumbo mit dem Zauberhut (von dem Schriftsteller Hans Balzer, * 28.10.1891, + 06.10.1960)
und
Kasper wird König (von dem Hohnsteiner Puppenspieler Max Jacob, * 10.08.1888, + 08.12.1967).
Bildrechte: Werner Behning, Wilster
Anmerkung: Es wurde Mimosa Fotopapier benutzt, welches von der 1945 durch Bomben zerstörten gleichnamigen Dresdener Fabrik produziert wurde.
Die Karte wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Manfred Bauch, Wilster
1938 Klasse 9 der Mittelschule Wilster
Das Foto zeigt eine 9. Klasse der Mittelschule Wilster mit ihrem Klassenlehrer Dr. Kurt Pfeifer.
Dr. Kurt Pfeiffer war seit Mai 1937 an der Schule tätig. Er unterrichtete Physik, Chemie und Biologie.
Im August 1957 wurde er Rektor der Schule und übte dieses Amt bis Juli 1968 aus. Seine Vorgänger waren Heinrich Schulz (1913 - 1937), Walter Hiller (1937 - 1945), Rudolf Kroll (1946 - 1956), Otto Schuldt (1956 - 1957).
Es ist auffällig, dass bei den Schülern die Anzahl der Mädchen mit vier gegenüber vierundzwanzig Knaben sehr unausgeglichen war. Insgesamt besuchten im Schuljahr 1938/39 insgesamt 93 Knaben und 48 Mädchen die Schule. Auffällig ist außerdem, dass alle Jungen ein weißes Hemd mit offenem Kragen, kurze Hosen und überwiegend Kniestrümpfe tragen.
Leider sind die Namen der Schüler nicht bekannt; Ausnahme ist der Schüler Karl Ernst Jebens (mittlere Reihe, 5. von links). Er verließ am 13. März 1940 die Mittelschule Wilster mit der Mittleren Reife (sh. Abbildung 2).
Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Foto und Abbildung wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Helmut Jebens, Hamburg
ca. 1938 Lehrer Werner Gebühr mit seiner Klasse
Der Lehrer Werner Gebühr - ein Neffe des berühmten deutschen Schauspielers Otto Gebühr, welchem er sehr ähnlich sah - unterrichtete ab Januar 1934 an der Mittelschule Wilster. Nach einer zeitweiligen Abordnung an die Volksschule Wilster kehrte er im April 1950 in das Kollegium der Mittelschule Wilster zurück.
Die Gebäude der Mittelschule waren zum Ende des II. Weltkrieges als Lazarett genutzt worden; erst am 01. März 1946 war die Schule wieder eröffnet worden.
Der Begründer dieser Heimat-Seite erinnerte sich voller Hochachtung an seinen Lehrer Werner Gebühr. Dieser unterrichtete in den Fächern Englisch und Sport. Bei allem Respekt, den ihm die Schüler wohl ausnahmslos entgegen brachten, vermittelte er ihnen doch auch das Gefühl einer gewissen Kameradschaftlichkeit. Er hatte viel Verständnis für die kleinen Launen und Probleme der Schüler - Werner Gebühr war ein großartiger Lehrer!
Bildrechte: nicht bekannt
Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Tobias und Sigrid Layer, Gauting
1938 Schülerinnen der Volksschule Wilster
Die Schülerinnen tragen allesamt als Oberbekleidung jeweils Kleid oder Rock - lange Hosen galten seinerzeit für Mädchen als obsolet.
Es fällt gleichfalls auf, dass mehrheitlich die Schülerinnen zu Zöpfen geflochtene lange Haare tragen - die Zöpfe wurden wurden zumeist erst nach der Konfirmation ihrer Trägerin abgeschitten, um einer Kurzhaarfrisur zu weichen, die dann bezeichnenderweise "Bubikopf" genannt wurde.
Die Namen der abgebildeten Schülerinnen sind bekannt.
hinten:Thea Gitzel, Ruth Klatzig, Wilma Hamann, Helga Hintz, Erna Krumm, Marianne Eljath
vorne: Julia Köpke, Elfriede Jensen, Emmy Halmschlag, Erna Mahler, Emmi Conrad
Bildrechte: nicht bekannt
Anmerkung: Das Foto wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Ursula Mäding, Oberhausen
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