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1924 - Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen

1924 Besan-Schute TYRA im Hafen St. Margarethen - Hafen, Priel, Vorland, Deichhäuser
Die Fracht-Segelschute TYRA liegt vertäut im St. Margarethener Hafenpriel.
Im Hintergrund das Panorama des Ortes mit den sogenannten Deichhäusern auf dem Deich der Elbe. Zu der ungewöhnlichen deichfremden Nutzung einer Bebauung des Deiches war es im 17. Jht. nach einer zuvorigen Vordeichung gekommen, welche ihn zeitweilig zu einem Schlafdeich machte, der jedoch nach Aufgabe der Vordeichung 1686 wieder reaktiviert werden mußte.
Erst in der Folge der Sturmflut des Jahres 1976 wurde die aus Gründen der Deichsicherheit untragbare Situation beseitigt, indem der Deich in neuem Bestick verlegt wurde.

Informationen zur TYRA aus der Facebookgruppe "Deutsche Kleinschiffahrt" (André Konietzko, Elmshorn)
Biographie der Besanschute TYRA ex JOHANNA
Im August 1904 lieferte die Elmshorner Schiffswerft D.W. Kremer & Sohn eine stählerne Besanschute (Besanewer mit steilem Vorsteven) an den ebenfalls in Elmshorn ansässigen Schiffer Nikolaus Viirtheer, der den Neubau im SSR Altona mit dem Heimathafen Elmshorn und dem Unterscheidungssignal LGNF eintragen ließ und ihn JOHANNA benannte. Die Abmessungen betrugen 21,4 x 5,04 x 1,54 m. Vermessen war das Schiff zu 52,40 BRT, bzw. 39,98 NRT.
Fahrtgebiet war die Revier- und kleine Küstenfahrt. Im April 1919 verkaufte Schiffer Vietheer die Segelschute an Peter Oltmann aus Dornbusch, der seiner Neuerwerbung den Namen "TYRA" gab und den Heimathafen nach Dornbusch verlegte. Diesen Namen sollte der kleine Segler Zeit seines langen Lebens behalten. 1922 wurde die erste Maschine, ein HMG Glühkopfmotor mit 35 PS Leistung eingebaut. Gleichzeitig wurde das Schiff auf den Motorenfabrikanten Robert Puls aus Hamburg übertragen. Anscheinend konnte Schiffer Oltmann sich finanziell nicht freifahren, denn 1924 wurde der Mühlenbesitzer Willy von Loh und später Claus von Loh, beide aus St. Margarethen, Eigentümer der TYRA. Der Heimathafen lautete nun St. Margarethen. Ende der 30er Jahre wechselte erneut der Besitzer.
Neuer Eigentümer wurde nun die Firma J.H.W. Runge, Kaisermühle GmbH in Wittenbergen an der oberen Stör. Wie schon der Vorbesitzer von Loh, setzte auch die Kaisemühle die TYRA im werkseigenen Verkehr ein. 1939 erfolgte der Einbau eines 2 Takt Motors der Firma Callesen mit 30 PS Leistung.
1957 erfolgte die Umschreibung ins Binnenschiffsregister. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Heimathafen nach Wittenbergen verlegt. Die Tragfähigkeit betrug zu diesem Zeitpunkt 85 tdw.
Kurz darauf wurde das Binnenschiff verlängert und ein neuer Motor mit 105 PS Leistung eingebaut.
Zwei weitere Verlängerungen folgten und auch das Achterschiff wurde komplett erneuert. Die letzte Verlängerung um 5 Meter erfolgte 1985 in Wewelsfleth, dabei wurde auch der Bug modernisiert.
Inzwischen betrug die Tragfähigkeit der TYRA weit über 200 tdw. Seit 1974 sorgte ein 205 PS leistender MAN Motor für den Antrieb des Schiffes.
Durch die zunehmende Versandung der Stör wurde der Betrieb des Schiffes unrentabel, so dass man sich 1996 dazu entschloss, das Schiff zum Abbruch zu verkaufen, der bei der Firma Neumann in Hamburg vollzogen wurde.
Quellen: SSR Altona / BSR Hamburg
Verschiedene Handbücher
Deutsche Segelschiffe, Register über den Restbestand 1980-1986 von Joachim Kaiser
Mündliche Mitteilungen von Max Böge (+), Wewelsfleth

Das ergänzend vorgestellte Foto (Bild 2) zeigt die TYRA an der Kaisermühle in Wittenbergen an der oberen Stör (Quelle wie oben).
Hier liegen die 3 Frachtmotorschiffe TYRA
(Bj. 1904 Kremer, Elmshorn),
FAVORIT (Bj. 1906 Junge, Wewelsfleth) und
"KAISERMÜHLE I (Bj. 1911 Gebr. van Diepen, Waterhuizen) .
Alle drei Schiffe wurden ursprünglich als Ewer gebaut.
Die Aufnahme entstand am 2. Dez. 1990.
Die TYRA wurde 1996 abgewrackt.
Das Achterschiff der FAVORIT fährt noch heute als Privatyacht "Klabund", während der Rest des Schiffes noch einige Jahre als Schubleichter in Fahrt war.
Der Verbleib der "KAISERMÜHLE I" ist mir derzeit nicht bekannt. Wahrscheinlich ist dieses stets gut gepflegte Fahrzeug in den 90er Jahren zum Abbruch gegangen.
Bild 3: Die TYRA liegt im März 1994 im Glückstädter Binnenhafen bei Brockmüller auf Slip. Zwei Jahre später trat das Schiff dann seine letzte Reise zum Abwracker nach Hamburg an.
Fotos Bild 2 und 3: André Konietzko

An die TYRA erinnerte sich der Begründer (Peter J. von Holdt) von mein-wilster besonders gerne. Sie hat Anfang der 1960er Jahre ihn mit der Wilsteraner Segeljacht ANKE III zweimal durch den NOK geschleppt. Als sogenannter Tag-Freifahrer machte die TYRA dabei jeweils in Rendsburg Station. Da gab es dann gemeinsam mit dem Schiffer einen Lütten zur Brust - vielleicht auch ein paar mehr!

