Hexenprozess Die in der Tier-Heilkunde bewanderte Ehefrau Sile Lakemanns wird u.a. von Jürgen Heitmann der Hexerei beschuldigt und vom Gericht zur Wasserprobe verurteilt
Der bekannte Bilderschnitzer Jürgen Heitmann tritt in dem Prozess gegen die Beklagte auf. Die unglückliche Frau ist bei der Tortur ertrunken.
Im Dreißigjährigen Krieg Eroberung Holsteins durch Truppen der Katholischen Liga unter Wallenstein und Tilly; die Stadt Wilster wird im September besetzt
Die Festung Krempe kapitulierte am 14. November; nur die Festung Glückstadt - sie konnte von der Elbe aus versorgt werden - hielt sich; die Allerheiligenflut von 1628 zwang zur Aufgabe der Belagerung. Die Kampfhandlungen endeten mit dem Frieden von Lübeck am 22.05.1629
Dänische Amtsverwaltung läßt die unbefestigte Straße von Wilster bis zu dem befestigten Bekhof an der Bekau in einen Steindamm umbauen. Von dort führt die Straße weiter nach Itzehoe.
Die Straße "Am Steindamm" in Wilster erhielt danach ihren bis heute geltenden Namen. Der Bau der Chaussee nach Itzehoe erfolgte erst im Jahre 1853
Im Zuge des dreißigjährigen Krieges besetzen die auf protestantischer Seite stehenden Schweden Wilster
Der Rat der Stadt flieht nach Glückstadt. Die gesamte jütische Halbinsel bis Skagen wird von den Schweden besetzt.
Wilster wird besetzt; im Verlauf des Krieges zwischen Dänemark und Schweden besetzen schwedische Truppen im August Wilster
Im zweiten Nordischen Krieg gewinnen die Schweden die Oberhoheit u.a. über Schonen und Halland
Reimar Peter von Rheder ( 1660 – 1711) wird am 29. August in Wilster geboren.
Der geborene Wilsteraner wurde Lübecker Domherr und königlich-dänischer Rat.
Privilegierung der Schwan-Apotheke
Der Apotheker Georg Janus erhielt von König Friedrich III das
Privileg zur Errichtung einer Apotheke in der Stadt Wilster. Auf der Basis eines mit dem Haus verbundenen Real-Privileg wird seither die
Schwan Apotheke betrieben.
Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
Hexenprozess; die fünfzehn Jahre alte Stincke Ritzers wird der Hexerei, zwei weitere Frauen - Trine Evers und Trinke Kuhlemann - der Anstiftung zur Hexerei beschuldigt
Trienke Evers wird nach einem durch Folter erzwungenen Geständnis 1676 auf dem Marktplatz öffentlich verbrannt; Trinke Kuhlemann und Stincke Ritzers werden ausgewiesen
3 Schiffe und 8 Lastkähne sind in der Stadt Wilster beheimatet
Die Schifffahrt erstreckte sich vorrangig auf das Gebiet der Niederelbe, aber auch Küstenschifffahrt wurde betrieben. Auf Wilsterau und ihrem Holstenau genannten Oberlauf erfolgten die Fahrten bis nach Schafstedt.
Truppen des schwedischen Generals Steenbock plündern die Wilstermarsch
Der Große Nordische Krieg dauerte von 1700 bis 1720; die Stadt Altona wurde 1713 durch schwedische Truppen niedergebrannt; Holstein und Dithmarschen wurden schwere Kriegskontributionen auferlegt.
Bürgermeister der Stadt Wilster, der als einer ihrer reichsten Bürgers geltende Jurist Dr. Matthias Joachim Sommer, stirbt und vermacht sein Vermögen seiner Tochter Margaretha Dorothea Sommer.
Margaretha Dorothea Sommer war eine Verwandte der späteren Etatsrätin Luise Charlotte Dorothea Christine Doos, welche eine herausragende Wohltäterin der Stadt wurde.
Altes Rathaus wird aus Anlass der seit 300 Jahren bestehenden dänischen Herrschaft über Holstein renoviert (Jubiläumsrenovierung)
Das 1585 im Stil der Renaissance erbaute Alte Rathaus der Stadt Wilster gilt als eines der schönsten Gebäude dieser Epoche in Schleswig Holstein
Die an Blattern erkrankte Margaretha Dorothea Sommer stirbt im Alter von 28 Jahren; sie hatte zuvor der Kirche einen hohen Geldbetrag für den Neubau der Kirche vermacht
Das weitere Erbe fiel an die Familie des Etatsrat Doos und ihren Vetter Dr. Breide, welcher 1756 verstarb, worauf sein Haus bei der Kirche an den Etatsrat Michaelsen fiel.
Kirche ist gemäß Gutachten des Hamburger Baumeisters Ernst Georg Sonnin nicht mehr reparabel
Es werden in der Folge Überlegungen angestellt zur Erhaltung des Bauwerkes und zum Neubau der Kirche
Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
Für die "Große Stadtschule" (eine reine Knabenschule) wird in der Zingelstraße - damals Schulstraße - ein Neubau errichtet
Die Schule war für das gesamte Kirchspiel Wilster zuständig
"Urbis Wilstriae sitae Ducatus Holsatiae" Ältester erhaltener Stadtplan von Wilster.
Die Karte wurde im Jahre 1775 gezeichnet von Andreas Friedrich Königs,
welcher seinerzeit Lehrer an der Wilsteraner Nebenschule war.
Besonders faszinierend an der Darstellung ist, dass der Kartograph viel
Mühe darauf verwandt hat, alle Häuser der kleinen Stadt detailliert mit
ihren Straßenansichten darzustellen - der Zuschnitt mancher Häuser ist danach auch heute noch erkennbar.
Folgende Objekte haben einen Zusammenhang mit diesem Beitrag
Am 12.02.1775 wird der letzte Gottesdienst in der alten Kirche durchgeführt
Nach dem im Juni 1775 vollzogenen Abbruch wurde mit dem Neubau der Kirche begonnen; die Spitze des alten Turmes wurde auf 52m angehoben. Das Richtfest für die Kirche wurde 1777 begangen.