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1924 - St. Margarethen - Fracht-Segelschute TYRA, Hafen, Priel, Vorland, Deichhäuser

1924 St. Margarethen - Fracht-Segelschute TYRA, Hafen, Priel, Vorland, Deichhäuser
Die Fracht-Segelschute TYRA liegt vertäut im St. Margarethener Hafenpriel (sh. auch Bild 2).
Im Hintergrund das Panorama des Ortes mit den sogenannten Deichhäusern auf dem Deich der Elbe. Zu der ungewöhnlichen deichfremden Nutzung einer Bebauung des Deiches war es im 17. Jht. nach einer zuvorigen Vordeichung gekommen, welche ihn zeitweilig zu einem Schlafdeich machte, der jedoch nach Aufgabe der Vordeichung 1686 wieder reaktiviert werden mußte.
Erst in der Folge der Sturmflut des Jahres 1976 wurde die aus Gründen der Deichsicherheit untragbare Situation beseitigt, indem der Deich in neuem Bestick verlegt wurde.
Bei den rechts sitzenden Personen (sh. Ausschnitt Bild 3) handelt es sich um Frau Cornelia Jensen, Ehefrau von Pastor Dr. Wilhelm Jensen, mit zwei Töchtern des Ehepaares.
Cornelia Jensen, welche ein Examen für Lehrerinnen an höheren Mädchenschulen hatte, leitete in den Jahren von 1921 bis 1933 die auf Initiative ihres Ehemannes in St. Margarethen eingerichtete "Höhere Privatschule".

Bildrechte: nicht bekannt, sogen. Privat Postkarte
Anmerkung: Die Karte wurde freundlicherweise von Frau Sigrid Malz, Karlsruhe, unentgeltlich für die Heimat-Seite mein-wilster zur Verfügung gestellt.

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1977 - Historischer Besan Ewer ANNA-LISA von Wilster

Historischer Besan Ewer ANNA-LISA von Wilster in der Schleuse am Kasenort
Der alte Ewer ist auf der Wewelsflether Werft von Johann Junge mit der Baunummer 135 im Frühjahr 1906 vom Stapel gelaufen und erhielt von seinem ersten Eigner, einem Baustoffhändler, den Namen MATHILDE. Der knapp 20 m lange Rumpf des Plattbodenschiffes besteht aus genietetem Stahl. Bei einer Breite von 5,00 m konnte der Segler die Alster-Schleusen in Hamburg passieren und so Ziele in der Großstadt erreichen. Der seegängige Besan-Ewer befuhr jedoch nicht nur die Elbe und ihre Nebenflüsse, sondern war auch auf Nord- und Ostsee in Fahrt. Erst 1928 erhielt er einen Hilfsantrieb.
Während des II. Weltkrieges transportierte er für die Deutsche Wehrmacht Güter nach Norwegen. Nach Kriegsende wurde der Ewer in das Binnenschiffsregister eingetragen und weiterhin als Frachtschiff genutzt, bis er 1956 von der Wilsteraner Tiefbaufirma Robert Looft erworben wurde. Benannt als ANNA-LIESA und eingesetzt als Baggerschute, erhielt das Schiff keinerlei Pflege und lag zuletzt schrottreif im Hamburger Hafen. Dort entdeckte 1974 ein Schiffsliebhaber den in seiner Grundsubstanz noch gut erhaltenen Rumpf und erwarb ihn zum Schrottpreis. In der Folge wurde der alte Ewer sorgsam und unter Orientierung am Originalzustand restauriert und für private Zwecke umgebaut und benannt als ANNA-LISA von Wilster. Nachdem der Eigner seinen Wohnsitz nach Flensburg verlegt hatte, fuhr der Besan Ewer ab 1978 als ANNA-Lisa von Flensburg und wurde zum Grundstock des dortigen Museumshafen. Von Flensburg aus unternahm der wieder seegängig gewordene und 180 m² Segel führende alte Besan-Ewer Reisen auf der Ostsee und bis nach Norwegen.
1984 erwarb der Verein Bildungsschiff Unterelbe 1984 den historischen Ewer und baute ihn zum Seminarschiff um. Bis 2006 führte der Segler den Namen ANNA-LISA von Stade und nach Verlegung des Heimathafens nach Wischhafen bis heute ANNA-LISA von Wischhafen, deren Fahrten in das Revier der Niederelbe und des Wattenmeer führen.
Passend zur bewegten Geschichte des Ewers war die Reise des vorgestellten Briefes, der 1980 an den "Skipper Besanewer ANNA-LISA von Wilster" gerichtet war (sh. Abbildung 3 und 4).

Bildrechte:
Bild 1: nicht bekannt
Bild 2: Verein Bildungsschiff Unterelbe 1984

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MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE
Der letzte Fracht-Ewer auf der Wilsterau
Der eiserne Besan-Ewer MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Dieser ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der neue Eigner den Tod, wonach dann die Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb. Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilster Schiffer Emil Hasch, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges. Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden.
Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier und der Begründer (Peter J. von Holdt) dieser Heimat Seite kann sich noch gut an sie erinnern.
Im Jahr 1960 erwarb der Müllermeister Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt. Bild 2 zeigt die CHRISTINA an ihrem Liegeplatz in Sichtweite der Rumflether Mühle.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE von TOLLERORT wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelter Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Gegenwärtig (2013) wird das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe). Siehe dazu mehr zu MELPOMENE
Der wieder verwendete Name MELPOMENE ist absolut passend für das alte Schiff. Melpomene „die Singende“ ist eine der neun Musen aus der griechischen Mythologie. Melpomene hat über lange Zeiträume Unglück und Leid gesehen; durch ihren Gesang transportiert sie neue Kraft in den menschlichen Geist und hilft so, den Stürmen des Lebens zu begegnen. Eine solche Geschichte hat auch der Besan-Ewer MELPOMENE.
Bild 1 Die CHRISTINA ex MELPOMENE in der Schleusenkammer am Kasenort
Bild 2 Die CHRISTINA ex MELPOMENE beim Einlaufen in die Schleuse Kasenort
Bild 3 Die CHRISTINA ex MELPOMENE bei der Rumflether Mühle
Bild 4 die gleichnamige Galeasse Melpomene des Burger Schiffers H.F. Meyburg

Es gab in der Region ein weiteres Frachtschiff mit dem Namen MELPOMENE. Dieses war die in Bild 4 abgebildete geleichnamige Galeasse; sie war 1912 erbaut worden für den Schiffer H.F. Meyburg aus Burg in Dithmarschen. Dieses Schiff war wesentlich größer und hatte auch ein ganz anderes Heck. Meyburg liess sich 1938 in Beidenfleth ein neues Schiff bauen, welches ebenfalls wieder den Namen MELPOMENE bekam. Sein altes Schiff verkaufte er an Kapitän Theodor Behrmann aus Krautsand, der seine Neuerwerbung in TELSE INGE umbenannte.
1964 wurde das Schiff abgewrackt.

Bildrechte:
Bild 1 nicht bekannt
Bild 2 Heino Looft, Wilster
Bild 3 Cramers Kunstanstalt KG., Dortmund
Bild 4 nicht bekannt; es wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Rudolf Böckmann, Burg / Dithmarschen
Die Informationen zur Burger MELPOMENE stammen von Herrn Andre Konietzko, Elmshorn

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1940 - Wilsterau am Brook - aufliegende Frachtewer ATALANTA und MELPOMENE

1940 Wilsterau am Brook - Aufliegende Frachtschiffe ATALANTA und MELPOMENE.
Links das Ufer der an die Mühlenstraße angrenzenden Grundstücke - das ehemalige Galgenland, auf dem im Mittelalter das Hochgericht stand.
Während des II. Weltkrieges waren einige der in Wilster beheimateten Schiffer zum Militär eingezogen, ihre Schiffe lagen im Brook-Hafen auf. So auch die beiden Frachtewer ATALANTA (links) und MELPOMENE (rechts). Letztere war später das letzte auf der Wilsterau verkehrende Frachtschiff und es liegen zu ihm umfangreiche Informationen vor.
Die MELPOMENE wurde 1895 als eiserner Besan-Ewer auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Mit den Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31 war der 25 BRT große Ewer für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert. So wurde der auch als Seeschiff geeignete Ewer in der Folge überwiegend für den Transport von Zement aus Lägerdorf genutzt. Im Jahr 1909 erwarb der Sohn Johannes Lemburg die MELPOMENE von seinem Vater.
1926 erhielt das als reiner Segler betriebene Schiff den Heimathafen Wilster, als der Wilsteraner Schiffer Johannes Wicht es erwarb. Er fuhr das Schiff mit seiner Ehefrau Marie geb. Bösch, welcher er 1922 geheiratet hatte und die zu dem Zeitpunkt gerade achtzehn Jahre alt war.
Johannes Wicht ließ 1929 einen 12 PS starken Glühkopfmotor als Hilfsmotor in die MELPOMENE einbauen, der Besan wurde abgeriggt. Bei einem Unglücksfall in Lägerdorf fand der Schiffer durch Ertrinken den Tod, wonach dann seine Witwe Maria geb. Bösch gemeinsam mit ihrem bereits zuvor den Ruhestand angetretenen Vater, Schiffer Hinrich Bösch, den Ewer weiter betrieb.
Mit ihrem zweiten Ehemann, den Wilsteraner Schiffer Emil Hasch, den sie 1931 geheiratet hatte, fuhr sie die MELPOMENE bis zum Beginn des II. Weltkrieges.
Im Oktober 1938 kam es zu einer folgenschweren Havarie, als die MELPOMENE vor der Mündung der Stör während eines Sturmes auf ein Stack lief, vollschlug und sank. Der kleine Frachter konnte jedoch durch einen bewundernswerten Einsatz der Feuerwehr Wewelsfleth geborgen werden. Während des Krieges lag die MELPOMENE in ihrem Heimathafen Wilster auf und ging erst 1947 nach der Rückkehr ihres Eigners wieder auf Fahrt. Der Schiffer Emil Hasch starb jedoch bereits 1949. Seine tatkräftige Frau Maria (Miethe) Hasch, verw. Wicht, geb. Bösch, erwarb daraufhin das Schifferpatent und führte die MELPOMENE allein über einen Zeitraum von zehn Jahren. Miethe Hasch war in dieser Funktion als Kapitänin eine ganz besondere Institution im Elbe-Revier; sie war die einzige Ewer-Führerin an der Niederelbe. Als solche wurde sie auch Mitglied der wilsteraner Schiffergilde "Die Eintracht", deren einziges weibliches Mitglied sie war. Sie betrieb die Schifffahrt bis 1962 und heiratete danach noch einmal; im Januar 1968 ist sie verstorben.
Im Jahr 1963 erwarb der Müllermeister Detlef Martens von der Rumflether Mühle „Aurora“ die MELPOMENE. Umgetauft auf den Namen CHRISTINA wurde der Ewer über einen Zeitraum von 15 Jahren für den Transport von Müllereiprodukten eingesetzt; er war das letzte frachtfahrende Schiff auf der Wilsterau. Geführt wurde die CHRISTINA lange Zeit von dem Wilsteraner Schiffer Heino Brandt.
1976 wurde die CHRISTINA ex MELPOMENE an einen Liebhaber alter Schiffe verkauft, der sie unter dem Namen EULE wieder in ihren ursprünglichen Zustand als Ketsch getakelten Besan-Ewer annähernd auf die Ursprungsmaße zurückbauen ließ. Kürzlich wurde das alte Schiff als MELPOMENE von STÖCKTE im Rahmen eines sozialen Projekts als lebendiges Museumsschiff restauriert; Heimathafen Stöckte bei Winsen (Luhe), wo sie heute noch zu bewundern ist.

Bildrechte: Hans Andres, Hamburg

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1984 - Brook-Hafen voller Binnenschiffe am 01. Juli 1984

In Wilster beheimatete Binnenschiffe im Hafen am Brook
Es ist gerade einmal wenige Jahrzehnte her, dass - so wie hier am 01. Juli 1984 - der Wilsteraner Hafen am Brook voller Schiffe der Wilsteraner Schiffer lag.
Leider ist dieser imposante Anblick heute schon lange Geschichte, nachdem die ungute Konzentrierung des Warentransportes weg von den Wasserwegen und hin zu den Straßen den Schiffern die wirtschaftliche Grundlage entzog.
Innerhalb eines kurzen Zeitraumes gaben nach und nach alle Wilsteraner Schiffer ihren angestammten Erwerb auf, ihre Schiffe wurden größtenteils verschrottet. Ein trauriges Kapitel auch für die Stadt Wilster.
Von den Wilsteraner Schiffern waren zuletzt nur noch Peter Brandt und dessen Sohn Thorge aktiv, denn ihnen gelang der Umstieg auf die Personenschifffahrt. Dieses nicht nur mit dem die Wilsterau befahrenden AUKIEKER, sondern mit den von Brunsbüttel aus fahrenden Schiffen GERMANIA und NORDSTERN. Aber auch diese Ära endete im Jahr 2013 mit dem Verkauf der beiden letztgenannten Schiffe.
- Bild 1: Hafen am Brook;
links die „WEEKEND“, ex „PIRAT“ (250 t), Eigner Willy Schwabe,
davor die „KASENORT“ (321 t),
Eigner Werner Rogkensack.
In Bildmitte die „LIANE“ (335 t), Eigner
Karl Hugo Hein,
im Hintergrund liegen von links nach rechts:
„NIXE“ (305 t), Eigner
Hans Peter Gruenberg,
„PETER“ (338 t), Eigner Peter Brandt,
"OCEAN" (357 t), Eigner Hans Ulrich.
Leider ist alles längst Geschichte, nur das am rechten Bildrand zu erkennende ehemalige Bunkerboot liegt zum Wohnschiff umgearbeitet noch im Hafen Brook

- Bild 2: Vorn die NIXE, Eigner Hans Peter Gruenberg;
dahinter die PETER, Eigner Peter Brandt;
hinten die OCEAN, Eigner Hans Ulrich
- Bild 3: Bunkerboot HERZOGIN BRIGITTE
- Bild 4: im Vordergrund eine Schute;
links die LIANE, Eigner Karl Hugo Hein;
dahinter die KASENORT, Eigner Werner Rogkensack;
rechts die NIXE, Eigner Hans Peter Gruenberg.

Bildrechte: André Konietzko, Elmshorn, der die Fotos freundlicherweise für diese Heimat-Seite zur Verfügung stellte

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HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE a

HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE
Ein Schiff - unterschiedliche Namen und Gestalt
Ein ganz besonderes Schicksal mit glückhaftem Ende durchlebte das Wilsteraner MS HERTHA.
Auf der Werft von J. Junge in Wewelsfleth wurde die HERTHA im Jahre 1914 erbaut für ihren Wewelsflether Eigner, den dort wohnhaften Schiffer Hermann Heinrich Willi Hein.
Die HERTHA war ein sogenannter „Lägerdorfer Ewer“, welche für die Fahrt auf dem engen Lägerdorfer Kanal bestimmte Maße nicht überschreiten durfte.
Der originale Bauplan der HERTHA, welche unter der Baunummer 217/1914 auf Kiel gelegt wurde, wird heute im „Deutschen Schifffahrtsmuseum“ in Bremerhaven verwahrt. Die HERTHA war nach ihrer Takelage ein Besan-Ewer; sie konnte 54 t tragen und hatte die Abmessungen 16,91 x 4,15 x 1,31 Meter.
Während des I. Weltkrieges war die HERTHA in Wewelsfleth aufgelegt, denn der Schiffer war zum Militärdienst eingezogen worden.
Die HERTHA war zunächst ein reines Segelschiff, welches auch für die Küstenfahrt eingesetzt werden konnte. Erst im Jahre 1927 erhielt die HERTHA auf der Peters-Werft in Wewelsfleth eine 28 PS starke Maschine; ihr Besan-Mast wurde beseitigt und Klüver- und Toppsegel abgeriggt. Gleichzeitig wurde das Schiff um 6 Meter verlängert und fortan nur noch als Binnenschiff registriert.
Die Bilder 1 und 2 zeigen die HERTHA im Jahre 1929 nach dem Umbau; die Familie des Schiffers hat sich auf dem Vorschiff aufgestellt.
Eine ihrer letzten Fahrten unter ihrem ersten Eigner führte die HERTHA nach Kiel; Bild 3 zeigt sie dort am 26.12.1951. Im Jahre 1952 setzte sich der alte Schiffer Hermann Heinrich Willi Hein nach über vierzigjähriger Fahrenszeit in Wewelsfleth zur Ruhe, wo er 1978 im Alter von 88 Jahren seine letzte Reise antrat.
Nach seinem Vater übernahm Karl Hugo Hein die HERTHA; das Bild 4 zeigt sie bei stürmischen Wetter auf der Elbe, offenbar in Höhe vom Leitfeuer "Pagensand Nord".

Bildrechte: nicht bekannt
Bilder und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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PIRAT - WEEKEND I

PIRAT - WEEKEND I
Das Binnenschiff PIRAT gehörte dem aus Beidenfleth stammenden Wilsteraner Schiffer Willy Schwabe. Dieser hatte bereits als junger Mann das Schiff nach dem tragischen Unfalltod seines Vaters, des Schiffers Wilhelm Schwabe, im Jahre 1931 übernommen. Zuvor hatte er bei seinem Vater Seemannschaft gelernt und danach auf Küstenmotorschiffen seine Berufserfahrungen weiter entwickelt.
Die PIRAT ist 1912 im niederländischen Hoogezand auf der Werft von Hendrik Kroese als 37 BRT große Segel-Schute gebaut worden.
Im Laufe der Zeit ließ Willy Schwabe die Tonnage der PIRAT durch mehrere Umbauten von ursprünglich 70 auf 250 Tonnen erhöhen; gleichzeitig wurde die Motorleistung von 25 PS auf 210 PS gesteigert. Der Name des Schiffes wurde zuletzt von PIRAT in WEEKEND I geändert – dieser natürlich nicht englisch sondern auf Platt gesprochen.
Ende 1984 wurde die PIRAT abgewrackt.
Bestmann, Smutje und Decksjunge auf der WEEKEND I ex PIRAT war über einen Zeitraum von über 50 Jahren Fahrenszeit die Ehefrau des Schiffers, die ebenfalls aus Beidenfleth stammende Helene Schwabe geb. Tenzer. In den ersten sieben Jahren der gemeinsamen Fahrenszeit wohnte das Ehepaar ausschließlich auf seinem Schiff. Danach wurde zunächst in der Allee in Wilster eine Wohnung an Land bezogen und später in dieser Straße auch ein sehr geräumiges Haus erworben. Die Kinder des Ehepaares – vier Töchter – lernten die Schifffahrt von frühester Jugend an kennen. Da nimmt es nicht Wunder, daß drei von Ihnen später selbst Schiffer heirateten.
Bild 1 Die PIRAT bei Eisgang auf der Wilsterau am Bischof im Jahre 1954, Fracht für die Wilsteraner Futtermittel-Werke Günther & Co. transportierend.
Bild 2 Der Schiffer Willy Schwabe an Bord der im Hafen am Brook liegenden PIRAT; dahinter die LIDIA des Wilsteraner Schiffers Hein Bösch.
Bild 3 Der Schiffer Willy Schwabe mit seinen Töchtern Ursula und Liane auf der PIRAT im Ewer-Hafen in Hamburg
Bild 4 Die PIRAT, die Schleuse Lintig im Bederkesa-Geeste-Kanal verlassend.
Der die Elbe mit der Weser verbindende Elbe-Weser-Schifffahrtsweg zwischen Bremerhaven und Otterndorf, bestehend aus der Geeste, dem Bederkesa-Geeste-Kanal und dem Hadelner Kanal, wurde von der PIRAT bzw. späteren WEEKEND I vielmals durchfahren, insbesondere nachdem die Wilsteraner Schiffer wegen der immer schwierigeren Beschaffung von Frachtraten ihren Aktionsradius bis zum Rhein ausdehnen mußten.

Bildrechte: Familie Hein, Wilster
Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster

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MELPOMENE – CHRISTINA – EULE – MELPOMENE von STÖCKTE - vor der Restaurierung

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE- vor der Restaurierung
Der letzte die Wilsterau befahren habende Fracht-Ewer ist (2015) seit 120 Jahren immer noch in Fahrt.
2008 war vom Regionalverein Wilstermarsch e.V. die Überlegung angestellt worden, den alten kleinen Fracht-Ewer wieder nach Wilster und in die Wilsterau zurück zu holen. Leider konnte dieses Initiative aus verschiedenen Gründen nicht realisiert werden.
Die MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Der eiserne Besan-Ewer hatte einen hölzernen Boden. Das 25 BRT große Schiff hatte die Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31m und war für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert.
1926 erhielt die seinerzeit noch als reiner Frachtsegler betriebene MELPOMENE für die Dauer eines halben Jahrhunderts den Heimathafen Wilster. Legendär ist von den Schiffsführern ihre Kapitänin Miethe Hasch.
Den veränderten Ansprüchen entsprechend wurde die MELPOMENE mehrfach umgebaut; in den jetzt (2015) insgesamt 120 Jahren ihrer Existenz hatte sie eine wechselvolle Geschichte, die kürzlich in sehr glückhafter Weise fortgeschrieben wurde. Die MELPOMENE ist heute wieder nahezu in ihrer ursprünglichen Gestalt in Fahrt.
Im Hafen des Ortsteiles Stöckte der Stadt Winsen wurde sie in den Jahren 2009 bis 2011 als "MELPOMENE von STÖCKTE" im Rahmen des sozialen "Projekt Frachtensegler" restauriert. Unter dem Dach der "Quäker-Häuser" - eine 1950 gegründete Gesellschaft für soziale Arbeit - und unterstützt von der WLH (Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg) und weiteren Sponsoren wurde die Maßnahme auf der Schiffswerft Eckhoff realisiert. Dabei wurden unter fachmännischer Anleitung fünf zuvor arbeitslose junge Leute in dem Projekt beschäftigt.
Die vorgestellten Fotos zeigen im Jahr 2008 das Frachtschiff im Kutter-Hafen von Finkenwerder; es führte zu der Zeit den Namen EULE VON TOLLERORT
Anmerkung: Tollerort ist der Platz der ehemaligen Zollstelle (Toll = Zoll) an der Elbe zwischen Hamburg und dem seinerzeit der Herrschaft Dänemarks stehenden Altona)

Bildrechte: Hans-Werner Speerforck, Nortorf
Anmerkung: Die Fotos wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Christina Sachse, Wewelsfleth,
welche Namenspatin für das Schiff war, als es unter dem Namen CHRISTINA für die Rumflether Mühle fuhr.

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MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE - wieder in Fahrt

MELPOMENE – CHRISTINA – EULE von TOLLERORT – MELPOMENE von STÖCKTE restauriert
Der letzte die Wilsterau befahren habende Fracht-Ewer ist wieder in Fahrt.
Die MELPOMENE wurde 1895 auf der Werft von Ernst Niemand in Boizenburg (Elbe) für Rechnung des Lägerdorfer Schiffers Claus Lemburg erbaut. Der eiserne Besan-Ewer hatte einen hölzernen Boden. Das 25 BRT große Schiff hatte die Abmessungen 17,93 x 4,12 x 1,31m und war für die Fahrt auf dem Münsterdorfer Kanal und die dortigen Schleusen konzipiert.
1926 erhielt die seinerzeit noch als reiner Frachtsegler betriebene MELPOMENE für die Dauer eines halben Jahrhunderts den Heimathafen Wilster. Legendär ist von den Schiffsführern ihre Kapitänin Miethe Hasch.
Den veränderten Ansprüchen entsprechend wurde die MELPOMENE mehrfach umgebaut; in den jetzt (2013) insgesamt 118 Jahren ihrer Existenz hatte sie eine wechselvolle Geschichte, die kürzlich in sehr glückhafter Weise fortgeschrieben wurde. Die MELPOMENE ist heute wieder nahezu in ihrer ursprünglichen Gestalt in Fahrt.
Im Hafen des Ortsteiles Stöckte der Stadt Winsen wurde sie in den Jahren 2009 bis 2011 als "MELPOMENE von STÖCKTE" im Rahmen des sozialen "Projekt Frachtensegle" restauriert. Unter dem Dach der "Quäker-Häuser" - eine 1950 gegründete Gesellschaft für soziale Arbeit - und unterstützt von der WLH (Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Harburg) und weiteren Sponsoren wurde die Maßnahme auf der Schiffswerft Eckhoff realisiert. Dabei wurden unter fachmännischer Anleitung fünf zuvor arbeitslose junge Leute in dem Projekt beschäftigt.
Die vorgestellte Broschüre gibt Einblicke

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1924 - Ewer DIE ZWEI GEBRÜDER auf der Stör am Kasenort

1924 Ewer DIE ZWEI GEBRÜDER auf der Stör am Kasenort
Bei dem Schiff handelt es sich um einen von der Oste stammenden und 1886 gebauten hölzernen Besan-Ewer.

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

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1907 - Beidenfleth an der Stör, Besan-Ewer auf der Stör

1907 Beidenfleth an der Stör
Breit und zeitweilig träge fließt die von den Gezeiten geprägte Stör (von „store“, die „Große“) bei Beidenfleth.
Vor der Kulisse des Dorfes segelt ein kleiner Frachtewer (ein Besanewer) die Stör abwärts zur Elbe; er nutzt den Ebbestrom, denn seinerzeit verfügten die Ewer noch über keinen Motorantrieb. Am Ufer befinden sich Anlegestellen für die Beidenflether Schiffer.
Über die Häuser des Dorfes ragen der Turm der Kirche St. Nicolai sowie die Flügel der Windmühle "Hoffnung" hinaus.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE c

HERTHA - AXEL von WILSTER - MATHILDE
Die jetzt in Wilster beheimatete HERTHA wurde im Jahre 1966 abermals vergrößert. Auf der Johann-Brockmüller Werft in Glückstadt wurde sie auf insgesamt 33,5 Meter Länge gebracht, wonach sie eine Tragfähigkeit von 154 t hatte. Die ursprüngliche Länge des Schiffes war somit fast verdoppelt.
Aus HERTHA wurde zu diesem Zeitpunkt die „AXEL von WILSTER“.
Das Bild 1 zeigt die AXEL von WILSTER ex HERTHA im Jahr 1967 inmitten eines Päckchens weiterer Binnenmotorschiffe vor der Geesteschleuse; die Geeste war wegen eines verunglückten Fischdampfers gesperrt.
Von der Geeste ging es weiter im Verlaufe des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges über den Hadelner Kanal zur Elbe bei Otterndorf.
- In der vorderen Reihe liegen (von links nach rechts):
"URSULA" - Wilster - (ex "VENUS") von Johannes Suhl, Wilster, Bj. 1905, Fack - Itzehoe
"ADOLPH" - Hamburg von Hermann Mink aus Drochtersen. Bj. 1901 - Hoogezand
"AXEL" - Wilster (ex "HERTHA") von Karl Hugo Hein, Wilster. Bj. 1914, Junge -Wewelsfleth
"MIGNON" von Erich Block, Wewelsfleth
"LISA II" (ex "STADENSIA") von Schiffer Braak aus Grünendeich
- In der mittleren Reihe liegen (von links nach rechts):
"BRITTA" (ex "GERTRUD", ex "BERTTHA") von Günther Raap aus Freiburg. Bj.1906, Johs. Thormählen - Elmshorn
"DORA" - Freiburg von Georg Raap aus Freiburg. Bj. 1910, Lucas Mulder - Martenshoek
- unbekannt -
"JOHANNA" - Glückstadt von J. Junge aus Glückstadt. Bj. 1908, Jacobs - Moorrege
- hintere Reihe mittig:
Die spätere "ROLF-JÖRG" von Hermann Mink aus Drochtersen
Bild 2 zeigt die ebenfalls in Wilster beheimatete URSULA von Schiffer Suhl an den Dalben.
Im Jahre 1968 wurde die AXEL von WILSTER ex HERTHA an den Mühlenbesitzer Hans Reimers in Kellinghusen verkauft, für den sie mit Setzschiffern besetzt bis 1982 fuhr. Danach wurde sie wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit und nachteiliger Veränderungen des Fahrwassers der Stör aufgelegt. Zur damaligen Zeit wurden fast alle alten Ewer abgewrackt.
Der AXEL von WILSTER ex HERTHA blieb dieses Schicksal erspart, sie wurde privat erworben und von dem neuen Eigner fast original in ihren ursprünglichen Zustand zurück gebaut. Nach dem auf der Werft von Günter Muche an der Dove-Elbe bei Hamburg Allermöhe durchgeführten Rückbau wies sie mit 18,5 x 4,2 x 1,35 Meter nahezu wieder ihre alten Maße auf, zudem wurde sie wieder als Besan-Ewer aufgeriggt. Es versteht sich von selbst, daß gleichzeitig das Schiffsinnere zeitgemäß und wohnlich umgestaltet wurde. Genau ein dreiviertel Jahrhundert nach ihrem ersten Stapellauf wurde der wundervoll wieder hergerichtete alte Ewer wieder seinem Element übergeben. Sie wurde umbenannt in MATHILDE
Seit 1993 ist der Heimathafen der MATHILDE ex AXEL von WILSTER ex HERTHA der Museumshafen Lübeck. Wenn sie nicht gerade in den Küstengebieten von Nord- und Ostsee unterwegs ist, kann sie dort in neuer alter Pracht bewundert werden (Bilder 3 und 4)
Bild 4 zeigt den Begründer dieser Heimat-Seite vor der in Lübeck liegenden MATHILDE

Bildrechte Bilder 1 und 2: nicht bekannt
Bilder und Informationen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Frau Liane Hein, Wilster
und Herrn Andre Konietzko, Elmshorn.
Bildrechte Bilder 3 und 4: Traute von Holdt, Tungeln

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1935 - Beidenfleth an der Stör

1935 Beidenfleth an der Stör
- oben links und Bild 2: Das Gasthaus Beidenflether Fährhaus steht unmittelbar neben der von der Straße „An der Fähre“ zum Wasser der Stör herabführenden Rampe der Beidenflether Fähre.
Das heute noch äußerlich kaum veränderte und weiterhin als Gaststätte betriebene Fährhaus wurde seinerzeit von Adolf Ralfs, dem Fährmann und Betreiber der Beidenflether Fähre, sowie dessen Tochter Else geführt (die Ehefrau Christine war 1923 tödlich verunglückt). 1935 übernahm der in dem Jahr mit Else geb. Ralfs verheiratete Alfred Wiegleb neben der Fähre auch die Gaststätte. Alfred Wiegleb (genannt Quittje = hochdeutsch sprechender Fremder) war als Olympia-Segler 1928 mit seinem Schären-Kreuzer „Quisque“ ein bekannter Regatta Segler. Das Ehepaar Wiegleb betrieb das Fährhaus bis 1966 und die Fähre bis 1968.
- oben rechts und Bild 3: Blick vom Deich der Stör auf den Einmündungsbereich der Straße "Oberes Dorf" in die Straße "Uhrendorf".
Der Deich und die Straße "Uhrendorf" werden hier unterquert von der Altenfelder Wettern, welche kurz dahinter in die Stör mündet.
Die schönen Häuser jenseits der Straße haben heute noch weitgehend ihren Charme erhalten.
In dem rechts stehenden Gebäude wird gegenwärtig das Café Uhrendorf betrieben.
- mittig und Bild 4: Das Foto von dem auf der Stör an dem Ort vorbeiziehenden kleinen Besan-Ewer  wurde bereits 1907 für Ansichtskarten verwendet.
- unten links und Bild 5: Auch dieses Foto wurde bereits deutlich früher, 1911, für Postkarten verwendet.
Es zeigt den Einmündungsbereich Deichreihe, Unteres Dorf, Groß Kampen mit "Reimers Gasthof" an der Ecke der Straßen Unteres Dorf und Deichreihe; von rechts mündet die Straße Groß Kampen ein.
Zahlreiche Kinder haben sich eingefunden, als der Photograph die Aufnahme von der Straßenkreuzung macht, welche heute noch in der Örtlichkeit gut nachempfunden werden kann. Das Gebäude links, in welchem seinerzeit "Reimers Gasthof" betrieben wurde, besteht allerdings heute nicht mehr.
- unten rechts und Bild 6: Straße Oberes Dorf.

Bildrechte: Karl Kuskop, Wilster

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1930 - Ölgemälde: Werft Fack an der Burger Au um 1900

1930 Ölgemälde: Werft Fack an der Burger Au um 1900
Das nach einer Fotovorlage aus der Zeit um 1900 gefertigte Gemälde zeigt auf der Fack´schen Werft aufgeslippt Besan- und Giekewer.
Es ist heute kaum noch vorstellbar, dass derartige Betriebe an der schmalen Burger Au einmal vorhanden waren. Der abgebildeten Werft gegenüber lag seinerzeit mit der Werft von Bruhn ein weiterer derartiger und sogar noch etwas größerer Betrieb, dem sogar eine Schmiede angeschlossen war.
Das Gemälde wurde vermutlich von dem Burger Malermeister Johannes Meyburg (sh. Bild 2) gefertigt. Hierzu ist anzumerken, dass seinerzeit in der Burger Malerfachschule Große Bergstraße in den 1920/30er Jahren vom Dozenten Maaß u.a. auch Kunstmalen gelehrt wurde.
Das ergänzend vorgestellte Luftbild zeigt zur Orientierung die Situation etwa hundert Jahre später 2005 am vormaligen Standort der Werften im Bereich der Burger Hafenstraße und der Burger Au.

Luftbilder Bildrechte: 2005 Heiner Jennes, Burg in Dithmarschen
Anmerkung: Die Informationen und Abbildungen übermittelte Rudolf Böckmann, Burg in Dithmarschen

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1952 - St. Margarethen - Kirche, Dorfstraße, Hauptstraße, Hafen

1952 St. Margarethen - Kirche, Dorfstraße, Hauptstraße, Hafen

oben links: Die der Heiligen Margaretha geweihte Kirche, die dem Ort den Namen gab.
oben rechts: Marktplatz an der Einmündung der Poststraße in die Dorfstraße. Links Kolonialwarenladen im Gebäude Dorfstraße 15; das Gebäude ist um 1914 nach den Plänen des bekannten örtlichen Baumeisters Johannes Wiekhorst aufgestockt worden. Rechts das heute unter Denkmalschutz stehende Haus „von Osten“, es beherbergte die erste Poststelle des Dorfes. In ihm bestand langeZeit der Gasthof „Zur Traube“ von Martin von Osten.
unten links: Einmündung der Dorfstraße in die Hauptstraße; rechts die Drogerie; in dem Gebäude wurde zeitweilig auch die Pension Matthiessen betrieben.
unten rechts: Der Hafen St. Margarethen wurde bis vor wenigen Jahrzehnten noch von kleinen Frachtschiffen angefahren, welche ihn über den durch das breite Vorland führenden Priel erreichen konnten.

Am Hafen St. Margarethen, welcher vor dem Deich im Außentief des Nortorf-Neuenhafener-Kanals lag, hatten sich seinerzeit drei Mühlenbetriebe angesiedelt (Walter Siemen, Claus von Bloh, Gustav Bols), deren Mühlen von Dampfmaschinen angetrieben wurden. Das Getreide wurde per Schiff angeliefert bzw. weiter transportiert und durch Sauganlagen oder mittels einer „Sackhebeanlage“ gefördert. Die Mühlen Bols und Siemen waren bis in die 1950er Jahre in Betrieb. Die Firma Siemens wurde von der Firma Behrens übernommen, welche am Hafen ein Hoch-Silo errichten ließ.
Mit der Verstärkung des Elbe-Deiches im Jahre 1980 endete der Hafenbetrieb.

Bildrechte: Verlag Heinrich C. Otto, Kiel

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1959 - Elbe, Vorland vor dem Deich in St. Margarethen, Hafenpriel

1959 Elbe, Vorland vor dem Deich in St. Margarethen, Hafenpriel.
Vor den Orten St. Margarethen und Büttel verläuft der Landesschutzdeich an der Elbe in einem weiten Bogen, so daß zwischen dem Strom und dem Deichfuß ein etwa 1 km breites Vorland vorhanden ist. Durch das Vorland ziehen sich in den für Tieflandflüsse typischen Mäanderbögen Priele. Die Hauptpriele sind die butendeichs gelegenen Verlängerungen der binnendeichs gelegenen Gewässer Nortorf-Neuenhafener-Kanal und Bütteler Kanal.
Das Foto zeigt den St. Margarethener Hafenpriel bei Hochwasser. Im Hintergrund ist ganz oben die Elbe zu sehen.
Im Vordergrund liegen in der Nähe des Deiches, welcher sich außerhalb des Bildes befindet, mehrere kleine Wasserfahzeuge.
Im Hafen St. Margarethen herrschte einige Jahrzehnte lang lebhafter Betrieb durch kleine Frachtkähne, denn dort hatten sich kurz nach 1900 drei Mühlenbetriebe angesiedelt (Walter Siemen, Claus von Loh, Gustav Bols), deren Mühlen von Dampfmaschinen angetrieben wurden und deren Speicher am Hafen standen.
Das Getreide wurde per Schiff angeliefert und durch Sauganlagen oder mittels einer „Sackhebeanlage“ gefördert.
Die Mühlen Bols und Siemen waren bis in die 1950er Jahre in Betrieb.
Die Firma Siemens wurde 1958 von der Firma Behrens übernommen, welche am Hafen sogar ein Hoch-Silo errichten ließ.
Mit der Verstärkung des Elbe-Deiches im Jahre 1980 endete zunehmend der Hafenbetrieb, denn der Priel verschlickte zunehmend. Bis ca. 1985 waren noch viele Segelboote im St. Margarethener Hafen zu sehen, bis um die Jahrtausendwende das verschlickte Hafenbecken dann völlig zugeschüttet wurde.
2009 verschwand dann auch das Siemensche Mühlenhaus und der Getreidesilo der Firma Behrens.
Der Aussendeich von St. Margarethen ist heute ein Vogelschutzgebiet und der Hafenpriel verschlickt mehr und mehr.

Bildrechte: Verlag Stramm & Co., St. Michaelisdonn
Anmerkung: Das Foto wurde für die Fertigung von Ansichtskarten aufgenommen

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1965 - St. Margarethen - Hafen, Kirche, Campingplatz, Straßen

1965 St. Margarethen - Hafen, Kirche, Campingplatz, Straßen
Am Hafen St. Margarethen, welcher vor dem Deich im Außentief des Nortorf-Neuenhafener-Kanals lag, bestand 1965 von einstmals drei Mühlenbetrieben (Walter Siemen, Claus von Loh, Gustav Bols), zu der Zeit noch die der Firma Behrens, welche die Firma Siemen übernommen hatte. Sie ließ am Hafen ein Hoch-Silo errichten.
Mit der Verstärkung des Elbe-Deiches im Jahre 1980 endete der Hafenbetrieb.
In der zwischen Scheelenkuhlen und der geschlossenen Dorflage St. Margarethen gelegenen Heideducht wurde in den 1960er Jahren von W. Wilstermann ein kleiner Campingplatz betrieben; wie lange der Platz Bestand hatte, ist bisher nicht ermittelt.

Bildrechte: Willy Lux, St. Margarethen

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1914 - Hafen St. Margarethen an der Elbe bei Eisgang

1914 Hafen St. Margarethen an der Elbe bei Eisgang
Der Hafen von St. Margarethen Hafen befand sich vor dem Deich im Außentief des Nortorf-Neuenhafener-Kanals.
An dem Standort hatten sich seinerzeit drei Mühlenbetriebe angesiedelt (Walter Siemen, Claus von Loh, Gustav Bols), deren Mühlen von Dampfmaschinen angetrieben wurden. Viele der Produkte für die Mühlenbetriebe wurden per Schiff transportiert und durch Sauganlagen oder mittels einer „Sackhebeanlage“ gefördert.
Die Mühlen Bols und Siemen waren bis in die 1950er Jahre in Betrieb. Die Firma Siemens wurde von der Firma Behrens übernommen, welche am Hafen ein Hoch-Silo errichten ließ. Mit der Verstärkung des Elbe-Deiches im Jahre 1980 endete der Hafenbetrieb.

Bildrechte: Carl Kuskop, Wilster

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1900 - Wilsterau am Rosengarten - Hafen der Stadt Wilster

1900 Wilsterau am Rosengarten - Hafen der Stadt Wilster
Mindestens drei Frachtschiffe liegen im Wilsteraner Hafen am Quai. Auf der Freifläche des Hafens warten mehrere Fuhrwerke und Gespanne auf den Güterumschlag.
Der Umschlag der Güter zu den Schiffen erfolgte auch über einen fest am Quai installierten Kran, der Mitte der 1950er Jahre "entsorgt" wurde. Eine Bewahrung dieses Reliktes wurde leider versäumt!
Vielfach wurde der Umschlag mit dem eigenen Ladegeschirr der kleinen Frachtschiffe vorgenommen. Die zwecks Passage der niedrigen festen Brücken gelegten Masten der Schiffe wurden für diesen Zweck im Hafen wieder aufgerichtet.
Der Name „Rosengarten“ ist sehr alt; im Mittelalter hatte fast jede Stadt in Norddeutschland mit dem sogenannten Rosengarten ihren Platz, auf dem die Gilden (mittelalterliche Versicherungen auf Gegenseitigkeit) ihre Feste feierten. Mit der Armbrust wurde dabei nach dem Papagoyen geschossen (der Brauch lebt heute als Vogelschießen der Bürger-Schützen Gilde fort).
Der Hafen am Rosengarten war der Platz, von dem die Produkte der Wilstermarsch und der in Wilster hergestellten Waren verschifft wurden. Bis in die Zeit des vorletzten Jahrhunderts waren die Wasserwege die bevorzugten Handelswege. Der Hafen am Rosengarten war somit die Keimzelle für den zeitweiligen Wohlstand der Stadt Wilster, welcher heute noch von einigen prächtigen Bauwerken in der Stadt wiedergespiegelt wird.

Der Begründer von mein-wilster rechnet es sich als Verdienst an, ganz entscheidend und gegen viele Anfeindungen den Erhalt des offenen Gewässers Wilsterau am Rosengarten bewirkt zu haben. So ist es heute - mit einiger Phantasie - noch möglich, vor Ort den Begründungszusammenhang für das Entstehen der Siedlung Wilster an dieser Stelle noch zu erleben.

Auf dem Grundstück links hinter dem Steg entstand 1932 die heute auch schon nicht mehr vorhandene Werkstatt der Tischlerei Heinrich von Holdt. Auch alle anderen auf dem Bild erkennbaren Häuser (sie standen mit ihren Vorderfronten zur Neustadt) sind Ende der 1960er Jahre im Rahmen der Stadtsanierung ohne nachvollziehbare Begründung ersatzlos abgebrochen worden. In dem großen Gebäude befand sich die Schmiede von Georg Stelzer (zuvor: Perner).
Der Steg über die Wilsterau wurde 1987 durch eine hölzerne und deutlich weniger elegante Konstruktion ersetzt.
Geradezu frustierend jedoch ist der im Rahmen der durchaus ansprechenden Bebauung des Rosengartens erfolgte unsensible Umgang mit der alten Quaimauer des Hafens. Die heute noch bestehenden Reste der alten Ufermauer, welche aus zwischen eingerammten Doppel-T-Trägern mit Ziegeln gemauerten senkrechten Preußischen Kappen besteht, erhielten eine Abdeckung aus Beton. Die Chance, den alten Hafen durch eine fachmänische Restaurierung der alten Quaimauer mit ihren heute noch vorhandenen schmiedeeisernen Festmacherringen wieder visuell erlebbar zu machen, wurde geradezu sträflich versäumt. Das Einbringen von hölzernen Dalben als Ersatz für die abgängigen Dalben hätte die Wirkung des historischen Ensembles noch steigern können. Es ist sehr zu bedauern, dass bei der im Rahmen der Bebauung des Rosengarten erfolgten Anlegung des Fußweges entlang der alten Quaimauer denkmalpflegerische Aspekte völlig unbeachtet blieben!

Bildrechte: Friedrich Schlüter, Wilster

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